And Darkness and Decay and the Red Death held illimitable dominion over all.
Wie schon bei meinen bisherigen Sichtungen hinterließ Cormans Vergewaltigung der Poe'schen Kurzgeschichte, die ich nicht nur für Poes beste Arbeit, sondern für eine der bedeutendsten der Horror-Literatur halte, einen zwiespältigen Eindruck.
Für sich betrachtet ist Corman ein leidlich spannender Gruselfilm gelungen, der in erster Linie von dem gewohnt großartigen Vincent Price in der Hauptrolle lebt. Nur – mit Poes Vorlage hat das Ganze nicht mehr viel zu tun. Corman blähte die 7-Seiten-Geschichte durch diverse Nebenplots und zusätzliche Charaktere auf Spielfilmlänge auf, wovon der um Julianas Hochzeit mit dem Teufel der ärgerlichste ist. Gekrönt wird das von einem völlig missratenem Ende, bei dem sich die verschiedenen Todesboten wie ein paar Rentner vor dem sonntäglichen Frühschoppen unter einem Baum treffen und ihre jüngsten Erlebnisse bequatschen. Während mir beim Lesen des letzten Absatzes der Poe-Geschichte (And now was acknowledged the presence of the Red Death. He had come like a thief in the night...) selbst im hellen Sonnenschein ein Schauer über den Rücken läuft, möchte man hier voller Verzweiflung den Kopf gegen die Wand hämmern. Die puristische Schönheit der Vorlage Poes bleibt bei Cormans Umsetzung völlig auf der Strecke. Ebenso wird die eigentlich zeitlose Botschaft derselben durch die hinzugedichtete Verbrüderung Properos mit dem Satan ihrer Wirkung beraubt. Nun bin ich ja eigentlich jemand, der Film und Buch als voneinander unabhängige Medien ansieht, und gerade bei einigen anderen Corman-/Poe-Filmen nehme ich ihm die fehlende Werkstreue keineswegs übel. Bei keinem dieser Filme ist jedoch die Diskrepanz zwischen Vorlage und Verfilmung so groß wie hier, und irgendwie mag ich das dem guten Roger nicht recht verzeihen. Poe jedenfalls würde im Grabe rotieren, würde er dieses Werkes gewahr werden.
Roger Corman Edgar Allan Poe
Wie schon bei meinen bisherigen Sichtungen hinterließ Cormans Vergewaltigung der Poe'schen Kurzgeschichte, die ich nicht nur für Poes beste Arbeit, sondern für eine der bedeutendsten der Horror-Literatur halte, einen zwiespältigen Eindruck.
Für sich betrachtet ist Corman ein leidlich spannender Gruselfilm gelungen, der in erster Linie von dem gewohnt großartigen Vincent Price in der Hauptrolle lebt. Nur – mit Poes Vorlage hat das Ganze nicht mehr viel zu tun. Corman blähte die 7-Seiten-Geschichte durch diverse Nebenplots und zusätzliche Charaktere auf Spielfilmlänge auf, wovon der um Julianas Hochzeit mit dem Teufel der ärgerlichste ist. Gekrönt wird das von einem völlig missratenem Ende, bei dem sich die verschiedenen Todesboten wie ein paar Rentner vor dem sonntäglichen Frühschoppen unter einem Baum treffen und ihre jüngsten Erlebnisse bequatschen. Während mir beim Lesen des letzten Absatzes der Poe-Geschichte (And now was acknowledged the presence of the Red Death. He had come like a thief in the night...) selbst im hellen Sonnenschein ein Schauer über den Rücken läuft, möchte man hier voller Verzweiflung den Kopf gegen die Wand hämmern. Die puristische Schönheit der Vorlage Poes bleibt bei Cormans Umsetzung völlig auf der Strecke. Ebenso wird die eigentlich zeitlose Botschaft derselben durch die hinzugedichtete Verbrüderung Properos mit dem Satan ihrer Wirkung beraubt. Nun bin ich ja eigentlich jemand, der Film und Buch als voneinander unabhängige Medien ansieht, und gerade bei einigen anderen Corman-/Poe-Filmen nehme ich ihm die fehlende Werkstreue keineswegs übel. Bei keinem dieser Filme ist jedoch die Diskrepanz zwischen Vorlage und Verfilmung so groß wie hier, und irgendwie mag ich das dem guten Roger nicht recht verzeihen. Poe jedenfalls würde im Grabe rotieren, würde er dieses Werkes gewahr werden.
Roger Corman Edgar Allan Poe