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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE BLACK SLEEP (Reginald Le Borg/USA 1956)



"Odo is gipsy for 'cat' Cat has nine lives!"

The Black Sleep (Die Schreckenskammer des Dr. Thosti) ~ USA 1956
Directed By: Reginald Le Borg

London, in den 1870ern: Kurz bevor der unschuldig wegen Mordes zum Tode verurteilte Dr. Ramsay (Herbert Rudley) hingerichtet werden kann, verabreicht ihm der Gehirnchirurg Dr. Cadman (Basil Rathbone) bei einem Besuch etwas von seinem indischen Spezial-Narkotikum, genannt "Schwarzer Schlaf". Dessen Einnahme sorgt für einen kurzfristigen Scheintod, so dass Ramsay, für tot und begraben erklärt, von Cadmans Partner Odo (Akim Tamiroff) rechtzeitig wieder ausgebuddelt werden kann. Dass Ramsay bei Cadmans Versuchen als Assistent dienen soll, empfindet dieser zunächst als schmeichelhaft, dann kommt er jedoch hinter das Geheimnis des wahnsinnigen Wissenschaftlers: Um seine im Koma liegende Frau (Louanna Gardner) zu retten, führt Cadman wahllose Hirnoperationen an unfreiwilligen Probanden durch, die dann, geschädigt und entstellt, in seinem hauseigenen Verlies landen...

Ein prachtvolles Horror-Happening hat der günstig, aber versiert arbeitende Reginald Grobel alias Reginald Le Borg da in die Bahn geworfen. Neben dem erwähnten Basil Rathbone sind in kleineren Rollen (zumeist als hirn-teilamputierte Mutanten) zu sehen: Lon Chaney Jr., John Carradine, Tor Johnson und Bela Lugosi in seiner vorletzten Rolle als stummer Cadman-Lakai Casimir. Besonders bei seinen Auftritten packt einen die Wehmut, denn Lugosi, schwer gezeichnet von seiner Morphiumsucht, wirkt in etwa wie ein klassisches Pendant des zu seinen Lebzeiten gern von Helge Schneider eingesetzten Laienakteurs Helmut Körschgen. Keine Spur mehr von der alten Vampirgrafen-Grandezza des einst so stolzen Schauspielers; stattdessen hat es nur mehr einen zittrigen Greis, dessen Engagement wohl eher auf einen Gefallen und den Zuschuss ein paar Extradollars zurückzuführen ist denn auf seine verblichene Klasse. Ähnliches gilt für Lon Chaney Jr., der zwar noch ein paar Jahre vor sich hatte, zu dieser Zeit aber bereits hoffnungslos dem Suff anheim gefallen war und einen ebenfalls dialoglosen Part als von Dr. Cadman zwangsderangierter Arzt mit dem schönen Namen 'Mungo' gab. Zu Tor Johnson muss man wohl kaum mehr etwas sagen. Wirklichen Glamour gibt es allerdings trotzdem noch - solchen bringen der nach wie vor fürstlich aufspielende Rathbone sowie der heimliche Hauptdarsteller Akim Tamiroff mit ein, wobei letzterer mit genau der Mischung aus Professionalität und subtiler Satire zu Werke geht, wie sie ein Werk wie dieses benötigt.
Ein für Connaisseure im Grunde unverzichtbarer Film.

7/10

Reginald Le Borg Mad Scientist England London period piece Trash



Filmtagebuch von...

Funxton

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