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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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JO (Jean Girault/F 1971)



Zitat entfällt.

Jo (Hasch mich - ich bin der Mörder) ~ F 1971
Directed By: Jean Girault

Der zu hysterischer Hektik neigende Theaterautor Antoine Brisebard (Louis de Funès) gerät in die Klemme, als er eines Abends aus Versehen Riri (Jean Droze), den Kompagnon des kriminellen Jo erschießt, der ihn bereits mehrfach in Bezug auf die zwielichtige Herkunft seiner Frau Sylvie (Claude Gensac) erpresst hat. Die einzige Möglichkeit, den Toten rasch und unauffällig verschwinden zu lassen, bietet sich im noch zu gießenden Fundament des neuen Gartenpavillons. Doch unter den Füßen einer Flamenco-Gruppe zerbricht das gute Stück und Riri liegt fast wieder frei. Der ermittelnde, jedoch mit einiger Blindheit geschlagene Inspecteur Ducros (Bernard Blier) findet all das ungeheuer interessant und verdächtigt Brisebard bis hinter die Ohren. Dieser jedoch kann der Polizei mithilfe seiner Frau und mit der von Gevatter Zufall immer wieder ein Schnippchen schlagen.

Einer der schönsten späteren Filme um den energiegeladenen Komödianten, der hier einmal mehr aus dem bewährten inhaltlichen Rezept, aus einer grundsätzlich ausweglosen Situation heraus mittels diverser völlig absurder Wendungen den Tag zu retten, Kapital schlägt. De Funès' Filme lebten und/oder zehrten häufig von MacGuffins respektive von Ausgangssituationen, die im Stile eines MacGuffin eingesetzt wurden und die letzten Endes einzig und allein dazu dienten, die spektakulären Nervenzusammenbrüche und Verschmitztheiten des Protagonisten hinreichend rechtfertigen zu können. In "Jo", dessen Titel bereits wunderbar unverbindlich ist und der selbst im Nachhinein keine wesentliche Konnexion zum filmischen Geschehen mehr aufzeigt, repräsentieren eine Leiche bzw. die existenziell notwendige Motivation, jene verschwinden zu lassen, dieses Objekt. Bisebard ist eigentlich ein netter Typ, weswegen der psychologische Trick, den Zuschauer zum Komplizen des Bösewichts zu machen, wie es etwa in "Rope" vonnöten war, bereits entfällt. Tatsächlich soll Riri im Nachhinein gar nicht erschossen werden; der tödliche Schuss löst sich ganz zufällig. Dennoch begeht Brisebard eine moralische Missetat, indem er den Unfall verschweigt und ihn zu vertuschen sucht, weshalb man ihn auch nicht einfach reingewaschen aus dem Film entlässt.

8/10

Jean Girault based on play Leiche Groteske



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Funxton

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