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"Now it's dark!"


784 Antworten in diesem Thema

#41 Tornhill

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Geschrieben 13. Juli 2003, 17:55

THE SHINING (Grossbritanien 1980) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Stanley Kubrick


Ich weiss gar nicht wie lange ich es vor mich hergeschoben habe, die amerikanische Langfassung von THE SHINING (immerhin 142 Minuten) anzuschauen. Die Länge kann es nicht gewesen sein, wohl eher ist der Grund darin zu suchen, dass ich den Film in den letzten 11 Jahren sehr oft gesehen habe. Das war aber immer die von Kubrick selbst zurechtgestutzte Fassung für den Rest der Welt. Und dann auch immer nur in Deutsch. In Zukunft werde ich wohl nur noch die Langfassung schauen....solch einen Eindruck hat sie bei mir hinterlassen. Sie ist von deutlich mehr düsteren Vorahnungen geprägt, als die kurze Fassung bei der auf die Charaktere alles manchmal unerwartet hineinbricht. Es hat sehr viel Spass gemacht die längeren und auch für mich gänzlich neuen und unbekannten Abschnitte zu entdecken. Vielleicht finde ich bei späteren Rezeptionen des Films heraus in welchen Ecken Kubrick seine Geister für den Film rekrutiert hat. ;)
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"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)

#42 Tornhill

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Geschrieben 13. Juli 2003, 22:25

METROPOLIS (Deutschland 1927) - DVD (UFA/Transit)
Regie: Fritz Lang

Eine vollständige Rezeption ist ob des unvollständigen Films ja bekanntlich leider nicht möglich. Gut ein Viertel fehlen aus dem ca. 116 Minuten langen Film. Was mich erfreut ist natürlich das zeitweise atemberaubende Brillianz des restaurierten Bildes. Anfangs war es schwer Zugang zu dem Film zu bekommen. Zu lang lag die letzte Sichtung zurück (über 10 Jahre). Und damals war es die Fassung mit der Giorgio-Moroder-Musik. Aber der Film kann trotz seiner Lücken durchaus mitreissen, wenn auch manche theatralische Geste, die so üblich im Stummfilm war etwas Stirnrunzeln verursacht. Ich fragte mich noch während des Films ob man überhaupt das Yoshiwara zu Gesicht bekommt. Hatte auch keine Ahnung das das Bild mit den einzelnen Augen aus der Sequenz mit der tanzenden Babylon stammte. Eine für seine Zeit ganz schön heftige Szene.
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Was mich vor allem am Finale überrascht waren die durch die turbelenten Ereignisse ergrauten Haare von Joh Fredersen. Ich weiss ja nicht ob ich mich täusche, aber sah ich gewisse homosexuelle Anspielungen bei Freder und Josaphat? Sollte man einmal hier ausdiskutieren. Denn der Film ist ja keine reine Erlösergeschichte, sondern hat sicherlich viele tiefergehende Bedeutungen.
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#43 Tornhill

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Geschrieben 14. Juli 2003, 18:18

MEAN STREETS (USA 1973) - DVD (E-M-S)
Regie: Martin Scorsese


Es ist gefährlich wenn junge Männer heranwachsen und immer noch ihr kindisches Verhalten haben. Wenn dann noch Geld, Frauen und Waffen ins Spiel kommen ist zusammen mit dem heruntergekommenen Little Italy eine explosive Mischung am Brodeln, die jederzeit hochgehen kann. Da können noch sooft die Bars unsicher gemacht oder Paraden auf der Straße abgehalten werden. Irgendwann kommt der Zahltag. Zumindest einem wird es sofort bewusst. Trotzdem geht er in die Kirche. Das es nichts nützt ist die logische Konsequenz all dessen was ich oben aufgeführt haben.
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Wenn selbst das Umfallen eines Stuhls wie ein Pistolenschuss klingt, wenn einfach so ein Betrunkener auf der Toilette angeschossen wird oder die Kleinganoven sich in der Billiardhalle verdreschen ist man im Milieu der Verlierer. Nichts wird sie je retten.
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#44 Tornhill

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Geschrieben 15. Juli 2003, 07:10

SHOCK CORRIDOR (USA 1963) - DVD (Criterion)
Regie: Samuel Fuller


Wer erwartet, daß Reporter Johnny Barrett um einen Mordfall in einer Psychiatrie aufzuklären sich einweisen lässt und ohne Schaden davonkommt, dem sein ein anderer Film empfohlen. Er tut es nur um an den höchsten Preis seiner Profession zu kommen. Den Pulitzer-Preis. Doch schon am ersten Abend ahnt er, daß die Mächte die er heraufbeschwört hat zu mächtig sind als daß er sie bändigen könnte. Selbst seine Geliebte, die Stripperin Cathy, die mit verantwortlich ist, kann ihn nicht mehr retten.
Sam Fuller stellt das Amerika dieser Zeit in dieser geschlossenen Anstalt nach. Da gibt es den Schwarzen der den Ku-Klux-Klan gründet, einen Opernsänger, der zwischen seinen Gesangskünsten Johnny durchaus kluge Weisheiten beibringt, einen Kriegsveteranen des Korea-Krieges, der lieber alte Schlachten des Bürgerkriegs nachstellt. Ihnen allen begegnet er zunächst mit Distanz und einem gewissen Amusement, aber letztendlich ist es Johnny selber der sich in den Abgrund reisst.

Zeichnet sich EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST mit reichlich Theatralik aus, so hat hier der harte Realismus die Oberhand. Und das Ende ist nicht beschönigend oder hoffnungsvoll wie bei KUCKUCKSNEST.

