"We need to talk about David."
Secret Beyond The Door... (Das Geheimnis hinter der Tür) ~ USA 1947
Directed By: Fritz Lang
Die reiche, bisher durch ein eher unstetes Liebesleben aufgefallene Erbin Celia Barrett (Joan Bennett) lernt in Mexiko den Architekten Mark Lamphere (Michael Redgrave) kennen und heiratet ihn vom Fleck weg. Zurück in den USA zieht Celia mit in Marks Haus und stellt fest, dass ihr Gatte ihr nicht nur Manches verschwiegen hat, sondern hinter seiner gutbürgerlichen Fassade außerdem noch einige bizarre Seiten kultiviert. Da wäre zum einen die Tatsache, dass Mark Witwer ist und aus der ersten Ehe einen Sohn (Mark Dennis) im Teenageralter hat. Zudem lebt im Haushalt Marks scheinbar durch Brandnarben entstellte Sekretärin (Barbara O'Neill), die ihr halbes Gesicht hinter einem Schal verbirgt. Am Mekrwürdigsten mutet jedoch Marks morbides Hobby an: In einem angebauten Flügel des Hauses hat er die Originalschauplätze historischer Frauenmorde nachgestellt. Eine Tür jedoch, die von Zimmer Nummer 7, bleibt verschlossen. Celia verschafft sich eine Kopie des Schlüssels und spürt dem Geheimnis nach.
In "Secret Beyond The Door..." versucht sich Lang an einem thematischen Motive (oder motivischen Thema, ganz nach Belieben), das in diesen Jahren vor allem seinen Berufsgenossen Alfred Hitchcock umtrieb: dem der Psychoanalyse. Hier allerdings bedarf es keines ausgebildeten Therapeuten für die schlussendliche Konfrontation mit Trauma und Neurose. Jene besorgt die treusorgende Ehefrau, die sich nach einigem Hin und Her für den Kampf um ihre Liebe entscheidet und damit damit selbst endgültig aus ihrer früheren Rolle als promiskes Betthupferl ausbrechen und sich Erlösung verschaffen kann. Ähnlich wie es in dem zwei Jahre älteren "Spellbound" um verschleierte Erinnerungen und Zwanghaftigkeiten geht, benötigt auch der männliche Held von "Secret Beyond The Door..." psychotherapeutische Hilfe, indem er mit seiner Vergangenheit zwangskonfrontiert wird und einen unbewusst durch seine eigene Schwester forcierten Mutterkomplex als Ursache für seine latente Misogynie erkennen kann. Um zu akzeptieren, wie geschmiert dies im Rahmen der Handlung funktioniert, muss man allerdings einiges an gutem Willen und Toleranz mitbringen. Deutlich erlesener die formale Ausgestaltung: Die expressionistische Kamera von Stanley Cortez verliebt sich in surreale Szenerien wie die der mexikanischen Hochzeit von Celia und Mark, die in ihrer Düsternis eher einer Totenmesse gleicht und bereits dräuendes Unheil andeutet. Celias spätere Irrwege durch das Lamphere-Haus werden flankiert von einer Armee von scharf geformten Schatten. Am Ende, als das Geheimnis hinter der Tür sich endlich lüftet, rotiert schließlich die Trockeneis-Maschine und der während der Nachkriegsjahre darbende Horrorfilm erhält einen kleinen Platzhalter.
7/10
Fritz Lang Mexiko Ehe Madness film noir
Secret Beyond The Door... (Das Geheimnis hinter der Tür) ~ USA 1947
Directed By: Fritz Lang
Die reiche, bisher durch ein eher unstetes Liebesleben aufgefallene Erbin Celia Barrett (Joan Bennett) lernt in Mexiko den Architekten Mark Lamphere (Michael Redgrave) kennen und heiratet ihn vom Fleck weg. Zurück in den USA zieht Celia mit in Marks Haus und stellt fest, dass ihr Gatte ihr nicht nur Manches verschwiegen hat, sondern hinter seiner gutbürgerlichen Fassade außerdem noch einige bizarre Seiten kultiviert. Da wäre zum einen die Tatsache, dass Mark Witwer ist und aus der ersten Ehe einen Sohn (Mark Dennis) im Teenageralter hat. Zudem lebt im Haushalt Marks scheinbar durch Brandnarben entstellte Sekretärin (Barbara O'Neill), die ihr halbes Gesicht hinter einem Schal verbirgt. Am Mekrwürdigsten mutet jedoch Marks morbides Hobby an: In einem angebauten Flügel des Hauses hat er die Originalschauplätze historischer Frauenmorde nachgestellt. Eine Tür jedoch, die von Zimmer Nummer 7, bleibt verschlossen. Celia verschafft sich eine Kopie des Schlüssels und spürt dem Geheimnis nach.
In "Secret Beyond The Door..." versucht sich Lang an einem thematischen Motive (oder motivischen Thema, ganz nach Belieben), das in diesen Jahren vor allem seinen Berufsgenossen Alfred Hitchcock umtrieb: dem der Psychoanalyse. Hier allerdings bedarf es keines ausgebildeten Therapeuten für die schlussendliche Konfrontation mit Trauma und Neurose. Jene besorgt die treusorgende Ehefrau, die sich nach einigem Hin und Her für den Kampf um ihre Liebe entscheidet und damit damit selbst endgültig aus ihrer früheren Rolle als promiskes Betthupferl ausbrechen und sich Erlösung verschaffen kann. Ähnlich wie es in dem zwei Jahre älteren "Spellbound" um verschleierte Erinnerungen und Zwanghaftigkeiten geht, benötigt auch der männliche Held von "Secret Beyond The Door..." psychotherapeutische Hilfe, indem er mit seiner Vergangenheit zwangskonfrontiert wird und einen unbewusst durch seine eigene Schwester forcierten Mutterkomplex als Ursache für seine latente Misogynie erkennen kann. Um zu akzeptieren, wie geschmiert dies im Rahmen der Handlung funktioniert, muss man allerdings einiges an gutem Willen und Toleranz mitbringen. Deutlich erlesener die formale Ausgestaltung: Die expressionistische Kamera von Stanley Cortez verliebt sich in surreale Szenerien wie die der mexikanischen Hochzeit von Celia und Mark, die in ihrer Düsternis eher einer Totenmesse gleicht und bereits dräuendes Unheil andeutet. Celias spätere Irrwege durch das Lamphere-Haus werden flankiert von einer Armee von scharf geformten Schatten. Am Ende, als das Geheimnis hinter der Tür sich endlich lüftet, rotiert schließlich die Trockeneis-Maschine und der während der Nachkriegsjahre darbende Horrorfilm erhält einen kleinen Platzhalter.
7/10
Fritz Lang Mexiko Ehe Madness film noir