

YOU WILL MEET A TALL DARK STRANGER (Woody Allen/USA, E 2010)
von Funxton ·
07 Juni 2011
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"Let us all calm down!"
You Will Meet A Tall Dark Stranger (Ich sehe den Mann deiner Träume) ~ USA/E 2010
Directed By: Woody Allen
Parallel erzählte Liebes- und Leidensgeschichten vierer Londoner, allesamt miteinander verwandt: Alfie Shebritch (Anthony Hopkins) erlebt seinen dritten Frühling, trennt sich von seiner Frau Helena (Gemma Jones) und ehelicht eine dralle, aber unterbelichtete Prostituierte (Lucy Punch), derweil Helena den Scharlatanerien einer Wahrsagerin (Pauline Collins) verfällt und mit einem okkultistisch interessierten Buchhändler (Roger Ashton-Griffiths) anbandelt. Für Alfies und Helenas Tochter Sally (Naomi Watts) steht derweil die eigene Trennung von ihrem erfolglosen Autorenmann Roy (Josh Brolin) ins Haus. Während Sally bei ihrem Chef, einem reichen Galeristen (Antonio Banderas) abblitzt, findet Roy neue Hoffnung bei seiner schönen Nachbarin Dia (Freida Pinto), leistet sich jedoch einen unmöglichen beruflichen Faux-pas.
Ähnlich wie eine alljährlich stattfindende, behagliche Geburtstagsparty bringen Woody Allen und seine regelmäßige Werkskonstante bekanntermaßen nicht viel Neues, erheitern meinereiner jedoch stets zuverlässig, weshalb ich dem jeweils aktuellen Werk auch immer wieder mit wohliger Vorfreude entgegensehe. "You Will Meet A Tall Dark Stranger", wiederum in Allens neuem Zweitlieblingsdomizil London beheimatet, rekapituliert einmal mehr all die bekannten Topoi der mittlerweile 76 Lebensjahre umfassenden New Yorker Neurosenpeitsche: Alter und Jugend Scheidung und Reue, Verblendung, Amours fous und, in den letzten Jahren verstärkt hinzugekommen, ein krimineller Akt. Komödiantisch ist der Film nur in den ersten zwei Dritteln zur Gänze, als jeder der Protagonisten sich durch unbedachte Handlungen von Leichtgläubigkeit bis hin zum Voyeurismus lächerlich machen muss - danach, im finalen Akt, kommen die Konsequenzen und mit ihnen all die Minikatastrophen, die das Schicksal so aufzubieten weiß. Allen hinterlässt bewusst ein Gewirr loser Fäden - ob und wie seine Figuren ihre recht bösartigen Probleme meistern werden, verrät er uns nicht. Angesichts seiner zunehmend finsteren Sicht auf die Welt darf man aber mit de Schlimmsten rechnen.
8/10
Amour fou Woody Allen Ehe London Scheidung
You Will Meet A Tall Dark Stranger (Ich sehe den Mann deiner Träume) ~ USA/E 2010
Directed By: Woody Allen
Parallel erzählte Liebes- und Leidensgeschichten vierer Londoner, allesamt miteinander verwandt: Alfie Shebritch (Anthony Hopkins) erlebt seinen dritten Frühling, trennt sich von seiner Frau Helena (Gemma Jones) und ehelicht eine dralle, aber unterbelichtete Prostituierte (Lucy Punch), derweil Helena den Scharlatanerien einer Wahrsagerin (Pauline Collins) verfällt und mit einem okkultistisch interessierten Buchhändler (Roger Ashton-Griffiths) anbandelt. Für Alfies und Helenas Tochter Sally (Naomi Watts) steht derweil die eigene Trennung von ihrem erfolglosen Autorenmann Roy (Josh Brolin) ins Haus. Während Sally bei ihrem Chef, einem reichen Galeristen (Antonio Banderas) abblitzt, findet Roy neue Hoffnung bei seiner schönen Nachbarin Dia (Freida Pinto), leistet sich jedoch einen unmöglichen beruflichen Faux-pas.
Ähnlich wie eine alljährlich stattfindende, behagliche Geburtstagsparty bringen Woody Allen und seine regelmäßige Werkskonstante bekanntermaßen nicht viel Neues, erheitern meinereiner jedoch stets zuverlässig, weshalb ich dem jeweils aktuellen Werk auch immer wieder mit wohliger Vorfreude entgegensehe. "You Will Meet A Tall Dark Stranger", wiederum in Allens neuem Zweitlieblingsdomizil London beheimatet, rekapituliert einmal mehr all die bekannten Topoi der mittlerweile 76 Lebensjahre umfassenden New Yorker Neurosenpeitsche: Alter und Jugend Scheidung und Reue, Verblendung, Amours fous und, in den letzten Jahren verstärkt hinzugekommen, ein krimineller Akt. Komödiantisch ist der Film nur in den ersten zwei Dritteln zur Gänze, als jeder der Protagonisten sich durch unbedachte Handlungen von Leichtgläubigkeit bis hin zum Voyeurismus lächerlich machen muss - danach, im finalen Akt, kommen die Konsequenzen und mit ihnen all die Minikatastrophen, die das Schicksal so aufzubieten weiß. Allen hinterlässt bewusst ein Gewirr loser Fäden - ob und wie seine Figuren ihre recht bösartigen Probleme meistern werden, verrät er uns nicht. Angesichts seiner zunehmend finsteren Sicht auf die Welt darf man aber mit de Schlimmsten rechnen.
8/10
Amour fou Woody Allen Ehe London Scheidung