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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE HOT CHICK (Tom Brady/USA 2002)



"Ling Ling, you forgot your bling bling."

The Hot Chick (Hot Chick - Verrückte Hühner) ~ USA 2002
Directed By: Tom Brady

Durch den Einfluss eines Paars uralter abessinischer Ohrringe tauschen die Highschoo-Zicke Jessica (Rachel McAdams) und der Glücksritter Clive (Rob Schneider) die Körper. Dem ersten Schock folgen bald die jeweiligen Arrangements: Jessica und ihre beste Freundin April (Anna Faris) giggeln über den lustigen Piephahn zwischen Jessicas Schenkeln, derweil Clive sich jetzt seine Kröten als Striptänzerin verdient. Natürlich, darüber ist sich zumindest Jessica bald klar, kann dieser Zustand nicht von Dauer sein und nach der üblichen Erwachsenwerdensphase switcht man wieder zurück.

Mein lieber Freund Oliver Nöding, sich gegenwärtig wie gewohnt fundiert-analytisch mit den komödiantischen Kosmen Adam Sandlers und Rob Schneiders befassend, deren Schaffen sich unter Sandlers "Happy Madison"-Schirm vereint, war immerhin so sehr von diesem Film angetan, dass er ihn mir bei seinem gestrigen Besuch vorführte. Normalerweise habe ich blindes Vetrauen in Olis (insbesondere komdiantische) Sensoren; ohne ihn hätte ich vermutlich etwa niemals Tuchfühlung mit Will Ferrell aufgenommen. Nun also "The Hot Chick". Ich schätze, der Film hält gewissermaßen, was der Titel verspricht. Es handelt sich um eine Body-Switch-/High-School-Comedy, ein Subgenre also, das in der zweiten Hälfte der Achtziger mit damalig chargierendem Kleinvieh wie "Like Father Like Son", "Vice Versa", "18 Again!" und etwas später noch "Switch!", an dessen Gender-Fersen sich "The Hot Chick" im Speziellen heftet, kurzweilig reüssieren konnte - allesamt Titel, die im heutigen Filmbewusstsein kaum mehr präsent sind und vermutlich in erster Linie Menschen etwas sagen, die sich wie ich damals im akkuraten Alter befunden haben, um sich über sie amüsieren zu können. Ich mutmaße, dass die komödiantische Halbwertzeit dieser durchweg nach dem selben Prinzip verarbeiteten Werke - sich fix erschöpfte, um dann endgültig spurlos zu verdampfen. Ebenso verhält es sich mit "The Hot Chick". Anstatt eine breitenoffensive Satire bezüglich der Antikultur quietschender kalifornischer Cheerleader-Mädchen vorzulegen, setzt er sich justament und selbstzufrieden in ebendieses Milieu hinein wie in einen gigantischen, wimmelnden Ameisenhaufen, nur um sich am Ende zu wundern, dass der Arsch juckt. Bradys Film fühlt sich wohl damit, dass avisierte Publikumsklientel und Figureninventar identisch sind und legt eine den Brechreiz unentwegt stimulierende Mischung aus Dreizehnjährige erfreuenden Pipi-Witzchen und rührseliger Zuckerwattenromanze vor, die ich, derweil Oli zwischenzeitlich entschlummerte, nur bis zum Ende ertragen konnte, um "so was überhaupt mal gesehen zu haben". Zumindest rechtfertige ich so mein tapferes Durchhalten. Man muss ja auch immer wissen, wo der Feind sich gerade befindet. Das beziehe ich - ich bin gleich fertig, Oli - keinesfalls auf den Vorführer, der ist ansonsten ein ganz integrer Mensch und stand vermutlich unter dem Einfluss dämonischer Strahlung von der Wega, als er diesen Film in seinem Blog bejubelte. Vielleicht wurde auch bloß ich gestern bestrahlt, als sich der Betrachtungseffekt von "The Hot Chick" in körperlichem Schmerz zu manifestieren dohte. Keine Ahnung. Einen Bonuspunkt für des Sandmans Gastauftritt als debiler Ethnohaiopai, Michael O'Keefe und Robert Davi in Gastrollen und zwei gute Songeinspieler (Jimmy Eat World, The White Stripes).

2/10

Tom Brady Teenager Body Switch Adam Sandler Kalifornien Schule Coming of Age



Filmtagebuch von...

Funxton

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