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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DALLAS (Stuart Heisler/USA 1950)



"You're going to be the shortest lived marshal on record."

Dallas (Todfeindschaft) ~ USA 1950
Directed By: Stuart Heisler

Kurz nach dem Bürgerkrieg terrorisieren der zwielichtige Grundstücksmakler Will Marlow (Raymond Massey) und seine beiden brüder Bryant (Steve Cochran) und Longfellow (Zon Murray) die Gegend um die im Wachsen begriffene Stadt Dallas. Als Notbehelf kommt der Bostoner Marshal Weatherby (Leif Erickson) in den Süden, der sich am Colt jedoch als eine völlige Niete entpuppt. Anstelle des ursprünglich als Schützenhilfe angedachten Wild Bill Hickok (Reed Hadley) gesellt sich der steckbrieflich gesuchte Ex-Konföderierten-Offizier und Vigilant Blayde Hollister (Gary Cooper), der seit Kriegsende gegen Redlegs und andere Plünderer aus dem Norden vorgeht, incognito zu Weatherby. Hollister hat mit den Marlows noch eine private Rechnung offen, da er sie im Verdacht hat, dereinst seine Farm niedergebrannt zu haben. Zusätzliche Komplikationen ergeben sich, als Weatherbys Verlobte Antonia (Ruth Roman) und Hollister sich ineinander verlieben.

Erst ab der Hälfte nimmt Heislers kleiner Farbwestern die Fahrt auf, derer er gleich von Anfang an bedurft hätte - dann jedoch entwickelt er sich zu einem durchaus flott gemachten Genrestück mit vielen Verfolgungsjagden, Schauwerten und lauen emotionalen Wechselbädern. Eine neu erstandene Freundschaft - ausgerechnet zwischen Nord- und Südstaatler - muss sich bewähren, und das nicht nur vor dem Hintergrund der noch immer omnipräsenten Mentalitätsdifferenzen, sondern zudem angesichts einer von beiden geliebten Frau. So weit, so gut. Heisler besitzt allerdings keinerlei Gespür für die Dynamik von Schießereien. Sobald zwei gunslinger gegeneinander antreten, und just dieses geschieht in "Dallas" nicht eben selten, wirkt das folgende Duell wie auf einem Kinderspielplatz mit Plastikpistolen aufgenommen.
Der große Gary Cooper, der um diese Zeit etwas an Popularität eingebüßt hatte und dessen Comeback mit "High Noon" und einigen anderen formidablen Western von Mann, Daves oder Aldrich noch Zukunftsmusik war, hat solche mediokren Zweitgeigensoli eigentlich nicht verdient. Er überstrahlt förmlich den gesamten Film mit seiner bloßen Gegenwart. Zudem liegt hier eine, im klassischen Synchronfach überaus seltene, stimmliche Fehlbesetzung in der deutschen Fassung vor. Coop, der einen Wolfgang Lukschy oder Heinz Engelmann brauchte, um auch auf deutsch adäquat zu klingen, wird hier von Siegfried Schürenberg gesprochen - besonders, da Lukschy auf Massey besetzt wurde und somit zur Verfügung stand, eine Tatsache, die noch immer fürchterlich unmotiviert und unpassend erscheint.

6/10

Stuart Heisler Texas Südstaaten Dallas Freundschaft



Filmtagebuch von...

Funxton

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