

SWINGERS (Doug Liman/USA 1996)
von Funxton ·
10 Februar 2013
Kategorie:
Milieustudie,
Komödie
Aufrufe: 988
"Baby, you're money."
Swingers ~ USA 1996
Directed By: Doug Liman
Mike (Jon Favreau), in L.A. wohnhafter, erfolgloser Nachwuchskomiker, versucht seit sechs Monaten, seine an der Ostküste verbliebene Ex-Freundin Michelle zu vergessen. Seine durchgedrehten Kumpels, allen voran der exponierte Trent (Vince Vaughn) mühen sich, ihn dabei nach Leibeskräften zu unterstützen, natürlich nie, ohne spaßmäßig auch selbst auf ihre Kosten zu kommen. Dies führt zu mancherlei Absurditäten.
Wie sehr Doug Liman seinen Miramax-Vorgänger Quentin Tarantino anhimmelt, zeigt sich in vollem Ausmaß eigentlich erst im "Swingers"-Nachfolger "Go", der das hier vorliegende, liebenswert-relaxte Cliquenporträt in eine sich recht grotesk entwickelnde, episodische Ensemblestory mit Drogen und Knarren verwandelt. "Swingers" benötigt derlei Requisiten nicht, Liman mag sich aber nicht verkneifen, "Reservoir Dogs" gleich mehrfach zu zitieren und das war zu dieser Zeit jawohl auch noch eine probate Ehrbekundung. So leben auch seine Protagonisten einen konservierten Lebensstil, ein etwas fatzkenhaftes Forties-Revival, mit Swing, Pomade und alten Wagen. Gefeiert und gezecht wird in stilvollen Läden und Restaurants, wo gleichgesinntes Volk verkehrt und trifft man unfällig doch einmal Vertreter einer anderen Subkultur, wird der ungestüm begonnene Streit schon kurze Zeit später wieder aus der Welt geschafft - die Generation muss zusammenhalten.
Liman und Favreau haben mit "Swingers" eine ganz wunderbare Hommage an die Stadt und ihre fokussierte Personengruppe, nämlich schlecht verdienende Komiker und Schauspieler Ende 20 auf der untersten Karrierestufe Hollywoods, erstellt, die einerseits einem Woody Allen und Barry Levinsons "Diner" viel verdankt, andererseits aber auch ein hervorragendes Beispiel abgibt für die neue Lässigkeit im alternariven amerikanischen Unterhaltungskino, das, in Bezug auf Miramax und die Weinsteins, allerdings gerade dabei war, sich aus ebendieser Ecke herauszuwinden. Egal, der Film ist liebenswert, witzig und - auf gewinnende Art tatsächlich auch das - beschwingt.
8/10
Doug Liman Jon Favreau Las Vegas Los Angeles Freundschaft Nacht
Swingers ~ USA 1996
Directed By: Doug Liman
Mike (Jon Favreau), in L.A. wohnhafter, erfolgloser Nachwuchskomiker, versucht seit sechs Monaten, seine an der Ostküste verbliebene Ex-Freundin Michelle zu vergessen. Seine durchgedrehten Kumpels, allen voran der exponierte Trent (Vince Vaughn) mühen sich, ihn dabei nach Leibeskräften zu unterstützen, natürlich nie, ohne spaßmäßig auch selbst auf ihre Kosten zu kommen. Dies führt zu mancherlei Absurditäten.
Wie sehr Doug Liman seinen Miramax-Vorgänger Quentin Tarantino anhimmelt, zeigt sich in vollem Ausmaß eigentlich erst im "Swingers"-Nachfolger "Go", der das hier vorliegende, liebenswert-relaxte Cliquenporträt in eine sich recht grotesk entwickelnde, episodische Ensemblestory mit Drogen und Knarren verwandelt. "Swingers" benötigt derlei Requisiten nicht, Liman mag sich aber nicht verkneifen, "Reservoir Dogs" gleich mehrfach zu zitieren und das war zu dieser Zeit jawohl auch noch eine probate Ehrbekundung. So leben auch seine Protagonisten einen konservierten Lebensstil, ein etwas fatzkenhaftes Forties-Revival, mit Swing, Pomade und alten Wagen. Gefeiert und gezecht wird in stilvollen Läden und Restaurants, wo gleichgesinntes Volk verkehrt und trifft man unfällig doch einmal Vertreter einer anderen Subkultur, wird der ungestüm begonnene Streit schon kurze Zeit später wieder aus der Welt geschafft - die Generation muss zusammenhalten.
Liman und Favreau haben mit "Swingers" eine ganz wunderbare Hommage an die Stadt und ihre fokussierte Personengruppe, nämlich schlecht verdienende Komiker und Schauspieler Ende 20 auf der untersten Karrierestufe Hollywoods, erstellt, die einerseits einem Woody Allen und Barry Levinsons "Diner" viel verdankt, andererseits aber auch ein hervorragendes Beispiel abgibt für die neue Lässigkeit im alternariven amerikanischen Unterhaltungskino, das, in Bezug auf Miramax und die Weinsteins, allerdings gerade dabei war, sich aus ebendieser Ecke herauszuwinden. Egal, der Film ist liebenswert, witzig und - auf gewinnende Art tatsächlich auch das - beschwingt.
8/10
Doug Liman Jon Favreau Las Vegas Los Angeles Freundschaft Nacht