

LE FOTO PROIBITE DI UNA SIGNORA PER BENE (Luciano Ercoli/E, I 1970)
von Funxton ·
03 Januar 2013
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Zitat entfällt.
Le Foto Proibite Di Una Signora Per Bene (Frauen bis zum Wahnsinn gequält) ~ E/I 1970
Directed By: Luciano Ercoli
Eines Abends nimmt ein mysteriöser Fremder (Simón Andreu) Kontakt zu Minou (Dagmar Lassander), Gattin des hoch verschuldeten Unternehmers Peter (Pier Palo Capponi), auf. Der Fremde behauptet, Peter habe einen Mord begangen und Minou müsse ihm nun zu Willen sein, wenn ihr Ehemann nicht an die Polizei verpfiffen werden solle. Der Erpresser nutzt Minous Angst schamlos aus und treibt sie zu auch psychisch grenzwertigen S/M-Spielchen. Zunächst offenbart Minou sich nur ihrer lockerlebigen Freundin Dominique (Susan Scott). Als sie später auch Peter von dem Erpresser berichtet, tut der ihre Geschichte, ebenso wie die ermittelnden Polizisten, als überspannte Fantasien ab. Doch der Dunkelmann lässt nicht locker...
Der in solcherlei Filmen geschulte Chronist (diverse Castle- und Hammer-Produktionen der vorvergangenen Dekade leisteten dazu ihr Übriges) weiß direkt von Beginn an, in welche Richtung der Hase läuft. Und tatsächlich behält man am Ende Recht, wenngleich ich die laszive, sich am Ende als Retterin entpuppende Susan Scott auch auf der dunklen Seite der Macht vermutet hätte, mehreren falsch gelegten Fährten Ercolis sei Dank. So kann man sich aber wenigstens auf das Spätsechziger-Ambiente des Films einlassen, das von Ennio Morricones groovender Musik getragen wird. Die Leute qualmen und saufen bei jeder Gelegenheit, als gäbe es kein Morgen. Man muss angesichts all des Whiskeyflusses (statt des obligatorischen Kulissendrinks JB gibt es hier ausnahmsweise mal Chivas) rückblickend vermuten, dass jedermann zu dieser Zeit permanent einen gepflegten Dauerpegel vor sich her schob. Die Damen tragen zu gesellschaftlichen Anlässen lustige Hochperrücken und in der Disco wurden auf Kommando die lustigsten Verrenkungen vollführt ohne sich zu schämen. Warum auch, machten ja schließlich alle. Der zwingende Ära-Chic des Films passt nun vielleicht nicht unbedingt zu seiner - zudem schwer unlogisch konstruierten - Kriminalgeschichte, aber was soll's. Die genannten Oberflächenfaktoren bieten leicht gehobenes, angenehm frivoles Entertainment, dessen Conclusio nichts weniger als ein erfrischendes Plädoyer für die freie Liebe bereithält. Na also doch.
7/10
Luciano Ercoli Ehe Madness Freundschaft Sleaze
Le Foto Proibite Di Una Signora Per Bene (Frauen bis zum Wahnsinn gequält) ~ E/I 1970
Directed By: Luciano Ercoli
Eines Abends nimmt ein mysteriöser Fremder (Simón Andreu) Kontakt zu Minou (Dagmar Lassander), Gattin des hoch verschuldeten Unternehmers Peter (Pier Palo Capponi), auf. Der Fremde behauptet, Peter habe einen Mord begangen und Minou müsse ihm nun zu Willen sein, wenn ihr Ehemann nicht an die Polizei verpfiffen werden solle. Der Erpresser nutzt Minous Angst schamlos aus und treibt sie zu auch psychisch grenzwertigen S/M-Spielchen. Zunächst offenbart Minou sich nur ihrer lockerlebigen Freundin Dominique (Susan Scott). Als sie später auch Peter von dem Erpresser berichtet, tut der ihre Geschichte, ebenso wie die ermittelnden Polizisten, als überspannte Fantasien ab. Doch der Dunkelmann lässt nicht locker...
Der in solcherlei Filmen geschulte Chronist (diverse Castle- und Hammer-Produktionen der vorvergangenen Dekade leisteten dazu ihr Übriges) weiß direkt von Beginn an, in welche Richtung der Hase läuft. Und tatsächlich behält man am Ende Recht, wenngleich ich die laszive, sich am Ende als Retterin entpuppende Susan Scott auch auf der dunklen Seite der Macht vermutet hätte, mehreren falsch gelegten Fährten Ercolis sei Dank. So kann man sich aber wenigstens auf das Spätsechziger-Ambiente des Films einlassen, das von Ennio Morricones groovender Musik getragen wird. Die Leute qualmen und saufen bei jeder Gelegenheit, als gäbe es kein Morgen. Man muss angesichts all des Whiskeyflusses (statt des obligatorischen Kulissendrinks JB gibt es hier ausnahmsweise mal Chivas) rückblickend vermuten, dass jedermann zu dieser Zeit permanent einen gepflegten Dauerpegel vor sich her schob. Die Damen tragen zu gesellschaftlichen Anlässen lustige Hochperrücken und in der Disco wurden auf Kommando die lustigsten Verrenkungen vollführt ohne sich zu schämen. Warum auch, machten ja schließlich alle. Der zwingende Ära-Chic des Films passt nun vielleicht nicht unbedingt zu seiner - zudem schwer unlogisch konstruierten - Kriminalgeschichte, aber was soll's. Die genannten Oberflächenfaktoren bieten leicht gehobenes, angenehm frivoles Entertainment, dessen Conclusio nichts weniger als ein erfrischendes Plädoyer für die freie Liebe bereithält. Na also doch.
7/10
Luciano Ercoli Ehe Madness Freundschaft Sleaze