

THE LAST EXORCISM (Daniel Stamm/USA, F 2010)
von Funxton ·
07 März 2011
Kategorie:
Horror
Aufrufe: 906
"Is your dad a fraud?"
The Last Exorcism (Der letzte Exorzismus) ~ USA/F 2010
Directed By: Daniel Stamm
Reverend Cotton Marcus (Patrick Fabian) gibt im Zuge einer Dokumentation über seine Tätigkeit als Exorzist zu, dass seine bisherigen Aktionen reiner Mummenschanz waren und zwar dazu dienten, die Auftraggeber in Sicherheit zu wiegen, jedoch keinen Dämon oder ähnliches bezwungen hätten. Seine neueste Anfrage aus Baton Rouge, wo die Farmerstochter Nell (Ashley Bell) angeblich vom Teufel besessen ist, soll den Dokumentaristen als Beispiel für Marcus' etwas anrüchige Arbeit herhalten. Nach scheinbar getanem Exorzismus fangen die seltsamen Geschehnisse um Nell und ihre mitnichten vorgespielte Besessenheit allerdings erst an...
Typisches Beispiel für den aktuellen amerikanischen Horrorfilm, der versucht, abseits der Remake-Welle noch Innovatives zu produzieren, dabei jedoch zumeist kläglich scheitert. "The Last Exorcism" schwingt sich auf den stetig anwachsenden Tross der "embedded filmed movies", die mit der vorgeblichen Darstellung von pseudodokumentarischem Material den Rezipienten auf ihre Seite zu ziehen und das sich zwangsläufig einstellende Gefühl der Mittelbarkeit zu reduzieren sucht. Das funktioniert mal adäquat, wie in "[Rec]" oder "Paranormal Activity", und mal weniger gut wie in "Welcome To The Jungle" oder wie im vorliegenden Fall. Zunächst mal wirkt das Arrangement ziemlich weit hergeholt - die Montage mitsamt Schnitt, Beleuchtung und "Dramaturgie" wirkt selbst für eine Dokumentation etwas sehr fein abgestimmt. Ferner fragt man sich, wo die Hintergrundmusik herkommt. Vertraut der Film am Ende nicht auf seine "natürlichen" Mechanismen? Schließlich erweist sich der inhaltliche Mummenschanz um Sektierer und Dämonenbeschwörer als ein uralter Hut, der bei weitem nicht so ansprechend zieht wie zuletzt noch in "House Of The Devil", dann ist das Finale nach einem halbwegs ordentlich geschürten Spannungsaufbau leider ein kläglicher Witz. Schließlich bleibt noch die offenkundige Vorhersehbarkeit des Ganzen. Ich wusste zuvor nichts über "The Last Exorcism", ahnte aber mit zunehmender Gewissheit, in welche Richtung er sich entwickeln respektive wie er ausgehen würde. Für einen fest auf sein Überraschungsmoment spekulierenden Genrefilm, und noch mehr für sein Publikum, ist dies natürlich verhängnisvoll.
4/10
Daniel Stamm Exorzismus Sekte Louisiana Farm Daemon embedded filming
The Last Exorcism (Der letzte Exorzismus) ~ USA/F 2010
Directed By: Daniel Stamm
Reverend Cotton Marcus (Patrick Fabian) gibt im Zuge einer Dokumentation über seine Tätigkeit als Exorzist zu, dass seine bisherigen Aktionen reiner Mummenschanz waren und zwar dazu dienten, die Auftraggeber in Sicherheit zu wiegen, jedoch keinen Dämon oder ähnliches bezwungen hätten. Seine neueste Anfrage aus Baton Rouge, wo die Farmerstochter Nell (Ashley Bell) angeblich vom Teufel besessen ist, soll den Dokumentaristen als Beispiel für Marcus' etwas anrüchige Arbeit herhalten. Nach scheinbar getanem Exorzismus fangen die seltsamen Geschehnisse um Nell und ihre mitnichten vorgespielte Besessenheit allerdings erst an...
Typisches Beispiel für den aktuellen amerikanischen Horrorfilm, der versucht, abseits der Remake-Welle noch Innovatives zu produzieren, dabei jedoch zumeist kläglich scheitert. "The Last Exorcism" schwingt sich auf den stetig anwachsenden Tross der "embedded filmed movies", die mit der vorgeblichen Darstellung von pseudodokumentarischem Material den Rezipienten auf ihre Seite zu ziehen und das sich zwangsläufig einstellende Gefühl der Mittelbarkeit zu reduzieren sucht. Das funktioniert mal adäquat, wie in "[Rec]" oder "Paranormal Activity", und mal weniger gut wie in "Welcome To The Jungle" oder wie im vorliegenden Fall. Zunächst mal wirkt das Arrangement ziemlich weit hergeholt - die Montage mitsamt Schnitt, Beleuchtung und "Dramaturgie" wirkt selbst für eine Dokumentation etwas sehr fein abgestimmt. Ferner fragt man sich, wo die Hintergrundmusik herkommt. Vertraut der Film am Ende nicht auf seine "natürlichen" Mechanismen? Schließlich erweist sich der inhaltliche Mummenschanz um Sektierer und Dämonenbeschwörer als ein uralter Hut, der bei weitem nicht so ansprechend zieht wie zuletzt noch in "House Of The Devil", dann ist das Finale nach einem halbwegs ordentlich geschürten Spannungsaufbau leider ein kläglicher Witz. Schließlich bleibt noch die offenkundige Vorhersehbarkeit des Ganzen. Ich wusste zuvor nichts über "The Last Exorcism", ahnte aber mit zunehmender Gewissheit, in welche Richtung er sich entwickeln respektive wie er ausgehen würde. Für einen fest auf sein Überraschungsmoment spekulierenden Genrefilm, und noch mehr für sein Publikum, ist dies natürlich verhängnisvoll.
4/10
Daniel Stamm Exorzismus Sekte Louisiana Farm Daemon embedded filming