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Azazel is watching..... - Filmforen.de - Seite 3

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Azazel is watching.....


129 Antworten in diesem Thema

#61 Azazel2k

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Geschrieben 31. Mai 2008, 11:14

Es folgt: Resteverwertung Teil 3

REC Horror, Spanien 2007; James Balaguero/Paco Plaza; Kino 12.05.2008

Der Mensch ist ein Voyeur ! Jawohl das ist er. Was mit dämlichen Videos von dämlichen, schadenfrohen Menschen die noch dämlichere Missgeschicke ihrer dämlichen Bekannten auf Video bannten und anschließend auf RTL & Co. senden ließen begann, setzt sich seit Jahren auf Internetplattformen wie youtube fort. Mit ein Auswuchs scheinen aber auch die „neuen“ Kinofilme zu sein welche sicher dieser „mittendrin, statt nur dabei“ Technik bedienen. Im Gegensatz zu ihren TV Kollegen konzentriert man sich hier aber meist auf den Bereich Horror. Losgetreten durch das enorm nervige „Blair Witch Project“ welches inhaltlich schon ziemlich mau, finanziell am Ende aber sogar völlig überfressen daherkam (bis heute der rentabelste Kinofilm überhaupt) folgen dieses Jahr nach „Cloverfield“ (Godzilla aus einer etwas anderen Perspektive) noch „Diary of the Dead“ (Romeros neuester, etwas uninspirierter Zombiebeitrag) und der spanische „REC“.

Wir haben die ehre einer ziemlich nervigen Reporterin und ihrem Kameramann bei der arbeit zu folgen. Ein Bericht über die nächtlichen Aktivitäten der örtlichen Feuerwehr soll es werden und genauso gelangweilt wie die beiden Protagonisten ist anfangs auch der Zuschauer. Überflüssiges, langweiliges und uninteressantes Blabla welches so nie im TV (nicht einmal auf ARTE) gezeigt werden würde. Nun gut, das ist eben authentisch denn das gefilmte Material wurde ja noch nicht geschnitten. So dümpelt das Geschehen bis zu einem kleinen unscheinbaren Notruf seicht vor sich hin. „Eingeschlossene Person ist Not“, mehr gibt’s nicht. Ein Einsatz wie viele andere könnte man meine, gibt’s sogar in Deutschland. Doch schon kurz nachdem man den Einsatzort erreicht hat bricht die Hölle los. Die „nette“ alte Dame ist nicht in Not sondern „krank“, „mutiert“ oder sonstiges was dazu führt das sie die zur Hilfe geeilten Helfer angreift und innerhalb kürzester Zeit 2 schwer verletzt. Von dann an wird es zwar meist spannend, aber stellenweise auch unansehnlich da der nette Kameramann nur noch selten in der Lage ist die Kamera ruhig zu halten. Das mag zwar realistisch sein, für den geplagten Zuschauer ist es aber oftmals eher lästig. Zu gerne würde man hier und da etwas mehr oder auch überhaupt mal etwas sehen. Chaos bricht aus, die Menschen schreien durcheinander und die Situation scheint zu eskalieren. Ein rasch herbeigerufener Beamter des Gesundheitsministeriums sorgt mit der grauenvollen Wahrheit kurzfristig für Ruhe bevor der Film sich im letzten drittel völlig dem Chaos hingibt.
Wirklich nervig ist aber konstant diese dämliche Reporterin. Ich möchte nun nicht darüber spekulieren ob ihr Verhalten „realistisch“ ist, ob man es nachvollziehen kann bleibt eh jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil hätte ihr mit ihrer von Anfang an nervigen, zappeligen Art am liebsten ununterbrochen eine in die Schnauze gehauen. Ein ganz nervige unsympathische Person…pah !

Abgesehen von der neuen Perspektive hat der Film nicht wirklich etwas großartiges zu bieten. Stattdessen wandelt er auf den ausgetretenen Pfaden des Zombiegenres und bedient sich ungeniert bei „28 Day`s later“ und Romeros „Night of the living Dead“. Das macht er überwiegend gut und erzählt seine Geschichte sogar recht spannend, aber er kann mit nichts neuem überraschen. Man hat alles schon mal gesehen und so verhält sich der Film zu den beiden „28“ Filmen wie Romeros „Diary“ zum Rest der seiner Zombiefilme. Wobei ich Romeros Beitrag zur „der Zuschauer IST die Kamera“ Welle für wesentlich gelungener halte. Auch weil REC für mich nicht ganz „rund“ rüberkommt. So kann man sich fragen warum die Personen überhaupt eingesperrt wurden und man sie nicht einzeln durch eine Schleuse aus dem Gebäude geholt hat. Woher kommt die Person am Ende des Films ? Wie wurde diese „Krankheit“ überhaupt freigesetzt ? Warum beugen sich der Arzt und der Polizist vehement über die beiden Verletzten als man schon wusste das sie sich angesteckt haben ? Warum verlässt man ein vermeintlich sicheres Versteck nur wegen einem Infizierten (den hätte man ja problemlos „entsorgen“ können) ?

Naja wie gesagt, REC erfindet das Rad nicht neu aber bietet dem geneigten Fan genug für unterhaltsame 80 Minuten sofern man mit der Kameraperspektive zurecht kommt. Wem das zu heftig ist der wartet auf den deutschen Start von „Diary of the Dead“ denn dort ist die Kameraführung um einiges angenehmer.

#62 Azazel2k

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Geschrieben 01. Juni 2008, 11:04

Part 4

Das Waisenhaus Horror; Spanien/Mexico 2007; Juan Antonio Bayona 18.05.2008 DVD

Auf der Suche nach neuen Seherfahrungen sieht sich der geneigte Filmfan schon lange in sämtlichen Regionen der Welt um. Besteht für viele Filmfans das moderne Kino nur aus den üblichen Hollywood Streifen und seichten deutschen Komödien sowie bierernsten Geschichtsstunden, weiß der Kenner das es auch abseits dieser Länder gute Filmemacher und Ideen gibt. Neben unzähligen Streifen aus dem asiatischen Raum, die sich schon längst nicht mehr ausschließlich aus KungFu Filmen zusammensetzen, hat man auch Bollywood (nein, nicht unser Dr. Boll) und unter anderem auch das spanische Kino entdeckt. Letzteres rekrutiert sich aber überwiegend aus Del Torro Filmen der mit Titeln wie „Devils Backbone“ und vor allem „Pan`s Labyrinth“ auch das Herz der deutschen Kinofans erobern konnte. Dieser Mann ist es auch der „Das Waisenhaus“ produzierte.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Mann, Frau ohne eigene Kinder adoptieren einen Jungen und ziehen mit ihm in ein altes, ehemaliges Waisenhaus um dieses als Kinderheim für behinderte Kinder neu zu eröffnen. Die Familie ist glücklich, doch dieses Glück wird durch die erkranken des Kindes getrübt. Der kleine Junge ist HIV positiv, wovon er allerdings nichts weiß. Bedingt durch die Arbeit der Eltern fühlt sich das Kind ein wenig vernachlässigt und hat deshalb imaginäre Freunde. So wundert es die Eltern auch nicht sonderlich als der kleine Simon bald weitere imaginäre Freunde in dem Waisenhaus kennen lernt. Doch bald geschehen seltsame Dinge, eine alte Frau taucht auf, Simon erfährt von seiner Krankheit und plötzlich ist er verschwunden.

Sehr schnell stellt man fest dass die Ideenlosigkeit kein lokales Problem ist. Wer dachte diese Krise existiere nur in Hollywood oder bei deutschen Filmschaffenden der irrt. Am Beispiel von „Das Waisenhaus“ merkt man schnell das auch das spanische Nachwuchskino nicht nur neue Ideen zu bieten hat. So stehen die Zeichen recht schnell auf 08/15 Geisterhaushorror.
Doch im Gegensatz zu Hollywood Machwerken und Effektespektakeln wie „Das Geisterschloß“ bleibt man hier im Bereich des subtilen. Schatten, Geräusche und bloße Blicke genügen um konstant eine Spannung zu erzeugen wie sie andere Streifen zu keiner Minute hinbekommen. Der Film bleibt (meist) realistisch, nachvollziehbar und glaubwürdig. Lächerlich wird er nie, wirklich fantastisch nur ganz selten gegen Ende. Ähnlich dem Klassiker „Bis das Blut gefriert“ hat man auch hier bis kurz vor Schluss nie die Gewissheit ob man es tatsächlich mit Geistern zu tun hat. Ja und selbst am Ende bleibt man, leicht staunend, evtl. sogar kopfschüttelnd zurück. Nicht das der Film hier unrealistisch wäre, man schüttelt den Kopf aufgrund der erschütternden Auflösung, denn wenn man erfährt was tatsächlich hinter den Geschehnissen steckt kommt man nicht drum herum noch stärker mit der gepeinigten Mutter zu fühlen. Das hebt einen guten Film von einem schlechten ab. Trotz altbackener Story wurde hier etwas Spannendes, Unterhaltsames geschaffen. Gut gespielt, mit tollem Setting, mitreißender Atmosphäre und eindringlicher Musikuntermalung.

Einziger Kritikpunkt bleibt dann doch der „fantastische“ Anteil des Films. Diesen ist zwar nicht schlecht, doch im nachhinein hätte es ihn gar nicht gebraucht. Im Grunde verwurstet man 2 Geschichten in einem Film. Die Geschichte der Kinder des Waisenhauses und die des kleinen Simon. 100 %-tig zusammen passen diese am Ende nicht und mir hätte die Geschichte des Simon völlig genügt was den Film auch realistischer gemacht hätte da so die fantastische Komponente völlig gefehlt, das „Aha“ Erlebnis am Ende wesentlich intensiver gewesen wäre.
Dennoch bleibt „das Waisenhaus“ ein toller Film der sich deutlich vom Hollywood Mainstream und den mittlerweile auch ausgelutschten Asiahorrorstreifen abhebt.

Für Fans des gepflegten Grusels eine klare Empfehlung.

#63 Azazel2k

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Geschrieben 06. Juni 2008, 12:49

Diesmal gab es, neben Serien zu denen ich evtl. später noch komme, nur Wiederholungen.

The Grudge Horror,USA/Japan 2004; Takashi Shimizu DVD 31.05.2008

Als ich ihn das erste Mal sah konnte er mich zwar nicht restlos überzeugen, sorgte jedoch hier und da für wohlige Gruselgefühle. Diesmal konnte er mich jedoch zu keiner Zeit wirklich gruseln, im Gegenteil, der Film wurde fast schon zur Tortur. Sehr schnell machte sich Langeweile breit, die Darsteller konnten stellenweise nicht überzeugen. Fatal wenn es ausgerechnet die Hauptdarstellerin ist die meist wie in Trance durch die Gegend watschelt.
So bleibt nur zu sagen das „The Grudge“ durchaus zum einmaligen Ansehen (und das machen ja die meisten) genügt, mit jedem weiteren Male aber enorm abbaut.

Aliens versus Predator 2: Requiem Director`s Cut SCI-FI/Horror; USA 2007; Die doofen Strause Brüder DVD 31.05.2008

Auch einer jener Filme der mir im Kino nicht sonderlich gefallen hat. Die menschlichen Figuren sind ein schlechter Witz, die Dialoge oftmals zum kreischen und die Actionszene sind leider viel zu dunkel. Dabei sind die Effekte doch recht ansehnlich, Aliens und Predator sehen immer noch klasse aus.
Der Teufel weiß warum man alles so dunkel gehalten hat, spannend ist das nicht, eher ärgerlich.
Bezüglich der „neuen“ Szenen musste ich „Schnittbereichte.com“ konsultieren denn diese sind meist einfach „ergänzte“ alte Szenen und wer den Film nicht zigmal gesehen hat dem wird keine einzige auffallen, sprich: Die neuen bzw. ergänzten Szenen sind völlig für`n Arsch und bringen den Film kein Stück weiter !
In den meisten Fällen gibt’s etwas mehr Blut, toll ! Macht den Film auch nicht besser oder erträglicher, hier wollte man wohl nur wieder weitere Käufer anlocken indem man mehr Blut und Splatter verspricht.
„AvP2“ ist übrigens auch einer jener Filme (von denen es immer mehr gibt) der viele blutige Szenen mit der Hilfe von CGI-Effekten macht. Explodierende Köpfe und spritzendes Blut sind oftmals (sichtbar !) animiert. Das ist mies und das sieht auch billig aus, in einem A Film kann man wirklich besseres erwarten.
Ansonsten sind nur ein paar nette Hommagen an die Original Filmreihen von „Alien“ und „Predator“ positiv zu werten, der Rest schmiert ab und bleibt selbst hinter dem mittelmäßigen 1. Teil zurück. Der ein oder andere Fan wird sich über das neuerliche Aufeinandertreffen freuen, doch die meisten müssen sich eingestehen dass man hier einen recht großen Haufen Murks gedreht hat. Nachvollziehaber ist dies nicht, existieren im Comic-, Buch- und Videospielemarkt doch genug „AvP“ Szenarien die sich durchaus für eine gelungene Verfilmung geeignet hätten.


Spiderman 3 Comic/Action USA 2007; Sam Raimi DVD 05.06.2008

Gefiel mir damals im Kino nicht sonderlich gut. Nach dem Green Goblin, perfekt gespielt von William Dafoe, und Dr. Octopus, nur wenig schwächer von …… verkörpert, bekommt es Spidy hier gleich mit drei Gegner zu tun. Goblin jr. (wird hier nicht mit Namen genannt, hieß in den Comics soweit ich mich erinnern kann aber Hobgoblin) der niemand anderes als Peters früher Freund Harry Osbourne ist, der Sandman (und versehentlicher Mörder von Peters Onkel) sowie Venom, ein außerirdischer Parasit der zunächst Peter und danach einen Fotografenkollegen befällt.
3 sind mindestens einer zuviel, weshalb es am Ende auch eine nette, leicht kitschige Wendung gibt. Dies ist aber nicht Spidy`s Hauptproblem.

Zuerst wären da die immer noch störenden CGI`s. Diese reichen von fast perfekt (einige Auftritte des Sandman) bis hin zum erneuten CGI auf PS2 Niveau. Gerade Spiderman wurde hier und da teilweise richtig stümperhaft in Szene gesetzt. Ja ich weiß, es soll verdammt schwer sein Menschen per CGI realistisch darzustellen. Nun, dann schreibt eben das Drehbuch so das wir weniger solcher miesen Szenen zu Gesicht bekommen. Ganz einfach !
Hinzu kommen zu viele Slapstickeinlagen. Zwar gab es in den beiden Vorgängern auch humorige Szenen (Bruce Campbells Cameo Auftritte), hier überspannt man wie ich finde aber den Bogen. Peters „böses“ Alter Ego ist ein schlechter Witz und erinnert eher an mäßige Buster Keaton Auftritte (gab`s die überhaupt ?). Hinzu kommt eine viel zu große Portion Kitsch sowie konstruiert wirkende Szenen und Begebenheiten. Die erzwungene Trennung von M.J. und Peter, der Dialog zwischen Spidy und dem Sandmann am Ende, der Dialog zwischen Peter und Harry am Ende, das kurze Gespräch zwischen Peter und Harry im Krankenhaus sowie nahezu alle Dialoge zwischen Peter und Harry bzw. M.J und Harry während seines Gedächtnisverlustes. Zu diesem Zeitpunkt scheint Jess Franco auch kontinuierlich die Motorik der Gesichtsmuskeln zu verlieren.
Als konstruiert empfand ich die Tatsache dass nun der Sandmann für den Tod von Peters Onkel verantwortlich gemacht werden soll. Da musste man wohl auf Teufel komm raus eine Motivation für Peters Hass zusammenklabustern (egal ob es evtl. auch in den Comics so war, im Film wirkt es so wie es ist einfach scheiße).
Hinzu kommen ein paar kleinere, mich störende, Szenen (z.b. Spidy, mal wieder, dick und fett vor einer riesigen US Flagge).

Alles in allem klingt das nun schlechter als der Film tatsächlich ist. Er ist brauchbar, bietet über weite Strecken gute Unterhaltung, kommt aber zu keiner Minute an Teil 2 oder X-Men 2 heran. Ja tatsächlich ist er sogar schwächer als der 1. Teil oder der ebenfalls nicht sonderlich überragende 3. X-Men Film.
Dennoch konnte er mich beim 2. betrachten immer noch unterhalten, evtl. liegt das aber auch immer an der Tagesform des Zuschauers.

#64 Azazel2k

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Geschrieben 10. Juni 2008, 14:19

Und noch ne Wiederholung gab`s:

DOOM - The Movie USA 2005; Horror/Action; Andrzej Bartkowiak; 09.06.2008 DVD

Im Zuge der allgemein herrschenden Einfallslosigkeit der Filmemacher wird ja nahezu alles verfilmt. Bücher, Märchen, Erzählungen, Comics und eben auch Video- & Computerspiele ganz egal ob deren Geschichten überhaupt zum Film tauchen. Nun haben wir hier einen „Doom“ Film und wer hätte da ernsthaft mit einer gut durchdachten Hintergrundgeschichte, vielschichtigen Charakteren und tiefschürfenden Dialogen gerechnet ? Ich nicht, soll das fehlen eben jener aber auch nicht entschuldigen.

Man machte sich gar nicht erst viel Mühe den vorhandenen Stoff fürs Kino umzuschreiben. So präsentiert man uns auch im Kino eine Geschichte um geklonte Monster (im Spiel kamen sie aus einer anderen Dimension) die Menschen töten oder mutieren lassen und deshalb von einem Trupp Soldaten (im Spiel war es eben nur einer) gejagt werden.
Charakterzeichnung ? Fehlanzeige. Die Soldaten bekommen Callsigns (Rufnamen) und das wars schon. Wie weiland in den 80`ern kommen sie allesamt aus dem Baukasten der Klischeesoldaten. Da gibt es den Muskelberg, den Macho, den erfahrenen Oldie sowie den "grünen" Heißsporn und wenn wir ehrlich sind waren die Helden aus Filmen wie z.b. „Predator“ und nicht vielschichtiger und besser ausgearbeitet.
Nicht fehlen darf der „Love interest“ in Form einer schönen Frau. Meist verknallt sich einer der Helden in eben diese doch hier ist sie eben die Schwester des Hauptcharakters. Auch schön, aber für meinen Geschmack schon zuviel.
So, damit stehen die Figuren. Was noch fehlt sind Monster und die gibt es auch hier. Mutierte Menschen treiben mit schier übermenschlichen Kräften ihr Unwesen und dezimieren Belegschaft und Soldaten.
Gewürzt wird das ganze mit nem Haufen Onelinern“ die zwar nicht immer ihren Zweck erfüllen aber auch nicht übermäßig nerven. Viel Text gibt es ohnehin nicht.
Fertig ist ein Film der als Spiel besser funktionieren würde, es juckt in den Fingern !

Was gibt es daran zu meckern ? Das ganze ist ein „light Film“. Bezahlen, Hirn aus, anschauen, aufstehen, nach Hause gehn und der Film ist schon wider vergessen. Ob das der Sinn sein soll muß jeder für sich entscheiden.

Für die schnelle Action zwischendurch recht es, der Film legt von Anfang an ein enormes Tempo vor, leidet aber unter der zu starken Dunkelheit. Spannender macht diese den Film nicht, aber "anstrengender" da man doch hier und da gerne mehr sehen würde.
Leider grast der Film auch recht schnell das "10 kleine Negerlein" Prinzip ab und läßt dabei einen Soldat nach dem anderen ins Gras beißen. Wärend man bei Genrekollegen wie "Aliens" oder "Predator" um fast jeden Charakter, zumindest kurz, trauerte geht einem hier deren Ableben ziemlich am Arsch vorbei. Zu platt und insgesamt zu unsympatisch kommt die gesamte Truppe rüber.

Handwerklich gibt es an diesem B-Film mit A-Film Budget nicht viel auszusetzen, wobei die richtigen Monster teilweise schon verdammt nach Gummi aussehen (bzw. Latex, woraus sie wohl auch bestanden).
Die Darsteller erfüllen ihren Zweck. Mit „The Rock“ sowie Karl Urban und Miranda Otto (spielten in „Herr der Ringe“ ein Geschwisterpaar und hier interessanter Weise auch !) hat man drei bekannte Namen im Cast und die anderen sind eh nur schmückendes Beiwerk.