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#45 Tornhill

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Geschrieben 15. Juli 2003, 21:13

AFFLICTION (USA 1998) - DVD (Kinowelt)
Regie: Paul Schrader


Man soll sich nicht mit einem wunden Hund anlegen. Das sagt selbst die Figur die Nick Nolte spielt. Auch wenn er bis jetzt nur knurrt wird er irgendwann zubeissen. Ein ganz tolle Szene, ein ganz toller Film. Umso erstaunlicher das überraschende Ende. Das im Netz kaum etwas über den Film zu finden ist zeigt wieder mal allzu deutlich wie manche Überlebende des New Hollywood und ihre Arbeit heute übersehen wird.
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Wie es Schrader schafft dem System immer wieder Filme abzustrotzen und finanziert zu bekommen ist schon eine beachtliche Leistung. Und wenn er dann noch einen solchen Filme bewerktstelligt kann man froh sein, dass er nicht ausgelaugt ist weitere Filme zu machen. Großartiger Ensemblefilm bei dem es keine Schwachpunkte zu finden gibt.
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#46 Tornhill

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Geschrieben 16. Juli 2003, 17:29

THE COMMITMENTS (Grossbritanien 1991)
Regie: Alan Parker


Ein richtig lebendiger Film über das Träumen und über das Leben dieses Traums. Daß er so kurz ist liegt an den übergroßen Egos vieler Beteiligter. Jimmy will ein großer Manager einer Soul-Band schafft es aber nicht das Geld dafür aufzutreiben. Dean spielt gerne Saxofon, aber doch eigentlich lieber in einer Jazz-Combo. Joey setzt Jimmy mit seinem Gerede über die "Großen" soviel Flausen in den Kopf, dass er letzendes nur schiefgehen kann. Nebenbei vernascht er auch noch die drei Backgroundsängerinnen. Deco hat mit seiner Reibeisenstimme soviel Erfolg, dass auch er letzten Endes abhebt. Ein Arsch ist er aber von Anfang an, von daher ist das nicht verwunderlich.
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Das der Film trotzdem funktioniert liegt an den klugen Wendungen und Schlänkern mit denen Alan Parker dieses kleine Juwel versehen hat. Die Songs sind mitreissend dargeboten und gefilmt, die Darsteller wegen ihrer kleine Fehler alle real und die Milieustudie mit scharfen Sinn für Details umgesetzt. Toller Film! :)
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Geschrieben 16. Juli 2003, 21:46

MANHUNTER (USA 1986) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Michael Mann


Wenn ich daran denke was für bescheuerte Titel der Film in Deutschland (erst BLUTMOND und dann ROTER DRACHE nach dem Erfolg von LÄMMER) wird mir ganz anders. Das der Film doch einige Zuschauer fand ist dadurch noch erstaunlicher. Der ganz und gar unbedingte Stilwille Michael Manns macht auch vor diesem Thriller nicht halt.
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Er treibt die Handlung nicht voran, sondern dehnt die Auflösung der Kriminalgeschichte die Will Graham (etwas steif von William Petersen gespielt). Das er mit seinen Handlungen nicht nur sein Leben sondern auch das seiner Familie aufs Spiel setzt, macht die Sache für ihn zu einer Reise ins Herz der Finsternis aus dem er gerade entkommen ist. Denn er hat Hannibal Lecktor gefasst. Er tritt hier nur am Rande in Erscheinung (drei Szenen). Aber diese Szenen sind von einer solchen Intensität, dass man meint das der Bildschirm brennt.
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Dann haben wir noch Tom Noonan. Ihn kannte ich schon z. B. aus HEAT oder aus dem Juwel WOLFEN. Da spielt er nur kleine Rollen. Aber hier trägt ihr die Rolle des Serienkillers Francis Dollarhyde (was für ein Name). Das er nicht nur diabolisch, sondern auch überaus sensibel und zärtlich sein kann wird in seiner Liason mit der blinden Reba (Joan Allen) deutlich. Hier hatte er einen kleinen Strohhalm, den er nur hätte ergreifen hätte müssen um sich zu retten. Wahrlich fantastisch sind ihre beiden Szenen mit dem schlafenden Tiger (mir blieb der Atem weg) und die Verführungsszene als er sie wie ein Voyeur begafft, sie dann allerdings die Kontrolle übernimmt.
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Habe ich jemanden vergessen....oh, ja...Dennis Farina gibt eine solide Vorstellung als Jack Crawford ab, Stephen Lang ist eine helle Freude als Schmieren-Reporter Freddy Lounds und Kim Greist (BRAZIL) spielt eine tolle Rolle als Grahams Ehefrau.
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Ich kann noch nicht sagen, was ich von der Neuverfilmung ROTER DRACHE halten soll. Ich habe ihn bisher noch gar nicht gesehen und irgendwie scheue ich mich auch davor, weil er sich mit diesem stilistischen und darstellerischen Meisterwerk messen wird müssen.

P.S. Übrigens spielt der nette Aufseher Barney (Frankie Faison) aus LÄMMER und HANNIBAL hier eine ganz andere Rolle. ;)
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Geschrieben 17. Juli 2003, 21:38

