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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE SEVEN-UPS (Philip D'Antoni/USA 1973)



"Respect for the dead is considered very important. You know that."

The Seven-Ups ~ USA 1973
Directed By: Philip D'Antoni


Die Seven-Ups um Buddy Manucci (Roy Scheider) sind eine kleine, paralegale Truppe der New Yorker Polizei, die von den Kriminellen der Stadt besonders ihrer rüden Ermittlungsmethoden wegen gefürchtet ist. Ausgerechnet Vito Lucia (Tony Lo Bianco), Bestattungsunternehmer, Jugendfreund und Informant Manuccis, beteiligt sich maßgeblich an einem lukrativen Kidnapping-Geschäft, dem nacheinander die großen Mobster der Stadt auf den Leim gehen. Als bei einer dieser Aktionen Manuccis Kollege Ansel (Ken Kercheval) erschossen wird, drehen die Seven-Ups noch gnadenloser auf als ohnehin, um die Kidnapper festnageln zu können.

Ein reaktionärer Filmbericht: "The Seven-Ups" ist ein bleibend sagenhaft guter Polizei- und Actionfilm, bei dem mir jedesmal, da ich ihn sehe, permanent und als Nachhall die blanke Wehmut durch den Kopf schwirrt: 'Sowas wird heute einfach nicht mehr gebaut.' Die Gesichter waren kantig, die Schauspieler, unter ihnen nicht sonderlich schöne, aber eben glaubhafte Charakterköpfe wie Joe Spinell oder Richard Lynch, wirkten lebensecht. Und erst diese zwingende Kreierung von Urbanität. Man getraute sich, vom herbstlich-grauen New York auch die finstersten und schmierigsten Drecksecken abzulichten, um so den notwendigen Effekt gnadenlosen Naturalismus' zu erzielen. Die Verfolgungsjagden (von denen "The Seven-Ups" eine der besten zeigt, die bis dato überhaupt im Film zu bewundern sind - und das wohlgemerkt nicht als Showdown, sondern mittendrin) wurden noch der Bezeichnung "kinetisch" gerecht, ja, organisch waren sie gar und entbehrten jedweder Form allzu offensichtlicher Choreographie. Hinzu kam der stoische Verzicht auf Geschwätzigkeit, Phrasen, Worthülsen, wie sie heute ganz Szenen füllen. Zwar erreicht D'Antonis Film - nebenbei seine einzige Regiearbeit - nicht ganz das große von ihm produzierte Vorbild "The French Connection" (unter anderem, da dessen schmerzlich ambivalente Figurenzeichnung hier keinen Platz findet), bietet jedoch in jedem Fall pures, unverfälschtes Genre-Kino, das einen noch lange im Nachhinein für jede neuerliche Betrachtung dankbar sein lässt.

9/10

Mafia New York Philip D'Antoni car chase



:love: Wunderbar, wunderbar, wunderbar! Jetzt empfehle ich gerade dir ganz ganz herzlich den EDDIE COYLE mit Mitchum und COPS AND ROBBERS mit Spinell. Gefallen dir bestimmt! :)
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Beide bekannt, beide gesehen ;) "Cops & Robbers" habe ich schon seit längerem, mit der teuren Criterion von "Eddie Coyle" liebäugle ich natürlich auch, seit es sie gibt, war nur bislang zu geizig bzw. habe anderem den Vorzug gegeben. Steht aber ziemlich oben auf meiner to-buy-list, zumal ich den Film schon längst mal wieder schauen wollte.
Ich wünsche mir außerdem dringendst, dass endlich "Busting" als DVD erscheint :doc:
Und betr. Spinell solltest du mal "Maniac" sehen :kill:
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Stimmt, der MANIAC fehlt noch. Könnte demnächst folgen! :)

Dass du die beiden Filme, insbesondere COPS AND ROBBERS kennst erstaunt mich, da ich dachte, die wären bei uns nie richtig rausgekommen. Chapeau! ;) Ich nehme an, dass du auch nur die Full Frame-Version hast oder gibt's da ne VÖ, die mir entgangen ist?

BUSTING wär definitiv auch was für mich. Den muss ich auch sehen!!!
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Howie Munson sagte am 20. Mai 2010, 14:54:

Dass du die beiden Filme, insbesondere COPS AND ROBBERS kennst erstaunt mich, da ich dachte, die wären bei uns nie richtig rausgekommen. Chapeau! ;)
Nett von dir, aber eigentlich kein Grund, den Hut zu ziehen. Es gibt da ja so 'ne Erfindung namens Fernsehen, die mir einstmals lange Jahre treu gedient hat als Spielfilmquelle und -lieferant. Das war, bevor man die Option hatte, blasiert zu sein, wie wir's uns heute leisten können und zu sagen: Ich verdiene gutes Geld, also bestelle ich mir kurzerhand auf dem Netzmarkt, was ich zu sehen wünsche. Notfalls auch in Kafiristan.
Anyway, auf solche Sachen hin ließ sich in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern gut das (v.a. samstägliche) Spätprogramm der ARD abgrasen. Manchmal gab's auch was ganz Ordentliches im Dritten oder im ZDF :) Du hast einfach sehr spät angefangen, gute Filme zu schauen :D

Howie Munson sagte am 20. Mai 2010, 14:54:

Ich nehme an, dass du auch nur die Full Frame-Version hast oder gibt's da ne VÖ, die mir entgangen ist?
Echt, die ist Vollbild? Gugge ma, das habe ich noch gar nicht mitgekommen. Ist aber vermutlich nicht weiter wild, sollte einfach nur unmattiert sein.
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Howie Munson sagte am 20. Mai 2010, 14:54:

Stimmt, der MANIAC fehlt noch. Könnte demnächst folgen! :)

Auf der Anchor Bay bzw. der baugleichen NA von Blue Underground ist übrigens eine hervorragende Doku über Spinell und sein tragisches, frühes Ableben. Gleich im Anschluss anschauen, die ist wirklich toll. Auf der deutschen Astro bekommst du ebenfalls all das und darüberhinaus noch ein lustiges Interview, in dem Oli Krekel den armen William Lustig mit der Beschlagnahmungsfrage des Films in D penetriert. Auch dies sehr lohnenswert.
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Danke für die Info! Werd sehen, was sich machen lässt!
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Funxton

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