Kevin Smiths Geschichtenerzähler-DVDs (
An evening with... etc.) haben mich, weil mir Smith da sehr sympathisch vorkam, dazu gebracht, alle mir seiner bisher unbekannten Filme (=alles, außer
Zach and Miri und
Dogma) zu Gemüte zu führen. Viel jugendlich-kindische Romantik, lustige Dialoge, oft ein sympathisch minimalistischer Inszenierungsstil und ein gutes Gespür für Schauspieler (Shannon Doherty macht sich in
Mallrats bspw. sehr gut; Gott's Auftritt in
Dogma ist nach wie vor dufte; und die schöne Bandbreite von George Carlins Rollen gefällt auch) - insgesamt gute und unterhaltsame Filme. Und der seinerzeit von der Presse streng runtergemachte
Jersey Girl ist auch herzig (und wäre noch viel besser, wenn Autor-Smith einen längeren Affleck-Monolog rausgeworfen hätte und Regisseur-Smith seinem Schauspieler zugteraut hätte, das ganze in 30 wortlosen Sekunden auszudrücken).
Sonst: Serientipp:
Justified (Timothy Olyphant als Provinzcop - schaurig-schön-provinzielles Figurenarsenal, Humor, viel mehr "Fall-der-Woche"-Dramaturgie als viele andere moderne Serien (was mir sehr gefällt) und überhaupt durchgängiges Neo-Westernflair.)
Und
Party Down ist auch in der zweiten Staffel unterhaltsam.
Mit
The Pacific bin ich bisher nicht ganz warm geworden, obwohl ich
Band of Brothers sehr wertschätze und auch
Generation Kill für exzellent halte. Nach nur zwei Folgen finde ich
Pacific einfach noch zu behäbig (alleine dieser gefühlt viel zu lange Vorspann mit der einschläfernden Musik und die langen Tom-Hanks-Geschichtsstunden am Anfang!) - und mir fehlt ein bisschen der unterschiedliche Schwerpunkt einzelner Episoden, den es bei aller Durchgängigkeit der Gesamthandlung (?) bei
Band of Brothers gab.
Darüberhinaus
Bounty Hunter gesehen und unangenehm an Roger Eberts Aussage erinnert worden, heutige US-Filme hätten auffällig oft Protagonisten, die geradezu selbstverständlich und selbstbewusst doof sind - hier ist der titelgebende Held zumindest für meinen Geschmack zu infantil. Kombiniert mit der 08/15-Handlung des Rests keine Freude.
Kiss Ass hat bei mir auch nicht die Freudentränen ausgelöst, die in männerdominierten Foren scheinbar allenthalben darüber vergossen werden. Hat seine Momente, ist aber auf so langweilige Art und Weise auf tabubrechend-modern gebürstet, dass es schon wieder langweilt. Noch dazu scheinen einige Änderungen gegenüber der Comicvorlage zu belegen, dass der Film doch nicht so wild ist, wie er wirken möchte.
Soderberghs
Informant! ist übrigens sehr groß, schon alleine weil die Titelfigur so all over the place ist, dass man sehr schnell nicht mehr weiß, ob man ihm Glück oder 68 Jahre im Steinbruch wünschen soll. Beim Anschauen mehrfach überlegt, ob Matt Damon nur zweite Wahl für Clooney war (dessen
Up in the Air übrigens auch belanglos-netter Weltschmerz-Schmalz der bekannten Art ist) - der hätte in die Rolle auch gut gepasst, wäre letztlich aber zu attraktiv dafür.
Der Rest ist Warten. Warten auf die
Expendables, den neuen Cronenberg, Soderberghs kommenden Actionfilm (
Knockout) und Milla in 3-D, ebenso Louis CKs neue Serie (
Louie) und sein neues Programm (
Hilarious, dieses Mal in Spielfilmlänge mit geplantem Kino-Einsatz). Und sollte die vierte Staffel der
IT Crowd endlich mal anlaufen, wäre das auch fein. Von der HBO-Serie
Boardwalk Empire (Pilot von Martion Scorsese) ganz zu schweigen.