

DER ÖLPRINZ (Harald Philipp/BRD, YU 1965)
von Funxton ·
19 Dezember 2012
Kategorie:
Western
Aufrufe: 906
"Ich weiß von nichts."
Der Ölprinz ~ BRD/YU 1965
Directed By: Harald Philipp
Winnetou (Pierre Brice) und Shatterhand (Stewart Granger) begeben sich auf die Spur eines infamen Ölprinzen (Harald Leipnitz), der sich nicht nur zum Monopolisten aufschwingen will, sondern seiner blauäugigen Kundschaft auch noch falsche, präparierte Ölquellen andreht. Als der Ölprinz erfährt, dass der in einem Siedlertreck mitreisende Mr. Bergmann (Veljko Maricic) einen Sack voll Gold unterm Kopfkissen mit sich führt, will er auch diesen an sich bringen Dazu sät er Zwietracht zwischen den Utah, in deren Stammesgebiet die Siedler sich niederlassen wollen und den Weißen, indem er den Häuptlingssohn (Sime Jagarinac) hinterrücks ermorden lässt. Für Surehand zählz nun jede Sekunde, denn der wahre Mörder muss her...
Man kann "Der Ölprinz", dem zweiten und mittleren Rialto-Western mit Stewart Granger, sicherlich manches vorwerfen: Dass er wieder einmal völlig vorlagenentfremdet ist, dass er für die Reihe ungewohnt flache Rückprojektionen beinhaltet (besonders vermeidenswert in der Eröffnungssequenz und bei einer späteren Floßfahrt auf etwas unglaubhaft reißenden Wassern) und dass er als einziger May-Western auf die obligatorische Anrede in der 2. Person Plural verzichtet und stattdessen mit der 3., also mit "Sie" und Ihnen" operiert, was nach bislang sechs geschauten Titeln sogleich als merkwürdig befremdlich ins Ohr geht. Dennoch ist "Der Ölprinz" mir der liebste unter den drei Surehands, er verfügt mit dem von Heinz Erhardt gespielten Kantor Hampel über eine der lustigsten und schönsten Nebenfiguren der gesamten Reihe mitsamt großartigen Auftritten sowie mit Harald Leipnitz als dem namenlosen Ölprinzen über meinen Lieblingsschurken aus allen Winnetous - trotz Herbert Lom oder Mario Adorf. Allein Leipnitz' wunderbar sonore Stimme macht ihn unverwechselbar und mit welch genüsslicher Diabolik er seinen Hundsfott von Bösewicht umsprüht, das zeugt von höchster Könnerschaft. Der Ölprinz ist nämlich nicht nur brutal, egoistisch, hinterhältig und sadistisch, sondern erweist sich am Ende, als die Quittung für seine Untaten auf ihn wartet, auch noch als feiger Jammerlappen. Damit dürfte er einen realistischeren Oberbanditen abgeben als all seine ähnlich geschniegelten Vorgänger und Nachfolger zusammen...
8/10
Harald Philipp Winnetou Krautwestern Karl May Indianer Freundschaft Siedler Treck
Der Ölprinz ~ BRD/YU 1965
Directed By: Harald Philipp
Winnetou (Pierre Brice) und Shatterhand (Stewart Granger) begeben sich auf die Spur eines infamen Ölprinzen (Harald Leipnitz), der sich nicht nur zum Monopolisten aufschwingen will, sondern seiner blauäugigen Kundschaft auch noch falsche, präparierte Ölquellen andreht. Als der Ölprinz erfährt, dass der in einem Siedlertreck mitreisende Mr. Bergmann (Veljko Maricic) einen Sack voll Gold unterm Kopfkissen mit sich führt, will er auch diesen an sich bringen Dazu sät er Zwietracht zwischen den Utah, in deren Stammesgebiet die Siedler sich niederlassen wollen und den Weißen, indem er den Häuptlingssohn (Sime Jagarinac) hinterrücks ermorden lässt. Für Surehand zählz nun jede Sekunde, denn der wahre Mörder muss her...
Man kann "Der Ölprinz", dem zweiten und mittleren Rialto-Western mit Stewart Granger, sicherlich manches vorwerfen: Dass er wieder einmal völlig vorlagenentfremdet ist, dass er für die Reihe ungewohnt flache Rückprojektionen beinhaltet (besonders vermeidenswert in der Eröffnungssequenz und bei einer späteren Floßfahrt auf etwas unglaubhaft reißenden Wassern) und dass er als einziger May-Western auf die obligatorische Anrede in der 2. Person Plural verzichtet und stattdessen mit der 3., also mit "Sie" und Ihnen" operiert, was nach bislang sechs geschauten Titeln sogleich als merkwürdig befremdlich ins Ohr geht. Dennoch ist "Der Ölprinz" mir der liebste unter den drei Surehands, er verfügt mit dem von Heinz Erhardt gespielten Kantor Hampel über eine der lustigsten und schönsten Nebenfiguren der gesamten Reihe mitsamt großartigen Auftritten sowie mit Harald Leipnitz als dem namenlosen Ölprinzen über meinen Lieblingsschurken aus allen Winnetous - trotz Herbert Lom oder Mario Adorf. Allein Leipnitz' wunderbar sonore Stimme macht ihn unverwechselbar und mit welch genüsslicher Diabolik er seinen Hundsfott von Bösewicht umsprüht, das zeugt von höchster Könnerschaft. Der Ölprinz ist nämlich nicht nur brutal, egoistisch, hinterhältig und sadistisch, sondern erweist sich am Ende, als die Quittung für seine Untaten auf ihn wartet, auch noch als feiger Jammerlappen. Damit dürfte er einen realistischeren Oberbanditen abgeben als all seine ähnlich geschniegelten Vorgänger und Nachfolger zusammen...
8/10
Harald Philipp Winnetou Krautwestern Karl May Indianer Freundschaft Siedler Treck