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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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BEETLE JUICE (Tim Burton/USA 1988)



"I'm a ghost with the most, babe."

Beetle Juice ~ USA 1988
Directed By: Tim Burton


Nach seinem urplötzlichen Unfalltod sieht sich das zu Hausgeistern gewordene Provinzehepaar Barbara (Geena Davis) und Adam Maitland (Alec Baldwin) der grauenhaften Yuppiefamilie Deetz (Jeffrey Jones, Catherine O'Hara) als neuen Heimeigentümern gegenüber. Die Deetzens haben die Stadtflucht als neuen Hipstergral für sich entdeckt und aus ist es mit der ländlichen Harmonie. Einzig Tochter Lydia (Winona Ryder) ist eine sympathische junge Dame. Da die Maitlands viel zu brav sind um ihre neuen Mitbewohner spukend aus dem Haus zu ekeln, sehen sie sich irgendwann gezwungen, sich der Dienste des schmierigen "Bio-Exorzisten" Betelguise (Michael Keaton) zu bedienen. Jener stiftet allerdings mehr Chaos als selbst Gespenstern lieb sein kann.

Mit etwas Abstand nun auch Burtons zweite Langregiearbeit nachgeholt, die mir mittlerweile wesentlich besser gefällt als damals meinem Steppke-Ich im Kino. Da wusste ich allerdings auch mit dem quirligen Anarcho-Humor der ganzen verrückten Angelegenheit, so etwa mit der zersägten Frau und dem schrumpfköpfigen Großwildjäger im Problemfallwartesaal zum lustigen Jenseits und natürlich mit Keatons brachialen Irrsinns-Auftritten (besondere Sympathiebekundungen in diesem Zusammenhang auch für seinen Synchronsprecher Ulrich Gressieker, der leider kurz danach wegen Suizids selbstins Jenseits übertrat) noch nicht allzuviel anzufangen. Heute kann ich mich da an den teils wunderbaren visuellen Einfällen mitsamt augenschmeichelnder Stop-Motion-Effekte schon deutlich gekonnter verlustieren. Ähnliches gilt für die für mich damals natürlich noch übersehene, imperative Botschaft des Films: "Exzentriker aller Sphären, vereinigt euch!", die ganz besonders das urbane Gernegroßtum des Achtziger-Jahre-Snobisten an und für sich auf die Pike nimmt. Robert Goulet und Glenn Shadix als Antlitze des gepflegten, hochnäsigen Brokers mit ihrem ausgeprägten Kunstverstand für den After sind nur toll.

8/10

Tim Burton Geister



Und noch viel toller ist, dass Burtons Vorliebe für Außenseiter immer wieder originelle Bahnen schlägt. Hier ist es die wenig beachtete "Gruftie"-Tochter, die als einzige direkten Kontakt zu den Toten aufnimmt und jene Dinge wahrnimmt, die für andere nur im Verborgenen liegen.

Schöner Film. :blush:
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Nun, dass es "ausgerechnet" ein oder auch das Gruftiemädchen ist, das die medialen Energien weiterleitet bzw. auf das die Sympathien des Films projiziert werden, ist für Burton-Verhältnisse ja nun weniger verwunderlich bzw. originell. Wobei - zu Zeiten von "Beetle Juice" war's das vll. doch noch.
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Eben. Ist ja erst sein zweiter Langspielfilm. Wobei der erste auch schon wunderbar ist. Dort gilt seine Sympathie einem asexuellen Mann, der nicht erwachsen werden will und stattdessen seine Umwelt zu einem orgiastischen Zirkus verzerrt. Das ganze mündet in einem irrsinnigen Finale in den Hollywood-Studios, gleichfalls subversiv wie amüsant.
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Habe ich dann wohl doch noch baldigst nachzuholen... :blush:
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Funxton

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