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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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ROOSTER COGBURN (Stuart Millar/USA 1975)



"Good night, Ms. Goodnight."

Rooster Cogburn (Mit Dynamit und frommen Sprüchen) ~ USA 1975
Directed By: Stuart Millar


Keine Woche, nachdem Marshal Reuben "Rooster" Cogburn (John Wayne) seinen Stern wegen unentwegter Missachtung des Gesetzes abgeben musste, wird er schon wieder zurück in den Staatsdienst beordert: Der Ganove Hawk (Richard Jordan) hat mit seinen Männern einen Armeetransport überfallen und eine Wagenladung Nitroglycerin geraubt. Cogburn soll das Nitro und Hawk zurückbringen. Während seiner Verfolgung der Halunken begegnet er der ältlichen, aber sehr patenten Pfarrerstochter Eula Goodnight (Katharine Hepburn) und deren Schützling, dem Indianerjungen Wolf (Richard Romancito). Hawk hat auch Eulas Vater (Jon Lomer) und Wolfs Familie auf dem Gewissen. Die beiden begleiteten den Marshal und sind ihm eine wesentlich größere Hilfe als dieser zunächst zugeben möchte.

Die einzige Rolle, die Wayne in seinem immerhin über 160 Einträge umfassenden Œuvre zweimal gespielt hat, ist die des Marshal Rooster Cogburn. Der primäre Grund dafür liegt auf der Hand: Für die erste Interpretation des einäugigen alten Haudegens und Säufers, unter dessen rauer Schale freilich ein weicher Kern steckt, nämlich in Hathaways "True Grit", hatte Wayne seinen ersten und einzigen Oscar kassiert. Nicht nur branchenintern hatte und hat dieser Preis, ähnlich wie der, den Scorsese letzthin für "The Departed" bekommen hat, eher den Ruf als überfälliger, ersatzweiser Lebenswerksaward. Natürlich war Dukes Spiel für "True Grit" ausgezeichnet, aber man muss fairerweise anmerken, dass der Oscar nüchtern betrachtet ganz ohne Frage Dustin Hoffman für "Midnight Cowboy" gebührt hätte. Waynes nach wie vor beste Leistungen sind in "She Wore A Yellow Ribbon", "The Searchers" und "The Man Who Shot Liberty Valance" zu genießen, die allesamt viel verdienter mit dem Darstellerpreis hätten veredelt werden sollen. Eine späte Entschuldigung also für langes, stoisches und wahrscheinlich nicht ganz unwillkürliches Übersehen.
Wie dem auch sei, "Rooster Cogburn" stellte Duke, dessen Darstellung der in "True Grit" kaum nachsteht, nebenbei die Erfüllung des langgehegten Wunschs in Aussicht, mit Katharine Hepburn zusammenarbeiten zu können, was für ihn bereits genug Anreiz gewesen wäre - auch wenn die grande dame Hollywoods im Prinzip nichts weiter als eine Reprise ihrer Rose-Sayer-Rolle in "African Queen" zum Besten gab. Selbst eine Floßfahrt durch gefährliche Stromschnellen, eine überdeutlich formulierte Reminszenz an Hustons Film, muss man nicht missen. Zu einem Kuss mit Duke reichte es trotz gewisser romantischer Avancen allerdings nicht, bloß zu einem freundschaftlichen Schulterklopfen.

6/10

Stuart Miller Sequel



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Funxton

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