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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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THE COUNSELOR (Ridley Scott, 2013)



Es gibt ohne Zweifel Vieles, was man an Scotts jüngstem Film kritisieren kann. Das fängt schon mit der ungeheuer verklemmt wirkenden Bettszene zu Beginn an, deren Dialoge an Dämlichkeit kaum zu überbieten sind und eher zu einem Teenie-Pärchen vor dem ersten Mal passen als zu erwachsenen Menschen in einer gefestigten Beziehung. Die Handlung wirkt konstruiert und ist völlig unglaubwürdig, ebenso die Protagonisten und das Umfeld, in dem sie sich bewegen. Die Charaktere sind flach (ohnehin eine wiederkehrende Schwäche im Werk des britischen Regisseurs), ihre Handlungen zum Teil nur schwer nachvollziehbar. Belustigend auch, wie diverse Handlungsweisen und Bestrafungsmethoden des Kartells völlig unmotiviert und betont beiläufig in Gesprächen erklärt werden, um den Zuschauer auf die späteren Vorkommnisse vorzubereiten.

So weit, so schlecht. Und dennoch hat mir die Sichtung von The Counselor großes Vergnügen bereitet, und das liegt nicht nur daran, dass er so schöne Bilder bietet. Scotts Inszenierung ist tadellos und evoziert eine enorme Spannung. Die Darsteller sind wunderbar, abgesehen von der etwas blassen Penélope Cruz. Neben Javier Bardem ist hier besonders Cameron Diaz hervorzuheben, die eine derart durchtriebene und hinterhältige Schlampe spielt, dass einem beinahe die Spucke wegbleibt. Und die Idee mit der Muschi auf der Windschutzscheibe ist so herrlich bekloppt, dass man davor nur den Hut ziehen kann. Ganz hervorragend auch das Ende, das in seiner unnachgiebigen Konsequenz den perfekten Schlusspunkt setzt.

Ridley Scott



Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
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