"If I were you I'd watch out, new girl."
The Ward ~ USA 2010
Directed By: John Carpenter
Nachdem sie ein Haus abgefackelt hat kommt die unter Amnesie leidende Kristen (Amber Heard) in die North-Bend-Psychiatrie. Gegen ihren Willen dort festgehalten bemerkt Kristen bald, dass ein geisterhaftes Mädchen (Jillian Kramer) auf den Gängen des Hospitals umgeht und sowohl sie selbst als auch ihre Mitpatientinnen attackiert. Doch niemand vom Pflege- und Ärztepersonal will den Mädchen glauben...
Eine formal saubere Arbeit hat John Carpenter da nach langer Schaffenspause abgeliefert, die sicherlich nicht an vergangene Großtaten anknüpfen kann, seine bei seinen letzten Filmen spürbare Orientierungslosigkeit jedoch wieder etwas in die Schranken weist. Dass Carpenter sich in der symbolischen Gummizelle des mental Abseitigen sehr wohl fühlt, konnte man bereits anhand seines letzten wirklich bemerkenswerten Werks, nämlich "In The Mouth Of Madness", ablesen. "The Ward" knüpft in vielerlei Hinsicht dort an und greift die bewährte Topographie und Architektur des gleichsam großen und leeren Hospitals wieder auf. Das (selbstverständlich) nur augenscheinlich unüberschaubare Gebäude wird zu Carpenters wohlfeil genutztem Gefährten und aufs Neue erweist sich der Altmeister als besonders versierter Raumkonstrukteur. Soweit also alles in Butter. Doch nun weist sich "The Ward" nicht nur als professionelles Genrekino aus, er müht sich zudem, eine Geschichte zu erzählen, der er sehr viel von seinem dramaturgischen Potenzial opfert und an deren Ende ein von bombastischem inszenatorischem Pomp begleiteter Twist steht. Geschrieben wurde das Ganze von zwei Rasmussen-Brüdern, die offenbar noch relativ unbeschriebene Blätter sind, die sich jedoch, soviel ist sicher, vorzüglich aufs Recyceln und Plagiieren verstehen. Da gibt es nämlich zwei durchaus nicht unbekannte Filme namens "Identity" und "Shutter Island", die praktisch exakt dieselbe Story in dazu noch sehr ähnlicher Form und in dazu im Grunde narrativ erschöpfender Weise vortrugen. Ich hatte das große Glück, über den Inhalt von "The Ward" nichts zu wissen und konnte so im Hinblick auf die Auflösung zumindest anfänglich noch spekulieren. Dass das Finale jedoch so plump ausfallen, und eine bereits hinreichend durchexerzierte Idee neu aufkochen würde, hätte ich angesichts eines Films dieses Regisseurs kaum glauben mögen.
6/10
John Carpenter Psychiatrie period piece Madness Krankenhaus Oregon Geister
The Ward ~ USA 2010
Directed By: John Carpenter
Nachdem sie ein Haus abgefackelt hat kommt die unter Amnesie leidende Kristen (Amber Heard) in die North-Bend-Psychiatrie. Gegen ihren Willen dort festgehalten bemerkt Kristen bald, dass ein geisterhaftes Mädchen (Jillian Kramer) auf den Gängen des Hospitals umgeht und sowohl sie selbst als auch ihre Mitpatientinnen attackiert. Doch niemand vom Pflege- und Ärztepersonal will den Mädchen glauben...
Eine formal saubere Arbeit hat John Carpenter da nach langer Schaffenspause abgeliefert, die sicherlich nicht an vergangene Großtaten anknüpfen kann, seine bei seinen letzten Filmen spürbare Orientierungslosigkeit jedoch wieder etwas in die Schranken weist. Dass Carpenter sich in der symbolischen Gummizelle des mental Abseitigen sehr wohl fühlt, konnte man bereits anhand seines letzten wirklich bemerkenswerten Werks, nämlich "In The Mouth Of Madness", ablesen. "The Ward" knüpft in vielerlei Hinsicht dort an und greift die bewährte Topographie und Architektur des gleichsam großen und leeren Hospitals wieder auf. Das (selbstverständlich) nur augenscheinlich unüberschaubare Gebäude wird zu Carpenters wohlfeil genutztem Gefährten und aufs Neue erweist sich der Altmeister als besonders versierter Raumkonstrukteur. Soweit also alles in Butter. Doch nun weist sich "The Ward" nicht nur als professionelles Genrekino aus, er müht sich zudem, eine Geschichte zu erzählen, der er sehr viel von seinem dramaturgischen Potenzial opfert und an deren Ende ein von bombastischem inszenatorischem Pomp begleiteter Twist steht. Geschrieben wurde das Ganze von zwei Rasmussen-Brüdern, die offenbar noch relativ unbeschriebene Blätter sind, die sich jedoch, soviel ist sicher, vorzüglich aufs Recyceln und Plagiieren verstehen. Da gibt es nämlich zwei durchaus nicht unbekannte Filme namens "Identity" und "Shutter Island", die praktisch exakt dieselbe Story in dazu noch sehr ähnlicher Form und in dazu im Grunde narrativ erschöpfender Weise vortrugen. Ich hatte das große Glück, über den Inhalt von "The Ward" nichts zu wissen und konnte so im Hinblick auf die Auflösung zumindest anfänglich noch spekulieren. Dass das Finale jedoch so plump ausfallen, und eine bereits hinreichend durchexerzierte Idee neu aufkochen würde, hätte ich angesichts eines Films dieses Regisseurs kaum glauben mögen.
6/10
John Carpenter Psychiatrie period piece Madness Krankenhaus Oregon Geister