"I don't talk to the cleaning staff."
Cat Chaser (Short Run - Hexenkessel Miami) ~ USA 1989
Directed By: Abel Ferrara
George Moran (Peter Weller), der einst für die CIA im Bürgerkrieg in der Dominikanischen Republik mitinterveniert hat, ist nun Besitzer eines kleinen, aber sauberen Hotels an der Strandzeile von Miami Beach. Da begegnet ihm seine Vergangenheit wieder in Form des "Ex-Berufskollegen" Tyner (Frederic Forrest), der sich in Morans Hotel einmietet. Moran erinnert sich an ein Mädchen, das ihm einst während der Krise geholfen hat und das er nun wiederfinden möchte. An dessen Stelle begegnet er in Santo Domingo jedoch seiner Ex-Flamme Mary (Kelly McGillis) wieder, die jetzt mit dem schwerreichen Ex-Geheimpolizeichef der DomRep, Andres DeBoya (Tomas Milian), verheiratet ist. Mary, die Moran immer noch liebt, beabsichtigt, sich von DeBoya zu trennen, was dieser nur sehr ungehalten aufnimmt. Und dann ist da noch der alternde Schnüffler Scully (Charles Durning), der seine Rente mit DeBoyas Moneten aufzupolieren plant...
Abel Ferrara selbst hasst "Cat Chaser", weil er während der Herstellung mit dem Produzenten Peter Davis aneinandergerasselt ist, worauf dieser dem Regisseur die Verantwortung über den Endschnitt entzog. Der fertige Film, so Ferrara, sei nicht (mehr) seiner und er hätte ihn gern noch einmal gemacht. Zudem sei er mit der angeblich exponierten Freizügigkeit Kelly McGillis' nicht klargekommen (die nach eigenem Bekunden ihrerseits wiederum die Arbeit mit dem Regisseur hasste) - nachzulesen im Interviewbuch "Dark Stars".
Dominik Graf lobt die Leonard-Verfilmung in seiner Essay-Sammlung "Schläft ein Lied in allen Dingen" derweil über den grünen Klee, bezeichnet sie gar als Meisterwerk und schiebt Ferraras ihm unverständliche Unzufriedenheit mit "Cat Chaser" der ohnehin etwas eigenwilligen Art des Regisseurs zu, sich zu gewissen Dingen zu äußern sowie dem etwas merkwürdigen, wenngleich typischen Erzpuritanismus jener Generation italoamarikanischer New Yorker Filmemacher. Meine Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Als Leonard-Verfilmung verzeichnet "Cat Chaser" das nötige, schwülwarme Flair der Kriminalromanze in schwarz, angesiedelt unter den Palmen Floridas. Aus dieser Warte ist alles in bester Ordnung. Auch als misskomponiert würde ich den Film nicht mit Fug und recht bezeichnen wollen, da Ferraras Stil immer auch von bewussten Brüchen und Wechseln zehrt. Man muss ihm also schlicht glauben, wenn er aus den angegebenen Gründen nicht zu "Cat Chaser" stehen möchte. Dass ein Regisseur sein Werk a posteriori negiert, muss ja aber nicht a priori bedeuten, dass es misslungen ist. Wer auch immer "Cat Chaser" am Ende "zurecht"montiert hat (angegeben ist nach wie vor Ferraras Hauscutter Anthony Redman), der hat einen absolut trefflichen Job getan. Wohl kein Film, der es einem gerade leicht macht, aber einer, der die Beschäftigung mit sich reich entlohnen kann.
8/10
Abel Ferrara Elmore Leonard Dominikanische Republik Karibik amour fou neo noir Miami
Cat Chaser (Short Run - Hexenkessel Miami) ~ USA 1989
Directed By: Abel Ferrara
George Moran (Peter Weller), der einst für die CIA im Bürgerkrieg in der Dominikanischen Republik mitinterveniert hat, ist nun Besitzer eines kleinen, aber sauberen Hotels an der Strandzeile von Miami Beach. Da begegnet ihm seine Vergangenheit wieder in Form des "Ex-Berufskollegen" Tyner (Frederic Forrest), der sich in Morans Hotel einmietet. Moran erinnert sich an ein Mädchen, das ihm einst während der Krise geholfen hat und das er nun wiederfinden möchte. An dessen Stelle begegnet er in Santo Domingo jedoch seiner Ex-Flamme Mary (Kelly McGillis) wieder, die jetzt mit dem schwerreichen Ex-Geheimpolizeichef der DomRep, Andres DeBoya (Tomas Milian), verheiratet ist. Mary, die Moran immer noch liebt, beabsichtigt, sich von DeBoya zu trennen, was dieser nur sehr ungehalten aufnimmt. Und dann ist da noch der alternde Schnüffler Scully (Charles Durning), der seine Rente mit DeBoyas Moneten aufzupolieren plant...
Abel Ferrara selbst hasst "Cat Chaser", weil er während der Herstellung mit dem Produzenten Peter Davis aneinandergerasselt ist, worauf dieser dem Regisseur die Verantwortung über den Endschnitt entzog. Der fertige Film, so Ferrara, sei nicht (mehr) seiner und er hätte ihn gern noch einmal gemacht. Zudem sei er mit der angeblich exponierten Freizügigkeit Kelly McGillis' nicht klargekommen (die nach eigenem Bekunden ihrerseits wiederum die Arbeit mit dem Regisseur hasste) - nachzulesen im Interviewbuch "Dark Stars".
Dominik Graf lobt die Leonard-Verfilmung in seiner Essay-Sammlung "Schläft ein Lied in allen Dingen" derweil über den grünen Klee, bezeichnet sie gar als Meisterwerk und schiebt Ferraras ihm unverständliche Unzufriedenheit mit "Cat Chaser" der ohnehin etwas eigenwilligen Art des Regisseurs zu, sich zu gewissen Dingen zu äußern sowie dem etwas merkwürdigen, wenngleich typischen Erzpuritanismus jener Generation italoamarikanischer New Yorker Filmemacher. Meine Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Als Leonard-Verfilmung verzeichnet "Cat Chaser" das nötige, schwülwarme Flair der Kriminalromanze in schwarz, angesiedelt unter den Palmen Floridas. Aus dieser Warte ist alles in bester Ordnung. Auch als misskomponiert würde ich den Film nicht mit Fug und recht bezeichnen wollen, da Ferraras Stil immer auch von bewussten Brüchen und Wechseln zehrt. Man muss ihm also schlicht glauben, wenn er aus den angegebenen Gründen nicht zu "Cat Chaser" stehen möchte. Dass ein Regisseur sein Werk a posteriori negiert, muss ja aber nicht a priori bedeuten, dass es misslungen ist. Wer auch immer "Cat Chaser" am Ende "zurecht"montiert hat (angegeben ist nach wie vor Ferraras Hauscutter Anthony Redman), der hat einen absolut trefflichen Job getan. Wohl kein Film, der es einem gerade leicht macht, aber einer, der die Beschäftigung mit sich reich entlohnen kann.
8/10
Abel Ferrara Elmore Leonard Dominikanische Republik Karibik amour fou neo noir Miami