Gegen Ende gibt es eine mehrere Minuten andauernde Szene in der man das Geschehen aus der Ego Sicht miterlebt. Ich persönlich sehe das als Hommage an des Spiel welches oft als Begründer der Ego Shooter gilt (obwohl „Castle Wolfenstein“ schon vorher erschien). Für mich war das eine witzige, neue Idee doch auch hier spielt der persönliche Geschmack eine große Rolle. Diese Szene wurde auf der "Special Edition" etwas verlängert, was dann selbst für mich leicht ägerlich war. Da greift man eben doch lieber zum Spiel.

Der Film ist mit Vorsicht zu genießen. Wie sooft kann er bei einmaligem Ansehen den ein oder anderen unterhalten. Betrachtet man das ganze genauer gibt es aber viel zu viele, in allen Bereichen bessere, Vertreter des Gernes als das man unbedingt seine Zeit mit diesem Filmchen verschwenden müsste.

#65 Azazel2k

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Geschrieben 15. Juni 2008, 11:49

ASTARON - DIE BRUT DES SCHRECKENS Italien 1979, Luigi Cozzi; 13.06.2008 VHS

Ich liebe die 80`er ! Ein Satz den man von mir oft hört. Nicht nur weil das Kino dieser Zeit, meiner persönlichen Empfindung nach, besser, kreativer und facettenreicher war sondern auch weil zu dieser Zeit das Italotrashkino seine Hochphase erlebte. Es gab keinen erfolgreichen Hollywoodstreifen oder besser, es gab keinen erfolgreichen Streifen der nicht mit mindestens einem Italoplagiat oder einer Italointerpretation des Stoffes bedacht wurde. Besonder beliebt war über die gesamten 80`er Variationen von Terminator, Mad Max und natürlich Ridley Scotts Alien. Dabei gab es sehr viel Schrott, einige Durchschnittsstreifen, viel gutes und sogar das ein oder andere Glanzstück welches am Ende mehr Spaß machte als die Vorlage.

Zu den zahlreichen Alien Clonen gehört "CONTAMINAZIONE" oder besser "ASTARON - DIE BRAUT DES SCHRECKENS" der ganz nebenbei, wie im Italotrashkino, nicht nur diesen einen Film verwurstet sondern sich auch gleich noch hier und da ein paar Ideen aus "Die Dämonischen" bzw. dessem Remake "Die Körperfresser kommen" entleiht.

Wärend Scotts Streifen im Weltall spielt findet die Handlung (kostengünstig) auf der Erde statt. Ein Schiff hält Kurs auf den New Yorker Hafen. Auf Funksprüche wird nicht reagiert und an Bord ist niemand zu finden. Bis ein paar Polizisten genauer hinsehen und die verstümmelten Leichen der Besatzung finden. Die Körper sind allesamt von innen explodiert und auch der Ursprung allen übels ist schnell gefunden. Getarnt als Kaffeelieferung befinden sich hunderte grüne, melonengroße Eier im Laderaum. In warmer Umgebung beginnen diese zu pulsieren, zu leben bis sie schließlich explodieren. Kommt man in Berührung mit dem dabei austretenden Sekret kommt es zur spontanen, grausamen Explosion des eigenen Körpers was die anwensenden Polizisten allesamt im Selbstversuch schmerzhaft herausfinden.
Die Regierung schaltet sich ein und alsbald findet man heraus das diese Eier vom Mars stammen müssen. Über eine Lagerhalle der Kaffeefirma macht sich auf nach Kolumbien um die Übeltäter zu finden, zu stellen und das Biest zu finden welches die Eier produziert.

Aus Alien nahm man den Schleim und explodierende Körper, aus den "Bodysnatchers" die Eier und das "umwandeln" der Menschen. Da die Italiener meist mit kleinen Budgets drehten wirkt auch Astaron an einigen stellen billig, schäbig und unfreiwillig komisch. Auf Kreatureffekte verzichtete man fast komplett denn das Titelgebende Monstrum erscheint erst am Ende.
Bis dahin gibt es einige explodieren Körper die allerdings zum leidwesen des Splatter- und Gorefans, immer auf die gleiche Art und Weise explodieren. Der Spezialeffekt ist dabei recht schnell als explodierende Ballons (oder ähnliches) enttarnt aber dennoch hübsch anzusehen. Wärend Scott diesen Effekt in seinem Film ein einziges Mal, dafür aber extrem spannend, eklig und erschreckend einsetzte, nutzt er sich hier rasch ab.
Daneben gibt es nur noch Astarons Brut in Form der Eier zu bewundern. Wo genau hier der Schrecken sein soll entzieht sich dann aber meinem Geist. Pulsierende grüne Eier sind im besten Falle eine eklige, nicht aber erschreckende Angelegenheit. Dafür sorgen sie aber für den ein oder anderen Lacher wenn zum Beispiel die Hauptdarstellerin im Badezimmer mit einem dieser Dinge eingeschlossen wird und verzweifelt an die verschlossene Tür hämmert. "Hilfe Hilfe ! Hier drin ist ein Ei !" läßt den Fan eher an die Killertomaten denn an eine bedrohliche Situation denken.
Astaron selbst gibt es, wie gesagt, erst am Ende zu bewundern. In voller Größe nimmt der Zyklop fast einen kompletten Raum ein, schleimt alles voll und darf in einer nett anzuschauenden Szenen dann sogar einen Menschen verschlingen. Schön gemacht, aber nicht umwerfend und etwas zu "unblutig" bedenkt man was vorher bereits ein wenig Schleim der Eier anrichten konnte.

Das ganze klingt recht negativ, ist es aber bei weitem nicht. Anfang und Showdown des Films sind durchaus brauchbar, der Mittelteil hinkt dafür aber etwas hinterher und sorgt für den ein oder anderen Gähner. Der Soundtrack von GOBLIN ("Dawn of the Dead") ist zwar ganz net, kommt aber nicht halb so agressiv vorantreibend und passend daher wie der in Romeros Zombiestreifen.
Auch ASTARON ist einer jener Filme der einem wohl nur dann richtig gefällt wenn man mit dem Trashkino der 80`er etwas anfangen kann. Zusammengeklaut aus anderen Filmen, garniert mit der ein oder anderen spärlich eingestreuten eigenen Idee und gedreht mit kleinem Budget sollte man eben schon einen Hang zu diesem Genrekino haben. Ansonsten stößt es einem wohl eher bitter auf. Denn wie in vielen anderen Filmen dieser Zeit gibt es viele Szenen einfach nur deshalb "weil sie da sind". So könnte man nun stundenlang darüber sinieren warum die Schiffsbesatzung überhaupt kreuz und quer auf dem Schiff verstreut liegt. Wie kamen sie überhaupt mit dem Glibber in Berührunge des es gibt kein Alien welches die Eier umherschleppt oder die Menschen tötet. Die Eier lagen doch eigentlich schön im Frachtraum...aber wären die da geblieben gäbe es keine explodierten Körper zu bestaunen. Gegen Ende bekommt man erklärt das Astaron die Eier produziert....aber warum scheinen sie in anderen Szenen auf der Plantage zu wachsen und warum zum Geier muß man sie später noch in so was ähnlichem wie einem Gewächshaus aufbewaren ? Warum watschelt die eine Hälfte der bösen Buben kontinuierlich in Schutzanzügen samt Atemmaske umher als wären die Eier schon im Rohzustand gefährlich wie Bolle wärend der Rest in normalen Klamotten herumspaziert als wäre nichts ? Dinge die man nicht erklärt bekommt aber eben auch nicht wirklich wichtig sind.

Anschauen, nicht drüber nachdenken und den Film genießen. Die Vorbilder sind, wie in den meisten Fällen, um Längen besser. Dennoch macht ASTARON Spaß, auf seine Art eben und es gibt weitaus schlechtere Filme...gerade aus dieser Zeit....und diesem Land.

Ich habe den Film problemlos überlebt.

#66 Azazel2k

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Geschrieben 15. Juni 2008, 16:48

DOOMSDAY GB 2008; Neil Marshall; 14.06.2008 Kino

Ich liebe die 80`er ..... äh...moment. Doomsday stammt aber aus dem Jahre 2008, richtig ? Richtig, auf den ersten Blick könnte der Film aber tatsächlich aus den 80`ern stammen. Setting, Kostüme, Story...ja selbst der Ablauf der Geschehnisse erinnern frappierend an die zahlreichen Endzeitfilme der 80`er. So war es wohl auch gedacht und man sollte Neil Marshalls Streifen am besten als Experiment, oder besser misslungenes Experiment betrachten. Der Mann der mit "Dog Soldiers" einen sehr schwachen Horroractioner und mit "The Descent" einen passablen Kreaturehorror erschaffen, versucht nun dem heutigen Puplikum einen Film unterzujubeln der das Kinoflair der 80`er in moderne Kinos zurückbringen will. Der De Lorean unter den Kinofilmen, der Grindhouse Streifen 2008 ?

Ein Virus breitet sich in good old Britain aus. Schnell rafft er die Bevölkerung dahin, ein Heilmittel gibt es nicht. ISOLATION ! Lautet die Parole der Regierung und so wird Schottland von der Aussenwelt abgeschnitten. Eine riesige Mauer wir um das Land gezogen (dabei haben wir doch gesehen wozu das führt), die Überlebenden eingepfercht, ohne Hilfe, ohne Rettung.
Jahre später, an die Toten in Schottland denkt niemand mehr, die elektronischen Überwachungsanlagen schießen nur noch auf Tiere denn Überlebende hat man seit Jahre nicht mehr gesehen. Die Krise scheint überwunden, die Vergangeheit vergessen. Just in dieser Zeit bricht die Seuche erneut aus, die einzige Rettung scheint in den Überlebenden von Schottland zu liegen. Kurzerhand wird eine Spezialeinheit zusammen gestellt. Ihre Mission: Im verwüsteten Schottland nach einem Heilmittel suchen. Doch schnell merkt man das Schottlands Bevölkerung alles andere als Tot ist. Viele haben überlebt und leben in barbarischen Gruppen zusammen die Menschenfleisch essen und keine Gnade kennen. Inmitten des regierenden Chaos Major Eden Sinclair (Rhona Mitra) und ihr Trupp nach dem Heilmittel, nicht ahnend das auch die eigene Regierung nicht mit offenen Karten spielt.

DOOMSDAY präsentiert sich tatsächlich wie ein Relikt aus vergangenen Tagen, allerdings erinnert er nicht nur an die großen Vorbilder sondern auch an das Italotrashkino dieser Ära. Denn viel neues hat Marshall nicht zu bieten, statt dessen klaut er zusammen was man an Genremeilensteinen wie "Mad Max" und vor allem "Escape from New York" klauen kann. Es gibt die allseits beliebten Punks, Motorräder, frisierte Karren und archaische Waffen. Die Anfangsszenen an der Mauer, überhaupt die ganze Idee mit dem abgeschotteten Landstrich wurde 1 zu 1 aus Carpenters Flucht übernommen und wenn wir sehen wie die Bevölkerung zu fliehen versucht, mitten drin ein Infizierter, dann sind wir bei Zombiestreifen angelangt und können sogar Paralellen zu "Resident Evil Apocalypse" oder "28 Weeks Later" ziehen. Aus letzterem wurde sogar ein Teil des Soundtracks unverändert übernommen.
Marshall lässt seine Protagonisten bestens bekannte Locations abklappern. Eine verwüstete Stadt, ein Labor und schließlich das Lager der Barbaren. Dort werden dann auch barbarische Spiele angedeutet wie sie schon Mel Gibson in der Donnerkuppel bestreiten musste oder der gute Snake in New York und LA. Hier gibts eben ein durchgeknalltes Männerbalett welches für erheiternde Stimmung sorgt und ebenfalls dem Kopf eines Italotrashregisseurs entstammen könnte. Auch die teilweise sehr blutigen und splattrigen Szenen des Films entstammen eher der Sparte Italotrash denn was Marshall hier auffährt hätten sich damals auch Frank Miller und John Carpenter nicht getraut. Da wird geschnetzelt, zerfetzt, erstochen und "gebraten". Richtig, gebraten ! Denn die Barbaren futtern Menschen !

Das alles spielt sich im ersten Drittel des Films ab und ist für den Fans oft ein Fest der Sinne, hin und wieder ein erheiternder Anblick und nur ganz selten "verwundernd". So fragte ich mich zum Beispiel warum die Barbaren Menschen essen obwohl die Felder um Schottland von massig Kühen bewohnt sind...Rind schmeckt besser, glaubt mir Leute !
Ein größere Problem hatte ich dann doch mit der "Sauberkeit" des Films. Die Menschen, ja selbst die Barbaren wirken wie aus dem Ei gepellt. Ok Klamotten und Frisuren und Haarfarben sind nicht der Brüller und passen zum Ambiente, die vorhandenen Tatoos zum Beispiel, die Schminke und die oftmals perfekten Körper (man achte mal auf die vielen Frauen) wollen nicht so wirklich in das Bild der heruntergekommenen Welt passen. Wo ist der Schmutz ? Wo der Schweiß ? Wo der Dreck ? Oder haben die bösen Buben ne versteckte Putzkolonnen ? Ja, Schmutz sieht scheiße aus aber gehört hier einfach zum guten Ton !
Im letzten drittel schwenkt der Film dann aber stark um denn die 2 Gruppe Überlebender haust in einer Burg und lebt, stielecht, wie im Mittelalter. Wie man es geschafft hat sich in den Jahren der Isolation perfekte Rüstungen und Waffen, Fensterverzierungen und Lebensgewohnheiten des Mittelalters anzueignen bleibt ein Rätsel. Der ganze Handlungsstrang des letzten Drittel in seiner Mittelalterwelt wirkt dann auch überwiegend wie aus einem anderen Film. Nein, das passt nicht wirklich und ich war verdammt froh als die Barbaren wieder auftauchten.
Der Showdown des Films könnte dann wieder direkt aus "Mad Max 2- Road Warrior" stammen, auch wenn selbst dieser Showdown wieder...irgendwie zu geleckt wirkt. Dafür fährt Marshall hier nochmal eine Menge Action und derben Humor auf so das der Fan begeistert in die Hände klatscht !

"Der Fan" ist dann auch das Stichwort und erklärt problemlos warum Marshall mit seinem Film so kolossal scheitert (die Kopienzahl in Deutschland ist ein schlechter Witz !). DOOMSDAY ist ein Film für Fans der 80`er. Für eben jene Leute die sich immer wieder und wieder Mel Gibson in Mad Max betrachten. Die gar nicht genug von Pliskens Eskapen in New York bekommen können (das quasi Remake in LA vergessen wir bitte ganz schnell) und einen Hang zum Italotrash der 80`er haben (wie ich). Dies ist im großen, Millionen Menschen umfassenden Kinopuplikum, nunmal eine recht überschaubare Gruppe weshalb es von Anfang an klar war das DOOMSDAY kein großer Hit werden würde. Auf DVD wird er sicher seine Fans finden und auch wenn es ein tolles Erlebnis ist diesen Film im Kino zu erleben so hat er in der heutigen Zeit einfach keinen wirklich Platz mehr in den Lichtspielhäusern. Tarantino und Rodriguez sind mit ihrem Experiment gescheitert, Marshall ebenfalls. Die Sehgewohnheiten haben sich geändert und nur wir "Freaks" wissen was wir an Filmen wie DOOMSDAY haben.

Marshall zeigt uns tolle Effekte, nahezu nonstop Action und eine sexy Hauptdarstellerin ganz so wie man es von einem Film diesen Schlages erwartet. Bei den Fans wird DOOMSDAY sicher seinen Platz finden, an die großen Vorbilder kommt er aber nicht ganz heran.

#67 Azazel2k

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Geschrieben 16. Juni 2008, 17:54

Die Geheimnisse der Spiderwicks Fantasy; USA 2007; Mark S. Waters; 15.06.2008 DVD

Manchmal kommt es anders als man denkt. Da legt man eine DVD in seinen Player und rechnet mit einem kitschigen Fantasyfilmchen für die kleinen und dann das !
Die „Spiderwick Chronikles“ sind alles, aber kein Film für die ganz kleinen. Zwar spielen Kinder die Hauptrollen und es gibt durchaus niedliche Wesen zu betrachten, den Hauptteil der Handlung macht aber der Kampf der Kinder geben den bösen Oger und seine Schergen aus. Diese Figuren sind schon grenzwertig, ich fand sie zwar nett und nicht Furcht einflößend, Kinder könnten sich beim Anblick der grünen krötenähnlichen Viecher schon erschrecken. Zumal die Akteure nicht gerade zimperlich mit eben jenen Viechern umgehen. Sie werden überfahren, erstochen oder gleich in eine matschige grüne Soße aufgelöst. Das alles erinnert dann auch entfernt an die Gremlins, ja kann stellenweise sogar mit einer genauso großen Portion Humor aufwarten.
Dennoch bleibt der Film ein Fantasymärchen mit netten Feen, schmalzigen Szenen, Familienbeziehungen und Happy End. Wer eine Fantasyschlacht im Style von Herr der Ringe erwartet ist hier ebenso falsch wie all jene die nach einem Film für ihre jüngsten suchen (zumindest wenn die „jüngsten“ irgendwo zwischen 3 und 10 rumdümpeln).

Mir hat der Film recht gut gefallen auch wenn mir das Ende zu abrupt auftrat und dann auch noch dermaßen schmalzig geriet. Aber was solls, so ist das in einem Fantasyfilmchen nun mal sehr oft.

#68 Azazel2k

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Geschrieben 19. Juni 2008, 12:59

KOSMOKILLER - SIE FRESSEN ALLES ! USA; 1983; Douglas Mckeown 19.06.2008; DVD

Hier hätten wir also einen weiteren Film aus den "goldenen 80`ern". Leider ist bekanntlich nicht alles Gold was glänzt. Auf den ersten Blick könnte sich sogar um Italotrash handeln, wird hier doch so ziemlich alles halbwegs brauchbare zusammengeklaut was das bis dahin bekannte Sci-Fi Horrorgenre zu bieten hatte.

Ein Meteor stürzt in der Nähe von eine paar Campern ab und man nichts besseres zu tun hat schaut man sich das ganze an. Eh man sich versieht mutiert man auch schon zu Wurmfutter ! Der Alienwurm, gar nicht zum, kriecht in der Gegend rum und sucht sich ohne Scheu, ein Verteck im Heu....ok fast. Er schleimt sich in den Keller einer 08/15 Familie und richtet sich dort in rasendem Tempo häuslich ein. Es wird ihm aber auch leicht gemacht. Schön brav der Reihe nach watscheln die Opfer in den Keller. Erst der Familienvater, dann die Frau und schließlich noch ein ahnungsloser Elektriker. Dermaßen gestärkt macht er sich dann auch gleich an die Nachwuchsproduktion. Wie genau das von statten geht bleibt der Film schuldig, tatsache ist jedoch das es alsbald im Haus und um das Haus herum nur so von kleinen fiesen Alienwürmern in verschiedenen Größen wimmelt. Das schlachten kann beginnen ! Denkt der Splatterfan....doch auch das bleibt der Film, wie so sovieles, schuldig....

Wie anfangs bereist gesagt ist nicht alles Gold was glänzt. DEADLY SPAWN bedient sich erstmal großzügig bei großen SCI-FI Vorbildern. Die Ankunft per Meteor nebst erstem Imbiss sah man sehr ähnlich bereits in "Der Blob" und dessem (ebenfalls aus den 80`ern stammenden) Remake, die kleinen Würmer erinnern an Giggers Chestbuster und das große Viech hat frappierende Ähnlichkeit mit Carpenters "Ding"...nur eben nicht so gut. Lustigerweise erinnern ein paar Szene an den später gedrehten "Critters" und der in Monster vernarrte Junge tauchte Jahre später (dann vor Corey Feldman gespielt) in Freitag der 13. wieder auf. Eventuell hat sich da doch der ein oder andere Drehbuchschreiber etwas abgeguckt.