NAKED LUNCH (Kanada 1991) - DVD (Opening)
Regie: David Cronenberg


Ich kann mich nicht erinnern wann ich diesen Film zuletzt gesehen. Es ist auf jeden Fall lange genug her gewesen um alles zu vergessen was in ihm passiert. Wenn man von dem geschmackvollen Vorspann in die Welt des Schädlingsbekämpfers getragen wird ist ja noch alles in Ordnung. Man nimmt es auch noch hin, dass sich seine Frau mit Drogen voll pumpt. Wenn man aber erfährt das es das Mittel zur Schädlingsbekämpfung (Bug-powder ist, dreht sich schon das erste Mal der Magen um. :eek:
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Schon wird William Lee (Peter Weller) von den Cops wegen Drogenbesitzes (wegen dem Bug-powder) eingebuchtet. Und von da an wird der Film zur Achterbahn. Ein ständiger Wechsel zwischen Halluzinationen und halluzinierter Realität. Geheimnisvolle Kräfte aus Lees Unterbewußtsein manifestieren sich in seine nach lange nicht mehr benutzte Schreibmaschine. Seine Arbeitskollegen empfehlen William einen angesehen Arzt, der schon viele solcher Fälle behandelt hat. Mit seiner Schreibmaschine bewaffnet, macht er sich nach Interzone auf. Aber erst muss er seine Frau beseitigen. Nach diesem lästigen Zugeständnis findet sich Lee in einer Welt von lebenden Schreibmaschinen, Homosexuellen und Drogenabhängigen wieder. Seine Abenteuer soll er dabei stets schriftlich festhalten. Das auch in Interzone nicht alles mit rechten Dingen zu geht wird auch seinem vernebelten Verstand bewusst...
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Cronenberg macht aus dem berühmten Buch von William Burroughs einen Film, der schwer zu greifen ist. Es gelingt Cronenberg dem Zuschauer ständig den Boden unter den Füssen wegzuziehen, wenn dieser sich gerade mit einer Sequenz vertraut gemacht hat. Das er da noch Zeit für Humor findet ist erstaunlich und äußerst efrischend. Die Szene mit Julian Sands und Peter Weller im Restaurant ist göttlich. :D
Der Film bedarf von meiner Seite aus sicherlich noch eine häufigere Betrachtung, da ich ihn jetzt als Heimkinofassung habe. Im TV laufen solch' sperrige Sachen seltenst.
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#49 Tornhill

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Geschrieben 18. Juli 2003, 17:18

HANA-BI (Japan 1997) - DVD (Momentum)
Regie: Takeshi Kitano


Es ist schwer seinen Platz in der Welt zu finden. Das Kitano damit hadert sieht man in diesem sehr persönlichen Film. Wohin soll er sich wenden? Zu seinen ehemaligen Kollegen der Polizei von Tokio, zu den Yakuza, die in anwerben wollen oder soll er seine an Leukämie erkrankte Frau pflegen.
Seinen Partner plagen ähnliche Dinge. An den Rollstuhl wegen einer Schiesserei gefesselt, weiß er nichts mit seiner Zeit anzufangen ehe er widerwillig die Malerei für sich entdeckt.
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Mit kontemplativen Bildern und einer sich auferzwungenen stilistischen Ruhe präsentiert Kitano eine rührende Geschichte, die am Ende in einem großartigen Finale gipfelt. Bewegend und niemals kitschig. Ein großer Film.
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Geschrieben 21. Juli 2003, 15:38

DEEP STAR SIX (USA 1988) - DVD (Kinowelt)
Regie: Sean S. Cunningham


Ein feines Genre-Filmchen präsentiert uns hier "Mr. Freitag-der-13." Sean S. Cunningham. Die Crew einer Unterwasserstation soll eine Raketenabschussrampe für das Militär errichten. Unter Zeitdruck geratend, muss eine Kaverne gesprengt werden. Allerdings gelingt durch die Sprengung ein Tiefseeungeheuer die Flucht aus dieser Kaverne und wittert sofort fette Beute unter den Menschen.
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Jetzt könnte man sagen: öde Story, dutzendmale Besseres gesehen. Falsch. Der Film hebt sich durch die sympathische Charakterisierung der Figuren vom Gros des Genres ab. Er spielt für mich in der gleichen Liga wie Ridley Scott's ALIEN. Denn die gesamte Darstellerriege liefert viel mehr als ein Pflichtprogramm ab. Vor allem Miguel Ferrer überzeugt als Navy-Soldat der zu lange unter der Meeresoberfläche gewesen ist und langsam aber stetig die Nerven verliert.
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Das der Film mit seinem Modellaufnahmen, Matte-Paintings und dem Pappmaché-Monster etwas veraltet wirkt hängt mit der Tatsache zusammen, dass nur ein Jahr später James Camerons Unterwasserepos THE ABYSS die Messlatte in schier unerreichbare Höhen legte. Aber während Cameron manchmal schon moralinsauer seine Moralpredigt über die agressive menschliche Natur abhält, zeigt Cunningham mehr ein Zusammenspiel echter Menschen in Extremsituationen.

Ein sympathischer Film. :)
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Geschrieben 21. Juli 2003, 22:15

THE NINTH GATE (USA/Frankreich/Spanien) - DVD (Artisan)
Regie: Roman Polanski


Also irgendwie bin ich ja skeptisch gewesen ob sich Polanski mit diesem Okkult-Film an seine Glanztaten TANZ DER VAMPIRE und ROSEMARY'S BABY vergeht oder eine guten Film hinbekommt. Und ich bin positiv überrascht. Er versieht seinen Filmhelden Johnny Depp mit reichlich bitterer Ironie, Sarkasmus und einem ekeligen Opportunismus, den man im normalen Hollywood-Kino sicherlich so nicht findet.
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Wie er ohne sichtliche Skrupel sich die Don-Quixote-Bücher weit unter dem tatsächlichen Wert unter den Nagel reisst ist bezeichnend. Ansonsten spielt er die Rolle eines Ahnungslosen, der nicht weiss oder wissen will was über ihn hineinzubrechen droht.
Interessanterweise verfolgt die Detektivgeschichte um die es sich augenscheinlich handelt viele Parallelen zu Polanskis CHINATOWN (1974). Das geht sogar soweit das Polanski ein explizites Ereignis aus CHINATOWN in diesem Film wieder aufgreift. Als Jack Nicholson in der Orangenplantage KO zu Boden geht, wird das Bild dunkel. Genau das gleiche geschieht auch mit der Figur Dean Corso.
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Die anderen Teilnehmer der Besetzung wie Frank Langella, Emanuelle Seigner und die unglaublich sinnlichee Lena Olin tragen neben Johnny Depp ebenso zum Gelingen dieses Films bei, der auch durch wunderbare Aufnahmen französischer Dörfer überzeugt.
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Geschrieben 22. Juli 2003, 17:11

