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Camelback Cinema

Tommy The Cats filmische Sternstunden




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LAST MAN STANDING (Walter Hill, 1996)



Everybody ends up dead, just a matter of when.

Hills Remake des Kurosawa-Films Yojimbo verlagert die um einige zusätzliche Elemente angereicherte Handlung in das heruntergekommene Wüstenkaff Jericho in der Nähe der mexikanischen Grenze. Obwohl zur Zeit der Prohibition angesiedelt und damit kein klassischer Western sind es doch die Western-Elemente, die den Film dominieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Hill-Filmen, in denen die Actionsequenzen oft entschleunigt sind, bricht die Gewalt hier meist eruptiv aus den Protagonisten hervor und steht damit in krassem Gegensatz zu der trägen Erzählweise. Die Schießereien starten oft völlig unvermittelt ohne Vorwarnung und sind äußerst dynamisch inszeniert. Hill ist nicht an einer Charakterstudie interessiert, vielmehr stehen für ihn ästhetische Aspekte im Vordergrund. Staub, Dreck und Wüstensand sind jederzeit präsent und prägen den extrem stylischen Look des Films. Zynische Oneliner und wüste Schießereien – garniert von einem akzentuiert eingesetzten, großartigen Score. Die Figur des „John Smith“ bleibt oberflächlich; man erfährt nicht einmal seinen echten Namen. Willis' Verkörperung des skrupellosen, opportunistischen Gangsters, der nur an seinem eigenen Vorteil interessiert ist, um dann doch wegen einer Frau gegen seine Prinzipien zu verstoßen, ist eine der besten Leistungen seiner Karriere. Kongenial ergänzt wird er dabei von Christopher Walken, der einmal mehr in seiner Paraderolle glänzt.

Last Man Standing ist meiner Meinung nach Walter Hills bester Film, auch wenn ich mit dieser Einschätzung vermutlich alleine dastehe. Und wie nach jeder bisherigen Sichtung musste ich mich zusammenreißen, um nicht gleich nach dem Abspann die DVD von Neuem zu starten. Schlichtweg großartig.

Walter Hill



Filmtagebuch von...

Tommy The Cat
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