

MACARTHUR (Joseph Sargent/USA 1977)
von Funxton ·
27 Dezember 2010
Kategorie:
Kriegsfilm
Aufrufe: 823
"I can't walk on water."
MacArthur ~ USA 1977
Directed By: Joseph Sargent
Militärischer Genius, einfache Soldatenkluft, Riesenpfeife im rechten Mundwinkel, besonnener Aktionismus: Das ist General MacArthur (Gregory Peck), maßgeblicher Feldherr der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Abwechselnd mit Orden dekoriert und bei Präsident Truman (Ed Flanders) in Ungnade fallend, erobert MacArthur Stück für Stück den östlichen Pazifikraum, beginnend mit den Phillipinen. Als schließlich die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen werden, distanziert er sich von der "modernen Art, Krieg zu führen". Später, im Koreakrieg, wird MacArthur reaktiviert und verbucht mit der Einnahme von Incheon einen ersten wichtigen Sieg für die US-Streitkräfte in dieser Auseinandersetzung.
Dass die Generäle Patton und MacArthur sich gegenseitig nicht riechen konnten, ist bloß eine von vielen Fußnoten um diese beiden großen Kriegsstrategen, die unterschiedlicher kaum sein konnten und die doch manches verband. Ein wesentlicher Unterschied dürfte in MacArthurs Hang zur Diplomatie gelegen haben, die ihm beinahe das Amt des Präsidenten angetragen hätte, welches er dann jedoch an seinen Konkurrenten Eisenhower abtreten musste. Immerhin geht MacArthur in punkto Ehrungen als großer Sieger aus dem Offiziersscharmützel heraus: Bis heute ist er der meist- und höchstdekorierte Soldat der US-Militärgeschichte. Charakterlich war Patton zweifelsohne der interessantere Mensch und ganz nebenbei auch Scott der Peck deutlich überlegene Schauspieler. So ist denn auch Schaffners Film im Direktvergleich der deutlich bessere, wobei ihm eben auch eine dankbarere Motivkette nebst besseren Konditionen zur Verfügung stand. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sargents Offiziersporträt nicht sehenswert wäre, ganz im Gegenteil. Auf rein formaler Ebene handelt es sich wahrscheinlich um die vollkommenste arbeit des Regisseurs. Ein Markenzeichen seines dp Mario Tosi, der für De Palma auch "Carrie" fotografiiert hat, ist der fast schon übertriebene Einsatz von Weichzeichnern. In Kombination mit der kargen, aber sehr pointierten Beleuchtung und einer farblichen Beschränkung auf die Sepiatöne der khakifarbenen Marine-Uniformen ergibt Tosis visuelle Gestaltung einen ädthetischen Hochgenuss, der allein "MacArthur" bereits lohnenswert macht. Ganz abgesehen davon, dass in mehrererlei Hinsicht der Lernfaktor des Films kaum zu unterschätzen ist.
7/10
Pazifikkrieg Philippinen Biopic WWII Militaer Joseph Sargent Koreakrieg Historie period piece
MacArthur ~ USA 1977
Directed By: Joseph Sargent
Militärischer Genius, einfache Soldatenkluft, Riesenpfeife im rechten Mundwinkel, besonnener Aktionismus: Das ist General MacArthur (Gregory Peck), maßgeblicher Feldherr der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Abwechselnd mit Orden dekoriert und bei Präsident Truman (Ed Flanders) in Ungnade fallend, erobert MacArthur Stück für Stück den östlichen Pazifikraum, beginnend mit den Phillipinen. Als schließlich die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen werden, distanziert er sich von der "modernen Art, Krieg zu führen". Später, im Koreakrieg, wird MacArthur reaktiviert und verbucht mit der Einnahme von Incheon einen ersten wichtigen Sieg für die US-Streitkräfte in dieser Auseinandersetzung.
Dass die Generäle Patton und MacArthur sich gegenseitig nicht riechen konnten, ist bloß eine von vielen Fußnoten um diese beiden großen Kriegsstrategen, die unterschiedlicher kaum sein konnten und die doch manches verband. Ein wesentlicher Unterschied dürfte in MacArthurs Hang zur Diplomatie gelegen haben, die ihm beinahe das Amt des Präsidenten angetragen hätte, welches er dann jedoch an seinen Konkurrenten Eisenhower abtreten musste. Immerhin geht MacArthur in punkto Ehrungen als großer Sieger aus dem Offiziersscharmützel heraus: Bis heute ist er der meist- und höchstdekorierte Soldat der US-Militärgeschichte. Charakterlich war Patton zweifelsohne der interessantere Mensch und ganz nebenbei auch Scott der Peck deutlich überlegene Schauspieler. So ist denn auch Schaffners Film im Direktvergleich der deutlich bessere, wobei ihm eben auch eine dankbarere Motivkette nebst besseren Konditionen zur Verfügung stand. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sargents Offiziersporträt nicht sehenswert wäre, ganz im Gegenteil. Auf rein formaler Ebene handelt es sich wahrscheinlich um die vollkommenste arbeit des Regisseurs. Ein Markenzeichen seines dp Mario Tosi, der für De Palma auch "Carrie" fotografiiert hat, ist der fast schon übertriebene Einsatz von Weichzeichnern. In Kombination mit der kargen, aber sehr pointierten Beleuchtung und einer farblichen Beschränkung auf die Sepiatöne der khakifarbenen Marine-Uniformen ergibt Tosis visuelle Gestaltung einen ädthetischen Hochgenuss, der allein "MacArthur" bereits lohnenswert macht. Ganz abgesehen davon, dass in mehrererlei Hinsicht der Lernfaktor des Films kaum zu unterschätzen ist.
7/10
Pazifikkrieg Philippinen Biopic WWII Militaer Joseph Sargent Koreakrieg Historie period piece