PLANES, TRAINS AND AUTOMOBILES (USA 1987) - DVD (Paramount)
Regie: John Hughes


Auch bestimmt dutzende Male gesehen, aber immer noch für viele Schenkelklopfer geeignet. Das zeichnet diese hervorragende Komödie von John Hughes aus. Er profitiert von zwei glänzend aufgelegte Hauptdarstellern, vielen bekannten Gesichtern aus anderen Hughes-Filmen und haarsträubend komischen Situationen.
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Der ganz normale Wahnsinn zum Thanksgiving...nämlich die Feier mit der Familie bei besagtem Fest bringt viele Amerikaner in Reisewahn. Und was alles auf den Weg nach Hause schiefgeht, passiert ausgerechnet Steve Martin (immer genervt) und John Candy (in seiner wohl besten Rolle). Wenn sich Martin mit der Unterhose das Gesicht abputzt schreit man vor Ekel mit, wenn der ekelige Truckfahrer spuckt und wie ein Schwein grunzt wünscht man sich weit weg, wenn Candy während des Autofahrens versucht seine Jacke auszuziehen oder im Flugzeug sich die Schuhe auszieht, weiss man dass man einen tollen Film sieht. :D+
Und irgendwie ist es auch klar, dass die beiden am Ende dicke Freunde werden werden. :)
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Geschrieben 22. Juli 2003, 22:07

LA FEMME NIKITA (Frankreich 1990) - DVD (MGM)
Regie: Luc Besson



Als ich diesen Film vor Jahren das erste Mal sah, konnte ich mit Bessons Stil nicht allzu viel anfangen. Fand ihn also ziemlich langweilig. Dann sah ich das Remake POINT OF NO RETURN mit Bridget Fonda. Den fand ich einfach nur doof.
Jetzt habe ich schon einige Besson-Filme hinter mir gelassen (LÉON, JOAN OF ARC, THE FIFTH ELEMENT) und kann mich mit seinem unterkühlten Stil besser anfreuden. So finde ich LA FEMME NIKITA äußerst beeindruckend.Eric Serra hält sich hier mit seiner Musik überraschend zurück, aber die Kamera gleitet wie bei Besson üblich elegant durch die Räume. Die zeitlichen Übergänge in der Geschichte sind sehr geschickt umgesetzt worden (auf einmal überspringt der Film drei Jahre).
Die Story des weiblichen Junkies, die wegen Polizistenmordes zu lebenslager Haft verurteilt ist und von der Regierung eine zweite Chance erhält, wenn sie sich als Auftragskillerin zur bedingungslosen Verfügung stellt ist eine tolle Geschichte. Nikita denkt, dass sie mit einer neuen Identität ein ruhiges Leben an der Seite eines Mannes leben kann, doch wird sie mehr und mehr von ihrer Tätigkeit aufgefressen. Bis zu dem Punkt an dem sie sich endgültig entscheiden muss und sich ihrem eigenem Gewissen stellen muss. Das sie diesen Weg alleine gehen muss ist sehr traurig.

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#54 Tornhill

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Geschrieben 23. Juli 2003, 12:08

STAR TREK - NEMESIS (USA 2002) - Leih-DVD (Paramount)
Regie: Stuart Baird


Der erste ST-Film seit THE UNDISCOVERED COUNTRY den ich nicht im Kino gesehen habe. Ich habe mich anscheinend zu sehr von den schlechten Kritiken beeinflussen lassen. Dabei bietet der Film durchweg gute Unterhaltung. Das Thema des verkehrten Spiegelbilds betrifft wieder die zwei Hauptcharaktere Picard und Data. Jeder wird auf seine Weise mit diesem Konflikt fertig. Bei Picard ist es Gewalt um seinen Klon Shinzon zu stoppen. Bei Data ist es das Verständnis um ein ihn hoffnungslos unterlegenes Gegenstück.
Regisseur Stuart Baird (vorher Cutter bei Richard Donners SUPERMAN o. THE OMEN) schafft es bei einigen Szenen der Inszenierung seinen Stempel aufzudrücken. Da sticht vor allem die erste Szene hervor in der Shinzon eingeführt wird. Mindestens zwei Minuten versucht man Blicke auf dessen Gesicht zu erhaschen, was bei der Dunkelheit im Thronsaal des romulanischen Prätors nicht gelingt.
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Manche Szenen wirken aber auch recht plump dahingeklatscht, wie z. B. die Senatsszene zu Beginn, die zumindest über eine überraschende Wendung verfügt. Am ärgerlichsten fällt allerdings der harte Schnitt am Ende auf, als die befreundeten Offiziere um ein guten Freund trauern. Als man glaubt dass jetzt jeder mit einer kurzen Geschichte über die erste Begegnung mit diesem Freund berichtet, wird man schon nach der ersten Geschichte durch den Schnitt brutal aus diesem Moment des Innehaltens und Erinnerns gerissen.
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Was auffällig ist, dass nur vier Charakteren neue Züge vom Drehbuch bekommen. Das trifft neben Picard und Data noch auf Riker und Deanna zu, die zu Beginn des Films in den Hafen der Ehe einlaufen. Hier kann der Film etwas von dem warmherzigen und augenzwinkernden Humor präsentieren. Das ist bitter nötig, bei der dunklen Tönen, die bald die Oberhand gewinnen werden und sich auch nicht mehr das Blatt aus der Hand nehmen lassen.

