

NO SAFE HAVEN (Ronnie Rondell Jr./USA 1987)
von Funxton ·
10 Oktober 2010
Kategorie:
Action
Aufrufe: 945
"Ready?" - "Ready."
No Safe Haven (Clint Harris - Mit dem Rücken zur Wand) ~ USA 1987
Directed By: Ronnie Rondell Jr.
Buddy (Tom Campitelli), der Bruder des in Honduras abgestellten CIA-Mannes Clete Harris (Wings Hauser), gerät in die schlechte Gesellschaft der bolivianischen Drogenmafia und bezahlt einen unflätigen Akt der Aufsässigkeit mit seinem Leben. Damit nicht genug töten die schlecht gelaunten Übeltäter (u.a. Branscombe Richmond) auch den jüngsten der Harris-Brüder (Chris Douridas) und die liebe Mutti (Evelyn Moore) noch dazu. Als Clete davon erfährt, kommt er eilends in die Staaten, nimmt ordnungsgemäß an der Beerdigung teil und bringt hernach mit Unterstützung eines exzentrischen Waffennarrs (Robert Tessier) die Bösewichter hübsch hierarchisch geordnet zur Strecke - bis hin zum Oberboss (Robert Ahola), einem waschechten Noriega-Verschnitt..
Aaah, wunderbar. Ein arschcooles, zynisches Actionfest alter Schule ist "No Safe Haven", das mit einigen im Genrekontext apotheotischen Bildern aufwartet und ausnahmsweise einen Helden vorweist, der nicht wie ein muskelbepackter Halbgott ohne weitere Mimesis durch die Szenerie streift, sondern bei dem es sich doch tatsächlich um einen ausgebildeten Schauspieler handelt! Der rein physiognomisch angenehm "normal" geformte Wings Hauser hätte eigentlich besser in die ranzigen Siebziger gepasst als in die modebewussten Achtziger; hier haben wir einen echten Typen, der sich bei Gelegenheit um den Verstand säuft, sich selbst nicht zu fein ist, ein im tranigen Kopf aufgerissenes blondes Busenwunder auf der Rückbank seines Chevys zu begatten und der auch sonst einen sehr sympathischen Gute-Laune-Gestus an den Tag legt. Wenn es zur Sache geht, kann dieser Clete Harris (aus dem die deutsche Titelschmiede aus naheliegenden Gründen einer wiederekennbareren 'Clint' gemacht hat) allerdings auch verdammt unerbittlich zu Werke gehen: Das erste Opfer seines Rachefeldzugs wird zunächst zusammengeschlagen, dann in Brand gesteckt und auf einem hochliegenden Balkon ausgesperrt, von dem es erwartungsgemäß herunterstürzt. So spektakulär geht Harris' boshaftes Spiel, an dem später noch ein in einer wahrhaftigen Ehrenrolle eingesetzter Robert Tessier teilnimmt, freilich weiter. Spätestens bei der Szene, in der die beiden Helden eine Gebietsmarkierung vornehmen, indem sie, kaum aus dem Pampabus ausgestiegen, erstmal an den Wegesrand pissen, wähnte ich mich dann endgültig im Genrekino-Paradies. Addiert zu der professionell-dynamischen Inszenierung eines berufsmäßigen Stuntman mit dem Prädikatsnamen Ronnie Rondell Jr. (dessen leider einzige Regiearbeit dies ist) ergibt sich eine Wiederentdeckung von höchsten Gnaden, der ich überhaupt eine großflächige Revision wünschte. Jetzt muss ganz dringend noch "Hostage" herbei, den ich damals, im seligen Videothekenzeitalter, als ebenso toll empfunden habe.
Ansonsten verleihe ich hiermit "No Safe Haven" die Funxsche Tapferkeitsmedaille für besondere Fachleistungen und füge ihn ganz offiziell meinem höchstpersönlichen Actionkanon der achtziger Jahre hinzu. Deutsche Qualitäts-DVD dringendst erbeten!