Zurück zum Film: Dieses Sammelsurium an geklauten Ideen hat ja durchaus Potenzial denn prinzipiell ist der Ideenklau beim Film nichts schlimmes solange man das alles zu einem unterhaltsamen neuen vermengt. Regisseur Douglas McKeown schaffte dies jedoch nicht. Zum einen krank der Film an uninteressanten Dialogen und fehlbesetzten Darstellern. Der kleine Junge, welcher mehr oder minder die Hauptrolle innehat, bleibt blass und ist in den meisten Szenen sichtlich überfordert. So ist zum Beispiel die Szene in welcher Junge und Monster aufeinandertreffen ein langweiliger Witz ohne Humor. Minutenlang steht der Kerl vor dem Viech und guckt dämlich in der Gegend herum. Furcht merkt man dem Kind nicht an, faszination auch nicht, die Szenen wirkt völlig emotionslos und demzufolge stellt sich auch beim Zuschauer keine Spannung ein. Zeigte sich der Film in Sache Splatter und Gore bis hier hin mehr als geizig, erhascht der Fan hier zum Glück ein paar Blicke auf die Überreste der restlichen Hausbewohner und kann sich so an ein paar net gemachten Goreeffekten erfreuen. Net, mehr aber auch nicht. Außerdem kommt danach nicht mehr viel, ein unmotiviert abgebissener Kopf und mehr kommt dann auch nicht mehr. Hat man auch schonmal besser und vor allem: da hat man auch schon mehr von gesehen.
Die übrigen Figuren sind ebenfalls platt, ohne jegliche Tiefe und die Darsteller sind auch nicht gerade mit Talent gesegnet. Leider krank der Film zudem noch unter einer schrecklichen deutschen Syncronisation welche die Langeweile noch fördert. Zwar hört man hin und wieder die deutsche Stimme von Luke Skywalker, besser macht es den Film aber leider nicht.

Die überwiegende Zeit spielt das Filmchen, kostengünstig, im Haus der Familie und wechselt nur für ein paar Aufnahmen in ein anderes Haus die Location...na schön, Haus ist Haus. Hier treffen sich ein paar ältere Damen um ein nettes Vegetarisches Essen zu geniesen. Dumm nur das die Würmchen so gar nicht auf Gemüse abfahren sodas es schnell heißt:

Omi gegen Wurm from Outerspace ! Yeah !

Doch ein Splatterfest ? Sollte da tatsächlich Humor ins Spiel kommen ? Weit gefehlt ! Zwar kann man schon kurz schmunzeln wenn Omi eins versucht mit Hilfe ihres Schuhs Omi zwei von einem Wurm zu befreien, doch bevor das ganze richtig anfängt ist alles auch schon zu Ende und die Omis auf der Flucht. Erst am Ende des Films dürfen sie nochmal kurz im Bild auftauchen. Hier hat man humoriges Potenzial verschenkt. Schade, aber auch das steht ja wie bereist gesagt symbolisch für den ganzen Film.
Was ein netter unterhaltsamer Splatterfilm mit Witz hätte werden können, bleibt so ein laues Lüftchen mit ein oder zwei gelungenen Effekten und einem nervigen Soundtrack. Das Ende kommt, nach vielen Minuten des Leerlaufs und der Langeweile, dann recht abruppt und ebenso spannungsarm daher wie der ganze Rest des Film.

Deadly Spawn bleibt somit, niedriges Budget hin oder her, ein Film den niemand braucht. Er bringt dem Horrorgenre absolut nichts neues und zeigt uns Dinge die man allesamt schon wesentlich besser gesehen hat. Mag sein das er im englischen Original etwas besser abschneidet, gut wird er dadurch aber noch lange nicht.

#69 Azazel2k

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Geschrieben 23. Juni 2008, 16:35

THE HAPPENING Horror/Thriller; USA 2008, M.Night Shyamalan 21.06.2008; Kino

One Hit Wonder ! So lautet in der Musikbranche die Bezeichnung für Musiker, welche meist nach genau einem Hit wieder in der Versenkung verschwanden. Auch im Bereich Film gibt es solche Menschen. M. Night Shyamalan könnte man fast dazu zählen. Zwar hat er mit „The Sixth Sense“, „Unbreakable“ und „Signs“ gleich 3 erfolgreiche Filme gedreht, jedoch nahmen die Zuschauerzahlen stetig ab und mit „Lady in the water“ hatte er es sich sowohl bei den Kritikern als auch mit den meisten Zuschauern kräftig verschissen. Evtl. waren die Erwartungen die jeder nach „The Sixth Sense“ an seine Filme hatte, einfach zu hoch.
Ja, eine schlechte Ausrede. Für schlechte Qualität gibt es nun mal keine wirklich gute Entschuldigung. Wobei ich sagen muß dass mir „The Sixth Sense“ nach wie vor am besten gefällt. Zwar verliert auch dieser Film spätestens nach dem 2. betrachten enorm an Unterhaltungswert da man die Auflösung bereits kannte, das Erlebnis beim ersten Anschauen bleibt für mich aber bisher unerreicht.
„Unbreakable“ setzte ebenfalls auf einen großen „Aha !“ Effekt am Ende, genauso wie auch „Signs“ der aber die denkbar simpelste Auflösung bot. Auf meiner persönlichen Rangliste wird „Sense“ dicht von „The Village“ verfolgt. Dank idiotischer Marketingstrategen lies uns der Trailer in dem glauben wir bekämen einen waschechten Horrorthriller serviert. Dem war dann natürlich nicht so, dennoch fand ich „The Village“ spannend, unterhaltend und auch das Ende versetzte mich, Shyamalantypisch, in erstaunen.

Nun kommt, nach dem Flop „Lady in the water“, der neue Shyamalan ins Kino. Möglich wurde das ganze angeblich nur weil ein großes Bollywoodstudio den Film mit 50 Mio. $ mitfinanzierte. Gut so, denn für mich klang die Geschichte sehr interessant.

Ein unbekanntes Phänomen bringt die Leute massenhaft dazu Selbstmord zu begehen. Sie springen von Dächern, erschießen und erstechen sich. Alles was irgendwie dazu taugt seinem Leben ein Ende zu setzen wird genutzt. Wieso, warum, weshalb ? Man weiß es nicht. In diesem schrecklichen Szenario versucht ein krisengeschütteltes Ehepaar, deren Freund und seine Tochter dem unbekannten Grauen zu entfliehen. Doch wie soll man vor etwas fliehen das man nicht kennt?

Ein klassisches Horrorszenario das im Vorfeld hier und da mit Hitchkocks „Die Vögel“ verglichen wurde. An diesen Klassiker des Tierhorrorfilms kommt man mit „The Happening“ wahrlich nicht heran obwohl das Potenzial durchaus vorhanden ist. Warum es doch in die Hose ging hat einige Gründe, einer der größten ist wohl Shyamalan selbst der wie ich finde bei den Dreharbeiten scheinbar nicht wirklich anwesend war. In Sachen Dramaturgie, Schauspielführung und Schauspiel selbst bewegt sich der Film überwiegend auf dem Niveau eines Uwe Boll Films. Hier wie da lassen gestandene Darsteller, die schon mehrmals bewiesen haben dass sie Schauspielen können, jedes Talent vermissen. Dummes in die Kamera glotzen fügt sich nahtlos zwischen dämliche Dialoge und unnötiges Gebrabbel. Gepaart wird das ganze mit meist vorhersehbaren und unnötig gedehnten Szenen. Der Regisseur scheint der Meinung zu sein man müsse dem Publikum alles mit dem Dampfhammer vor den Latz knallen.
Hier im Forum wurden viele Szenen bereits angesprochen, dennoch will ich auch noch mal einige nennen.
Bereist am Anfand des Films gibt man uns einen Wink mit dem Zaunpfahl: Die Bienen (Thema an der Anfangs zu sehenden Schule) sind verschwunden und keiner hat eine Erklärung. Ein Wink mit dem Zaunpfahl weil wir hier schon verraten bekommen das auch für das Selbstmordphänomen keine abschließende Erklärung kommen wird.
Eine der überdehnten Szenen, bei der man recht früh ahnt was geschehen wird, ist das Aufeinandertreffen mit den Einsiedlern. Das idiotische „Lasst uns rein !“ , „Nein ihr dürft nicht !“ Spiel nervt und endet so wie man es erwartet hat.
Im Gegensatz dazu sind blöde Szenen wie das trennen vom Vater des Kindes (ja, wir lassen das Kind eben ganz alleine) und dessen anschließendes (ebenfalls vorhersehbares) Ableben noch halbwegs zu verschmerzen.

Apropos Ableben, am stärksten ist der Film dann auch wenn wir die Auswirkungen des Phänomens erleben. So zählen die Szenen am Anfang im Park und bei der Baustelle zum Beeindruck- und beängstigendem das ich dieses Jahr im Kino sehen durfte. Zwar sind auch diese Szenen nicht immer nachvollziehbar, so wundert man sich warum im Park alle Menschen betroffen sind aber eine Person auf einer Bank „normal“ bleibt und quasi als Auge des Zuschauers fungiert (selbiges ist am Ende des Films in ähnlicher Form nochmals zu „bestaunen“), aber dennoch sind sie stimmungsvoll. Schade dass sie oft im Anschluß durch ebenso dumme Szenen zunichte gemacht werden. So stört auch das immer wieder aufkommende Beziehungsgerede der Hauptfiguren denn zum einen interessiert sich doch wirklich kaum jemand für deren idiotische Probleme, zum anderen spielen die Darsteller wie schon erwähnt auch noch grauenhaft. Während Wahlberg eindrucksvoll unter beweis stellt das man außerhalb von Actionfilmen wohl doch nicht viel mit ihm anfangen kann macht Darstellerin Zooey Deschanel Elijaah Woods weinerlichem Hobbit große Konkurrenz. Sie blickt ständig wie ein geschlagener Hund in die Kamera. So was empfinde ich bereits nach wenigen Szenen als tierisch nervig. All diese Szenen sind völlig emotionslos und platt inszeniert sodass sich beim Zuschauer keinerlei Gefühle einstellen können. Die Figuren gehen einem kurzerhand am Arsch vorbei. Shyamalan hat es sogar geschafft John Leguizamo als völlig überflüssigen Charakter zu präsentieren. Egal ob in "Summer of Sam", "Romeo & Julia", "Land of the Dead" oder auch "Emergency Room", er hat zwar nicht immer umwerfend gespielt, war aber dennoch eine echte "Type". Er fällt auf, er sticht heraus, er ist jemand den man auch nach dem Film nicht gleich wieder vergessen hat. Nicht in "The Happening", hier muß man schon aufpassen um ihn überhaupt zu bemerken. Eine wahre Glanzleistung...

Was bleibt ist ein Thriller in dem sich wenige tolle Szenen mit vielen langweiligen Szenen herumschlagen müssen. Ein Film in dem Regisseur und Darsteller ziemlich versagt haben, man schafft es nicht einen wirklichen Spannungsbogen aufzubauen der sich durch den Film zieht. Kommt Spannung auf, kracht der Bogen sodann wieder zu Boden und langweilt den Zuschauer mit seinen leeren Figuren. Shyamalan trabt auf ausgetretenen Pfaden und ist sich nichtmal zu schade das „10 kleine Negerlein“ Prinzip anzuwenden. So schrumpft die Gruppe unaufhaltsam auf ein Minimum. Nicht nur einmal, sondern mehrmals. Nimmt man dem Film nun noch den Shyamalan typischen „Aha“ Effekt am Ende bleibt wirklich gar nichts das den Film aus der Masse der mäßigen Thriller hervorhebt.

#70 Azazel2k

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Geschrieben 25. Juni 2008, 16:18

ESCAPE FROM NEW YORK - DIE KLAPPERSCHLANGE SCI-FI/Action; USA 1981; John Carpenter; 24.06.2008 DVD

Oft ist es so das man durch das anschauen eines Filmes der andere kopiert dazu gebracht wird, sich die Vorbilder nochmals anzusehen. Dank meiner Streifzüge durch das Italotrashkino der 80`er und dem jüngeren Kinoerlebnis DOOMSDAY wurde ich nun fast schon dazu genötigt Carpenters „ESCAPE FROM NEW YORK“ erneut zu betrachten. Schwer fiel es mir ohnehin nicht da „Escape from New York“ oder „Die Klapperschlange“, wie er in Deutschland als Anlehnung an die Hauptfigur SNAKE Plissken, heißt ein durchweg spannender und gut gemachter Film ist. Klar, stammt er doch noch aus Carpenters Glanzzeiten als er innerhalb weniger Jahre Hits wie „Assault“, „Halloween“ und eben auch „Die Klapperschlange“ vorlegte.

Die Geschichte ist schnell erzählt und beschränkt sich aufs nötigste. In naher Zukunft erreichte die Kriminalitätsrate Schwindelerregende Höhen an. New York wurde kurzerhand mit einer Mauer und einer Sicherheitszone umzogen und zu einem riesigen Gefängnis erklärt. Aussen schwer bewacht sind die Insassen auf sich alleine gestellt. Was in der teilweise zerstörten Stadt geschieht interessiert die Regierung nicht. Einmal drin kommt man nicht mehr hinaus. Dumm nur das der Präsident der Vereinigten Staaten ausgerechnet über diesem Sündepfuhl, dank dem selbstmörderischen Einsatz von Terroristen, abstürzt. Noch dümmer das er enorm wichtige Dokumente bei sich trägt. Nachdem die Polizei vergeblich eine sofortige Rettungsaktion eingeleitet hat stellt der kriminelle Snake Plissken die einzige Rettung da. Als ehemaliger, Hochdotierter Soldat und abgebrühter Verbrecher ist er die einzige Hoffnung. So wird er also missmutig und nicht ganz ungezwungen auf diese Mission geschickt…

Und kämpft sich dabei durch all jene Archtypen des Endzeitfilms welche noch in vielen weiteren Filmen Verwendung finden sollten. Es gibt die Straßenpunks, Kannibalenartige Menschen die im Untergrund leben und eine elitäre Gruppierung welche das ganze Chaos mehr oder weniger regiert. Eben diese Figuren und Begebenheiten finden sich in zahlreichen Italotrashfilmen und eben auch Doomsday wieder. „Escape from New York“ hat diese sicher nicht alle erfunden, tatsächlich bedient sich Carpenter bei seinem Szenario selbst bei Genrekollegen wie „Mad Max“, jedoch vermischt er das ganze zu einem perfekten Neuen.
„Die Klapperschlange“ spielt in einer einzigen Nacht und somit zum größten Teil im Dunkel was ihn bereits deutlich von „Mad Max“ unterscheidet. Ebenso lässt es alles um einiges Bedrohlicher wirken als es ohnehin schon ist und macht den Film dadurch auch zeitloser. Das hier gezeigte, heruntergekommene New York könnte so in fast jeder Zeit zu finden sein. Übersehen wir großzügig die alten Autos und ein paar der gezeigten Klamotten, so lässt sich der Film schwer einer bestimmten Zeit zuordnen (auch wenn wir Anfangs verkündet bekommen es handle sich um das Jahr 1997).
Vergleichen wir diesen Film mal kurz mit den italienischen „Riffs“ zeigt sich schnell der Unterschied. Das Szenario ist einfach nahezu perfekt und stimmig und weist nicht die dermaßen deutliche Parallelen zum Style der 80`er auf wie manch anderer Film des Genres.

Ein weiterer Unterschied zu den zahlreichen Clonen sind die Darsteller. Der durch Disneyfilme bekannt gewordene Kurt Russel „lebt“ seine Rolle spürbar. Plissken ist für mich noch immer seine einprägsamste, beste Rolle und einzige Konstante zwischen „Escape from New York“ und „Escape from L.A.“. Davon abgesehen ist er auch noch ein talentierter, sympathischer Mime weswegen dieser Film nicht die einzige Zusammenarbeit von Russel und Carpenter darstellt (sieh drehten insgesamt 5 gemeinsame Filme). Auch sonst besetzte Carpenter gerne Rollen mit ihm bereits vertrauten Darstellern. Die meisten anderen der durchweg klasse spielenden Mimen wie Tom Atkins und Adrienne Barbeau findet man ebenfalls in anderen Carpenter Streifen wie z.b. „The Fog“.
So bietet „Escape from New York“ einen klasse Cast der nicht nur optisch passt sondern ganz nebenbei auch wirklich gut spielen kann. Nicht vergessen sollte man natürlich Lee van Cleef der hier, abseits seiner Western- und späteren Ninja Meister Rolle/n, als schmieriger, durchtriebener Kotzbrocken, Schrägstrich Polizeichef zu sehen ist. Klasse und um längen besser als Stacey Keach im ohnehin wesentlich schlechteren Nachfolger „Escape from L.A.“.

Das Tüpfelchen auf dem I stellt dann Carpenters ins Ohr gehender Soundtrack da. Wie bei den meisten seiner Filmen zeichnet sich Carpenter selbst dafür verantwortlich und so ist bereits nach wenigen Tönen unüberhörbar klar das es sich hierbei um einen Carpenter handelt.

Ihm gelang hier, wie bereits mit „Assault“ und „Halloween“ davor, ein Genrehighlight zu kreieren. Viele haben sich anschließend ebenfalls daran versucht, auch Carpenter selbst, und scheiterten mehr mal mehr mal weniger kolossal und während ein Großteil der Filme dieses Genres heute mit einem, teilweise negativen, Trashcharme zu kämpfen haben kann man Carpenters Düsteres und kurzweiliges Filmchen durchaus als immer noch aktuell und sozialkritischen Filme betrachten der nie langweilig oder lächerlich wird.
Film und Figur sind heute fast schon Kult und ich persönlich denke das sich Genre, ohne diesen Film, nicht so entwickelt hätte wie es nun mal ist. Auch wenn der normale Kinogänger und Filmfreund scheinbar nicht mehr allzu viel mit solchen Filmen anfangen kann was der kommerzielle Flop „Doomsday“ mal wieder eindrucksvoll bewiesen hat.

„Escape from New York“ bleibt dennoch (fast) unangreifbar ein Meilenstein des Sci-Fi Highlight….schon allein wegen dem Einfluss den er auf das Genre hatte. Egal ob "Escape from Absolon" (welches die Geschichte nur leicht variierte) oder der ähnliche "Fortress" (samt quasi Remake "Fortress 2"), keiner kam an "Escape from N.Y" heran.

Schade das Carpenters Glanzzeiten vorbei sind.

#71 Azazel2k

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Geschrieben 29. Juni 2008, 11:35

The Ruins Horror; USA/Australien 2008; Carter Smith; 28.06.2008 Kino

Von "Ruinen" wußte ich bisher nur das einige das Buch für eines der besten Horrorbücher der letzten Jahre halten, der Film aber nicht ganz mithalten kann. "Nicht ganz"....hm, vorrausgesetzt das Buch ist wirklich klasse sollte immerhin ein passabler Horrorstreifen herauskommen. Dachte ich. Die üblichen, Sex- und Alkoholgeilen Anfang- bis Mittzwanziger liesen böses Ahnen. Zum Glück legt der Film richtig los bevor mir diese 08/15 Figuren, welche mir wie sooft gelinde gesagt völlig am Arsch vorbeigingen, zu sehr auf die Nerven fallen. Ruck zuck begibt man sich weg von der Mexikanischen Partymeile hin zu einer völlig vergessenen Maya Ruine die, wie man nicht müde wird uns zu erzählen, auf keiner Karte mehr zu finden ist (aber seltsamerweise dennoch jeder davon weis). Kaum angekommen wird man von Einheimischen auf die Spitze der Pyramide gejagt. Jedoch nicht ohne vorher eine der Figuren von eventuell vorhandenen Kopfschmerzen zu befreien....freilich nicht auf die herkömmliche Methode. Warum die Einheimischen außer Rand und band sind wird ebenfalls recht flott erklärt. Die alles überwuchernden Pflanzen sind böse, so böse das sie Menschen fressen und sogar Stimmen und Geräusche immitieren können. Letzteres ist zugegebener Maßen leicht lächerlich und sorgt, dank ebenso lächerlicher Umsetzung, für den ein oder anderen ungewollten Lacher. So baut sich eine wieder erwarten spannende Atmosphäre auf. Von "aussen" gefangengehalten durch die Einheimischen lauert "innen" der Langsame Tod durch verdursten oder durch die Killerpflanzen. Die Darsteller sind Gott sei dank besser als ihre, vornehmlich in billigen Slashern spielenden, Kollegen und können die Stimmung recht gut vermitteln. Dem "Saw" & Co. gestählten Publikum muß man selbstverständlich auch etwas fürs Auge bieten weshalb es in Sachen Ekelszenen doch einiges zu sehen gibt. Beine werden amputiert, man schnitzt an sich herum und an den unmöglichsten Stellen werden Pflanzen aus dem Körper gezogen. Aua, da rollen sich die Zehennägel auf !

Alles in allem ist "Ruinen" kein Stern am Horrorhimmel, dennoch kann er mit der ungewöhnlichen Story, der tollen Location und den passablen Darstellern überzeugen und hebt sich wohlwollend vom Slasher und Asiahorrorremake Einheitsbrei ab. Für Horrorfans sicher einen Blick wert.