Vielleicht der letzte Film der "Next-Generation"-Crew. Die Inszenierung am Schluss lässt dies aber offen.
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Geschrieben 27. Juli 2003, 16:03

THE MUSIC LOVERS (Grossbritanien 1970) - (VHS-Aufnahme)
Regie: Ken Russell


Also mir hat der Film bei zweiten Anschauen wesentlich mehr zugesagt als vorher. Er ist wild, roh, überbordend, schockierend, zärtlich, traurig, aber auch blöd, ekelhaft, nichtssagend. Eben eine Achterbahnfahrt wie man sie bei Ken Russell gewohnt ist.
Russell gelingt es bis etwa zur Hälfte des Films einen gewissen Stil zu schaffen, der dem Film durchaus gut steht. Besonders die Aufführung des Klavierkonzerts ist hier hervorstechend, zeigt sie doch wie die Musik Tschaikowskys (Richard Chamberlain) seine Mithörer in ihren Bann zieht und sie fantasieren und Bilder entstehen lässt. Da träumt die kapriziöse Nina (Glenda Jackson) von einem schneidigen Offizier, Tschaikowskys Schwester Sasha träumt von einem idyllischen Leben auf dem Lande und Tschaikowsky selbst träumt von seinem Geliebten.Das Klavierkonzert ist der Auslöser für die folgende Handlung des Films, denn es wird von der Gräfin Nadesha von Meck verfolgt die der Mäzen von Tschaikowsky wird.
Russell wirft achtlos die historischen Daten aus Tschaikowskys Leben in einen Topf und verquirlt in zu einer wilden Biografie, die man nicht allzu ernst nehmen sollte. Unterhalten wird man trotzdem. Es gibt einige recht fragwürdige Szenen, die hingeklatscht scheinen, da sie im Film selbst keine genügende Vorbereitung erfahren haben. Da gehört sicherlich die Heirat mit Nina dazu. Stark ist der Film aber dann wenn Russell seine Traum- und Visionsszenen zur Musik von Tschaikowsky ausspielt. Da werden Kanonen auf die Protagonisten abgefeuert, eine Menschenmenge dirigiert oder wilde Feste gefeiert.

Manchmal großartig brilliant, manchmal recht vereinfachend und dumm. Ich bin zwiegespalten. :unsure:
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Geschrieben 27. Juli 2003, 16:25

THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS (USA 1967) - VHS
Regie: Roman Polanski


Das ist er und das wird er immer bleiben...einer meiner fünf Lieblingsfilme. Wieso? Irgendwann Mitte der 80er gehörte dieser Film, neben ALIEN und WOLFEN zu den Gruselfilmen, die immer am späten Samstag Abend in der ZDF-Reihe "Der phantastische Film" gesendet wurden. Ich habe ihn mittlerweile so oft gesehen, dass ich den Dialog schon mitbeten kann. Und dieser Film wird einfach nie langweilig. Die knapp 103 Minuten fliegen an einem nur so vorbei.
Immer wieder spiele ich virtuell die Flöte mit, wenn der steifgefrorene Prof. Abronsius in Chagalls Wirtshaus getragen wird. Ich kann mich jedes Mal über den Holzpflock-Test an dem Kissen amüsieren oder über Abronsius' Blicke zu seinem Gehilfen Alfred (Roman Polanski) vor Lachen auf den Boden wälzen.
Ich muss immer wieder seufzen, wenn Sarah ihr abendliches Bad nehmen will. Es erfüllt mich mit Schauder wenn Graf von Krolock (Ferdy Mayne) durch das Oberlicht gleitet und Sarah in der Wanne beisst oder wenn Abronsius und Alfred, mittlerweile im Schloss des Grafen, von Koukol zum Grafen geführt werden und dabei durch einen Gang passieren an dem links und rechts Porträts hängen.....

Ich könnte jetzt noch mehr Details auflisten, aber dann müsste ich den Film sofort noch mal anschauen. Hm, gibt es eigentlich Fledermäuse mit dem Namen "gerupus polli zerfallus"? :D

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#57 Tornhill

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Geschrieben 27. Juli 2003, 21:17

SMALL SOLDIERS (USA 1998) - DVD (Universal)
Regie: Joe Dante


Eine Quasi-Fortsetzung für GREMLINS (ebenfalls von Dante inszeniert) will diese Co-Produktion zwischen Universal und Dreamworks sein. Allerdings scheitert sie an der etwas zu glatten schnörkellosen Inszenierung und der ganz auf Marketingmasche ausgerichteten Produktion.
Der Film kommt auch einige Jahre zu spät, denn Disney konnte mit TOY STORY bereits erfolgreich Spielzeug auf der Leinwand lebendig machen. Natürlich machen sich Namen wie Tommy Lee Jones, Frank Langella, Ernest Borgnine und Bruce Dern gut auf der Liste der Namen, aber leider sind sie nur Sprecher der Spielzeuge, die darauf aus sind Krieg gegeneinander zu führen.
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Mit Mikrochips ausgerüstet, die eigentlich für das Militär bestimmt sind, bringen sie zwei Familien an den Rand des Todes. Denn die Commando Elite hat den Auftrag, die friedliebenden Gorgonites auszulöschen, die den Drang haben in die freie Natur flüchten.
Satirische Seitenhiebe auf die amerikanische Kultur gibt es genau wie bei GREMLINS. Nur wirken sie teilweise aufgesetzt. Ärgerlich ist vor allem das Ende, wie sich die Spielzeugfirma bei den durch die Kampfhandlungen der Spielzeugfiguren geschädigten Familien mit viel Geld freikauft. Wenn das ein Seitenhieb auf die amerikanische Gesellschaft sein soll, habe ich ihn anscheinend nicht verstanden.
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"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)

