"I shall try."
The 7th Voyage Of Sinbad (Sindbads 7. Reise) ~ USA 1958
Directed By: Nathan Juran
Von einer seiner Fahrten bringt Sindbad (Kerwin Mathews) den Magier Sokurah (Torin Thatcher), den er auf der Insel Colossa vor dem Angriff eines Zyklopen gerettet hat, mit heim nach Bagdad. Sokurahs einziger Wunsch besteht darin, nach Colossa zurückzukehren, um dort die Zyklopen zu vernichten, die sein Schloss bedrohen und vor allem um eine magische Wunderlampe zu sichern. Als Sindbad ihm diesen Wunsch abschlägt, schrumpft der durchtriebene Sokurah Prinzessin Parisa (Kathryn Grant), die Verlobte des Seefahrers, auf Däumelinchengröße. Parisas aufgebrachter Vater (Alfred Brown) droht Bagdad mit Krieg, sollte seine Tochter nicht schnellstens wieder in ihren normalen Zustand zurückverwandelt werden. Sindbad gestattet Sokurah also dessen Wunsch, eidieweil es eines nur auf Colossa erhältlichen Stücks Eierschale des Vogels Roch bedarf, um das Antidot für Parisa zu brauen.
Ein klassisches Stück Kino, für das Superlativen gemacht scheinen: Hollywoods schönster Sindbad-Film, Nathan Jurans Hauptwerk, Ray Harryhausens formvollendetste Arbeit. Freilich war das Stop-Motion-Genie Harryhausen die treibende kreative Kraft hinter dem Projekt, bei dem es sich folglich vornehmlich darum drehte, des Meisters Schöpfungen auf die Leinwand zu bannen. So sind in "The 7th Voyage" denn auch einige der liebenswertesten und berühmtesten Figuren Harryhausens vertreten: eine tanzende Schlangenfrau, ein fechtendes Skelett, der doppelköpfige Vogel Roch und sein Küken, das fechtende Skelett, der feuerspeiende Drache und natürlich die mehrfach auftretenden Zyklopen. All diesen Schöpfungen hauchte der Animateur in minutiöser Kleinstarbeit verblüffendes Leben ein. "The 7th Voyage" anzuschauen besitzt somit ein ganz ähnliches Flair, wie einem von seinem Steckenpferd besessenen Modellbauer bei der Arbeit zuzuschauen. Was den Film letztlich über die meisten anderen Arbeiten erhebt, die mit Harryhausens Kunst kokettieren durften, ist sein herzlicher inhaltlicher Kontext. Der reizende Film wirkt eben nicht bloß wie eine Alibivehikel für Spezialeffekte; Visualität und Inhalt finden vielmehr zu einer beispielhaften Symbiose und ergänzen sich wechselseitig perfekt. Mein Herz schlug übrigens schon immer für Torin Thatcher, der ja gar nicht so böse ist, wie gern behauptet wird. Diverse Male fragt er ganz höflich, ob ihn nicht jemand heim zu seiner Insel bringen kann und als die muslimische Engstirnigkeit des Kalifen (Alec Mango) an ihre schmal gestreckten Grenzen getrieben wird, begegnet man ihm mit Drohung und Rauswurf. Schöne Herrschaften, denen gehört's gegeben. Dass der am Ende etwas nachtragende Kahlkopf dann von seinem Wachdrachen plattgewalzt wird, hat er sich allerdings selbst zuzuschreiben.
Ein echter Charmebolzen ist dieser Film, den man fast schon lieben muss, zumal seiner Drehorte (die Alhambra bei Granada, Mallorca) wegen und weil darin ein Fluss aus Wein lustig durchs Gelände plätschert.
10/10
Nathan Juran Ray Harryhausen Sindbad 1001 Nacht Monster period piece Märchen
The 7th Voyage Of Sinbad (Sindbads 7. Reise) ~ USA 1958
Directed By: Nathan Juran
Von einer seiner Fahrten bringt Sindbad (Kerwin Mathews) den Magier Sokurah (Torin Thatcher), den er auf der Insel Colossa vor dem Angriff eines Zyklopen gerettet hat, mit heim nach Bagdad. Sokurahs einziger Wunsch besteht darin, nach Colossa zurückzukehren, um dort die Zyklopen zu vernichten, die sein Schloss bedrohen und vor allem um eine magische Wunderlampe zu sichern. Als Sindbad ihm diesen Wunsch abschlägt, schrumpft der durchtriebene Sokurah Prinzessin Parisa (Kathryn Grant), die Verlobte des Seefahrers, auf Däumelinchengröße. Parisas aufgebrachter Vater (Alfred Brown) droht Bagdad mit Krieg, sollte seine Tochter nicht schnellstens wieder in ihren normalen Zustand zurückverwandelt werden. Sindbad gestattet Sokurah also dessen Wunsch, eidieweil es eines nur auf Colossa erhältlichen Stücks Eierschale des Vogels Roch bedarf, um das Antidot für Parisa zu brauen.
Ein klassisches Stück Kino, für das Superlativen gemacht scheinen: Hollywoods schönster Sindbad-Film, Nathan Jurans Hauptwerk, Ray Harryhausens formvollendetste Arbeit. Freilich war das Stop-Motion-Genie Harryhausen die treibende kreative Kraft hinter dem Projekt, bei dem es sich folglich vornehmlich darum drehte, des Meisters Schöpfungen auf die Leinwand zu bannen. So sind in "The 7th Voyage" denn auch einige der liebenswertesten und berühmtesten Figuren Harryhausens vertreten: eine tanzende Schlangenfrau, ein fechtendes Skelett, der doppelköpfige Vogel Roch und sein Küken, das fechtende Skelett, der feuerspeiende Drache und natürlich die mehrfach auftretenden Zyklopen. All diesen Schöpfungen hauchte der Animateur in minutiöser Kleinstarbeit verblüffendes Leben ein. "The 7th Voyage" anzuschauen besitzt somit ein ganz ähnliches Flair, wie einem von seinem Steckenpferd besessenen Modellbauer bei der Arbeit zuzuschauen. Was den Film letztlich über die meisten anderen Arbeiten erhebt, die mit Harryhausens Kunst kokettieren durften, ist sein herzlicher inhaltlicher Kontext. Der reizende Film wirkt eben nicht bloß wie eine Alibivehikel für Spezialeffekte; Visualität und Inhalt finden vielmehr zu einer beispielhaften Symbiose und ergänzen sich wechselseitig perfekt. Mein Herz schlug übrigens schon immer für Torin Thatcher, der ja gar nicht so böse ist, wie gern behauptet wird. Diverse Male fragt er ganz höflich, ob ihn nicht jemand heim zu seiner Insel bringen kann und als die muslimische Engstirnigkeit des Kalifen (Alec Mango) an ihre schmal gestreckten Grenzen getrieben wird, begegnet man ihm mit Drohung und Rauswurf. Schöne Herrschaften, denen gehört's gegeben. Dass der am Ende etwas nachtragende Kahlkopf dann von seinem Wachdrachen plattgewalzt wird, hat er sich allerdings selbst zuzuschreiben.
Ein echter Charmebolzen ist dieser Film, den man fast schon lieben muss, zumal seiner Drehorte (die Alhambra bei Granada, Mallorca) wegen und weil darin ein Fluss aus Wein lustig durchs Gelände plätschert.
10/10
Nathan Juran Ray Harryhausen Sindbad 1001 Nacht Monster period piece Märchen