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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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FIVE CARD STUD (Henry Hathaway/USA 1968)



"They all look alike to the worms."

Five Card Stud (Todfeinde) ~ USA 1968
Directed by: Henry Hathaway


Die Pokerspieler im Goldgräberstädtchen Rincon verstehen wenig Spaß - als sie einen Fremden (Jerry Gatlin) beim Falschzocken erwischen, knüpfen sie ihn, unter der Ägide des hasserfüllten Nick Evers (Roddy MacDowall) am nächsten Baum auf. Nur der Barkeeper George (Yaphet Kotto) sowie der Kartengeber Van Morgan (Dean Martin), der die Tat verhindern will und niedergeschlagen wird, bleiben unschuldig an dem Lynchmord. Einige Zeit später kommt Reverend Jonathan Rudd (Robert Mitchum) nach Rincon, der dessen verirrten Sündern ein gerüttelt Maß Gottesfürchtigkeit einpredigen will. Zeitgleich beginnt eine unheimliche Mordserie an den Lynchjustizlern des fremden Falschspielers...

"Five Card Stud" ist ein im positiven Sinne seltsamer Western, der parallel als eine Art missing link zwischen den verschiedensten Genrezweigen zu fungieren weiß. Zunächst vereinen sich mit Dino und Bob Mitchum ausgerechnet jene zwei berühmten Säufer, die Duke jeweils in den Zwillingsfilmen "Rio Bravo" und "El Dorado" freundschaftlich trockenzulegen hatte. Bob Mitchum als teuflischer Wanderprediger ist natürlich zusätzlich noch in bester Erinnerung aus Laughtons "The Night Of The Hunter", ein Part, den er hier mit beinahe ebensolch lustvoller Dämonie ausfüllt. Doch nicht nur in die Vergangenheit des Genres; auch in seine Zukunft weist "Five Card Stud": Den geheimnisvollen Bruderrächer, der eine der Sünde verschriebene Stadt in Angst und Schrecken treibt, findet man fünf Jahre später in Eastwoods grandiosem Horror-Western "High Plains Drifter" wieder, allerdings mit mystischem Überbau und diesmal auf der Heldenseite. Dafür kommen hier mehr oder weniger eindeutige Whodunit-Elemente hinzu, die sich allerdings ein wenig albern gestalten, da jedem Panz schon mit der bedeutungsvollen Einführung der Predigerfigur klar ist, wo der Hase im Pfeffer sitzt. Zudem dürfte dies, neben "Rio Bravo" (zweite Hälfte, versteht sich) der einzige Film sein, in dem Dino einen Drink stehen lässt. Dazu dudeln Maurice Jarres alles andere als westernhafte Kompositionen als gelte es, einen Melville-Thriller zu vertonen. Besonderheiten auf ganzer Linie also.

8/10

Lynchjustiz Poker Henry Hathaway Rache



Filmtagebuch von...

Funxton

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