#58 Tornhill

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Geschrieben 28. Juli 2003, 16:39

ONCE UPON A TIME IN AMERICA (USA/Italien 1984) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Sergio Leone


Puh, es ist sicherlich mehr als 10 Jahre her, seit ich Sergio Leones letzten Film gesehen habe. Und ich konnte mich nur noch an Bruchstücke erinnern. Ob das gut oder schlecht war wusste ich nicht, denn so konnte ich mir auch keine Meinung zu diesem Film bilden.
Ich habe das Gefühl als ob Leone tief in seinem Inneren wusste, dass dies sein Schwanengesang werden würde und ob er schon beim Drehen seinen Tod vor Augen hatte. Dass er dreizehn Jahre gebraucht hat um wieder einen Film zu realisieren ist traurig. Aber diesen Film hat er wohl mit seinen ganz persönlichen Ansichten über Freundschaft, Liebe, Melancholie, Verrat, unsäglicher Trauer und Resignation angehäuft, dass schon das Ansehen schmerzt.
Ein absolutes Meisterwerk in darstellerischer, formaler, ausstattungstechnischer Hinsicht. Man kommt sich trotz der monumentalen Länge von fast vier Stunden nicht verloren vor, sondern wird von der sicheren Hand Leones immer tiefer in diese Welt der Trauer geführt.

Grossartig zu Tränen rührend...

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#59 Tornhill

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Geschrieben 28. Juli 2003, 21:35

ROAD GAMES (Australien 1981) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Richard Franklin


Äussert interessant was für kleine Filmperlen aus Australien kommen. Richard Franklin (Regisseur von PATRICK, LINK und PSYCHO II) versetzt mit dieser Geschichte eines Truckers (Stacy Keach), der einen Serienmörder von Anhalterinnen stoppen will im Prinzip einen klassischen Hitchcock-Stoff, nämlich REAR WINDOW, auf die Highways des australischen Outbacks.

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Und das ist absolut hervorragend gemacht. Wie seinerzeit James Stewart im Rollstuhl in seiner Wohnung mit Blick auf den Hinterhof, sitzt Stacy Keach hinter dem Steuer seines Trucks mit einer Ladung von Schweinehälften und beobachtet seine vorbeifahrenden Mitmenschen. Da ist z. B. ein Motorradfahrer, ein Mann der ein Motorboot auf einem Anhänger transportiert oder ein mysteriöser schwarzer Lieferwagen die immer wieder auftauchen. Sein einziger Gefährter ist sein Dingo. Als er eine Anhalterin aufliest (Jamie Lee Curtis) spitzen sich die Ereignisse zu, denn nun nimmt er es mit dem Serienmörder auf.

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Der Film ist allerdings nicht wie REAR WINDOW, von dem er die meisten Anleihen nimmt, nur an einem Ort angesiedelt. Er nimmt sogar einige Anleihen an den Giallo, wie man in der Eröffnungssequenz sehen kann.Es gibt auch die Gelegenheit kurzzeitig die nähere Umgebung wie Tankstellen oder Diner zu besichtigen. In einem tollen Panavision-Format realisiert weiss der Film perfekt zu unterhalten.

Das ist nach den drei oben genannten Filmen, der 4. Film den ich von Richard Franklin gesehen habe. Ich sollte stärker nach weiteren Werken von ihm Ausschau halten. :)
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#60 Tornhill

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Geschrieben 29. Juli 2003, 17:26

SHE WORE A YELLOW RIBBON (USA 1949) - DVD (Kinowelt)
Regie: John Ford


Nordamerika, 1876. General Custer ist von Sitting Bull vernichtend geschlagen worden. Aber die Rachedurst der Indianer, die die Weissen aus ihren Jagdgründen vertreiben wollen ist noch lange nicht gestillt. Immer noch überfallen sie kleine Aussenposten der Kavallerie, überfallen Postkutschen, massakrieren gen Westen ziehende Siedler. Befehlshaber eines dieser Aussenposten ist der kurz vor der Pension stehende Capt. Nathan Brittles (John Wayne). Auch er hat schwer mit den Indianern, die sich für den Krieg gegen den Weissen Mann vereint haben, zu kämpfen. Darüberhinaus machen ihm zwei junge Offiziere, die um die Gunst einer jungen Dame buhlen seine letzten Tage nicht gerade leicht. Als eine Patrouille in Schwierigkeiten gerät, zieht er mit einigen Schwadronen aus. Aber er begeht einen grossen Fehler indem er die Frau, um die sich die beiden Offiziere streiten, mit nimmt.
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John Wayne gibt als alternder Kavallerie-Hauptmann hier einer seiner besten darstellerischen Leistungen ab. Ständig hin und her gerissen zwischen der Offizierspflicht, seinem immer näher rückenden Ruhestand und dem Konflikt mit den Indianern zeigt er im Gegensatz zu anderen Rollen durchaus ambivalente Züge. Die großartigen Technicolor-Aufnahmen von Monument Valley, in dem so viele von John Fords Western spielen, sind eine große Bühne für wilde Schießereien mit den Indianern. Aber irgendwie ist auch dieser Film mit Schuld an dem blutrünstigen Bild der Indianer im amerikanischen Kino dieser Zeit, wenn John Waynes Figur vor dem Finale mit einem Indianerhäuptling spricht. Das hier nie die Siedlungsvorhaben der Weissen thematisiert stösst etwas bitter auf. Zum einen kann man Ford aber zu Gute halten, dass er mit seinen Western den indianischen Einwohner Amerikas ein halbwegs sicheres Zubrot ermöglichtete, indem sie in seinen Filmen auftraten. Zum Glück endet dieser Film nicht in einem Gemetzel wie z. B. RIO GRANDE. Hier schafft es Brittles mit einer List, die Indianer zu überlisten. Dann sei es auch den Amerikanern gegönnt, wenn sie am Ende des Films mit den siegreichen Reitern zurück ins Fort reiten oder stolz auf ihr Land sein können.
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#61 Tornhill