Shutter-Sie sehen Dich ! Horror; USA 2008;Masayuki Ochiai 28.06.2008

Shutter ist das gefühlt 2000`te Remake eines Asiatischen Horrorfilms. Fand schon das Original nicht berauschend und das Remake gefällt mir noch weniger. Joshua Jackson hat seit Dawsons Creek nichts gelernt, sprich er spielt noch genauso wie damals. Genügt evtl. um einen unterbelichteten Teen zu spielen, die Rolle des frisch verheirateten Fotografen nimmt man ihm nicht ab. Seine Partnerin tabbt ebenso dämlich durch die Kulissen und hin und wieder soll uns, schon wieder, eine blasse schwarzhaarige Frau erschrecken (woher kommt die Angst vor Frauen bei den Asiaten ???). Für die USA Version baute man noch ein paar Mordszenen einen welche es, soweit ich mich erinnere, im Original nicht gab ein und hofft damit ein paar Leute mehr ins Kino zu locken.
Am Ende bleibt ein überwiegend vorhersehbarer Film der nur ganz selten wirklich spannende Momente hat. Ansonsten ist der Film von hinten bis vorne überflüssig, fügt weder dem Genre noch dem Original etwas sinnvolles hinzu.
Kurz: Den Film braucht kein Mensch und ich schonmal gar nicht.

#72 Azazel2k

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Geschrieben 07. Juli 2008, 17:41

ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE HORROR; USA 2006; Jonathan Levine; 05.07.2008 KINO


Notgeile Teens, Drogen, Alkohol, schlüpfrige Sprüche, Sex und ein paar Tote. Was ist das ? Richtig, der gefühlte 3000`te (Oder sind es schon mehr ?) Slasher ! Gewonnen hat diesen Titel "All the Boys Love Mandy Lane" !
Ein Titel mit dem man sich aber nicht unbedingt brüsten sollte. Obwohl, ein paar Unterschiede zum völligen 08/15 Einheitsbrei der Monat für Monat die Videotheken überflutet, gibt es. Zum einen gibt es keine hahnebüchene Story welche uns notdürftig ein Motiv für die Todesfälle unterjubeln will, zum anderen agiert hier kein hirnloser Sidoverschnitt ("hirnloser Sidoverschnitt" ist ja doppelt gemoppelt, denn Sidos haben bekanntermaßen eh kein Hirn) der mit seiner Maske versucht nen Kreativitätspreis einzuheimsen. Nein, hier gehn ein einfach ein paar Teens auf eine abgelegene Farm (wie originell !) um ihre Brunftzeit auszuleben. Mit massig Drogen und Alkohol im Gepäck gehts los und schnell versucht jeder mal mit jedem zu vögeln (noch origineller !). Ein etwas seltsam wirkender Ranger den man uns plump als "kriegsgeschädigt" verkaufen will (auch nicht unoriginell) was aber, wie gesagt, all zu plump angestellt wird sodas hiermit eigentlich niemand auf die falsche Fährte hereinfallen dürfte (ok, Sido vielleicht). Die paar hübschen und die paar weniger hübschen labern unwichtiges Zeug, schmeißen sich abwechseln ziemlich peinliche an Mandy Lane ran und schon geht (zum Glück) das Gemetzel los. Leider gewinnt man auch damit keinen Innovationspreis, alles platt, alles schach. Zwar stellenweise recht blutig aber dennooch zu unspektakulär um irgendwie punkten zu können.
Anfangs dachte ich der Film nimmt sich nicht ganz ernst, stellenweise tut er das wohl auch, doch dann wechselt er wieder ins Bierernstefach und versemmelt sich so vieles. Sido wäre beim Anblick ziemlich verwirrt. Da sich auch die Macher scheinbar im klaren darüber waren wie plump und vorhersehbar ihr Film ist präsentieren sie uns den (unmaskierten) Idiotenmörder recht früh und nehmen so selbst Sido den Spaß am heiteren Mitraten. Da hilft auch die kleine, nicht 100 % vorhersehbare, Wendung am Ende nichts mehr. Wir kopieren ein wenig Hoppers "TCM", vermixen das ganze mit den Neuzeitslashern und fertig ist ein weiterer Fließbandslasher.
Ne Leute, so echt nicht. Damit erreicht man lediglich das Sido von seinen Bodyguards das Kino auseinander nehmen lässt (er selbst hat ja nichts drauf) und völlig verwirrt unter seine Maske flennt. Der Fan und Slasherkenner langweilt sich die üebrwiegende Zeit zu Tode denn für diese bietet "All the Boys love Mandy Lane" nur altbekanntes ohne Innovation. Spart euch das Geld.


BOOGEYMAN 2 HORROR; USA 2007; Jeff Betancourt 05.07.2008; DVD

„Mandy Lane“ gerade verdaut stand auch schon der nächste „Horrorstreifen“ an. Bei „Boogeyman 2“ handelt es sich um den Direct-to-DVD Nachklapp zu einem leidlich erfolgreichen Kinostreifen der, wie sollte es auch anders sein, ein halbgares Remake eines halbgaren 80`er Jahre Streifens war. Teil 1 fiel bei mir in die Kategorie „tut niemandem weh“, soll heißen, kann man sehen, muß man aber nicht.

Wie sooft hat der Nachklapp fast nichts mehr mit dem Vorgänger zu tun. Es gibt völlig neue Figuren, einzig das mordende Monster, der Titelgebende Boogeyman, ist wieder mit von der Partie. Kosten sparend spielt der Film diesmal zu 95 % in einer Irrenanstalt. Kenner bemerken schon jetzt wie kreativ es zugehen wird. Hier brachte man nicht nur die, Boogeyphobiele (jep, den Ausdruck soll es laut Film tatsächlich geben), Hauptfigur hin sondern gleich noch einen Haufen anderer Verrückter nebst blasser und nervender Therapeutin (wenn mich nicht alles täuscht handelt es sich hierbei um den ehemaligen XENA Sidekick). Um mit einem bekannten Darsteller noch ein paar Zusätzliche Zuschauer anzulocken verpflichtete man den JigSaw Darsteller als Anstaltsleiter. Wow, dumm nur das der Kerl hier spielt als hätte er vorher den kompletten Inhalt des Medizinschranks inhaliert.
So torkeln die Darsteller, doofe, teilweise mehr oder weniger sinn- und hirnlose Dialoge aufsagend, durch die Anstaltskulisse und versuchen sich an einem eher peinlichen „Nightmare on Elm Street 3“ Verschnitt. Tatsächlich hat der Film mehr mit diesem einen Freddy Krueger Auftritt als mit seinem Vorgänger gemein. Wer nun denkt das wäre positiv der irrt denn „Boogeyman 2“ ist, wie viele seiner Genrekollegen, weitestgehend vorhersehbar.
Zum einen ist der Film kein Monsterflick wie der Vorgänger, sondern von Grund auf schon mal ein 08/15 Slasher. Das Feld der möglichen Mörder ist recht schnell arg eingegrenzt und so dreht sich alles nur noch darum wer wie getötet wird. Doch auch das ist ruck zuck völlig unspannend denn schnell bekommt man erklärt wie der Mörder vorgeht.
Am Ende kommt eine möchtegern Wendung welche für den bösen „Boah Ey !“ Effekt sorgen soll, allerdings hat der Zuschauer diese schon lange kommen sehen.
Es ist einer jener Filme der so ziemlich jede Szene mehr recht als schlecht von irgendwelchen anderen Filmen abgekupfert hat. Der größte Teil stammt aus „Nightmare on Elm Street 3“, die Figuren entnahm man dem Archtypus des Slasherfilms. So findet man auch hier das obligatorische Arschloch, den Drogenfreund, nen möchtegern coolen Typen…einzig das Sexgeile Biest fehlt bzw. ist hier nur in stark abgemilderter Form vorhanden. Reicht aber dennoch für ne kleine Nacktszene. Die Maske des Boogeyman darf nicht fehlen, gewinnt aber auch keinen Originalitätspreis. Natürlich splitten sich auch hier die Überlebenden immer wieder in kleine „Ein Mann/Frau Gruppen“ damit es der Mörder einfacher hat und es für mich immer noch bewundernswert wieviele Gebäude in den USA vorsintflutliche Keller mit sinnlos dampfenden Gerätschaften bestitzen die dann auch noch Hinz und Kunz einfach so betreten könnne. Herrlich.
Was bleibt ist ein weder spannender, noch gruseliger Slasher der hier und da mit ein paar bösen, blutigen Szenen aufwartet und damit versucht zu punkten. Klappt aber leider auch nicht denn auch hier gibt es viele Filme die dies besser machen. Für einen Torture Film zu harmlos, für einen Slasher zu altbacken und gewöhnlich, für einen Freddy Krueger Verschnitt zu witz- und ideenlos. So wird das leider nichts. Schlimm ist einzig das Ende welches die Tür für einen eventuellen 3. Teil offen lässt….das ist die einzige schauderhafte Wirkung dieses Films.

#73 Azazel2k

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Geschrieben 08. Juli 2008, 16:00

Verwünscht Fantasy/Komödie; USA 2007; Kevin Lima 06.07.2008 DVD

Gott was rege ich mich innerlich auf jemand, der mit bestimmten Genres nichts anfangen kann, sich anmaßt über Filme eben jenes Genres zu Urteilen. Da kann doch nichts Gescheites bei rauskommen. Dann allerdings, muß ich mir eingestehen dies selbst auch zu tun. So auch im Falle von „Verwünscht“. Im Normalfall kann ich mit Schnulzen nämlich so ziemlich gar nichts anfangen. Ausnahmen bestätigen aber die Regel und so kommt es das selbst ich von Filmen wie „Pretty Woman“, „Die Braut die sich nicht traut“, „Frau mit Hund sucht man mit Herz“ und ein paar anderen Genrevertretern ganz passabel unterhalten wurde.

In „Verwünscht“ prallt die geballte Disneyanische Zeichentrickpower mit all ihrem Schmalz, übertriebener Freundlichkeit und seinem verkitschten Ambiente auf die harte Realität von New York. Wie, wo und warum ist, Märchentypisch, schnell erklärt. Die böse Königin steht kurz vor der Entrohnung da sich ihr Schwiegersohn, ebenfalls märchentypisch, in ein schönes Mädchen verliebt hat und diese ehelichen möchte. Da gerade keine Äpfel verfügbar sind, entscheidet sie sich das arme Mädel in „unser“ reales New York zu schicken. Ein Platz an dem es kein Happy End gibt (O-Ton Königin). Doch weil der Prinz ein ganzer Kerl ist, hoppst er seiner Angebeteten hinterher. Dicht gefolgt von einem Handlanger der Königin.
Der Weg wäre frei für ein derbes und urkomisches Aufeinandertreffen der Disneywelt mit der unsrigen…aber leider ist es eben doch ein Disneyfilm.

In den Händen von Dreamworks, die mit dem ersten „Shrek“ bereits eine tolle Persiflage auf das Disneyversum geschaffen haben, hätte man hier eine bitterbösen, satirischen und bestimmt sehr unterhaltsamen Film drehen können. Die Macher von Disney hingegen nutzen ihre Chance nicht und bleiben, völlig kindgerecht, harmlos. Schmunzeln kann man schon wenn die Prinzessin in spe, allen Widrigkeiten zum trotz, Gutgelaunt und oft singend durch New York spaziert. Ständig von der einzig wahren Liebe brabbelt und damit dem von Patrick Dempsey verkörperten New Yorker Scheidungsanwalt stellenweise tierisch auf die Nerven geht. Scheidung, Eheprobleme, Küssen ohne Heirat ? Alles Dinge die so in der Märchenwelt nicht existieren und laut unserem sympathischen, um nicht zu sagen aalglatten, Anwalt einfach zum Leben dazu gehören. So sei eben die Welt. Doch Disney wäre nicht Disney wenn am Ende nicht alles anders käme. Nichts kann unseren Sonnenschein beirren, zwar liebt sie am Ende einen anderen, doch diesen wiederum von ganzem Herzen und ohne jeden Zweifel. Natürlich beruht auch das auf Gegenseitigkeit und selbst ihr Prinz findet eine neue Herzensdame. Der Handlanger der Königin wird geläutert und alle, Märchenfiguren und New Yorker, leben glücklich und zufrieden bis ans Ende aller Tag…
Ja, Disney bleibt eben Disney und kommt auch hier wieder mit erhobenem Zeigefinger und der Moralkeule. Statt mehr auf die Konflikte der verschiedenen Welten einzugehen lässt man durch die Dame das heutige New York im Kitsch versinken. Wenn sie singt, singen die Leute mit. Leute die im Normalfall wohl eher die Jungs in Grün (oder in den USA auch in blau oder weis) anrufen würde oder bestenfalls kopfschüttelnd weiterlaufen würde. „Verwünscht“ zeigt uns eine im grunde durchweg positive Märchenwelt in New York. Versteckt zwar, aber tief innen drin sind alle gut. Das ganze geriet für den normalen Kinogänger (zu denen ich mich in diesem Falle zähle) zu kitschig, schnulzig und schmalzig. Da ich den Film sogar schon zum 2. mal „erleben“ durfte war es, zum wiederholten Male, fast nicht auszuhalten. Leider.

#74 Azazel2k

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Geschrieben 11. Juli 2008, 12:31

Seit dem letzten Eintrag keinen Film mehr gesehen (wo nehmen Funxton & Co. nur die Zeit her ???), aber dafür einen, wie ich finde, stimmungsvollen Trailer zum

MAX PAYNE Kinofilm. Evtl. mal wieder eine richtig gute Spieleverfilmung ? Wir werden sehen....den Trailer gibts hier:

http://de.youtube.co...QmDIdKWs&fmt=18

#75 Azazel2k

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Geschrieben 16. Juli 2008, 15:13

MASTERS OF THE UNIVERSE SCI-FI/Fantasy; USA 1987; Garry Goddard :zzz:

Kennt hier noch jemand Dolph Lundgren ? Mitte der 80`er bis Anfang der 90'er sah es ganz danach aus als würde er langsam in die Riege der Actionstars aufsteigen und dort neben damaligen Größen wie Stallone und Schwarzenegger Platz nehmen. In seiner Filmographie tauchen doch ein paar größere Namen auf. So spielte er Rockys russischen Gegner in „Rocky 4“, verkörperte im alten „Punisher“ die Titelgebende Marvelfigur lange vor Thomas Jane und hoppste als gemeiner Universal Soldier durch Emmerichs „Universal Soldier“ und versuchte vehement Jean Claude van Damme auf die Fresse zu hauen. „Masters of the Universe“ hätte ihn 1987 eigentlich in die Liga der Top Stars katapultieren können.

Eigentlich….

Viel hat der Film bereits am Anfang nicht mit der Zeichentrickserie und der passenden Actionfigurenreihe zu tun. Die Titelmelodie erinnert frappierend an die von „Superman“ (ums auf den Punkt zu bringen: das Teil geht schon fast als Diebstahl durch !) und statt Fantasy Wesen auf Eternia zu beobachten orientierte man sich überdeutlich an Star Wars. Skeletors anfänglicher Einmarsch erinnert stark an Darth Vaders auftreten. Flankiert von Soldaten in schwarzen Ganzkörperuniformen und einem eher miesen Soundtrack wackelt die Flitzpiepe in Latexmaske auf die Zauberin von Castle Grayskull zu. Draußen tobt ein Kampf der loyalen Soldaten rund um He-Man, Teela und Man-at-arms auf der einen Seite und Skeletors Soldaten auf der anderen. Ein paar popelige Laserpistolenkämpfe später haben die „guten“ kapituliert, He-Man trifft auf einen kleinen Erfinder, versucht die Zauberin zu retten und landet bei dem gescheiterten Versuch auf unserer Erde Mitte der 80`er.

Jipiie, so spart man Geld und die Story ist ganz nebenbei auch schon erzählt ! Herrlich !

Neben He-Man und Co. kennt man von den auftauchenden Figuren nur noch Skeletor, die Zauberin und Evil-Lynn. Das war`s dann schon. Man braucht schon viel Fantasie um die im Film vorkommenden Figuren zu erkennen. Skeletor kommt seinem gezeichneten Vorbild optisch noch am nächsten. Eine popelige, weiße Latexmaske auf den Darsteller gepappt und fertig. Dumm nur das man in mancher Nahaufnahme die dahinter verborgene Nase etc. pp. erkennt.
Teela, Man-at-Arms und Evil Lynn haben optisch nicht viel mit ihren Vorbildern gemein und selbst He-Man, Prinz Adam gibt’s hier ebenso wenig wie Battlecat, hat abgesehen von Haarfarbe und Körperbau nichts vom Original. Da fragt man sich, durchaus berechtigt, weshalb viel Kohle für eine Lizenz bezahlt wird wenn man doch einen gänzlich anderen Film draus macht.
Hätte man diese Kohle anders investiert wäre unter Umständen ein ganz netter Fantasyfilm entstanden. So spielt sich das meiste, wie des öfteren in Filmen dieser Zeit, kostensparend auf unserer Erde ab, in einer normalen Stadt der man das Entstehungsdatum des Films auch noch deutlich ansieht.

Macht aber nix, kann ja immer noch ein unterhaltsames Trashfilmchen herauskommen (auch wenn es kein italienischer Film ist). Dachte ich und soweit ich mich erinnern kann wurde ich als Teen auch noch passabel unterhalten. Das neuerliche Ansehen geriet aber fast (wie sooft) zur Qual. Kann man über schlechte Effekte und dämlich spielende Darsteller hier und da noch lachen und schmunzeln oder aufgrund der eher witzig wirkenden Kostüme an Fasching denken, so regen Handlung und spannungsarmer Ablauf eher zum Gähnen an.
Gut, ich hab mich gefreut sexy Courtney Cox mal wieder in „junger“ Form zu sehen. Sieht ja noch heißer aus als heute ! Das sie spielerisch noch am lernen war kann man jedoch überdeutlich sehen. Einen Unterschied zwischen ihrer Rolle hier und ihrer Figur in „Missfits of Science“ konnte ich nämlich nicht entdecken. Da hat sie bei „Friends“ doch einiges mehr drauf.

Aber zurück zum Film. Die Protagonisten klappern verschiedene, öde Locations ab die allesamt nach wenig Geld aussehen. Gegen Ende gibt es neben Skeletors 08/15 Standardschergen noch ein paar seltsame Fuzzis auf fliegenden „Platten“ und Skeletors schwebende „Kriegsbarke“. Die Flugszenen von He-Man und den anderen Kerlen sorgen dann noch mal für das ein oder andere schmunzeln bevor der Film auf das vorhersehbare Ende zugeht. Zum Glück, noch länger würde man diesen Film nicht aushalten.

Man kann sagen dass hier so ziemlich alles falsch gelaufen ist was falsch laufen kann. Billige Effekte, maue Darsteller und eine wahrlich beschissene Story die nicht nur von einem langweiligen Kosmischen Schlüssel erzählt sondern zu allem Überfluss die „Masters of the Universe“ Charaktere (sofern ja überhaupt vorhanden) auch noch in unsere Zeit transferiert. Das sind Dinge die Fans und wohl auch die meisten Kids nicht sehen wollen und wollten (zumal der Film zu einer Zeit erschien als Mattels Figurenreihe schon auf dem absteigenden Ast war). Wo sind, für die Fans, wichtige Figuren und Locations ? Wo sind Figuren wie Trap-Jaw, Cyclops oder Ram-Man ? Wo ist all das, das die „Welt“ der Masters of the Universe zu dem gemacht hat die sie ist ?

Aller Kritik zum trotz konnte der Film wohl doch einiges an Kohle in die Kassen spühlen denn eine Fortsetzung war geplant und wurde sogar begonnen. Glaubt man den verschiedenen Meldungen verlor Cannon die Rechte da das nötige Kleingeld fehlte. Das bereits gedrehte und das vorhanden Equipment samt Kulissen wurden später für Albert Pyuns „Cyborg“ verwertet (laut wikipedia sogar mit Resten eines geplanten Spiderman Films). Wer nach dem Film noch lachen möchte kann sich auf Wikipedia ansehen welche Preise das Filmchen eingeheimst hat. Neben der Goldenen Himbeere (für einen Darsteller) gab es allen ernstes auch, eher unbedeutende, Preise für „beste Effekte“ (haben die den selben Film gesehen ?) und „bester Sci-Fi/Fantasy“ Film (gab`s da keine Konkurrenz oder wie ?).

