

THE DEADLY COMPANIONS (Sam Peckinpah/USA 1961)
von Funxton ·
17 April 2010
Kategorie:
Western
Aufrufe: 650
"You don't know me well enough to hate me that much."
The Deadly Companions (Gefährten des Todes) ~ USA 1961
Directed By: Sam Peckinpah
Ein Bürgerkriegsveteran (Brian Keith) aus dem Norden sucht erbittert nach einem alten Widersacher, der ihn einst während eines Gefechts zu skalpieren trachtete. Seine lange Jagd führt ihn mit den beiden Gaunern Billy (Steve Cochran) und Turk (Chill Wills) zusammen und schließlich in eine kleine Stadt, in der der Yankee im Zuge eines Feuergefechts versehentlich einen Jungen (Billy Vaughn) erschießt. Um seine Schuld zu tilgen, begleiten er und die zwei Halunken die zunächst alles andere als wohlgehaltene Mutter (Maureen O'Hara) des Kindes zu einer Geisterstadt inmitten des Apachengebiets, wo es neben seinem Vater begraben werden soll.
Peckinpahs erster Spielfilm steht im eher zweifelhaften Ruf, noch viele der späteren Qualitäten des Regisseurs vermissen zu lassen und das deutlich sichtbare Opfer einiger Fehlentscheidungen von Produzentenseite geworden zu sein. Ich pflichte dem alles andere als bei; die Komplexität des in "Deadly Companions" entworfenen Schuld-/Sühne-Geflechts in Kombination mit den seltsam verschlungenen, inszenatorischen Pfaden, auf denen der Film wandelt, erschienen mir überaus faszinierend und weisen Peckinpah bereits in dieser Frühphase als einen Mann fürs Ungewöhnliche aus. "Companions" trägt manchmal fast die Züge eines Meta-Westerns; bereits das Städtchen, in dem der namenlose Yankee die von den ansässigen, naserümpfenden Frauen gemiedene Bardame Kit und deren Sohn kennenlernt, ist ein Beispiel typischer Grenz-Bigotterie. Weil die Einwohner nicht mehr wissen, welcher Tag gerade ist, halten sie ihre Gottesdienste je nach Gutdünken im örtlichen Saloon ab.
Diese karge Poesie setzt der Film ungebrochen fort, etwa in der Inszenierung eines langwierigen Privatduells zwischen dem Yankee und einem einsamen Apachen (Buck Sharpe) oder in der sich anbahnenden, bald pervers anmutenden Liebesbeziehung zwischen Kit und dem unfreiwilligen Mörder ihres Kindes. Vielerorts wurde auch der mit einem Akkordeon garnierte, für einen Western ungewöhnliche Score von Marlin Skiles bemängelt. Gewöhnungsbedürftig sein mag selbiger bestimmt, aber dem von "Companions" hinterlassenen, so ungewöhnlichen wie begeisternden Gesamtbild ist er auch sehr zuträglich.
Die aktuell erschienene DVD, deren feine Edierung natürlich besonders der mit einem Audiokommentar, einem kenntnisreichen Booklet und einer fast halbstündigen Doku (die auf den Film selbst leider nur sehr spärlich eingeht, ansonsten aber wie üblich toll geworden ist) vertretene Peckinpah-Apologet Mike Siegel stark gepusht hat, gesellt sich schon jetzt zu meinen Lieblingsveröffentlichungen des Jahres.
8/10
Rache Sam Peckinpah Independent
The Deadly Companions (Gefährten des Todes) ~ USA 1961
Directed By: Sam Peckinpah
Ein Bürgerkriegsveteran (Brian Keith) aus dem Norden sucht erbittert nach einem alten Widersacher, der ihn einst während eines Gefechts zu skalpieren trachtete. Seine lange Jagd führt ihn mit den beiden Gaunern Billy (Steve Cochran) und Turk (Chill Wills) zusammen und schließlich in eine kleine Stadt, in der der Yankee im Zuge eines Feuergefechts versehentlich einen Jungen (Billy Vaughn) erschießt. Um seine Schuld zu tilgen, begleiten er und die zwei Halunken die zunächst alles andere als wohlgehaltene Mutter (Maureen O'Hara) des Kindes zu einer Geisterstadt inmitten des Apachengebiets, wo es neben seinem Vater begraben werden soll.
Peckinpahs erster Spielfilm steht im eher zweifelhaften Ruf, noch viele der späteren Qualitäten des Regisseurs vermissen zu lassen und das deutlich sichtbare Opfer einiger Fehlentscheidungen von Produzentenseite geworden zu sein. Ich pflichte dem alles andere als bei; die Komplexität des in "Deadly Companions" entworfenen Schuld-/Sühne-Geflechts in Kombination mit den seltsam verschlungenen, inszenatorischen Pfaden, auf denen der Film wandelt, erschienen mir überaus faszinierend und weisen Peckinpah bereits in dieser Frühphase als einen Mann fürs Ungewöhnliche aus. "Companions" trägt manchmal fast die Züge eines Meta-Westerns; bereits das Städtchen, in dem der namenlose Yankee die von den ansässigen, naserümpfenden Frauen gemiedene Bardame Kit und deren Sohn kennenlernt, ist ein Beispiel typischer Grenz-Bigotterie. Weil die Einwohner nicht mehr wissen, welcher Tag gerade ist, halten sie ihre Gottesdienste je nach Gutdünken im örtlichen Saloon ab.
Diese karge Poesie setzt der Film ungebrochen fort, etwa in der Inszenierung eines langwierigen Privatduells zwischen dem Yankee und einem einsamen Apachen (Buck Sharpe) oder in der sich anbahnenden, bald pervers anmutenden Liebesbeziehung zwischen Kit und dem unfreiwilligen Mörder ihres Kindes. Vielerorts wurde auch der mit einem Akkordeon garnierte, für einen Western ungewöhnliche Score von Marlin Skiles bemängelt. Gewöhnungsbedürftig sein mag selbiger bestimmt, aber dem von "Companions" hinterlassenen, so ungewöhnlichen wie begeisternden Gesamtbild ist er auch sehr zuträglich.
Die aktuell erschienene DVD, deren feine Edierung natürlich besonders der mit einem Audiokommentar, einem kenntnisreichen Booklet und einer fast halbstündigen Doku (die auf den Film selbst leider nur sehr spärlich eingeht, ansonsten aber wie üblich toll geworden ist) vertretene Peckinpah-Apologet Mike Siegel stark gepusht hat, gesellt sich schon jetzt zu meinen Lieblingsveröffentlichungen des Jahres.
8/10
Rache Sam Peckinpah Independent