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Geschrieben 29. Juli 2003, 21:34

RAGING BULL (USA 1980) - DVD (MGM)
Regie: Martin Scorsese


New Hollywood begann mit den Paukenschlägen THE GRADUATE, THE WILD BUNCH und BONNIE AND CLYDE. Und es endete mit einem Donnerschlag in Form von RAGING BULL. Der Film lässt Assoziationen mit ROCKY vermuten, macht diese allerdings gleich zu Beginn zunichte. Es ist hier nicht die Geschichte eines Aufsteigers, sondern eines Mannes der ständig mit sich selbst hadert. Er sucht nie die Schuld für seine Fehleer bei sich, sondern bei den Menschen aus seinem Umfeld. Das wird ihn am Ende zugrunde richten.
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Es mag stimmen, dass Scorsese zunächst keinerlei Interesse an einem Boxerfilm zeigte, aber neben den dramatischen Figurenkonstellationen sind auch die Aufnahmen von den zahlreichen Kämpfen Jake La Mottas (Robert De Niro) schlichtweg eine Sensation. Die Kamera enthüllt die grausamsen blutigen Ringschlachten, Fotoblitze zerschneiden die Bewegungen, Blut läuft über den gesamten Körper. Solch eine Intensität schaffen selbst die spätereren ROCKY-Filme oder Michael Manns ALI nicht zu erzeugen.
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Geschrieben 30. Juli 2003, 19:02

BRINGING OUT THE DEAD (USA 1998) - DVD (Buena Vista)
Regie: Martin Scorsese


Nach dem gestrigen Film RAGING BULL hatte ich wieder Appetit auf eine Prise TAXI DRIVER auf Speed. So kann man dieses Werk von Scorsese am besten umschreiben. Wieder einmal zeichnet sich Paul Schrader für das Drehbuch verantwortlich. Nach dem doch recht langgezogenen CASINO wieder mal ein kompaktes Werk, dass ich mit zu Scorseses besten Arbeiten zähle.
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Nicolas Cage gibt als Rettungssanitäter, der zuviele Nachtschichten in Manhattan gefahren ist ein hervorragendes Nervenbündel mit dicken Ringen unter den Augen ab. Wie auch in RAGING BULL hat sich die Figur Frank Pierce eine quälende Bürde auferlegt an der sie zu Grunde zu gehen droht. Doch bei einem Einsatz lernt er die junge Mary (Patricia Arquette) kennen und versucht zu ihr einen vorsichtigen Kontakt aufzubauen. Währenddessen geht es auf den Strassen anscheinend immer heftiger und bizarrer zu. Es müssen eine unbefleckte Empfängnis, eine jesusähnliche Auferstehung, nervende Kollegen und chronische Fälle überstanden werden ehe Frank mit sich im Reinen ist.
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Ein absolut hervorragend inszenierter Film. Selten hat man solch einen rasantes Kaleidoskop an Bildern gesehen. Der äußerst makabere Humor an manchen Stellen verleitet zum lauthalsen Auflachen.
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Geschrieben 31. Juli 2003, 13:24

THE CINCINNATI KID (USA 1965) - VHS
Regie: Norman Jewison


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Jung gegen Alt, gewiefter Taktiker gegen risikofreudigen Nachfolger. Das Kartenspielermilieu von New Orleans macht Norman Jewison (IN THE HEAT OF THE NIGHT, HURRICANE) zum Thema seines Films.
Steve McQueen fordert Edward G. Robinson im Stud Poker heraus. Er will der Größte sein. Er will den Meister niederringen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Muss er doch die Annäherungsversuche von Melba (Ann Margret), der Frau seines besten Freundes Shooter (Karl Malden) abwehren, der ihm im entscheidenen Duell hin und wieder ein gutes Blatt gibt. Denn Shooter steht bei Slade (Rip Torn) schwer in der Kreide, der zuvor von Lancie Howard (Robinson) ausgenommen wurde.
Der Film spitzt sich mit zunehmender Dauer immer mehr zu. Formal eher schlicht abgefilmt, kommen nur am Ende einige nette Einstellungen vor. Der Film wird mehr vom versierten Spiel der freundlichen Gegner McQueen und Robinson getragen. Es ist toll zu sehen wie die beiden beim Spiel ihre Mitspieler langsam ausnehmen um sich dann gegenseitig zu bekämpfen.