Für mich eine Enttäuschung und ein langweiliger Abend, da schaue ich doch lieber die, antiquierte aber unterhaltsame original Zeichentrickserie an….ach ja…und was wurde aus Dolph Lundgren ? Der vergammelte ab Mitter der 90`er in noch billigeren B und C-Filmchen. Den Durchbruch hat er doch nie geschafft…

#76 Azazel2k

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Geschrieben 17. Juli 2008, 12:01

CYBORG ACTION/SCI-FI; USA 1989; Albert Pyun, 16.07.2008 DVD ;)

Querverweise…herrliche Sache das ! Gerade erst „Masters of the Universe“ gesehen und dadurch zu „Cyborg“ gekommen. Die Filme haben mehr gemein als man auf den ersten Blick erkennt. Beide erschienen beim Cannon Studio, „Cyborg“ sollte ursprünglich mal „Masters of the Universe 2“ werden was an rechtl. Problemen (und fehlender Kohle) scheiterte und beide Filmen haben einen Darsteller als Hauptfigur der knapp am Actionolymp vorbeigeschrammt ist. War es bei „Masters“ Dolph Lundgren so turnt hier der noch junge Van Damme durch die Gegend. In einer Nebenrolle gibt’s unsren ollen Ralf Möller zu sehen der bis heute denkt er wäre der neue Schwarzenegger…dabei ist er davon weiter entfernt als so ziemlich jeder andere Actionstar und kämpft sich wohl deshalb durch Gurken („Haialarm auf Mallorca“) und potenzielle Rohrkrepierer wie der kommende „Alone in the Dark 2“. Aber ich schweife ab…

Oft redet man bei Filmen von einem „Minimum“ an Story. Hier trifft das tatsächlich zu.

Welt – Seuche – Tote – Frau mit Heilmittel muß von New York nach Atlanta (?) – kämpfen und los !

Da brauchts nichtmal ganze Sätze um das knapp 80 minütige Geschehen zu erklären. Eine Frau wird gejagt, Klopperei, trifft auf Van Dammes Charakter, Klopperei, Frau entpuppt sich als Cyborg der ein Heilmittel gegen die grassierende Seuche gefunden hat und fortan auf dem Weg nach Atlanta beschützt werden muß. Da Van Damme noch eine offene Rechnung mit den bösen Buben hat trifft sich das ganz gut und sorgt für weitere Kloppereien.

Cyborg ist einer jener Filme der heute fast schon Kultstatus besitzt. Wie wir schon bemerkt haben kann dies nicht an der „ausgefeilten“ Story liegen denn die ist nicht nur dünn sondern auch noch altbekannt und wurde bereits mehrfach verwurstet. Eine Ähnliche Story besitzt der ältere „Fireflash“, aber auch der neuere „Children of Men“ weist deutliche Parallelen auf. Doch die beiden anderen versuchen uns auch nebenbei noch etwas zu erzählen (was freilich nur dem fabelhaften „Children of Men“ gelingt wohingegen „Fireflash“ eine absolute Gurke darstellt), Cyborg hingegen setzt von Anfang an auf Action und zwar nonstop. Van Damme prügelt sich durch die kompletten 80 Minuten des Films, unterbrochen nur von halbgaren Rückblenden die uns nicht nur zeigen das Van Damme tunlichst auf lange Haare verzichten sollte (ja, sah auch in „Hard Target“ scheiße aus !) sondern zusätzlich den Film gewaltig ausbremsen. Die Szenen sind nicht wirklich wichtig und wirken auf mich größtenteils wie plumpe Lückenfüller um die Laufzeit des Films zu erhöhen. Zwar erklären sie Gibsons Motivation, doch eine kurze Erklärung wäre in diesem Falle besser gewesen als die immer wieder kehrenden und sich teilweise wiederholenden Rückblenden.
Was die Action angeht so schöpft Albert Pyun wenigstens aus den Vollen. Hier geht es nicht gerade zimperlich zur Sache. Genickbrüche, abgeschnittene Köpfe, verbrannte Leichen und aufgeschlitzte Kehlen sieht man des öfteren….zumindest kurz. Einige, schreckliche Dinge geschehen nur um Off. Bei der uncut Version des Films hat man dennoch hier und da das Gefühl das die Schere angesetzt wurde. Nicht beim Opfer sondern beim Film. Laut Schnittberichte.com wäre diese aber tatsächlich ungeschnitten was mich zu der Annahme bringt die entsprechenden Szenen wären entweder schlecht gefilmt oder die Übergänge sind Murks. Beides verwunderlich da Pyun eine gute Schule durchlaufen haben soll. Zwar drehte er fast ausschließlich seichte Actionkracher (neben Cyborg z.b. noch die „Nemesis“ Reihe), gelernt hat er aber unter anderem als Assistent bei Kurosawa und als Cutter war er auch tätig (Yeah, Hintergrundinfos ! Internet seit dank !). Man sollte also annehmen dass er weiß was er tut.

Was stellt Cyborg also da ? Eigentlich nichts besonderes, ein Actioner der auf Kämpfe Mann gegen Mann (wahlweise auch Frau) setzt, die üblichen Endzeitkulissen aufweist und das berühmte „Minimun“ an Story aufweist. Locker leichte Actionunterhaltung wie man sie eben gerade von Cannon kennt. Hirn aus, ansehen (und möglichst versuchen den nervenden, immergleichen Soundtrack auszublenden).
Warum „Cyborg“ in Fankreisen fast Kultstatus genießt kann ich nicht nachvollziehen (finde Mad Max 1+2 und einige andere genügen völlig), als Actionhappen für Zwischendurch und Freunde der 80`er genügt der Film aber allemal. Auch Cyborg ist einer jener Filme die so heute einfach nicht mehr gemacht werden…

Kleine Anmerkung zum Schluß: was wurde aus Van Damme ? Nachdem er sich in Universal Soldier nicht von Dolph Lundgren (und erneut Ralf Möller) hat unterkriegen lassen sah es ganz danach aus als könne er durchstarten. Doch genauso schnell versank auch er in den hinteren Ecken der Videotheken. Mit „Universal Soldier 2“ versuchte er ein letztes mal in den Kinos Fuß zu fassen, seitdem erscheinen pro Jahr mindestens 2 Van Damme Gurken direct-to-video. Zumindest der letzte „Shepperd“ soll nicht wirklich schlecht sein…dennoch ist auch Van Damme zum C Filmheld mutiert (ok, bestenfalls B ).

Bearbeitet von Azazel2k, 17. Juli 2008, 12:02.


#77 Azazel2k

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Geschrieben 18. Juli 2008, 16:16

STOLZ UND VORURTEIL Drama; USA/GB 2005; Joe Wright 13.07.2008 TV RTL :P

Stolz und Vorurteil passt nun so gar nicht zu meinen Sehgewohnheiten. Zwar bin ich für alle Filme offen, muß jedoch zugeben das ich meist im Bereich Horror/Sci-Fi/Fantasy lande. Die Vorschau weckte allerdings meine Neugier und ich wurde nicht enttäuscht. Abgesehen von den im TV üblichen Werbeunterbrechungen und einen Abgeschnittenen, sehr abrupten Ende, wurde ich bestens Unterhalten. Die im 19.ten (?) Jahrhundert spielende Geschichte um eine abgewrackte Familie welche krampfhaft versucht die ältesten Töchter unter die Haube zu bringen ist einfach toll erzählt. Mal dank trockenem, mal durch offensichtlichen Humor witzig, ein andermal einfach nur herzerwärmend und dann wieder traurig oder aufregend. Langeweile kommt nie auf und die spitzfindigen Dialoge zwischen den Charakteren wirken frisch, unverbraucht und passen selbstverständlich wunderbar in diese Zeit. So war das eben damals. Andere Zeit, andere Sitten.
Die Darsteller passen wunderbar, vor allem Donald Shuterland als leicht kautziger, aber führsorglicher Vater wurde perfekt besetzt. Einzig Kira Knightly stört ein wenig. Ausgerechnet eine der Hauptfiguren. Dabei spielt auch sie nicht schlecht, das Problem ist nur: Sie spielt wie immer. Dank der Namensgleichheit könnte man problemlos ihre hiesige Rolle mit derer aus „Fluch der Karibik“ austauschen. Groß auffallen würde das wohl nicht. Wie gesagt, sie spielt nicht schlecht aber man merkt, sofern man noch ein oder zwei ihrer Filme gesehen hat, das ihr Repertoire doch sehr beschränkt ist.
Am Film ändert dieser Umstand nicht viel, der ist einfach klasse.



NEW YORK TAXI Action/Komödie; USA/F 2004; Tim Story; 17.07.2008 TV VOX :sleep:

Soll ja so was wie ein US Remake oder besser die US Interpretation von Luc Bessons Streifen „Taxi“ sein. Abgesehen von der Konstellation Taxifahrer(in)/Cop und dem Titelgebenden Taxi gibt’s aber nicht viele Gemeinsamkeiten. Die US Version stellt ein glattgebügeltes, klischeebehaftetes Buddymovie da. Ein paar witzige Szenen, heiße Frauen (Jennifer Esposito, Gisele Bündchen) und das war`s schon. Ein paar, teilweise wirklich grottige, Effekte (BMW in der Sackgasse) ergänzen das Actionportfolio. So macht man aber leider keinen guten Film. Richtig schlecht ist das gezeigte auch nicht, plätschert aber nur so vor sich hin. Die wenigen Szenen des Originals, welche ich bisher gesehen habe, haben mir besser gefallen.
„New York Taxi“ muß man nicht sehen, das einzige was einem entgeht sind ein paar sexy Szene mit Bündchen und einer heißen Szene zwischen Bündchen und Esposito (diese ist allerdings reine Effekthascherei und war bereits im damaligen Trailer teilweise zu sehen).

#78 Azazel2k

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Geschrieben 21. Juli 2008, 15:49

STREETFIGHTER - THE ULTIMATE BATTLE ACTION; USA 1994; Steven E. de Souza; 19.07.2008 DVD ;)

Von „Masters of the Universe“ hin zu „Cyborg“ und von dort einen großen Sprung nach vorne. Weg von den 80`ern, hinein ins Jahr 1994. Der Zusammenhang: Jean Claude van Damme.
94 hatte diese den ganz großen Hit noch immer nicht gelandet, mit „Universal Soldier“ & Co. konnte er sich aber im Actionfach einen vorläufig festen Platz sichern. 94 war auch die Zeit, in welcher das Videogame „Streetfighter 2“ noch immer enorm populär war und trotz dem „Super Mario Brothers Movie“ Debakel wagte man sich an eine Verfilmung obwohl das Spiel eine fast ebenso dünnen Storyvorlage bot wie Nintendos Hüpfer.
Frei nach der Devise Kohle + Lizenz + bekannter Darsteller = Hit legte man los. Heraus kam dieses quitschbunte Actionfilmchen.

Dabei genügt die zusammenklabusterte, hirnrissige Story jedem Actionfilm. Ein machtbesessener General nimmt Geiseln und versucht den Weltrat (hier so was ähnliches wie die UN) auf ne Menge Kohle zu erpressen. Ein mehr oder weniger freiwillig gezwungener Haufen ist dazu verdammt zusammenzuarbeiten um dieses wahnsinnige Individuum aufzuhalten.

Kennt man doch irgendwoher das ganze. Hat man bereits in zig anderen Filmen ähnlich gesehen. Ob nun „Das dreckige Duzend“, die „Kanonen von Navarrone“ oder zahlreiche neuere Actionfilme (man verzeihe mir den kleinen Vergleich mit solch „großen“ Filmen). Reduziert man sie auf das wichtigste bleibt eine ähnliche Story übrig. In dieses Storyvakuum packte man nun, neben Jean Claude van Damme, Raul Julia (damals vor allem durch die Adams Family Filme bekannt), Kylie Minogue (zu diesem Zeitpunkt musikalisch ziemlich unten) und ne handvoll Darsteller die schauspielerisch unter alle Kanone waren, dafür ihren Vorbildern aus dem Videospiel aber halbwegs ähnlich sahen. Beim Rest half man mit billigem Make-up und Masken nach was dazu führt das Blanka als kleiner Bruder des TV Hulk durchgehen würde.

So betreten nach und nach alle wichtigen Figuren der Spielereihe die Bühne und reißen dämliche Sprüche, sagen plumpe Dialoge auf und versuchen sich das Lachen zu verkneifen. Ja tatsächlich, in vielen Szenen wirken die Darsteller leicht amüsiert, ganz so als wüssten sie was sie hier für eine moderne Trashgranate drehen (wohlgemerkt ungewollt). Ich für meinen Teil kann im nachhinein kaum glauben das dieser Film, so wie er ist, tatsächlich im Jahre 94 das Licht der Welt erblickte. Von einem großen Major ins Kino gebracht. Der Film ist von der ersten Minute an quitschbunt. Das beginnt bei Kostümen und Uniformen, setzt sich mit Van Dammes gebleichten Haaren fort und endet bei der kitschigen, klischeebeladenen Story mit seinen teilweise derbst überzeichneten Figuren.

Es gibt übertriebene Fights, die jedem Jacky Chan Film gerecht würden (zumindest was das Overacting und den Übertriebenheitsgrad angeht). Die Gewalt wurde selbstverständlich ziemlich nach unten geschraubt. Gekämpft wird viel, Blut gibt es aber keins. Das ein oder andere gebrochene Genick, doch das sind nun mal die „Moves“ der Spielefiguren die man auf Teufel komm raus ins Spiel einbauen musste (man achte in diesem Zusammenhang auf Van Damme, „Guyles“, Auftritt in den fiktiven Nachrichten oder Chun Lies "grazielen" Sprung). Würde man uns das ganze nun konstant mit einem fetten Augenzwinkern präsentieren wäre ja alles in Butter, macht man aber nicht wirklich und so wird der Film allen ernstes stellenweise tatsächlich ernst. Ja man erhebt sogar den moralischen Zeigefinger (Blanka und Dr. (!) Dahlsim). Ein Actionverfilm der aber konstant auf „Kind“ getrimmt wurde denn diese waren die große Zielgruppe. Mit Van Damme, der sonst in „harten“ Actionfilmen mitspielte, wollte man wohl einfach dessen Fand ebenfalls ins Boot holen. Ich kann mir die Gesichter der ganzen Proleten vorstellen als sie diesen Kinderfilm präsentiert bekamen. Muß verdammt witzig gewesen sein (war auch im Kino, erinnern kann ich mich an die Gesichter leider nicht)
Das geht echt nicht.

Was soll`s nun sein ? Ein Film für die Fans ? Ein tolles Actionvehikel ? Das Ultimative Battle (wie uns der Titel weismachen will) ? Keins von alledem. Spaß kann man mit dem Film haben, sofern man Filme mag die mit nicht gerade kleinem Budget gedreht wurden, aber nach verdammt wenig Geld aussehen.
Man kann sich unterhalten lassen, solange man idiotische Storys, überzeichnete Charaktere und flache Dialoge mag.
Man kann evtl. staunen wenn man großer Fan der Spiele ist und seine Lieblings Figuren real in Action sehen will oder man kann hämisch grinsen und sich denken Van Damme schaffte es zurecht nie an die Spitze.
Das Problem hierbei: Für alle gibt es bessere Filme. Zu ersterem passen viele Roger Corman Filme und das italienische Kino besser, zu Punkt 2 auch und der trifft noch dazu auf fast alle Actioner der 80`er (und da waren einige Perlen dabei) zu, die Fans der Spiele schauen lieber die besseren (brutaleren und näher an der Vorlage liegenden) Animes und Van Damme Hasser haben ja noch Filme wie „Derailed“ um sich Van Dammes Unvermögen anzusehen.

Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los das sich jeder Filmfan einmal diesen Hochglanztrash ansehen sollte….irgendwie ist er ja schon witzig.

#79 Azazel2k

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Geschrieben 22. Juli 2008, 18:18

INSEL DER ABENTEUER - NIM`S ISLAND Abenteuer/Fantasy USA 2008; Jennifer Flackett/Mark Levin; 20.07.2008 KINO ;)


Höre ich „Fantasy“ so denke ich für gewöhnlich an wackere Helden, Drachen, eine fantastische Welt, evtl. noch an Orks und Zwerge und das ganze Zeugs. Im Filmbereich bekomm ich aber meist was anderes serviert. Abgesehen von „Herr der Ringe“ gibt’s da nicht mehr viel. Disneys „Drachentöter“, „Dragonheart“ dessen popeligen Nachfolger und zwei eher maue „Dungeons & Dragons“ Teile hätten wir da noch und ein paar, meist mit niedrigem Budget runtergekurbelte Streifen aus den 70`ern und 80`ern.
Ansonsten ? Gähnende Leere. Sicher, „Harry Potter“ & Co., „Pans Labyrinth“ und einige andere zählen auch zum Fantasybereich sind aber einfach nicht das was ich mir, engstirnig, darunter vorstelle. Muß man mir aber auch nachsehen da ich nun mal mit Pen & Paper Rollenspielen und SSI`s Computerspielen aufgewachsen bin. Nun denne, dennoch stürze ich mich immer wieder begeistert in die „falschen“ Fantasyabenteuer welche mir das moderne Kino kredenzt. Was mich nun zu „Nims Island“ oder besser „Die Insel der Abenteuer“ bringt.

Fantasy, nicht nur für Kinder heißt es. Sogar Jodie Foster konnte man dafür hinter dem Ofen vorholen du spielt ja längst nicht jede Rolle.
Versprechen hin oder her, oberflächlich gesehen ist „Nims Island“ schon ein reiner Kinderfilm. Schon der Anfang gibt sich kindgerecht, führt uns durch die kleine Nim als Erzählerin in die Geschichte ein. Sie erzählt uns wo sie liebt, warum sie dort lebt, mit wem und stellt uns ihre (teilweise getricksten) Freunde vor. Dem Kind gefällts, der Erwachsene (also ich) könnte sich hier schon am ein oder anderen Special Effekt (Pelikan) stören. Warum quakt die Bathagame eigentlich wie ne Ente ?
Paralel dazu erzählt uns der Film aber noch die Geschichte der Autorin Alexandra Rover. Sie ist nicht nur enorm erfolgreich durch ihre Abenteuerromane „Alex Rover“ sondern leidet auch noch unter verschiedenen Phobien. So ist sie z.b. nicht wirklich in der Lage ihr Haus zu verlassen.

Und da trifft quasi die kindgerechte Fantasywelt, welche uns hauptsächlich auf Nims Insel begegnet auf ein durchaus ernsthaftes Thema, nämlich Alexandras Phobien die es tatsächlich gibt. Man vermischt dieses ernste Thema(aber nicht zu ernste Thema, denn es gibt auf der Welt weitaus schlimmeres) mit den kindlichen Spielerreihen der kleinen Nim die wie eine moderne Pippi Langstrumpf wirkt. Die erste Verbindung der beiden stellt Alexandras Romanfigur „Alex Rover“ dar. Nim ist Fan der Bücher und wir erleben wie sie sich dessen Abenteuer vorspielt, Alex selbst erscheint der Romanheld immer wieder und er ist für sie ein „alter Ego“. Er erlebt all das was sie aufgrund ihrer Phobien nicht kann, sprich: Miss Rover wäre gerne wie ihr selbst erfundener Held. Dieser muß sie schließlich überreden der kleinen Nim zur Hilfe zu eilen denn deren Vater ist auf See verschollen.
Während Nim weiter die Kinder unterhält, sich mit ihren tierischen Freunden amüsiert, Abenteuer erlebt und sich schließlich Piraten „erspinnt“ die gar keine sind verfolgt der Erwachsene Zuschauer Miss Rovers, amüsanten, Weg zur Insel von Nim. Beide sollten also etwas vom Film haben.

Leider will aber der Funke bei mir nicht richtig überspringen. Hier und da ist das ganze einfach zu langweilig und für meinen Geschmack auch zu übertrieben gespielt. Jodie Foster hat in bisher allen ihren Filmen gezeigt das sie wesentlich überzeugender in ihren Rollen sein kann. Hinzu kommt das ich mit diesem Realitäts-Fantasymischmasch nicht viel anfangen kann. Nims Piraten entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als die Crew eines Kreuzfahrtschiffes. Crew selbst, das Schiff uns selbst die Passagiere wirken aber teilweise auch „fantastisch“ und überzeichnet. Vor allem das Schiff will nicht so recht in die heutige Zeit passen.

Man hat es also wirklich gut gemeint bei „Nims Island“, aber ich fand das ganze hier und da einfach zu langweilig, vor allem für die „ganz kleinen“ nix da sie wohl nicht über die gesamte Länge des Films dran beleiben. Dafür ist er einfach zu langatmig.