7/10
Selbstjustiz Rache Ronnie Rondell Jr.
No Safe Haven (Clint Harris - Mit dem Rücken zur Wand) ~ USA 1987
Directed By: Ronnie Rondell Jr.
Buddy (Tom Campitelli), der Bruder des in Honduras abgestellten CIA-Mannes Clete Harris (Wings Hauser), gerät in die schlechte Gesellschaft der bolivianischen Drogenmafia und bezahlt einen unflätigen Akt der Aufsässigkeit mit seinem Leben. Damit nicht genug töten die schlecht gelaunten Übeltäter (u.a. Branscombe Richmond) auch den jüngsten der Harris-Brüder (Chris Douridas) und die liebe Mutti (Evelyn Moore) noch dazu. Als Clete davon erfährt, kommt er eilends in die Staaten, nimmt ordnungsgemäß an der Beerdigung teil und bringt hernach mit Unterstützung eines exzentrischen Waffennarrs (Robert Tessier) die Bösewichter hübsch hierarchisch geordnet zur Strecke - bis hin zum Oberboss (Robert Ahola), einem waschechten Noriega-Verschnitt..
Aaah, wunderbar. Ein arschcooles, zynisches Actionfest alter Schule ist "No Safe Haven", das mit einigen im Genrekontext apotheotischen Bildern aufwartet und ausnahmsweise einen Helden vorweist, der nicht wie ein muskelbepackter Halbgott ohne weitere Mimesis durch die Szenerie streift, sondern bei dem es sich doch tatsächlich um einen ausgebildeten Schauspieler handelt! Der rein physiognomisch angenehm "normal" geformte Wings Hauser hätte eigentlich besser in die ranzigen Siebziger gepasst als in die modebewussten Achtziger; hier haben wir einen echten Typen, der sich bei Gelegenheit um den Verstand säuft, sich selbst nicht zu fein ist, ein im tranigen Kopf aufgerissenes blondes Busenwunder auf der Rückbank seines Chevys zu begatten und der auch sonst einen sehr sympathischen Gute-Laune-Gestus an den Tag legt. Wenn es zur Sache geht, kann dieser Clete Harris (aus dem die deutsche Titelschmiede aus naheliegenden Gründen einer wiederekennbareren 'Clint' gemacht hat) allerdings auch verdammt unerbittlich zu Werke gehen: Das erste Opfer seines Rachefeldzugs wird zunächst zusammengeschlagen, dann in Brand gesteckt und auf einem hochliegenden Balkon ausgesperrt, von dem es erwartungsgemäß herunterstürzt. So spektakulär geht Harris' boshaftes Spiel, an dem später noch ein in einer wahrhaftigen Ehrenrolle eingesetzter Robert Tessier teilnimmt, freilich weiter. Spätestens bei der Szene, in der die beiden Helden eine Gebietsmarkierung vornehmen, indem sie, kaum aus dem Pampabus ausgestiegen, erstmal an den Wegesrand pissen, wähnte ich mich dann endgültig im Genrekino-Paradies. Addiert zu der professionell-dynamischen Inszenierung eines berufsmäßigen Stuntman mit dem Prädikatsnamen Ronnie Rondell Jr. (dessen leider einzige Regiearbeit dies ist) ergibt sich eine Wiederentdeckung von höchsten Gnaden, der ich überhaupt eine großflächige Revision wünschte. Jetzt muss ganz dringend noch "Hostage" herbei, den ich damals, im seligen Videothekenzeitalter, als ebenso toll empfunden habe.
Ansonsten verleihe ich hiermit "No Safe Haven" die Funxsche Tapferkeitsmedaille für besondere Fachleistungen und füge ihn ganz offiziell meinem höchstpersönlichen Actionkanon der achtziger Jahre hinzu. Deutsche Qualitäts-DVD dringendst erbeten!
7/10
Selbstjustiz Rache Ronnie Rondell Jr.