"Free at last!"
Rabid (Der Überfall der teuflischen Bestien) ~ CAN 1977
Directed By: David Cronenberg
Nach einem schweren Motorradunfall wird die junge Rose (Marilyn Chambers) in einer nahe gelegenen Klinik von dem Schönheitschirurgen Dr. Keloid (Howard Ryshpan) operiert. Kelod hat ein brandneues Verfahren für Hauttransplantate entwickelt, bei dem die betreffenden Partien genetisch modifiziert werden. Einige Wochen später erwacht Rose aus dem Koma und spürt sogleich eine Änderung an sich: Unter der linken Achsel ist ihr eine ominöse Hautöffnung gewachsen, in der sich ein giftiger Stachel verbirgt. Jener hat die Funktion, unglückseligen Menschen ihr Blut auszusaugen - von nun an Roses einzige Nahrungsquelle. Zwar sterben Roses Opfer nicht sogleich, sie werden jedoch nach kurzer Inkubationszeit tollwütig und infizieren weitere Personen. Innerhalb kurzer Zeit wird Montreal von einer Seuche überrannt, die die unwissende Rose verursacht hat...
Every rose has its thorn - für die Rose in seinem zweiten Langfilm holte sich David Cronenberg die Porno-Aktrice Marilyn Chambers, nachdem die Erstwahl Sissy Spacek nicht zur Verfügung stand. Wieder geht es um den Fluch von Medizin und Pharmazie, bei Cronenberg zwei unselige Wissenschaftszweige, die nicht die gewünschte Erlösung, sondern den großflächigen Tod bringen. Wie schon in "Shivers", in dem die Parasitenopfer zu sex maniacs werden, ist dieser Topos auch hier deutlich sexuell konnotiert: unschwer erkennbar symbolisiert Roses Achselöffnung eine Art Zusatzvagina und der darin enthaltene, pulsierende Stachel eine Extra-Klitoris, vielleicht auch einen dem Körper zunächst unangemessen erscheinenden Penisersatz. Mit diesem brisanten neogynen Arsenal geht die von ihrem Softi-Freund Hart (Frank Moore) offensichtlich sexuell schwer unterforderte Rose auf Beutefang. Ihre Opfer sind dabei entweder von ihr erotisch angezogen (wollen sie vergewaltigen oder zum Sex nötigen) oder werden offensiv von ihr umgarnt und dann tödlich umarmt. Eine kaum verklausulierte Sex-Pandemie, hinter deren Ausmaßen sich jede Syphilis verstecken kann, ist die unausweichliche Folge dieser merkwürdigen Promiskuitätsform. Eines von Roses Opfern (Terry Schonblum) läuft mit einer Freud-Biographie durch die Gegend und beteuert, sie wisse "gar nicht, was sie davon halten" solle. Well, let it speak for itself.
9/10
Kanada Madness Weihnachten Montreal David Cronenberg Splatter Virus Medizin Vampire
Rabid (Der Überfall der teuflischen Bestien) ~ CAN 1977
Directed By: David Cronenberg
Nach einem schweren Motorradunfall wird die junge Rose (Marilyn Chambers) in einer nahe gelegenen Klinik von dem Schönheitschirurgen Dr. Keloid (Howard Ryshpan) operiert. Kelod hat ein brandneues Verfahren für Hauttransplantate entwickelt, bei dem die betreffenden Partien genetisch modifiziert werden. Einige Wochen später erwacht Rose aus dem Koma und spürt sogleich eine Änderung an sich: Unter der linken Achsel ist ihr eine ominöse Hautöffnung gewachsen, in der sich ein giftiger Stachel verbirgt. Jener hat die Funktion, unglückseligen Menschen ihr Blut auszusaugen - von nun an Roses einzige Nahrungsquelle. Zwar sterben Roses Opfer nicht sogleich, sie werden jedoch nach kurzer Inkubationszeit tollwütig und infizieren weitere Personen. Innerhalb kurzer Zeit wird Montreal von einer Seuche überrannt, die die unwissende Rose verursacht hat...
Every rose has its thorn - für die Rose in seinem zweiten Langfilm holte sich David Cronenberg die Porno-Aktrice Marilyn Chambers, nachdem die Erstwahl Sissy Spacek nicht zur Verfügung stand. Wieder geht es um den Fluch von Medizin und Pharmazie, bei Cronenberg zwei unselige Wissenschaftszweige, die nicht die gewünschte Erlösung, sondern den großflächigen Tod bringen. Wie schon in "Shivers", in dem die Parasitenopfer zu sex maniacs werden, ist dieser Topos auch hier deutlich sexuell konnotiert: unschwer erkennbar symbolisiert Roses Achselöffnung eine Art Zusatzvagina und der darin enthaltene, pulsierende Stachel eine Extra-Klitoris, vielleicht auch einen dem Körper zunächst unangemessen erscheinenden Penisersatz. Mit diesem brisanten neogynen Arsenal geht die von ihrem Softi-Freund Hart (Frank Moore) offensichtlich sexuell schwer unterforderte Rose auf Beutefang. Ihre Opfer sind dabei entweder von ihr erotisch angezogen (wollen sie vergewaltigen oder zum Sex nötigen) oder werden offensiv von ihr umgarnt und dann tödlich umarmt. Eine kaum verklausulierte Sex-Pandemie, hinter deren Ausmaßen sich jede Syphilis verstecken kann, ist die unausweichliche Folge dieser merkwürdigen Promiskuitätsform. Eines von Roses Opfern (Terry Schonblum) läuft mit einer Freud-Biographie durch die Gegend und beteuert, sie wisse "gar nicht, was sie davon halten" solle. Well, let it speak for itself.
9/10
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