#80 Azazel2k

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Geschrieben 23. Juli 2008, 11:28

JOHN RAMBO Action; USA 2007, Sylvester Stallone 22.07.2008 DVD :D

ch liebe…aber das weiß man ja schon. Nun denn, als Fan der 80`er kommt das vergangene Jahr im Kino fast schon einer Zeitreise gleich. „Die Hard“, „Rocky“, „Indiana Jones“ und eben auch „John Rambo“. Alle feierten ihren Einstand und/oder kommerziellen Höhepunkt in den 80`ern und alle kamen sie zurück. Der eine als inhaltliche Gurke die wenig bis gar nichts mit den Vorgängern zu tun hat („Die Hard 4.0“) die anderen konnten (fast) an ihre Glanzzeiten anschließen. Aber wie sieht`s mit „John Rambo“ aus ? Ein über sechzigjähriger der erneut in den Kampf zieht ? Nach Kleinstadt, Vietnam und Afghanistan nun nach Birma ? Naja, schaun wir mal.

Gleich zu Anfang sticht mir die Optik ins Auge. Das ganze wirkt trist, farbarm (nein, liegt nicht an meinem TV !) und erinnert mich (leider) an Teil 3. Statt in einem Mönchskloster hoppst Rambo hier eben im Hinterland rum und verdient sich seine Kohle durch die Schlangenjagd. Natürlich kommt jemand der ihn als Führer braucht, natürlich redet Rambo etwas von „ihr könnt nichts ändern“ und will zunächst nicht helfen und selbstverständlich entschließt er sich dann anders. Überflüssig zu bemerken das er am Ende recht hat und die selbstlosen Helfer von den birmanesischen Schlächtern gefangen werden.
Als dies geschieht ist Rambo längst wieder in seinem kärglichen Zuhause…und träumt (ja auch unser Superkämpfer träumt). Kurze Fetzen vergangener Taten (Filme) sind zu sehen und just als er in seinem Traum von Col. Trautman gerufen wird schreckt er auf. Denn es ruft tatsächlich jemand ! Ein Priester der Söldner angeheuert hat um seine Kollegen zu retten. Diesmal zögert Rambo nicht und ist sofort mit der Waffe dabei um das zu tun wozu er da ist. Kämpfen und töten, „wehre dich nicht dagegen, tu das was du am besten kannst“.

Und da isser wieder ! Unser Rambo…oder doch nicht ? Storytechnisch passt alles, auch die Figur John Rambo ist gleich als solche zu erkennen. Anders als in „Die Hard 4.0“ der auch anders heißen könnte und somit einfach ein schlechter Actionfilm mit Bruce Willis wäre ist hier alles sofort klar. Doch während Rambo in den Vorgängerfilmen (teilweise alibimäßig) tief innen drin gar nicht kämpfen wollte, in Teil 1 sah er sich dazu gezwungen, in Teil 2 wurde er ausgenutzt und in Teil 3 greift er erst ein als sein guter Freund (fast schon eine Vaterfigur) gefangen wird, ist er hier gleich dabei. Er hat sich damit abgefunden dass es das ist was er am besten kann, dass er der Gewalt und dem Kampf scheinbar nirgendwo entrinnen kann.

Ich mag nun in den Augen einiger falsch interpretieren aber ich finde das „John Rambo“ (der im Original witzigerweise nur „RAMBO“ heißt da es in den USA bisher keinen RAMBO als Filmtitel gab) fast schon gewaltverherrlichend ist. Von Anfang an widerspricht Rambo den Helfern, sagt ihnen das sie nichts erreichen werden, ohne Waffen könnten sie das nicht und so kommt es auch. Während Rambo, zugegeben böse, Piraten, später Soldaten tötet und durchkommt, werden die Helfer schnell Zeuge und Opfer der unglaublichen Brutalität. Menschen werden erschossen, verstümmelt, Frauen vergewaltigt, Kinder aufgespießt und ins Feuer geworfen. Gefangene werden für perverse Spielchen und Folter benutzt, einen Nutzen erkennt man nicht, es dient einzig der Unterhaltung der unmenschlichen Soldaten. Gerade eben predigte einer der Helfer den Dörflern von Gott und der Bibel, im nächsten Moment wird er von einer Granate zerfetzt (Glaube versetzt Berge ? Glaube an Gott und er wird dich beschützen ?). Ein Entkommen scheint es nicht zu geben, erst Rambo und die Söldner können sie, natürlich mit Waffengewalt, retten. Die Kernaussage dieser Dialoge und der folgenden Geschehnisse scheint tatsächlich zu sein: Worte und Glaube können dir hier nicht helfen, nur Waffen und Gewalt ! :shoot:
Das alles wird uns Zuschauern detailliert präsentiert. Die letzte halbe Stunde gerät zur richtigen Schlachtplatte die, ich mag mich irren, Konkurrenzlos ist (zumindest ab den 90`ern). Weder ein „Hostel 2 unrated“ noch ein „Saw 3/4“ oder „Frontiers“ kommen da ran. Köpfe explodieren, Schädel werden durchbohrt, Beine und Arme abgeschnitten, gehackt, abgeschossen. Es wird in offen Wunden gebohrt, es werden Kinder erschossen (mehrmals) und aufgespießt. Die genannten Horrorfilme sind unschuldige Waisenkinder im Gegensatz zu Rambo. Man kann fragen: Muß das sein ? Und viele werden sagen: Nein.
Auf der anderen Seite kann ich auch einfach sagen: Ja verdammt noch mal der Krieg ist eben blutig, er ist oft unfair und es trifft meist die falschen. In Somalia, in vielen Teilen Afrikas geschehen solche Dinge tagtäglich. „John Rambo“ erfindet nichts, er zeigt uns nur was es auf der Welt bereits gibt. Dennoch bleibt die Frage ob es, in solchem Maße, in einem reinen Actionfilm sein muß zumal „John Rambo“ eben tatsächlich dazu tendiert die Gewalt zu verherrlichen. Rambo geht mit den feindlichen Soldaten auch nicht weniger zimperlich um als diese mit den Dorfbewohnern und selbst der am Anfang Gewaltlosigkeit predigende Helfer erschlägt später eigenhändig einen Feind.
Mich persönlich würde es nicht wundern wenn „John Rambo unrated“ in den nächsten Monaten beschlagnahmt wird. Würde mir nicht gefallen, denke aber es ist möglich.
Schlechter macht diese Darstellung den Film nicht, jedoch hätte man den Film auch ohne solch drastische Szenen drehen können (RAMBO-First Blood funktionierte ja auch, sogar besser).

Ich könnte „John Rambo“ auch fehlende Objektivität vorwerfen. Schließlich greift kein Dorfbewohner zur Waffe während man die bösen Soldaten den ganzen Film über als Monster darstellt. Ausnahmslos werden sie uns als perverse Mörder, Vergewaltiger und Pädophile, als Psychopathen die sich am Leid der anderen ergötzen präsentiert (und dabei halten wir eben immer schön die Kamera drauf).
Mach ich aber nicht und jeden der das tut möchte ich fragen ob er bei solchen Gräueltaten anwesend war und ob er weis das es anders ist oder dies einfach nur annimmt.

Trotz der drastischen Gewalt, dem vielen Blut und Gemetzel muss man eines sagen: John Rambo ist pure, schmutzige Action so wie man sie aus vielen Filmen der 80`er kennt. Damit steht er, soweit ich das überblicken kann, allein auf weiter Flur denn seit den frühen 90`ern ist kein Film dieser Art mehr gedreht worden. Es gibt hier keine flotten Sprüche, keinen einzigen Kalauer. Es gibt keinen glatt gebügelten Helden den Mutti gern als Schwiegersohn hätte. Es gibt keinen Versuch dämliche Familienprobleme mit in die Geschichte zu packen und keine überflüssige Lovestory, keine Minute in der man den Zuschauer entspannen lassen will.
„John Rambo“ ist sich somit, von allen zurückgekehrten Figuren der 80`er, am treuesten geblieben (gut, Rocky mal ausgenommen). Lassen wir alles beiseite bleibt ein durch und durch knallharter und überzeugender Actionfilm den es so bestimmt nie wieder geben wird weshalb ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zusehe wie John am Ende des Films erneut nach Hause kommt, diesmal zu seinem richtigen Vater und er scheint selbst zu glauben das er hier nun am besten aufgehoben ist. Ein würdiger und passender Abschluß von Sylvester Stallones 2. Paraderolle. Hoffentlich bleibt`s dabei.

:wildfive:

#81 Azazel2k

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Geschrieben 05. August 2008, 15:26

PHANTOM KOMMANDO ACTION; USA 1985; Mark L. Lester; 03.08.2008 DVD ;)

Es ist nicht alles Gold was glänzt und nicht jeder Actionfilm mit Big Arnie ist gut. Kann man so sagen und stimmt objektiv betrachtet wohl auch. Wer nun denkt damit seien seine letzten, Ende der 90`er und Anfang des neuen Milleniums erschienenen, Werke gemeint der irrt. Neben dem (angeblich) unsäglichen „Hercules in New York“ (damals noch als Arnold Strong) zählt auch „Phantom Commando“ (oder im Original kurz „Commando“) dazu.

Erzählt wird mal wieder eine 08/15 Rache Story. Unser Arnold gibt, wenig überzeugend, den treu sorgenden allein erziehenden Familienvater. Er spielt und lacht mit seiner Filmtochter Alyssia Milano und freut sich seines Lebens fern von Gewalt und Action. Als haltgedienter, Hochdekorierter Militär darf das natürlich nicht lange so bleiben. Kurzerhand werden seine ehemaligen Kollegen getötet und seine Tochter entführt. Alles nur damit Arnie den Präsidenten irgend eines Hinterwäldlerstaates tötet und somit einem bösen Diktator erneut zur Macht verhilft.

Knappe 08/15 Story, muskelbepackte Charaktere, viel Action und Bums. Fertig ist der 80`er Actionkracher sollte man meinen. Doch selbst in diesem, stark überfüllten Genre, gibt es gute und weniger gute Filmchen. Arnies grenzdebiles Grinsen am Anfang wäre ja noch zu ertragen, die eher mauen und (selbst für die 80`er) doofen Sprüche ebenfalls wenn, ja wenn Arnie nicht die meiste Zeit steif wie ein Brett durch die Gegend marschieren würde.
Das er Schauspielerisch noch am Anfang stand kann man wunderbar sehen und so bekommt man endlich den Unterschied zwischen „böse in die Kamera gucken“ und „böse in die Kamera gucken“ vorgeführt. Arnold Schwarzenegger als guten Darsteller zu bezeichnen ist ja eigentlich übertrieben. In der Rolle des Actionhelden und teilweise auch als Komödiant konnte er dennoch überzeugen. In „Terminator“, „Conan“ und „Red Heat“ hatte er es zwar (aufgrund der jeweiligen, eindimensionalen Rollen) denkbar einfach, machte seinen Job aber gut. Später zeigte er in „Predator“ und „Terminator 2“ das er seinen, immer sehr gleichen, Rollentypes perfekt beherrscht wie kein anderer und schließlich lies er in „Kindergarten Cop“, „Last Action Hero“ und „Twins“ durchblitzen das er auch etwas mehr kann.
Obwohl er bereits in 2 seiner 3 Paraderollen aufgetreten war („Terminator“ und „Conan“) scheint er hier alles erlernte wieder verlernt zu haben. Evtl. liegt es auch daran das man Arnie hier „menscheln“ lies, tatsache ist er stakst hier meist ziemlich unbeholfen und hölzern von Location zu Location. Allerdings ist er in guter Gesellschaft den der Rest der Darsteller ist ebenfalls….sagen wir mal nicht gerade mit viel Talent gesegnet. Bill Duke ist wenigstens ein Darsteller der auffällt, der Rest bleibt blass. Arnies Erzfeind im Film scheint aus der „Blue Euster Bar“ importier und hat speziell beim Showdown Gesichtverrenkungen drauf die sich später Jim Carrey abgeguckt hat. Kann man nun „overacting“ oder einfach unvermögen nennen, das Ergebnis ist das gleiche.

Die Action stimmt wenigstens versöhnlich und macht den Film dann doch interessant. Denn die ist geradlinig und kompromisslos. Die bösen Buben werden der Reihe nach erledigt wobei Arnie nicht zimperlich vorgeht. Sie werden erschossen, erschlagen, aufgespießt (versehentlich !) oder einfach, mit markigem Spruch, fallen gelassen. Gegen Ende wird sogar ein wenig gesplattert so das der Fan sich freut, die USK quittierte das ganze mit dem Index. Im TV läuft der Film bis heute nur verstümmelt.

Somit bleibt „Phantom Commando“ für mich einer der schwächeren Schwarzenegger Streifen. Einmal ansehen reicht. In Erinnerung bleibt Bill Paxton in einer Minirolle und ein paar nette Film- bzw. Anschlußfehler (mann achte auf den gelben Porsche vor und nach der unfreiwilligen Seitenlage).
Nach solchen Filmen sieht man aber auch wunderbar wie sehr sich der Herr Schwarzenegger im Laufe seiner Karriere gesteigert hat und mit was sich Alysia Milano neben „Wer ist hier der Boss ?“ die Zeit vertrieben hat.


Im Kino gabs dann noch

SUPERHERO MOVIE KOMÖDIE; USA 2008; Craig Mazin; 04.08.2008 KINO :rolleyes:

Ja....hm, kann ich nicht viel zu sagen. Fand der Trailer enorm lustig doch wie sooft wurden eben dort die besten Szenen schon gezeigt. Viel mehr hat diese, hauptsächlich die Spiderman Filme verulkende, Komödie auch nicht zu bieten. Leslie Nielsen wird nie wieder an seinen "Nackte Kanone" Erfolg anschließen können und ansonsten kalauert sich der Film recht belanglos von Szene zu Szenen. Viele Gags verpuffen, der ein oder andere zündet. Insgesamt recht wenig Witziges für knapp 90 Minuten Film. Kann man sehen, muß man aber nicht. Gibt weitaus schlimmeres.....aber eben auch besseres.

#82 Azazel2k

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Geschrieben 10. August 2008, 17:41

AMERICAN NINJA Action; USA 1985; Sam Firstenberg 08.08.2008; DVD :gaehn:

Weiter gehts mit Action aus den 80`ern. Nicht nur Arnie und Sylvester durften damals richtig auf die Kacke hauen, nein, neben Van Damme und Chuck Norris gab es mit Michael Dudikoff eine jungen Mann der sich ebenfalls im Actionfach versuchte. Von allen eben genannten kann man aber guten Gewissens sagen: er ist derjenige mit dem wenigsten Talent und stellt ins Sachen Gesichtsmimik selbst Steven Segal in den Schatten. Seine erste große Rolle durfte er in Sam Firstenbergs "American Ninja" bestreiten, welcher in Deutschland kurzerhand zum "American Figher" umbenannt wurde. Das Wort "Ninja" lass man bei der FSK nicht gerne, auch ein Grund weshalb wir die "Hero Turtles" und nicht die "Ninja Turtles" im Kinderprogramm hatten.

In "American Ninja" geht es allerdings auch nicht gerade zimperlich zur Sache wenn der junge Soldat Joe Armstrong und sein späterer Kumpel Curtis Jackson den bösen schwarzen (und auch mal roten, oder gar lila (!) farbenen) Ninjas auf die Mütze hauen. Die Geschichte ist dabei denkbar einfach und doof: um sein Drogenkartell sicherer zu machen, stellt der Oberdrogenboss eine Ninjakampfeinheit auf die Beine. Schnell, lautlos und ungemein gefährlich stehlen die Männer in schwarz Waffen der US Armee. Als man versucht sich an der hübschen Tochter des Generals zu vergreifen schaut Joe nicht einfach zu und haut drauf. Das Resultat: Tochter lebt, Soldaten sind tot. Bumm. Joe meinst nur gut, ist am Ende aber für alle der Buh man.
Ruck Zuck ändert sich das ganze, warum ist wirklich ersichtlich denn auf Charakterzeichnung, Gefühle und gutes Schauspiel setzt hier niemand. Man ist sich eben schnell sehr sympatisch und holt, nach einigen kleine unspektakulären Fights zum fulminaten Showdown aus. Am Rande erklären wir noch schnell woher Joe seine Kampftechnik hat und dann ist der Film auch schon zu Ende.

Firstenberg rotze hier Actionszene an Actionszene, unterbrochen von ein paar popeligen Dialogen die zeigen das der Mann kaum gespühr für Dramaturgie besitzt. Untermalt wird das ganze von einem eher langweiligen Dudelsoundtrack. Das Ende erinnert dann stark an James Bond Filme wie "Sag niemals nie" ohne deren Klasse auch nur annähernd zu ereichen.
Klingt mies und ist es weitestgehend auch. Wärend in anderen Filmen coole Action, gepaart mit flotten Sprüchen über Drehbuch- und Schauspielerische Schwächen hinwegtäuschen, bestenfalls den Zuschauer dermaßen ablenken das er die Defizite vergisst oder gar nicht bemerkt, kommt "American Fighter" im bestenfall mit Mittelmaß an. Die meiste Zeit ist das Geschehen aber einfach nur ideenlos und plump. Spannung kommt nur ganz selten auf, die Fights sind holprig inszeniert und langweilig. Da kommt es des öfteren vor das bei Kämpfen die Recken sekundenlang tatenlos ausharren um den nächsten einstudierten Schlag ab zu bekommen. Sonderlich brutal ist der Film auch nicht, was die damaligen Schnitte nicht gerade nachvollziebar erscheinen läßt. Heute würden die Filme warscheinlich eher problemlos ab 16 durchgehen.

Die durch die Reihe weg miesen Darsteller schafften es nie bis nach oben, dafür wurden Dudikoff und James richtige Kumpels die sich noch durch ein paar andere Filme schlugen. Das ganze wäre wohl auch weiter gegangen wenn Steve James nicht, viel zu früh, an Krebs gestorben wäre. Ein toller Schauspieler ist zwar etwas anderes, aber Steve James zählt zu jenen Darstellern die man nicht gleich wieder vergisst. Eine Erscheinung die sich einprägt und irgendwie sympatisch wirkt.

Warum dem Film gleich 4 Fortsetzungen folgten kann ich nicht verstehen, zwar zählte "American Figher/Ninja" wenn er denn mal (geschnitten) im TV lief zu meinen persönlichen Highlights, heute muß ich aber sagen: Objektiv betrachtet ist er ein ziemlicher Langweiliger Streifen ohne Höhepunkte. Einzig für Ninja Fans einen Blick wert, auch wenn die Jungs hier die bösen Spielen.

Ganz und Gar Drama, Deutschland 2002; Marco Kreuzpainter, 09.08.2008 TV :P

Ich hasse Pro7, scheiß Einblendungen, viel zu schnelles absetzen guter Serien und zuviel strunzdoofe Serien die mitverantwortlich für das verblöden unserer Jugend sind. Aber der Samstag Abend gefällt mir seit ein paar Wochen. "NVA", "Sommersturm", "Kleinruppin Forever" und nun "Ganz und Gar" haben mir gezeigt dass das deutsche Kino doch nicht so schlecht ist wie man immer denkt. Man muß nur die richtigen Filme sehen und diese 4 haben mir allesamt ganz gut gefallen. So auch "Ganz und Gar" der, mit jungen unverbrauchten Gesichtern, eine interessante Geschichte erzählt und mich hat mitfiebern lassen. Sicher, großes Kino war das nicht, aber sehr gute Unterhaltung auch wenn einiges an Potenzial verschenkt wurde und man beim Happy End die unangenehmen Dinge einfach unter den Tisch gekehrt hat. Was ist z.b. aus Torges Schulden geworden ? Ob und wie versöhnte sich Lisa mit ihrem Vater ? Warum heiratete Micha seine Freundin obwohl er sich doch scheinbar nicht wirklich geliebt hat ? Dinge die mich interessiert hätten, aber da hätte man wohl noch ca. eine Stunde an den Film anhängen müssen und dann hätten wir doch einen Langweilger gehabt. So war der Film wie gesagt nicht ganz stimmig, aber denn ganz gut. Fühlte mich wunderbar unterhalten und darauf kommt es ja auch an.

Bearbeitet von Azazel2k, 10. August 2008, 17:42.


