

THE COURT-MARTIAL OF BILLY MITCHELL (Otto Preminger/USA 1955)
von Funxton ·
30 Januar 2012
Kategorie:
Drama
Aufrufe: 751
"Just because you read a lot of books about golf, doesn't make you a good golfer."
The Court-Martial Of Billy Mitchell (Verdammt zum Schweigen) ~ USA 1955
Directed By: Otto Preminger
Der im Ersten Weltkrieg hochdekorierte Kampfflieger Colonel Billy Mitchell (Gary Cooper) moniert schon seit Längerem die maroden Zustände innerhalb der amerikanischen Luftwaffe. Mehrere Verwarnungen wegen Insubordination sorgen da kaum für Entspannung. Als sein alter Freund Zack Lansdowne (Jack Lord) einen unnötigen Tod während eines Manöverflugs mit einer völlig veralteten Maschine stirbt und auch einige Mitglieder von Mitchells eigener Flugstaffel das Leben lassen müssen, beruft der Offizier eine unautorisierte Pressekonferenz ein, in der er ganz offen den katastrophalen status quo der Air Force anprangert. Wegen Untreue gegenüber der Armee kommt Mitchell vor ein Militärgericht, das viel Aufsehen erregt und in dem unter anderem seine visionäre Analyse der künftigen Fliegereirolle im Kriegswesen (unter anderem sagt Mitchell minutiös den Angriff auf Pearl Harbor voraus) deutlich wird, das schließlich jedoch mit seinem Ausscheiden aus dem Kampfverband endet.
Weniger spannender denn geschichtsbewusster Gerichtsfilm, der sich einmal mehr auf die Suche nach unbesungenen amerikanischen Heldenfiguren macht, die, wären sie ihrer inakzeptablen Hexenjagd entgangen und hätte man sie bloß gelassen, Großes hätten leisten können. In dieser naiven Selbstüberzeugung ist "The Court-Martial Of Billy Mitchell" mit dem alten Nationalheroen Gary Cooper unerschütterlich und auf rührende Art sympathisch. Immerhin - Billy Mitchells Bestandsaufnahmen der Luftwaffen-Situation in den frühen Zwanzigern zogen einen mittelfristig großen Effekt nach sich. Zu dieser Zeit, und darin ist Premingers Film am Interessantesten, erschienen technologisch absehbare Fakten den Kommissköpfen der Admiralität als pure, futuristische Spinnerei. Der Überschallflug, gar die pausenlose Überquerung des Ozeans oder allein das Flugzeug als Linienverkehrsmittel hielten die Ankläger Mitchells für völlig undenkbar. Abgesehen davon, dass es Mitchell vor allem um die Sanierung und Etablierung der Air Force als elementares drittes Standbein des Heers ging, war er ein heller Kopf mit einigem Potenzial. Dass Cooper ihn im Film darstellen darf, ist diesem Eindruck nochmal überaus zuträglich.
7/10
Otto Preminger Fliegerei Militär Courtroom period piece Historie Biopic
The Court-Martial Of Billy Mitchell (Verdammt zum Schweigen) ~ USA 1955
Directed By: Otto Preminger
Der im Ersten Weltkrieg hochdekorierte Kampfflieger Colonel Billy Mitchell (Gary Cooper) moniert schon seit Längerem die maroden Zustände innerhalb der amerikanischen Luftwaffe. Mehrere Verwarnungen wegen Insubordination sorgen da kaum für Entspannung. Als sein alter Freund Zack Lansdowne (Jack Lord) einen unnötigen Tod während eines Manöverflugs mit einer völlig veralteten Maschine stirbt und auch einige Mitglieder von Mitchells eigener Flugstaffel das Leben lassen müssen, beruft der Offizier eine unautorisierte Pressekonferenz ein, in der er ganz offen den katastrophalen status quo der Air Force anprangert. Wegen Untreue gegenüber der Armee kommt Mitchell vor ein Militärgericht, das viel Aufsehen erregt und in dem unter anderem seine visionäre Analyse der künftigen Fliegereirolle im Kriegswesen (unter anderem sagt Mitchell minutiös den Angriff auf Pearl Harbor voraus) deutlich wird, das schließlich jedoch mit seinem Ausscheiden aus dem Kampfverband endet.
Weniger spannender denn geschichtsbewusster Gerichtsfilm, der sich einmal mehr auf die Suche nach unbesungenen amerikanischen Heldenfiguren macht, die, wären sie ihrer inakzeptablen Hexenjagd entgangen und hätte man sie bloß gelassen, Großes hätten leisten können. In dieser naiven Selbstüberzeugung ist "The Court-Martial Of Billy Mitchell" mit dem alten Nationalheroen Gary Cooper unerschütterlich und auf rührende Art sympathisch. Immerhin - Billy Mitchells Bestandsaufnahmen der Luftwaffen-Situation in den frühen Zwanzigern zogen einen mittelfristig großen Effekt nach sich. Zu dieser Zeit, und darin ist Premingers Film am Interessantesten, erschienen technologisch absehbare Fakten den Kommissköpfen der Admiralität als pure, futuristische Spinnerei. Der Überschallflug, gar die pausenlose Überquerung des Ozeans oder allein das Flugzeug als Linienverkehrsmittel hielten die Ankläger Mitchells für völlig undenkbar. Abgesehen davon, dass es Mitchell vor allem um die Sanierung und Etablierung der Air Force als elementares drittes Standbein des Heers ging, war er ein heller Kopf mit einigem Potenzial. Dass Cooper ihn im Film darstellen darf, ist diesem Eindruck nochmal überaus zuträglich.
7/10
Otto Preminger Fliegerei Militär Courtroom period piece Historie Biopic