

THE APPALOOSA (Sidney J. Furie/USA 1966)
von Funxton ·
03 Dezember 2012
Kategorie:
Western
Aufrufe: 741
"The men I killed needed killin' and the women wanted sinnin', and well, I never was one much to argue."
The Appaloosa (Südwest nach Sonora) ~ USA 1966
Directed By: Sidney J. Furie
Für den von einem mexikanischen Farmer aufgezogenen Matt (Marlon Brando) symbolisiert sein edler neuer Apaloosa-Hengst eine goldene Zukunft. Zusammen mit seinem Stiefbruder Paco (Rafael Campos) träumt Matt davon, ein Gestüt aufzubauen und reich zu werden. Diese Pläne zerplatzen wie eine Seifenblase, als Matt sich mit dem mächtigen Desperado Chuy Medina (John Saxon) anlegt, der ihm seinen Appaloosa stiehlt und Matt bis aufs Blut demütigt. Obgleich er eigentlich keine Chance gegen ihn hat, verfolgt der zielstrebige Matt den Gangster bis über die mexikanische Grenze nach Sonora. Chuys gedemütigter Frau (Anjanette Corner) kommt diese Wendung der Ereignisse gerade recht.
Es muss eine bessere Zeit gewesen sein, da ein Regisseur wie Sidney J. Furie Filme wie diesen hat machen können; einen existenzialistischen, stilvollen Western mit unterkühlter Emotion auf Sparflamme, einem brillant agierenden Antagonisten-Duo, dem der einen Durchschnittsweißen spielende Brando und der virile Saxon als grinsender Latino-Bandit zwei Gesichter einer Medaille verleihen. Eine nie ganz durchbrechende, das Geschehen jedoch latent beherrschende Härte wohnt "The Appaloosa" inne, zweifelsohne abgeschaut beim Spaghetti-Western, jedoch unter Berücksichtigung der traditionellen Qualitäten des amerikanischen Genrefilms realisiert. Brando, der um diese Zeit bereits ordentlich an Gewicht zugelegt hatte, dessen Karriere sich nicht nur infolge dessen auf Tiefflug befand und der ergo in zunehmend unpopulären Projekten auftrat, tut es gut, die Rolle dieses träumerischen Jedermann zu spielen: Seine eiserne Entschlossenheit treibt ihn voran, nicht etwa sein Können oder sein Heldentum. Das immer wieder gern zitierte Armdrückduell mit Skorpion-Falle muss er gegen Saxon sogar verlieren. Nur ein Brando konnte sich so etwas leisten, ohne entschieden an Zutrauen einzubüßen. Und wie Furie und Russell Metty mit der Tiefenschärfe jonglieren und wunderbare Einstellungen daherzaubern, das ist nicht etwa prätentiös, sondern wirkliche Kunst.
8/10
Sidney J. Furie Mexiko Duell
The Appaloosa (Südwest nach Sonora) ~ USA 1966
Directed By: Sidney J. Furie
Für den von einem mexikanischen Farmer aufgezogenen Matt (Marlon Brando) symbolisiert sein edler neuer Apaloosa-Hengst eine goldene Zukunft. Zusammen mit seinem Stiefbruder Paco (Rafael Campos) träumt Matt davon, ein Gestüt aufzubauen und reich zu werden. Diese Pläne zerplatzen wie eine Seifenblase, als Matt sich mit dem mächtigen Desperado Chuy Medina (John Saxon) anlegt, der ihm seinen Appaloosa stiehlt und Matt bis aufs Blut demütigt. Obgleich er eigentlich keine Chance gegen ihn hat, verfolgt der zielstrebige Matt den Gangster bis über die mexikanische Grenze nach Sonora. Chuys gedemütigter Frau (Anjanette Corner) kommt diese Wendung der Ereignisse gerade recht.
Es muss eine bessere Zeit gewesen sein, da ein Regisseur wie Sidney J. Furie Filme wie diesen hat machen können; einen existenzialistischen, stilvollen Western mit unterkühlter Emotion auf Sparflamme, einem brillant agierenden Antagonisten-Duo, dem der einen Durchschnittsweißen spielende Brando und der virile Saxon als grinsender Latino-Bandit zwei Gesichter einer Medaille verleihen. Eine nie ganz durchbrechende, das Geschehen jedoch latent beherrschende Härte wohnt "The Appaloosa" inne, zweifelsohne abgeschaut beim Spaghetti-Western, jedoch unter Berücksichtigung der traditionellen Qualitäten des amerikanischen Genrefilms realisiert. Brando, der um diese Zeit bereits ordentlich an Gewicht zugelegt hatte, dessen Karriere sich nicht nur infolge dessen auf Tiefflug befand und der ergo in zunehmend unpopulären Projekten auftrat, tut es gut, die Rolle dieses träumerischen Jedermann zu spielen: Seine eiserne Entschlossenheit treibt ihn voran, nicht etwa sein Können oder sein Heldentum. Das immer wieder gern zitierte Armdrückduell mit Skorpion-Falle muss er gegen Saxon sogar verlieren. Nur ein Brando konnte sich so etwas leisten, ohne entschieden an Zutrauen einzubüßen. Und wie Furie und Russell Metty mit der Tiefenschärfe jonglieren und wunderbare Einstellungen daherzaubern, das ist nicht etwa prätentiös, sondern wirkliche Kunst.
8/10
Sidney J. Furie Mexiko Duell