#83 Azazel2k

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Geschrieben 11. August 2008, 14:47

American Fighter 2 Action; USA 1987; Sam Firstenberg; 10.08.2008 DVD ;)

Gerade noch über den ersten „American Ninja“ gemosert, da wandert auch schon der 2. Teil in den heimischen DVD Player. 2 Jahre später konnte die wichtigsten Personen des 1. Teils wieder vereinen. Kein Wunder, waren sie doch allesamt noch immer kleine Lichter am riesigen Actionhimmel. So führt erneut Sam Firstenberg Regie wenn sich Michael Dudikoff und Steve James kostengünstig auf den Philippinen gegen böse Ninjas zur Wehr setzten.

Joe Armstrong (Dudikoff) und Curtis Jackson (James) werden zu Hilfe gerufen die, zum Schutz eines Botschafters, stationierten Marines der Reihe nach verschwinden. Schnell stößt man auf böse Ninjas, welche die Marines für genetische Experimente kidnappen. Als „Ninja“ Profis haben Armstrong und Jackson selbstverständlich schnell den Durchblick, den Bösewicht geortet und machen sich sodann an dessen Beseitigung.

Viel hat sich nicht geändert, um genau zu sein so ziemlich gar nix. Erneut ziehen Armstrong und Jackson gegen Ninjas zu Felde, wieder ist es ein Drogenbaron der sich eine Privatarmee aufgebaut hat, wieder begegnet man Armstrong anfangs mit Misstrauen, erneut soll Armstrong verhaftet werden und selbstverständlich findet er wieder ein Love Interesst bevor sich am Ende (erneut) alle zu einem Showdown treffen. Abgesehen von der Tageszeit könnte auch dieser aus dem 1. Teil übernommen worden sein, nur diesmal gibt es etwas mehr Bum Bum und mehr Blut. Selbst die Konstellation der Bösen Buben (Drogenboss und Oberninja) ist die gleiche wie im 1. Teil.

Dennoch, ein paar Änderungen gibt es die den Film in meinem Augen etwas besser dastehen lassen als seinen Vorgänger. Zunächst einmal wirkt der Film etwas runder und besser inszeniert. Zwar wirkt vieles noch immer billig, aber eben nicht so billig wie in Teil 1. Dudikoff ist immerhin 2 Jahre älter geworden und sieht nun nicht mehr so ganz nach einem Milchbubi mit Muckis aus.
Steve James ist nach wie vor ne richtige Type, wirkt hier aber körperlich noch beeindruckender und stiehlt so Dudikoff hin und wieder die Show. Der Witzfaktor wurde ebenfalls erhöht, bei Jacksons Raufereien fühlt man sich das ein oder andere mal an Bud Spencer und Terence Hill Filme erinnert (könnte auch an der Syncro liegen). Den ein oder anderen mag es in einem FSK 18 Film stören, ich empfand es als erheiternd und irgendwie passend.
Storytechnisch hat man nicht viel dazugelernt, tatsächlich könnte man meine es wurde das selbe Drehbuch ein weiteres mal Verfilmt. Immerhin bekommen wir diesmal eine, ziemlich doofe, Erklärung geliefert woher denn die Ninjas überhaupt kommen.
Nichts gelernt hat man bei der Choreographie der Kämpfe. Auch diesmal stehen einige Kämpfer sekundenlang tatenlos herum und warten auf den nächsten, einstudierten Schlag. Das wirkt nach wie vor hölzern und alles andere als spannend. Da waren Jackie Chan & Co. schon damals Lichtjahre vorraus.
Unfreiwillig komisch sind ein paar derbe Anschlussfehler. In „American Fighter 2“ kommt es schon mal vor das Dudikoff und James in einem Raum stehen, James diesen aber mit einem gänzlich anderen Schauspieler verlässt. Das habe ich ehrlich gesagt noch in keinem anderen Film gesehen.
In den 80`ern beliebt war der „junge Sidekick“. „Indiana Jones“ hatte kurzzeitig einen, in „Star Wars 3“ gabs die Ewoks und so lässt man hier auch, mehr recht als schlecht, nen neunmal klugen geldgeilen Jungen zeitweise an Armstrongs Rockzipfel hängen. Warum, wieso, weshalb weiß keiner so genau denn eigentlich ist seine Rolle vollkommen überflüssig. Sei es drum, schlechter macht es den Film auch nicht denn, ebenfalls wie im Vorgänger, sind die Schauspielleistungen der Akteuere….sagen wir mal dürftig.
Dafür passt die musikalische Untermalung diesmal besser zum Geschehen. Zwar hat man auch hier schon deutlich besseres gehört, dafür geht sie einem aber nicht so sehr auf den Senkel wie im Vorgänger.

Ziehen wir Bilanz:
Genauso hohl wie Teil 1, ebenso platt und stumpfsinnig. Dafür bessere Musik, markante Figuren, mehr Witz und kultige Ninjas. Auch „American Figher 2“ ist weit davon entfernt wirklich gut zu sein, bedient aber recht passabel die niederen Instinkte der Actionfans. Als kleiner Spacken war mir Teil 2 am liebsten und so ist es auch heute noch.

#84 Azazel2k

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Geschrieben 13. August 2008, 18:22

THE SIGNAL Horror; USA 2007; David Bruckner, Dan Bush, Jacob Gentry; 13.08.2008 DVD :)

So, da isser nun. "The Signal" und wie vor einigen Jahren bei "Dantes Peak" und "Volcano" oder auch "Armageddon" und "Deep Impact" gibt es hier zwei Geschichten die uns etwas sehr ähnliches erzählen. Während Stephen Kings "Pulse" momentan nur in (fast perfekter) Buchform vorliegt (aber auch verfilmt werden soll), handelt es sich bei "The Signal" um einen Film. In Kings Buch versuchen, angeblich, Terroristen mit Hilfe eines Signals welches über Telefone verbreitet wird der westlichen Welt zu schaden. Geht aber ziemlich nach hinten los und schwup die wups verhält sich der Großteil der Bevölkerung wie blutdurstige Zombies und metzelt den Rest der Menschheit dahin. Damit nicht genug, nach kurzer Zeit verändern sich diese "Zombies" wieder, entwicklen telepatische Kräfte und wollen nun den Rest der normalen Menschen ebenfalls umwandel.

In "The Signal" kommt das titelgebende Signal nicht nur aus dem Telefon, sondern auch aus der Glotze und dem Radio. So erreicht man eben doch mehr Menschen. Das Resultat ist ähnlich, aber doch anders. Ist man dem Signal zu lange ausgesetzt, verändert es die Wahrnehmung. Menschen bringen andere Menschen um, sind sich aber nicht wirklich bewußt das sie etwas falsches tun. Für sie erscheint es als richtig, sie sehen andere Menschen als tatsächlich da sind, sehen Bedrohungen wo keine sind. Am Ende gibt es deshalb immer Tote. Sowas hätte schnell als plumper Splatterstreifen enden können, jedoch nimmt sich Zeit eine kleine Randstory einzuführen. Eine Frau betrügt ihren eifersüchtigen Mann, sie liebt ihn nicht wirklich aber schafft es nicht sich von ihm zu trennen. Der gehörnte Ehemann wittert zwar den Betrug, liebt seine Frau aber zu sehr um sich das einzugestehen. Um diese Dreiecksbeziehung herum bricht nun der Horror aus. Nachbarn bringen sich gegenseitig um und auch der Ehemann ist dem Signal ausgesetzt. Schleichend verändert er sich und bringt zunächst einen seiner Freunde um bevor er in alles und jedem eine Bedrohung für seine Frau sieht.
Jeder scheint zu glauben er wäre als einziger Normal, nur die anderen seien verrückt. Wer es wirklich ist, stellt sich selbst am Ende des Films nicht deutlich heraus.

Wie gesagt, hätte ein plumper Splatterfilm werden können, wurde es aber nicht. Hätte auch ein richtig intelligenter Horrorfilm werden können, wurde es aber auch nicht. Es hätte sogar eine schräge Horrorkomödie ala "Shaun of the Dead" werden können, aber das wurde er auch nicht.
Statt dessen wurde es ein Mix aus alledem. Blut spritz reichlich, allerdings vermeidet man es in den meisten Fällen die Kamera voll drauf zu halten. Gut so, denn das Geschehen im Off ist teilweise wesentlich schmerzvoller für den Zuschauer (ihr wisst schon, die eigene Fantasie ist oft grausamer als das Gezeigte). Wärend der Film zum Anfang eine enorme Spannung aufbaut und ein paar verdammt starke Szenen besitzt, verkommt er in der Mitte zu einer astreinen, schwarzen Horrorkomödie.
Die stärkste Szene des Films bietet sich dem Zuschauer als die Hauptdarstellerin versucht ihr Wohnhaus zu verlassen. Sie setzt sich ihre Kopfhörer auf und hört beruhigende Musik. Der Zuschauer hört diese ebenfalls und zu eben jener Musik wandert die Protagonisten durch das Schlachthaus. Blut an den Wänden, Leichen auf dem Boden. Die Musik erzeugt, trotz der grausamen Bilder, eine beruhigende Atmosphäre aus der man die "Heldin" und den Zuschauer jäh mit einer Schreckszene herausreist. Ein John Woo setzte solche Bild/Musik Konstellationen häufig in seinen Actionfilmen ein, in einem Horrorfilm sieht man das aber eher selten. Noch seltener ist es so passend und gut umgesetzt wie hier.
Ebenfalls gut gelungen ist der witzige Part des Films der nach dem Aufeinandertreffen von Lewis und Clark (ja, darüber werden auch im Film Witze gemacht) stattfindet. Trockener Humor wechselt sich mit albernen Kalauern ab bevor man wieder ins toternste (nein, kein Wortspiel) wechselt. Eben noch am Lachen bleibt einem genau das im nächsten Moment im Halse stecken.

Danach wechselt der Film wieder ins reine Horror/Splatterfach und beleibt dort bis zum etwas verwirrenden Ende. Was genau nun echt, was Einbildung ist erschließt sich nicht hunderprozentig. Man kann es sich denken, aber ist das auch tatsächlich so ?
Tatsache ist das die einzelnen Teile sehr gut gelungen sind. Sowohl der ernste Anfang als auch der witzige Mittelteil. Lediglich das Ende schwächelt etwas. Zusammengenommen unterhält der Streifen recht gut und bietet eine noch nicht, gefühlte tausendmal, gesehene Geschichte. Die Darsteller machen ihre Sache gut, der Humoranteil stimmt und die Effekte sind gelungen. Dennoch, der Film ist für einen waschechten Horrorstreifen zu harmlos, für eine richtige schwarze Horrorkomödie zu seicht. Unentschlossen trifft es bei diesem Film ganz gut. So sehr ich "The Signal" auch mag, Kings "Pulse" würde ich lieber als Film sehen.

#85 Azazel2k

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Geschrieben 18. August 2008, 17:03

American Ninja 4 - The Annihilation Action; USA 1990; Cedric Sundstrom; 16.08.2008 DVD :wacko:

Wie war das mit den Kindheitserinnerungen ? Ach ja, sie können täuschen ! Stelle ich immer wieder schmerzhaft fest wenn ich einen meiner ach so tollen 80`er Actionstreifen in den Player lege. Was damals tolle, ja sogar bahnbrechende Streifen waren, entpuppt sich heute als maue bis grottige Zelluloidverbrechen. Aber man lernt ja dazu ! Nachdem mich bereits die Erlebnisse mit „American Ninja 1+2“ auf den Boden der Tatsachen zurück geholt hatten, habe ich mir „American Ninja 3“ gleich gespart. Den fand ich sogar als Teenie eher dürftig. Teil 4 aber nicht, den fand ich mal wieder klasse…

Diesmal verschlägt es ein Delta Squad auf eine abgelegene Insel um (erneut) einen bösen Desputen, hier böser böser Scheich, zu stürzen. Das Unterfangen geht selbstverständlich in die Hose denn der Wüstenmann wird tatkräftig von Ninjas unterstützt. Schwupp die Wupp sind die Reste des stark dezimierten Squads in Gefangenschaft weshalb man Knallcharge David Bradley, seines Zeichens bereits in Teil 3 müder Ersatz für Dudikoff, ins Gefecht schickt. Klappt Anfangs ganz gut, doch dann wird auch er gefangen genommen. Um nun den Mann zu retten der ausgesandt wurde die Männer zu retten die…..öhm, Hot Shots ? Ach wurscht. Der Original American Ninja Michael Dudikoff alias Joe Armstrong muß los um den Tag zu retten !

Womit wir wieder beim alt bekannten sind. Ninjas in verschiedenen Farben, ein paar böse Soldaten mit Gewehren und allerlei polepige Martial Arts Kämpfe. Viel hat sich nicht getan. Genau genommen kann man auch bei Teil 4, wie schon bei Teil 2, behaupten das erneut ein und dasselbe Drehbuch verfilmt wurde. Andere Location, anderer Bösewicht aber die Grundkonstellation bleibt gleich. Böser Obermacker, hier Scheich, der diesmal gleich 2 Sidekicks hat. Einen Kerl der aussieht als wäre er ein Überbleibsel des 3. Reichs und einen dämlichen Oberninja der optisch, charismatisch und kämpferisch weit weniger her macht als seine Vorgänger in Teil 1 und 2. Ja man klappert sogar ähnliche Locations wie in Teil 2 ab. Alte Kneipe (mit kleiner Schlägerei), feindlicher Stützpunkt und zur Abwechslung gibt’s mal ein Leichenschauhaus. Boah ! Man hechtet erneut, eher planlos von A nach B um irgendwann, irgendwie zum Showdown zu kommen.
Da es diesmal keine amerikanischen Soldaten in der Nähe gibt darf Dudikoff ein paar Ex-Sträflinge „bekehren“. Wirkt ein wenig als hätte man kurzzeitig einen neuen Endzeitfilm drehen wollen denn die Sträflinge und deren Lager könnten glatt aus „Mad Max“ stammen. Naja, so haben wir am Ende wenigstens noch etwas Kanonenfutter denn dort wird wieder schön geballert und gefightet. Schön triffts allerdings nicht wirklich denn, ebenfalls wie in den Vorgänger, ist die Action lahm und die Fights eher peinlich. Die Protagonisten warten noch immer schön brav den nächsten Treffer ab, alles wirkt als hätte man es in Zeitlupe gedreht.
Wer Dudikoff in den Vorgängern für schlecht hielt, der wird beim Anblick David Bradleys schreiend davon laufen. Sein Schauspiel ist schlecht, seine Martial Arts Vorführungen ebenfalls. Katastrophal wenn so jemand die Hauptrolle spielt, da hilft es auch nicht das im letzten drittel Dudikoff in seine alte Rolle schlüpft, zumal ihm diesmal die tatkräftige Unterstützung des leider verstorbenen Steve James fehlt.

So, was lernen wir darauf ? Das wir uns nicht hätten über die Vorgänger beschweren sollen und das man Sem Firstenberg tatsächlich vermissen kann. Zumindest Teil 1 und 2 sind im Gegensatz zu Teil 4 wahres Gold. Man kopierte die altbekannte Story und ersetze so ziemlich alles durch etwas schlechteres. Die Darsteller sind erbärmlicher als ihre ohnehin schon unfähigen Vorläufer, die Action ist dilettantisch inszeniert, alles wirkt (ungewollt) trashig und überwiegend langweilig.
Da kommt selbst beim geneigten Fan kein Spaß auf. Ein Film für die Tonne.

#86 Azazel2k

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Geschrieben 21. August 2008, 06:49

Louis und seine ausserirdischen Kohlköpfe Komödie; Frankfreich 1981; Jean Girault; 19.08.2008 DVD :D

Kindheitserinnerungen….sie können. Habe ich in der letzten Zeit immer wieder gelernt, war mir aber schon früher bewusst. Bemerkte ich immer dann wenn ich versuchte einen Bud Spencer / Terence Hill Streifen am Stück zu sehen. Geht meist nicht, denn viele dieser Streifen sind aus heutiger Sicht, für mich, einfach nur langweilig.
Ein anderes Kaliber ist da Louis de Funes. Zugegeben, seine hektische, cholerische Art ist nicht jedermanns Sache. Mag ja auch nicht jeder Michael Mittermeier. In vielerlei Hinsicht könnte man de Funes sogar als Bruder im Geiste des ollen Michi`s sehen. Schnell, hektisch und eben cholerisch neigt der gute zum Overacting. Im Gegensatz zu vielen anderen aber auf sehr sympathische Weise, was für uns Deutsche wohl auch an der passenden deutschen Synchronstimme liegt.

Vergriffen habe ich mich diesmal an „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“, die französische Version von „Mein Onkel vom Mars“, oder auch „Mork vom Ork“. Statt dem netten Mork oder dem Onkel kommt hier ein Alien in Menschengestalt samt lustigem Anzug angewackelt. Kein Absturz, keine Invasionspläne, ja nicht mal das suchen nach Bodenschätzen treibt ihn hier her. Es sind schlicht und ergreifend die lauten Fürze von Louis und seinem buckligen Nachbarn.
Klingt komisch, ist es auch. Zumindest wenn man über Fürze, de Funes, witzige Dialoge und manch sarkastischem Spruch lachen kann. Davon gibt es hier reichlich und dazwischen erzählt uns der Film, fast unbemerkt, vom älter werden und den damit evtl. entstehenden Problemen.
Louis und der Bucklige sind Relikte aus vergangenen Tagen. Sie leben abgeschieden in ihren Häusern welche (schon damals) wirken als stammten sie aus dem letzten Jahrhundert (ok, sieht man in Frankreich öfter). Tag ein Tag aus verbringen sie ihre Zeit indem sie sich alte Geschichte erzählen, Wein trinken, Kohlsuppe löffeln und furzen. Punkt Ende. Nicht aufregend, aber irgendwie glücklich. Doch auch in Frankreich geht man (kaum vorstellbar) mit der Zeit und so sollen die beiden Alten einer neuen Wohnsiedlung weichen, was sie selbstverständlich nicht tun. Kurzerhand baut man die Siedlung eben drum herum.
Selbst die Versuche des Außerirdischen, Louis Sehnsucht nach dessen verstorbener Frau durch ein Wiederbeleben der selbigen zu befriedigen geht in die Hose. Die Angetraute ist jung und schön und….anpassungsfähig. Was soll sie mit einem alten Knorzen ? So ist sie schneller weg als Louis piep sagen kann, doch auch das versteht er und es ist ihm nur wichtig seine Frau in guten Händen zu wissen.

Man kann nun leicht sagen der Film erzählt uns im Prinzip nix, er wäre ein Vorreiter des Fäkalhumors und versucht lustig zu sein obwohl er es nicht ist. Sicher hat Louis de Funes bessere Komödien gedreht, dennoch… da gibt’s was. Unter der Oberfläche des Furzhumors kann man dem Film ein Plädoyer fürs Älter werden, den besseren Umgang mit unseren „Alten“ unterstellen. Louis und der Bucklige sind alt, sie leben teilweise in ihrer eigenen Welt und können mit dem ganzen Schnick Schnack des (damaligen) Fortschritts nichts Anfangen. Sie sind zufrieden mit dem was sie haben, ihrem Wein, der Kohlsuppe, einer Katze und den Erinnerungen. So könnten sie bis an ihr Ende leben doch man lässt sie nicht. Sie sollen sich anpassen und sind doch nur alte, kauzige Menschen die niemanden mehr haben, ja sowieso bald sterben. Also haben sie dem Fortschritt, in Form der Wohnsiedlung samt Freizeiteinrichtung zu weichen. Das neue verdrängt rigoros das alte. Dem entgegen steht, evtl. als Idealbild, der Planet des Außerirdischen. Denn dorthin werden Louis, der Bucklige und die Katze am Ende samt Haus und Hof verfrachtet. Dort möchte man sie haben, dort zählen sie noch etwas und dort interessiert man sich für Louis und sein Wissen.

Jep, so sollte es wohl im Idealfall sein und vielleicht, ja vielleicht wollte uns da der Regisseur etwas sagen….kann so sein, muß aber nicht. Evtl. spinne ich mir das ja alles nur zusammen und sehe da mehr als es ist…..unterhalten hat mich der Film dennoch….gelacht habe ich viel….jep, ich kann über Fürze lachen !

Bearbeitet von Azazel2k, 21. August 2008, 06:52.


