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Cine-Phil schreibt Filmgeschichte

Ein historischer FIlmtageblog




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M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER



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M
(alt. Titel: M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER; M – DEIN MÖRDER SIEHT DICH AN)
Deutschland, 1931
Nero-Film AG
Regie: Fritz Lang
Produktion: Seymour Nebenzal
Buch: Thea von Harbou, Fritz Lang
Kamera: Fritz Arno Wagner
Schnitt: Paul Falkenberg
Darsteller: Peter Lorre (Hans Beckert), Ellen Widmann (Frau Beckmann), Inge Landgut (Elsie Beckmann), Otto Wernicke (Inspektor Karl Lohmann), Theodor Loos (Inspektor Groeber), Gustaf Gründgens (Schränker), Friedrich Gnaß (Franz, der Einbrecher), Fritz Odemar (Betrüger), Paul Kemp (Taschendieb), Theo Lingen (Bauernfänger), Rudolf Blümner (Beckerts Verteidiger), Georg John (Blinder Händler), Franz Stein (Minister), Ernst Stahl-Nachbaur (Polizeichef), Gerhard Bienert (Kriminalsekretär), Karl Platen (Damowitz, Nachtwächter), Rosa Valetti (Elisabeth Winkler), Hertha von Walther (Prostituierte), Behal Carrell, Josef Dahmen, J.A. Eckhoff, Else Ehser (Frau), Karl Elzer, Ilse Fürstenberg, Anna Goltz (Frau), Heinrich Gotho, Heinrich Gretler (Mann), Günther Hadank, Albert Hoermann, Ellen Isenta (Frau), Karl Junge-Swinburne (Mann), Albert Karchow, Werner Kepich, Hermann Krehan, Kurth Leeser, Rose Lichtenstein, Lotte Loebinger (Frau), Sigurd Lohde, Alfred Loretto (Mann), Paul Mederow, Margarete Melzer, Hanna Meron (Mädchen), Trude Moos, Hadrian Maria Netto, Günter Neumann (Mann), Katharina Nied (Frau), Maya Norden, Fred Nurney (Mann), Edgar Pauly (Mann), Klaus Pohl (Zeuge), Franz Poland, Eduard Rebane (Mann), Paul Rehkopf, Bertold Reissig (Mann), Ernst Rhaden (Mann), Hans Ritter, Max Sablotzki (Mann), Agnes Schulz-Lichterfeld, Leonard Steckel (Mann), Wolf Trutz, Otto Waldis, Borwin Walth, Rolf Wanka (Mann), Bruno Ziener
Erstaufführuung: 11. Mai 1931

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Filmszene


Inhalt: Berlin wird von einer schrecklichen Serie an Kindermorden aufgeschreckt. Der Täter, der geistesgestörte Täter Hans Beckert (Peter Lorre) fühlt sich sicher, während die Polizei im Dunkeln tappt. Da schließen gar sämtliche Vertreter der Unterwelt zusammen um den Mörder zu schnappen und vor ein Tribunal zu stellen.


Die Erinnerungen der Menschen der Weimarer Republik an die realen Serienmörder Fritz Haarmann und Peter Kürten waren noch frisch als Fritz Lang mit M das brisante Thema aufgriff und damit seinen ersten und bedeutendsten Tonfilm schuf und die Blaupause für den modernen Thriller erstellte. Vielleicht ist es gar der letzte deutsche Kinofilm von großer internationaler Bedeutung und Einfluss.

Im düsteren an den expressionistischen deutschen Stummfilm erinnernden Settings gelingt Lang eine Hochspannung und eine bedrückende Stimmung, der man sich auch heute noch nicht entziehen kann. Dabei nutzt er auch die Möglichkeiten des Tonfilms voll aus. Er erzeugt eine beängstigende Geräuschkulisse aus der vor allem das melodische Pfeifen des Täters als morbider Ohrwurm hängenbleibt. Der Täter ist überhaupt der einzige Charakter den M ausführlich ausleuchtet (und gleichzeitig im Dunkeln lässt). Für weitere Hauptrollen oder gar Helden ist in M kein Platz. Damit so etwas gelingt braucht man einen Darsteller mit ungeheurer diabolischer Präsenz.

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Peter Lorre


Und der wurde mit Peter Lorre gefunden, der für die Rolle geboren schien. Lorre kam am 26. Juni 1904 als Lászlò Loewenstein in Österreich-Ungarn zur Welt und kam vom Theater zum Film. Seinen Künstlernamen legte er sich 1925 zu, seinen Kinodebüt gab er 1929 in dem Ufa-Film DIE VERSCHWUNDENE FRAU. M bedeutete Lorre den Durchbruch zum Starstatus und eröffnete ihm den Weg ins internationale Filmgeschäft, was für ihn ein großes Glück darstellte, da er durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 durch seine jüdische Abstammung zum Exil gezwungen war. 1933 drehte er mit UNSICHTBARE GEGNER seinen letzten Film in Deutschland. Bereits im Jahr darauf sollte er mit Alfred Hitchcock drehen und der Durchbruch in Hollywood sollte auch nicht lange auf sich warten lassen...

Wer genau hinschaut kann in M zwischen den Gaunern und Gangstern einen 26 Jahre alten Theo Lingen entdecken.




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