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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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BLUE (Silvio Narizzano/USA 1968)



"Let me do this."

Blue (Inferno am Fluss) ~ USA 1968
Directed By: Silvio Narrizano

Der verwaiste Azul (Terence Stamp) hat sich infolge seiner Adoption durch den mexikanischen Bandenführers Ortega (Richardo Montalban) dessen Bande angeschlossen. Der schweigsame, junge Revolverheld genießt das Töten und hat bisweilen regelrecht gewalttätige Momente. Dies ändert sich jedoch im Zuge eines Überfalls, den Ortega und seine Leute auf eine Farmersiedlung nördlich des Grenzflusses verüben. Unter Einsatz seines eigenen Lebens kann Azul gerade noch die Vergewaltigung der Arzttochter Joanne (Joanna Pettit) durch seinen Stiefbruder (Statis Giallelis) verhindern. Joanne und ihr Vater (Karl Malden) pflegen Blue, wie sie Azul nun nennen, gesund. Doch die Idylle ist nur vorübergehend. Als Ortega feststellen muss, dass Azul sich von ihm abgewandt hat, schwört er Rache. Es kommt zum offenen Krieg zwischen den von Blue angeführten Farmern und den Banditen.

Ein seltsamer Film des erst vor drei Wochen verstorbenen Silvio Narizzano. "Blue", der an den Kassen böse gefloppt ist (und dies, in Anbetracht seiner unnahbaren Gestalt, wohl nicht ganz unerwartet), nähert sich seiner Titelfigur mit ganz ähnlichem Misstrauen wie sein Nebenbuhler im Film, der Farmerssohn Jess Parker (Anthony Costello). Von Anfang an lässt die Geschichte keinen Zweifel daran, dass das genussvolle Töten einen eingefleischten Charakterzug des Rachedürstigen ausmacht. Die Rettung Joannes kommt offenbar nur infolge irregulärer Sympathien seitens Blue für ihr reizendes Aussehen zustande. Terence Stamp, dem zumindest in jungen Jahren immer etwas Bedrohliches, Unentschlüsselbares anhaftete, ist in seinem einzigen US-Film dieser Tage die perfekte physische Entsprechung dafür. Dennoch ist die wahre Spezialität des Films seine Bildsprache. Bereits ein kurzer Blick auf die Filmographie des dp Stanley Cortez ("Night Of The Hunter", "Shock Corridor") spricht Bände und macht nicht weiter verwundern, woher die unglaubliche Aufgeräumtheit der Bilder nebst ihren leuchtenden Farben stammen. Narizzano und Cortez vollbringen das Kunststück, selbst den hitzigen Süden von Texas noch kühl und wohlbelüftet erscheinen zu lassen unter dem stahlblauen Firmament. Eine hart an der Grenze zum Camp vorbeischlitternde Dämmerungsszene ist nicht minder toll. Da verzeiht man "Blue" sogar bereitwillig seine latente emotionale Distanziertheit.

7/10

Rache Silvio Narizzano Texas Mexiko



Filmtagebuch von...

Funxton

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