"I believe in Perestroika!" - "Welcome to America."
Tango & Cash ~ USA 1989
Directed By: Andrej Konchalovskij
Um die beiden emsigen, wenn auch sehr gegensätzlichen Polizisten Ray Tango (Sylvester Stallone) und Gabe Cash (Kurt Russell), der eine ein geschniegelter Yuppie mit Börsenambitionen, der andere ein waschechter Prolet vor dem Herrn, loszuwerden (ohne sie gleich "zu Märtyrern zu machen") sorgt Gangsterboss Perret (Jack Palance) dafür, dass sie zunächst unschuldig im Gefängnis landen, um sie dann später von den Insassen abservieren zu lassen. Doch die zwei Haudegen sind schneller wieder draußen als Perret lieb ist und stürmen im Duett Perrets Wüstenfestung.
Es gibt nur einen Weg, wie man "Tango & Cash" halbwegs verdaulich genießen kann - man muss ihn als reine Satire begreifen. Der Film spitzt die Genreentwicklung des vorangegangenen Jahrzehnts so zu, dass er im Gegenzug nicht mehr als ein bloßer Scherenschnitt bleibt: Sämtliche der auftretenden Figuren sind nichts anderes als ihre eigenen, stilisierten Ikonografien; vom Heldengespann über seine Alliierten bis hin zum Bösewicht und dessen Handlangern ist jeder einzelne ein Abziehbild Dutzender bereits bekannter Prototypen. "Tango & Cash" legt dabei im Gegensatz zu den meisten seiner zeitgleich entstandenen Konkurrenzproduktionen auch nicht den geringsten Wert auf einen bloßen Hauch von Realitätsanbindung; alles ist rein comicesk und behauptet; - die Stadt bei Tag, das Gefängnis bei Nacht, die Räume und Appartments, Büros und Clubs, schließlich die Festung von Jack Palance und schließlich Michael J. Pollards waffenstarrender Straßenpanzer, der bei der Erstürmung derselben hilft, derweil der Oberboss vor seinen Beobachtungsmonitoren herumhampelt und -zetert wie weiland Herbert Lom als Inspector Dreyfus oder Christopher Lee als Fu-Manchu. Den Gipfel des Nonsens erreicht der Film schließlich in der Wiedergabe des Dialogscripts - falls von einem solchen überhaupt gesprochen werden kann. Es gibt tatsächlich nicht eine Person im gesamten Film, die mehr als einen normalen Satz zustande bringt; die verbale Kommunikation spielt sich ausschließlich über an Markanz wie an Lächerlichkeit kaum zu überbietende Sprüche ab, die das dem Genre zugrunde liegende machismo bis zur letzten Instanz karikieren und im Prinzip der Lächerlichkeit preisgeben. Dazu dudelt permanent - wie passend - ein von Harold Faltermeyer nur unwesentlich variierter "Axel F." -Score.
Die Produktionsgeschichte des Films beweist, dass seine spür- und sichtbare Untentschiedenheit und Inhomogenität nicht von ungefähr kommt; das kostensprengende Budget hängen nicht zuletzt damit zusammen, dass diverse Mitarbeiter gefeuert und ersetzt wurden, darunter der aus einem beflisseneren Kino stammende Konchalovskij selbst und auch der dp Barry Sonnenfeld. Im besten Falle mag man "Tango & Cash" als einen subtilen Vorläufer von "The Last Action Hero" begreifen, im schlechtesten als hoffnungslos dämliches Manifest der Infantilie und Verrat an seiner eigenen Historie. Wie würden Sie entscheiden?
5/10
Andrej Konchalovskij Gefaengnis Buddy Movie Los Angeles
Tango & Cash ~ USA 1989
Directed By: Andrej Konchalovskij
Um die beiden emsigen, wenn auch sehr gegensätzlichen Polizisten Ray Tango (Sylvester Stallone) und Gabe Cash (Kurt Russell), der eine ein geschniegelter Yuppie mit Börsenambitionen, der andere ein waschechter Prolet vor dem Herrn, loszuwerden (ohne sie gleich "zu Märtyrern zu machen") sorgt Gangsterboss Perret (Jack Palance) dafür, dass sie zunächst unschuldig im Gefängnis landen, um sie dann später von den Insassen abservieren zu lassen. Doch die zwei Haudegen sind schneller wieder draußen als Perret lieb ist und stürmen im Duett Perrets Wüstenfestung.
Es gibt nur einen Weg, wie man "Tango & Cash" halbwegs verdaulich genießen kann - man muss ihn als reine Satire begreifen. Der Film spitzt die Genreentwicklung des vorangegangenen Jahrzehnts so zu, dass er im Gegenzug nicht mehr als ein bloßer Scherenschnitt bleibt: Sämtliche der auftretenden Figuren sind nichts anderes als ihre eigenen, stilisierten Ikonografien; vom Heldengespann über seine Alliierten bis hin zum Bösewicht und dessen Handlangern ist jeder einzelne ein Abziehbild Dutzender bereits bekannter Prototypen. "Tango & Cash" legt dabei im Gegensatz zu den meisten seiner zeitgleich entstandenen Konkurrenzproduktionen auch nicht den geringsten Wert auf einen bloßen Hauch von Realitätsanbindung; alles ist rein comicesk und behauptet; - die Stadt bei Tag, das Gefängnis bei Nacht, die Räume und Appartments, Büros und Clubs, schließlich die Festung von Jack Palance und schließlich Michael J. Pollards waffenstarrender Straßenpanzer, der bei der Erstürmung derselben hilft, derweil der Oberboss vor seinen Beobachtungsmonitoren herumhampelt und -zetert wie weiland Herbert Lom als Inspector Dreyfus oder Christopher Lee als Fu-Manchu. Den Gipfel des Nonsens erreicht der Film schließlich in der Wiedergabe des Dialogscripts - falls von einem solchen überhaupt gesprochen werden kann. Es gibt tatsächlich nicht eine Person im gesamten Film, die mehr als einen normalen Satz zustande bringt; die verbale Kommunikation spielt sich ausschließlich über an Markanz wie an Lächerlichkeit kaum zu überbietende Sprüche ab, die das dem Genre zugrunde liegende machismo bis zur letzten Instanz karikieren und im Prinzip der Lächerlichkeit preisgeben. Dazu dudelt permanent - wie passend - ein von Harold Faltermeyer nur unwesentlich variierter "Axel F." -Score.
Die Produktionsgeschichte des Films beweist, dass seine spür- und sichtbare Untentschiedenheit und Inhomogenität nicht von ungefähr kommt; das kostensprengende Budget hängen nicht zuletzt damit zusammen, dass diverse Mitarbeiter gefeuert und ersetzt wurden, darunter der aus einem beflisseneren Kino stammende Konchalovskij selbst und auch der dp Barry Sonnenfeld. Im besten Falle mag man "Tango & Cash" als einen subtilen Vorläufer von "The Last Action Hero" begreifen, im schlechtesten als hoffnungslos dämliches Manifest der Infantilie und Verrat an seiner eigenen Historie. Wie würden Sie entscheiden?
5/10
Andrej Konchalovskij Gefaengnis Buddy Movie Los Angeles
Auf den US-Actionfilm oder Konchalovskij's Arbeiten als Regisseur bezogen (von denen ich außer Tango & Cash gar nix gesehen habe
Und ich müsste mir mal für dein FTB einen Shortcut anlegen, der die Zeile 'mein letztes Mal ist bestimmt 10 Jahre her' ausspuckt.