#87 Azazel2k

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Geschrieben 11. Oktober 2008, 10:45

The Scorpion King 2 Fantasy/Action USA 2008; Russel Mulcahy; DVD 30.09.2008 :gaehn:

Sequels kennt jeder oder ? Eine Fortsetzung die in der Regel zeitlich nach dem Vorgänger spielt. Irgendwann kamen die findigen Drehbuchschreiber auf die Idee neben den Sequels auch noch Prequels zu drehen. Also eine "Fortsetzunge", die zeitlich vor dem 1. Film spielt und evtl. eine Vorgeschichte erzählt. So geschehen nach zwei "Mumien" Filmen von Stephen Sommers. Dwayne "The Rock" Johnson durfte in dem Prequel "The Scorpion King" Conan like Gegner schnetzeln und erzählen wie er zum Skorpion König wurde. Dumm nur das diese, neu erfundene, Vorgeschichte so gar nicht zu dem bösen Obermonster aus "Die Mumie kehrt zurück" passen wollte.

Ist aber auch wurscht, der Film Vergangenheit und nun gibts "The Skorpion King 2" ! Das Sequel...äh nein...Prequel ? Richtig ! Denn hier haben die Vorgeschichte zur Vorgeschichte. Kurz wird angeschnitten wie der olle spätere Skorpion König Matajus zum Krieger ausgebildet wird und anschließend einen bösen Despoten, Königs- und Vatermörder zur Strecke bringt. Jiiiha ! Nur passt dieser ganze Murks geschichtlich weder zur "Mumie kehr zurück" noch kann man das ganze wirklich in einklang mit dem 1. "Skorpion König" bringen.

Wie gesagt, das ganze beginnt in Matajus Kindheit, widmet sich dieser in einer an den Anfang von "300" erinnernden, kurzen Sequenz und wusch: Vater Tod, Sohn erwachsener Krieger der auch so gar keine Ähnlichkeit mit The Rock hat und nichtmal sonderlich muskulös daher kommt. Was waren das noch für Zeiten als in zahlreichen Trashstreifen der 80`er völlig untalentierte Laiendarsteller mit waren Muskelbergen durch die Kulissen robbten. Nun haben wir es eben mit einem schönlich zu tun der wie gesagt nicht nur reichlich wenig Mukkis hat, sondern dazu noch mit der Talentfreiheit seiner 80`er Kollegen gesegnet wurde. Damit das ganze nicht so auffälllt stellte man ihm ebenso wenig talentierte Jungdarsteller zur Seite und fertig ist die Fantasy RPG Party nach Schema F.

Der Krieger
Die Amazone
Der Magier...ok, Schreiber.

Fortan lässt Regisseur Russel Mulcahy (gerade mit "Resident Evil 3" im Kino angekommen durfte der ehemalige "Highlander" Regisseur hier wieder nur für den DVD Markt drehen) seine Truppe sinn- und verstandlos durch die Gegend tappsen. Wollte man gerade noch nett und höflich den Pharao um Hilfe bitten, befindet man sich im nächsten Moment mit dessen Wachen im Zweikampf um anschließend im Labyrinth des geradezu lächerlich gestalteten Minotaurus zu landen (mitten in Ägypten ???) von wo aus man sich in die seltsam anmutende Welt der Toten gelangt. Die Begleitergruppe unseres Helden, dank Zwischenstopp im Kerker kurzzeitig auf beachtliche Größe angestiegen, wechselt aus unerfindlichen Gründen mal hier mal dort die Seite wärend sie munter fröhlich, völlig platt in Windeseile wieder auf ein Minimum reduziert wird. Nach einem popeligen, emotionslosen und langweiligen Fight mit der Herrscherin der Unterwelt entkommt man mit dem Objekt der Begierde: dem Schwert des Damokles (auch keine Ahnung was dieses Ding in Agypten zu suchen hat bzw. warum der Eingang unter dem Palast des Pharaos war...). Die nette Dame aus der Unterwelt ist sauer und gibt dem Bösen Despoten mehr macht weshalb sich dieser beim Finalen Fight in einen fast komplett unsichtbaren (hui, wie kostensparend) CGI Skorpion verwandeln kann. Matajus kämpft und wären seine Minigefährtentruppe nebenbei das gesamte Volk rettet besiegt er den bösen Magier, wird aber von ihm "gestochen" was wohl irgendwann dann wieder erklären soll warum er der Skorpion König ist/wurde oder was auch immer.

So, ganzer Film ironisch und sarkastisch aufgearbeitet. Dennoch fasse ich nochmal zusammen:
08/15 Fantasystory die sehr ähnlich im ebenfalls nicht berauschenden "Kull" erzählt wurde. Der möchtegern Conan Nachfolger war aber immerhin unterhaltsamer als dieser Schmu hier.
Miese Darsteller von denen man noch nie groß was gehört hat. Schlimm das der Matajus Darsteller so gar keine Ähnlichkeit mit The Rock hat, der Widererkennungseffekt ist gleich 0 was wie gesagt auch für die nicht zum "Nachfolger" passende Story gilt.
Überwiegend wirklich grottigste Effekte. Vom Minotaurus ist fast nix zu sehen und das was man sieht erinnert an popeligstes Puppentheater. Der Skorpion am Ende stammt aus dem Computer und könnte so auch in einem Videospielauftauchen. So auf den ersten Blick wirkt Sonys "God of War" hübscher als dieses Mistvieh.

"The Skorpion King" hatte wenigstens "The Rock" und bot nette, leichte Fantasyunterhaltung, was hier bleibt ist Film der zurecht nur auf DVD veröffentlich wurde. Teilweise wirkt die Story recht lustlos zusammen gestückelt. Wechsel im Verhalten der Personen kommen plötzlich und nicht nachvollziehbar und warum man nun gerade wo ist erklärt sich auch nicht. Platt, doofe Fantasyaction die sogar viel zu wenig Action und dafür zuviel doofen Text bietet. Braucht kein Mensch den Schmu...

#88 Azazel2k

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Geschrieben 12. Oktober 2008, 12:36

WANTED Action, USA 2008; Timur Bekmambetow; 10.09.2008 Kino

Ich mag Comicverfilmungen und Angelina Jolie sowieso. Viel sollte bei Wanted also nicht schief gehn. Viel Action, tolle Effekte und ne heiße Braut !
Denkste !

Mann stirbt, Junge Typ "Looser" wird rekrutiert und zum neuen Super Killer ausgebildet um den vermeindlichen Mörder des Vaters zu stellen und zu töten ! Yeeeah !

Mehr Story gibts nicht. Der Anfang ist auch ganz ansehnlich. Zugegeben, abgedreht wie Sau aber das gestehe ich einer Comicverfilmung zu. Um die Ecke schießen, Flugbahn einer Kugel bewußt in großem Maße ändern, über zig Meter springen ? Was ist das schon im Vergleich zu den Fähigkeiten eines "Spiderman" oder den enormen Kräften der "X-Men". Das stört also nicht weiter wenn man weis um was für eine Art Film es sich handelt.

Der erste Schock stellte sich beim Auftauchen der (eigentlich) heißen Frau Jolie ein. Gut, aus dem TV war man den Anblick gewöhnt, doch wenn eine diese abgemergelte Gestalt das erstemal von der Leinwand aus anblick wirkt es sehr krass. Dürr, dürr und nochmals dürr. So hätte ich sie im neuen Romero erwartet aber nicht hier als sexy Killerin, denn sexy kommt sie für mich nicht rüber (und wie gesagt: für mich zählt sie mit zum heißesten was auf Erden rumläuft). Ihre Rolle verkörpert sie gewohnt gut, allerdings liegen ihr solche Rollen eben auch. Da muß sie nicht viel machen.
Morgan Freeman hingegen wirkt als spiele er im nächsten Boll Film. Emotionslos, langweilig setzt er kontinuierlich den gleichen, leeren Gesichtsausdruck auf. Langweilig.

Wie gesagt, die Action passt. Verfolgungsjagden zu Fuß und im Auto, fette Schießereien, viel Kleinhaus und eine furiose Szene im Zug. Hier sei mal angemerkt: Was soll das gepiense über diese Szene ? Sicher waren da andere Menschen im Zug, sicher sterben die auch und ganz sicher geht mir das am Arsch vorbei. Mal dumm gefragt aber wen interessierten die ganzen Arbeiter und Zivilen Hilfskräfte die mit dem Todesstern in Star Wars untergingen ? Eben, keine Sau (bis auf den Autor der mit einem Buch darüber Kohle verdiente) ! Solche Szenen gibts nun mal hin und wieder in Actionfilmen, was solls ?
Etwas blöd fand ich einige Szene die mir doch recht bekannt vorkamen. Zufall oder Einfallslosigkeit und damit meine ich nichtmal den ausgelutschten "Matrix" Effekt (da dieser hier doch einiges an Eigenständigkeit vorweist und sogar Sinn ergibt). Da gab es erneut den Autoüberschlag (aus "Wächter der Nacht"), die Autoferfolgung am Anfang kam einem auch bekannt vor ("Terminator 2") und das treffen mit dem Messermann gegen Ende erinnert frappierend an das Finale aus "Gangs of New York" (dort allerings besser und packender). Nett gemacht, aber eben einfallslos.
Auch ist der Film nicht immer logisch. So wirklich verstehe ich z.b. nicht wieso es überhaupt zu dieser Konstellation der Figuren kommt. Warum watschelt der Vater des Helden nicht einfach über die Straße und sagt ihm "Tach, ich bin dein Vater !". Wozu die später Geheimniskrämerei ?
Wozu der dämlichen Trainingswettlauf auf dem Zug und das spätere Attentat vom fahrenden Zug aus ? Nur weils cool aussieht ?

Zu guter letzt kommt noch hinzu das der Film recht vorhersehbar war. Spätestens als der, quasi göttliche, Webstuhl ins Spiel kam wußte man mehr oder weniger wie der Hase läuft. Schade, denn ab hier war die Luft größtenteils wirklich raus (bis auf ein paar nette Actionszenen). Ist zwar ganz lustig das die Gemeinschaft dieser hochbegabten Killer so zur modernen Variante der drei Moiren werden (zumindest im weiteren Sinne) entschärft die Aussage des Films aber in keiner Weise. Denn diese sehe sogar ich als bedenklich. Nicht für den "normalen" Zuschauer, aber für die ganzen ohnehin schon durchgeknallten Vollidioten. Der normale, arbeitende Mensch wird im Film verbal schön niedergemacht, das töten, die Action, die Gewalt wird offenkundig gut geheißen und stellenweise mit Spaß an der Freude zelebriert was den Film eben sehr deutlich von Filmen wie "JOHN RAMBO" (ja, der Vergleich ist Absicht) abhebt.
Immerhin gibts noch etwas Humor, z.b. immer dann wenn der neue Super Assasine auf "Teile" seines alten Lebens trifft. Das ist witzig, auch wenn er selbst hier sehr brutal reagiert und dann noch als "der Beste!" betitelt wird.

Am Ende bleibt, wie sooft, ein unterdurchschnittlicher Film der einfach nur Action präsentieren wollte, mit seiner Aussage, fader Inszenierung, Vorhersehbarkeit und blödem Gebbabel aber viel zu viel kaputt macht.
Will ich stylische, coole Action sehen greife ich lieber zum kontinuierlich und in voller Länge überzogenen "Shoot em up". Ohne diese blöde Aussage, viel cooler und einfach geil ist dieser der weitaus besser Film.
"tu ma lieber die Möhrchen".

#89 Azazel2k

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Geschrieben 13. Oktober 2008, 18:31

IRONMAN Action; USA 2008; Jon Favreau; 12.09.2008 DVD

Comicverfilmungen gibts mittlerweile wie Sand am Meer. Selbst die Helden aus der 2. Reihe kamen schon zu Leinwandehren wärend ein paar der ganz alten Recken noch auf sich warten lassen. Immerhin schaffte es dieses Jahr noch der olle Iron Man in die Kinos.
Nachdem Michael Bay die Transformers glaubwürdig auf die Leinwand brachte sollte es ja wohl auch kein Problem sein diesem Helden Flügel zu verleihen. Schließlich ist der Iron Man ein gewöhnlicher Mensch ohne Superkräfte in einem Kampfanzug.
CGIs machen ja alles möglich. Also auch den Iron Man.

Im Kino gespaart, aber auf DVD nachgeholt. Naja was heißt gespaart, ich habs nicht geschaft ins Kino zu gehen denn Robert Downey Jr. wollte ich mir eigentlich auf der großen Leinwand geben nachdem ich bereits den "Singing Detectiv" nur auf DVD betrachten konnte. Freudig die DVD eingelegt und los gehts mit dem neuen Actionkracher Iron Man !
Aber weit gefehlt ! Nach einer fulminanten Eröffnungssequenz zieht Regisseur Jon Favreau rigoros die Handbremse, schließlich ist es fast schon eine unausgesprochene Regel die Figuren erst groß vorstellen zu müssen. Hat leider zur folge das man sich nun minutenlang die Vorgeschichte von Jon Stark, der Mann im Iron Man Anzug, anhören muß.
Erfolgreicher Vater (wow, mal nicht ermodert worden !), Wunderkind, schnelllebig, arrogant...blabla. Nachdem man dies ca. 10-15 vor uns ausgebreitet hat springen wir wieder zur Eröffnungssequenz. Endlich wieder Action ! Doch Zack ! Wieder Handbremse. Wärend der Held in Gefangenschaft sitzt freundet er sich mit einem Mitgefangenen an. Beobachtet von Kameras soll er eine neue Wunderwaffe bauen. Macht er aber nicht, stattdessen bastelt er sich den ersten Prototypen seines Kampfanzuges...ja, die Kameras sind immer noch an. Merkt dennoch keiner. Nach weiteren 10-15 Minuten in denen wir weiteren bedeutungsschwangeren Dialogen lauschen dürfen und zusehen wie Stark seinen Anzug zusammenhämmert gibts endlich wieder ein wenig Action bevor man erneut die Handbremse zieht.

Dies zieht sich durch den ganzen Film. Kurze Actionszenen wechseln sich mit ellenlangen Dialogszenen welche uns die Figuren und deren Leben näherbringen sollen. Tatsächlich reitet Favreau aber fast ausschließlich auf Tony Starks Leben herum. Downey Jr. darf uns mehrmals zeigen das Stark nun kein naiver Waffenbauer ist sondern tatsächlich nur gutes will und die Welt von Waffen und Gewalt befreien möchte. Toll ! Hier handelt es sich um einen Actionfilm und lass den armen Mann doch endlich zur Tat schreiten statt ihn nur darüber reden zu lassen ! Klar ist es ulkig die Fehlschläge beim Bau des "richtigen" Anzugs zu sehen, interessant mag es auch teilweise sein aber bitte in Maßen. Am Ende fallen von den 123 Minuten das Films knappe 30 Minuten auf die Action wovon knapp 10 Minuten den recht mauen Finalkampf darstellen. Der Bösewicht taucht auf und ist schneller verschwunden als man gucken kann.
Wie viele andere Film leidet auch Iron Man unter der Vorhersehbarkeit, spuhlt er doch alles nach Schema F ab. Wer der wahre Böse Bube ist dürfte nach wenigen Minuten klar sein. Mag ja nur meine Meinung sein aber Bridges Figur sprüht die Hinterlist und Boshaftigkeit doch aus dem Gesicht. Wie der Bösewicht zum Superschurken wird dürfte auch jedem nach kurzer Zeit klar sein und wozu Starks Geschenk, welches er von seiner Sekretärin bekommt, dient weis man auch auf Anhieb.

Große Tiefe, keine plumpe sinnlose Action und tolle Charaktere incl. toller Darsteller ! Das hatte ich im Vorfeld oft gehört. Die Darsteller haben mir dann auch wirklich gefallen. Allen voran natürlich Downey Jr., auch Bridges als Bösewicht ging in Ordnung und Frau Paltrow ging mir zumindest nicht auf die Nerven und war hübsch anzusehen. Die Effekte waren toll...aber das wars auch schon. Wenn tolle Figuren/Charakterzeichnung (wo waren die eigentlich besser als bei Kollegen wie "Spiderman" ?) und Tiefe bedeutet das Action und Spannung auf der Strecke bleiben, ja dann hätte ich in Zukunft bitte lieber wieder reinrassige, schnörkellose Action ohne Sinn und Verstand. Die Bay Streifen mögen überwiegend hirnrissige Effektoverkills darstellen, aber immerhin hindert mich das ständige Krach bumm am Einschlafen wärend ich bei Iron Man fast schon zu Tode gequasselt wurde. Wenigstens besitzt der Film etwas Humor und kommt nicht bierernst daher wie es vor ein paar Jahren Ang Lees Schlaftablette "HULK" tat.

Witzigerweise geht es mir mit vielen 1. Teilen im Bereich der Comicverfilmungen so. Ob nun der 1. "Spiderman", "X-Men" oder auch "Batman Begins" (wobei mir letzterer von den genannten am besten gefällt): sie alle bieten vergleichsweise wenig Action und erzählen oftmals viel zu öde die Entstehungsgeschichte der Helden.
"Iron Man" hätte auf einige Dialoge verzichten sollen und dafür ein oder zwei Actionszenen mehr zeigen sollen. Außerdem hätte man das ganze um gute 20 Minuten kürzer fassen können damit der Film straffer wird. So ist das ganze leider ein recht zähes Filmchen geworden. Hoffentlich wird die Fortsetzungen spannder...

#90 Azazel2k

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Geschrieben 14. Oktober 2008, 09:47

GET SMART Komödie; USA 2008; Peter Segal; 14.09.2008 Kino :P

Manchmal kommt es anders als man denkt !

In den USA gehört Steve Carell mittlerweile zu den Top Comedians. Seine Filme sind meist eine sichere Bank und spielen ihre Kosten locker wieder ein. Ausnahme „Evan Allmächtig“, die peinliche quasi Fortsetzung zu Jim Carreys Superhit „Bruce Allmächtig“. Aber wurscht, ob nun als „Evan“ oder 30 jährige, männliche Jungfrau. Carell fand ich nie besonders witzig und seine bisherigen Filme finde ich alles andere als unterhaltsam.

„Get Smart“ ist nun die Kinoversion einer Agenparodie Serie der 60`er. Lief im deutschen TV unter „Maxwell Smart“ und wurde von Mel Brooks erdacht. Die Serie fand ich in meiner Kindheit recht witzig. Unvergessen der Soundtrack, die Telefonzelle, das Schuhtelefon und nicht natürlich der Hauptdarsteller. Tolpatisch, witzig und eine perfekte Syncronstimme. Da würde es ein Kinoremake schwer haben, umso mehr da ich mit Steve Carell wie gesagt nicht viel anfangen kann.

Sonderlich viel hat das Remake dann, abgesehen von Namen und Grundidee, nicht mehr mit der Serie gemein. Der neue Maxwell Smart ist auch recht „smart“. Im Gegensatz zu seinem TV Vorgänger möchte er erst noch Agent werden denn bisher ist er als Analytiker beschäftigt. Die gefährlichen Aufträge erledigen Leute wie Nummer 23 (The Rock). Dank eines versteckten Doppelagenten von Kaos wird Maxwell jedoch zur einzigen Hoffnung und darf mit der scharfen Agentin 99 die Welt retten.

Nun und tatsächlich gestaltet sich das ganze recht witzig obwohl, oder auch gerade weil man Maxwell Smart nicht mehr ganz so grenzdebil herumstacksen lässt. Carell wirkt meist wie ein richtiger Agent. Engagiert und mit vollem Körpereinsatz kann er mehr als einmal einen bösen Buben ausschalten. Seine Ideen und die Herangehensweise sind meist gut und richtig, nur an der Umsetzung hapert es dann ein wenig. Die Slapstick Einlagen kommen anschließend furztrocken und wirken deshalb irgendwie realistisch und stimmig. Selten gibt es Szenen die haarscharf an der Lächerlichkeit vorbeischrammen wie die Szene in der Flugzeugtoilette.
Ärgerlicher sind da ein paar Logiklöcher und nicht wirklich schlüssige Sachverhalte. Nun kann man zwar sagen diese wären bei einer Komödie nicht nötig, allerdings würden sie den Film stimmiger machen.
Warum ist 23 ein Doppelagent ?
Was geschieht mit Kaos als der Anschlag schief geht ?
Was geschah in der Kontrolzentrale ect. pp.
Es gibt einige offene Fragen und Ungereimtheiten, dafür aber einen recht zähen Showdown. Auch hier hätte man den Film ca. 10 Minuten kürzen können.

Dennoch bleibt`s eine unterhaltsame, unerwartet ernste Agentenparodie mit sympathischen Darstellern und Witz der nur selten wirklich lächerlich und unrealistisch wird. Hätte ich so ehrlich nicht erwartet. Die Serie gefällt mir dennoch um einiges besser.





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