Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

TEXAS CHAINSAW 3D (John Luessenhop/USA 2013)



"Ain't nothing thicker than blood."

Texas Chainsaw 3D ~ USA 2013
Directed By: John Luessenhop

Nachdem Sally Hardesty (Marilyn Burns) der Sawyer-Familie entkommen konnte und der Fall publik wird, verüben die umliegenden, eilends herbeirauschenden Nachbarn eifrige Lynchjustiz an ihnen und fackeln die Horrorfarm mitsamt ihren Einwohnern ab. Einer der Täter, Gavin Miller (David Born), bringt dabei rechtzeitig ein Baby in Sicherheit. Jahre später ist Heather (Alexandra Daddario) erwachsen und erhält die Nachricht, dass sie ein Herrenhaus in Newt, Texas geerbt hat. Zusammen mit ein paar Freunden reist sie dorthin und macht umgehend Bekanntschaft mit dem im Keller des stattlichen Anwesens hausenden Leatherface (Dan Yeager), wie sich herausstellt, ihr Cousin Jed Sawyer, der einst das Lynchmassaker überlebt hat und hier seit damals Zuflucht findet. Leatherface schlachtet Heathers Freunde in bekannter Manier ab, wird jedoch zusammen mit seiner Blutsverwandten alsbald selbst zum Gejagten, denn die Übeltäter von damals wollen ihre "Aufgabe" zu Ende bringen.

"The Saw Is Family", das wissen eifrige "TCM"-Apologeten seit eh und je. Nun ist das "M" weggefallen und durch ein zeitgemäßes "3D" ersetzt worden, was jedoch die ungeheuren Schlampereien in Script und Umsetzung kaum rechtfertigen kann. Die Scriptfehler, Logikaussetzer, Inszenierungspannen und daraus resultierenden, unbeholfenen Rettungsversuche gehen im Falle "TC3D" wahrlich in erbärmliche Legionsstärke. Anschauen lässt sich Luessenhops Film somit lediglich unter der Prämisse größtmöglicher Impfung gegen derlei Unbill und der Maßgabe, dass man qualitativ nichts Wesentlich Besseres erwarten sollte als Burrs und Henkels Sequels aus den Neunzigern. Leatherface, mittlerweile ein alter, beleibter Onkel, findet sich im Laufe des Film sukzessive jedweder Bedrohlichkeit beraubt. Die immer wieder herbeizitierte Verehrung des Originals erweist sich durch massive Verkehrung desselben zur Gewöhnlichkeit hin als vollkommene Farce. Ähnlich wie einst im Falle "H2O" entschließt man sich, alle bisherigen Sequels und Remakes zu ignorieren und die Handlung von Hoopers Film weiterzuspinnen. In diesem Zuge wird man zunächst gezwungen, die Tatsache zu fressen, dass die Sawyers ein wesentlich weitläufigerer Clan sind als bislang angenommen und darüberhinaus eine bedeutsame Verbindung zu altem texanischen Geldadel ("Oma Verna") pflegen. Der überlebende Spross schließlich entwickelt sich zu einer überaus knackigen jungen Dame mit nicht minder knackigem jungen Freundeskreis und flugs haben wir unsere willfährige Schar von moralisch verruchten Opferlämmern zusammen. Gelegenheit für einige hübsch blutige Effekte, die allerdings jedes ehemalige Restmaß an Transgressivität verloren haben und in Konnexion mit den hübschen, großzügig bestückten und bauchfrei tragenden Hauptdarstellerinnen eher zum kollektiven Jauchzen einladen. Die Story entwickelt sich dann mehr und mehr zur besagten, logikfreien Groteske mitsamt in zelebriertem Schwachsinn gipfelnden Abschluss; das dereinst stets "spezielle" Franchise degradiert sich endgültig zur herkömmlichen Slasher-Serial. Ist man bereit, all diese Einbußen hinzunehmen und sich auf die immerhin erfolgreich kreierte, rein affektive Ebene des Films einzulassen, macht "TC3D" durchaus Laune. Die meisten ehernen Leatherfacianer jedoch dürften zu Recht mehr oder minder schwer enttäuscht sein.

5/10

John Luessenhop Sequel Texas Familie Slasher 3-D Leatherface Splatter Madness Kim Henkel



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare