

YASAENG DONGMUL BOHOGUYEOG/Wild Animals (Kim Ki-duk, 1997)
von Tommy The Cat ·
13 März 2011
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Ein sehr beachtliches Frühwerk von Kim Ki-duk. Im Vergleich zu dem stellenweise etwas unbeholfen wirkenden Erstling Ag-o ist sein zweiter Film deutlich runder und in sich stimmiger. Der Film ist in Paris angesiedelt und damit der einzige des Regisseurs, der außerhalb Koreas spielt. Ganz offensichtlich hat Kim sich hier von seinem Paris-Aufenthalt zu Beginn der 90er Jahre beeinflussen lassen. Damals lebte er als Künstler dort und bestritt seinen Lebensunterhalt, indem er seine selbstgemalten Bilder auf der Straße verkaufte. Ich hoffe nur inständig, dass sein Aufenthalt dort von weniger Gewalt geprägt war, als man dies nach Sichtung von Wild Animals vermuten könnte. Bei jeder sich bietenden Möglichkeit wird hier drauflos geprügelt. Im Gegensatz zu Address Unknown, wo mich die ständigen Gewaltausbrüche bald nur noch nervten, sind sie hier jedoch besser in die Handlung integriert, wobei man auch sagen muss, dass die Handlungen der Akteure weitgehend rational erklärbar sind, so absurd sie im ersten Moment auch sein mögen. Und so ist Wild Animals ein erstaunlich bodenständiger Film, strahlt aber dennoch eine rohe, unbändige Kraft aus und bietet damit eine Qualität, die den aktuelleren Filmen des Koreaners zunehmend abhanden zu kommen scheint.
Kim Ki-duk
Kim Ki-duk