"They may have taken your legs, but they couldn't take your heart!"
Angel Town ~ USA 1990
Directed By: Eric Karson
Der aus schwierigen Verhältnissen stammende, mehrfache Kickbox-Weltmeister Jacques (Olivier Gruner) kommt nach L.A., um dort Maschinenbau zu studieren. Da das Semester bereits begonnen hat, bekommt er nurmehr ein Zimmer in East L.A., im Haus einer Chicano-Familie, die allenthalben von der örtlichen Gang drangsaliert wird. Da Jacques ordentlich austeilen kann, wird er bald zum Beschützer der Familie, wobei sein alter Freund Henry (Peter Kwong) ihm zur Hilfe kommt. Der Gangboss Chuwey (James Carrera) versteht jedoch keinen Spaß und greift zu immer blutigeren Methoden, um seine Vormachtsstellung im Viertel zu untermauern.
"Angel Town" bildete den Versuch, mit Olivier Gruner einen zweiten Van Damme im amerikanischen Actionfilm-Biz unterzubringen. Der aus Paris stammende Gruner, dem Vernehmen nach auch im wahren Leben ein mit allen Wassern gewaschener Tausendsassa, der scheinbar alles einmal ausprobieren muss, hatte im Prinzip nur sich selbst zu spielen und konnte somit gleich die Hauptrolle ausfüllen. Als sichtlich limitiertem Darsteller ist ihm die Erleichterung förmlich anzumerken, wenn in einer Einstellung kein differenziertes Mienen- sondern Muskelspiel gefragt ist und es einmal mehr ordentlich Keile gibt. Die Story ist, man merkt es schon, denkbar simpel zusammengezimmert. "Angel Town" bildet eine weitere "Shane"-Abwandlung des semimystisch verklärten Fremden, der kommt, sieht, siegt und danach zu neuen Heldentaten aufbrechen kann. Ungewöhnlich ist bestenfalls der Handlungsort East L.A., der nach Hoppers "Colors" mit einer gewissen Brisanz genossen wurde und hier als vollkommen undifferenziert dargestellter Schauplatz für eine tradierte Heldengeschichte herzuhalten hat. Karson kann sich derweil, wie eigentlich immer in seinen Filmen, nicht zum eindeutigen Bekenntnis zur kompromisslosen visuellen Gewalt durchringen. Jacques bricht zwar Beine, aber keine Genicke. Umso befremdlicher der Showdown, in dem der permanent von der Gang bedrohte Martin (Frank Aragon) quasi seine Unabhängigkeit zugestanden bekommt, indem er den Leader Chuwey totschlägt. "Das Gesetz der Gosse; nur gut, dass unsereiner damit nichts weiter zu tun hat als einen Film hier und da," scheint es als unsichtbare Schrifttafel die end credits einzuleiten. Um ehrlich zu sein, ist es wenig verwunderlich, dass man von Gruner nurmehr wenig hört.
4/10
Eric Karson Martial Arts Los Angeles East L.A. Slum Shane-Variation Independent Ethnics Belagerung
Angel Town ~ USA 1990
Directed By: Eric Karson
Der aus schwierigen Verhältnissen stammende, mehrfache Kickbox-Weltmeister Jacques (Olivier Gruner) kommt nach L.A., um dort Maschinenbau zu studieren. Da das Semester bereits begonnen hat, bekommt er nurmehr ein Zimmer in East L.A., im Haus einer Chicano-Familie, die allenthalben von der örtlichen Gang drangsaliert wird. Da Jacques ordentlich austeilen kann, wird er bald zum Beschützer der Familie, wobei sein alter Freund Henry (Peter Kwong) ihm zur Hilfe kommt. Der Gangboss Chuwey (James Carrera) versteht jedoch keinen Spaß und greift zu immer blutigeren Methoden, um seine Vormachtsstellung im Viertel zu untermauern.
"Angel Town" bildete den Versuch, mit Olivier Gruner einen zweiten Van Damme im amerikanischen Actionfilm-Biz unterzubringen. Der aus Paris stammende Gruner, dem Vernehmen nach auch im wahren Leben ein mit allen Wassern gewaschener Tausendsassa, der scheinbar alles einmal ausprobieren muss, hatte im Prinzip nur sich selbst zu spielen und konnte somit gleich die Hauptrolle ausfüllen. Als sichtlich limitiertem Darsteller ist ihm die Erleichterung förmlich anzumerken, wenn in einer Einstellung kein differenziertes Mienen- sondern Muskelspiel gefragt ist und es einmal mehr ordentlich Keile gibt. Die Story ist, man merkt es schon, denkbar simpel zusammengezimmert. "Angel Town" bildet eine weitere "Shane"-Abwandlung des semimystisch verklärten Fremden, der kommt, sieht, siegt und danach zu neuen Heldentaten aufbrechen kann. Ungewöhnlich ist bestenfalls der Handlungsort East L.A., der nach Hoppers "Colors" mit einer gewissen Brisanz genossen wurde und hier als vollkommen undifferenziert dargestellter Schauplatz für eine tradierte Heldengeschichte herzuhalten hat. Karson kann sich derweil, wie eigentlich immer in seinen Filmen, nicht zum eindeutigen Bekenntnis zur kompromisslosen visuellen Gewalt durchringen. Jacques bricht zwar Beine, aber keine Genicke. Umso befremdlicher der Showdown, in dem der permanent von der Gang bedrohte Martin (Frank Aragon) quasi seine Unabhängigkeit zugestanden bekommt, indem er den Leader Chuwey totschlägt. "Das Gesetz der Gosse; nur gut, dass unsereiner damit nichts weiter zu tun hat als einen Film hier und da," scheint es als unsichtbare Schrifttafel die end credits einzuleiten. Um ehrlich zu sein, ist es wenig verwunderlich, dass man von Gruner nurmehr wenig hört.
4/10
Eric Karson Martial Arts Los Angeles East L.A. Slum Shane-Variation Independent Ethnics Belagerung