

MILDRED PIERCE (Michael Curtiz/USA 1945)
von Funxton ·
15 Januar 2013
Kategorie:
Kriminalfilm,
Drama
Aufrufe: 1.520
"Oh boy! I'm so smart it's a disease!"
Mildred Pierce (Solange ein Herz schlägt) ~ USA 1945
Directed By: Michael Curtiz
Aus eher einfachen Verhältnissen stammend, ist ihre ältere Tochter Veda (Ann Blyth) der Hausfrau Mildred Pierce (Joan Crawford) einfach alles. Dass Veda ein verwöhntes, hochnäsiges und boshaftes Mädchen ist, schiebt Mildred beiseite; sie versucht, Veda jeden noch so kostspieligen Wunsch zu erfüllen. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann Bert (Bruce Bennett) und dem Krankheitstod ihrer jüngeren Tochter Kay (Jo Ann Marlowe) beginnt sie eine Liaison mit dem wohlhabenden Playboy Monte Beragon (Zachary Scott) kennen, der das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswirft. Mildred wird zur ehrgeizigen Gastronomin, die ihr sauer verdientes Geld im Prinzip jedoch nur dazu benutzt, um es wahlweise Veda oder Beragon in den Rachen zu schieben. Als Mildred feststellt, dass hinter dem stiefväterlichen Geturtel der beiden mehr steckt, kommt es zur Katastrophe.
Für die Diva Joan Crawford bedeutete die Rolle der Mildred Pierce in dieser Adaption von James M. Cains gleichnamigem Roman eine glorreiche Rückkehr in die vordersten Studionlinien, nachdem man sie, die mittlerweile stramm auf die 40 zuging, zuvor schon fast abzuschreiben geneigt war. Die Crawford jedoch wusste nachweislich zu demonstrieren, dass es in Hollywood auch ernstzunehmende Frauenrollen jenseits von Starlet und Heldenliebchen zu finden gab, erntete dafür gewaltigen Zuspruch und einen Oscar. Nicht unähnlich ihrer eigenen Vita, die vom Revuemädchen über den schillernden Star zurück zur Prä-Bedeutungslosigkeit bereits einigen Wellen hatte standhalten müssen, passte die kantige Kühle auch wirklich ganz hervorragend in dieses inbrünstig formulierte Frauenporträt. Der Autor James M. Cain indes zeigte sich als einmal mehr unerlässlich für das vom film noir transportierte, neue Weltbild zwischen Zusammenbruch und privatem Inferno. Auch in "Mildred Pierce" lässt er mehrere miteinander verwobene Einzelschicksale naturgewaltig gegeneinanderprallen wie gigantische Eisschollen. Am Ende bleiben nurmehr Verlierer und manche Rückblicke auf teils lange zurückliegende Fehler.
9/10
Michael Curtiz James M. Cain Film noir Mutter & Tochter Scheidung Familie Los Angeles
Mildred Pierce (Solange ein Herz schlägt) ~ USA 1945
Directed By: Michael Curtiz
Aus eher einfachen Verhältnissen stammend, ist ihre ältere Tochter Veda (Ann Blyth) der Hausfrau Mildred Pierce (Joan Crawford) einfach alles. Dass Veda ein verwöhntes, hochnäsiges und boshaftes Mädchen ist, schiebt Mildred beiseite; sie versucht, Veda jeden noch so kostspieligen Wunsch zu erfüllen. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann Bert (Bruce Bennett) und dem Krankheitstod ihrer jüngeren Tochter Kay (Jo Ann Marlowe) beginnt sie eine Liaison mit dem wohlhabenden Playboy Monte Beragon (Zachary Scott) kennen, der das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswirft. Mildred wird zur ehrgeizigen Gastronomin, die ihr sauer verdientes Geld im Prinzip jedoch nur dazu benutzt, um es wahlweise Veda oder Beragon in den Rachen zu schieben. Als Mildred feststellt, dass hinter dem stiefväterlichen Geturtel der beiden mehr steckt, kommt es zur Katastrophe.
Für die Diva Joan Crawford bedeutete die Rolle der Mildred Pierce in dieser Adaption von James M. Cains gleichnamigem Roman eine glorreiche Rückkehr in die vordersten Studionlinien, nachdem man sie, die mittlerweile stramm auf die 40 zuging, zuvor schon fast abzuschreiben geneigt war. Die Crawford jedoch wusste nachweislich zu demonstrieren, dass es in Hollywood auch ernstzunehmende Frauenrollen jenseits von Starlet und Heldenliebchen zu finden gab, erntete dafür gewaltigen Zuspruch und einen Oscar. Nicht unähnlich ihrer eigenen Vita, die vom Revuemädchen über den schillernden Star zurück zur Prä-Bedeutungslosigkeit bereits einigen Wellen hatte standhalten müssen, passte die kantige Kühle auch wirklich ganz hervorragend in dieses inbrünstig formulierte Frauenporträt. Der Autor James M. Cain indes zeigte sich als einmal mehr unerlässlich für das vom film noir transportierte, neue Weltbild zwischen Zusammenbruch und privatem Inferno. Auch in "Mildred Pierce" lässt er mehrere miteinander verwobene Einzelschicksale naturgewaltig gegeneinanderprallen wie gigantische Eisschollen. Am Ende bleiben nurmehr Verlierer und manche Rückblicke auf teils lange zurückliegende Fehler.
9/10
Michael Curtiz James M. Cain Film noir Mutter & Tochter Scheidung Familie Los Angeles