Toll! :)
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Geschrieben 31. Juli 2003, 17:21

THE SUGARLAND EXPRESS (USA 1974) - VHS
Regie: Steven Spielberg


Spielbergs erster Kinofilm ist sehr viel interessanter als so manch anderes seiner Machwerde (z. B. HOOK oder THE COLOR PURPLE). Zum einen weil er hier auf der grossen Leinwand sein Können unter Beweis stellen muss und er schon hier mit einigen Profis zusammenarbeiten kann (Vilmos Zsigmond an der Kamera, John Williams' Musik, die Produzenten Zanuck u. Brown).
Der Film macht, obwohl er auf einer wahren Geschichte basiert, fast den Eindruck einer Neuverfilmung von Terence Malicks BADLANDS. Und wirkt wie eine Vorwegnahme von NATURAL BORN KILLERS (ohne dessen Wahnwitz). Clovis Poplin (William Atherton) wird von seiner Frau Lou Jean (Goldie Hawn) dazu getrieben aus der Besserungsanstalt zu fliehen, da ihr Baby Langston zu Pflegeeltern gegeben worden ist. Sie kidnappen einen Streifenpolizisten und mach sich durch Texas auf zur Stadt Sugarland wo ihr Baby jetzt lebt. Die Polizei auf den Fersen werden die beiden zu gefeierten Stars.
Die Figuren von Clovis und Lou Jean wirken mir ihrer eigenartigen Naivität völlig entrückt. So als ob sich nicht in diese Zeit gehören, als ob Gesetze für sie keine Bedeutung hätten. Latent gewalttätig sind sie nicht. Sie sind mehr wie Kinder, die zu schnell erwachsen geworden sind.
Die Figur des gutmütigen und ehrlichen Polizeichefs Tanner (Ben Johnson) war ganz sicher an eine Vorlage für die ähnliche Figur in Ridley Scotts THELMA & LOUISE. Doch auch seine Autorität kann nicht verhindern, dass die beiden ins Visier von zwei von der Polizei engagierten Scharfschützen landen.

Das Ende eines kurzen amerikanischen Traums. Das New Hollywood hatte eine neue Stimme. Nur noch einen Film sollte diese Stimme zu dieser Bewegung beitragen.

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Geschrieben 05. August 2003, 16:55

MONKEY SHINES (USA 1988) - VHS
Regie: George A. Romero


Also bisher hat mich noch kein Film von George Romero enttäuscht. MONKEY SHINES lief vor 2 Tagen im Fernsehen. Also flugs aufgenommen und angeschaut. Toll. :)
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Zwar fehlte der Vorspann bei meiner Aufnahme, aber dadurch wurde einige Male im überrascht. Zum einen das Stanley Tucci mitspielt (wenn auch nur in einer kleinen Rolle). Andere Gesichter kamen mir auch recht bekannt vor. Das Romeros Ehefrau hier mal eine gehässige und genervte Pflegerin spielt ist schon lustig. Die Story ist für Romero-Verhältnisse recht blutarm, aber er hat trotzdem einige Szenen damit eingebaut. Die Story ist anfangs recht creepy mit den Injektionen des Gehirnserums in den Affen. Die Rolle des durch einen Unfall gelähmten Filmhelden ist sehr überzeugend gespielt. All den Gerätschaften, die ihm zunächst das Umgehen mit seiner Behinderung helfen sollen, steht er teilweise hilflos gegenüber. Und wie er langsam die Bindung zu seinem neuen Helfer findet ist überzeugend umgesetzt.

Wann kommt denn jetzt mal ein schlechter Film von Romero? :eek: ;)
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Geschrieben 06. August 2003, 18:40

A FISTFUL OF DYNAMITE (Italien 1971) - DVD (MGM)
Regie: Sergio Leone


Hm, dieser Leone-Western ist der für mich bisher am schwersten zugängliche Film. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich ihn heute das erste Mal gesehen habe, nachdem ich regelmässig jede TV-Ausstrahlung verpassst habe.
Nach der effektvollen Dollar-Trilogie war schon mit ONCE UPON A TIME IN THE WEST eine deutliche Änderung in Leones Filmen zu bemerken. So stellt sich sein leider vorletzter Film auch nicht anders dar. Die ersten vierig Minuten gehören der Einführung der Charaktere von Rod Steiger (grandios gefilmt) und James Coburn (äusserst smart), die ihre Rollen mit einer grossen Spielfreude ausstatten.
Zunächst ist für die beiden "Helden" nur ein Bankraub in Aussicht gestellt. Doch plötzlich finden sie sich mitten in den Wirren der mexikansichen Revolution wieder. Und hier wird jeder von ihnen mit Entscheidungen und Handlungen konfrontiert, die sie zunächst unbeeindruckt lässt aber in ruhigen Momenten doch zu heftigsten Gefühlsausbrüchen verleitet. Das ist angesichts der äussert hart gefilmten Revolutionsszenen auch kein Wunder.

Diesen Film muss ich mir noch viel öfter zu Gemüte führen.

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Geschrieben 08. August 2003, 10:48

RE-ANIMATOR (USA 1985) - DVD (Elite Entertainment)
Regie: Stuart Gordon


Bewusst habe ich von dem Film erst durch AMERICAN BEAUTY erfahren. Meine mich aber erinnern zu können, dass ich Anfang der 90er schon Bilder in der US-Fangoria gesehen habe.
Der Film ist natürlich bewusst auf lustig getrimmt. Darum schafft er es auch nicht TANZ DER VAMPIRE, BIS DAS BLUT GEFRIERT oder TANZ DER TEUFEL als Drei-Gestirn meiner Lieblingshorrorfilme zu durchbrechen. Er reiht sich aber knapp hinter BRAINDEAD in die Top-Five. :)
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Was ich besonders toll finde, dass viel mit Handkamera gearbeitet. wurde. Gibt dem Film in seinen besten Szenen etwas sehr direktes, dass mich einerseits im Sofa aufspringen und vor Freude aufjohlen, als auch zu gruseln lies. B)
Richtig geil finde ich immer wieder die Szene als Dan am Anfang die Frau defilibriert oder Rufus an die Wand schmeisst. :D :D
Und über die Sprüche, Gesten und Blicke von Herbert "The Best" West will ich mich erst gar nicht auslassen. :lol:
Und meinen Hut ziehe ich vor der leckeren Barbara Crampton als Meagan. :love:
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Geschrieben 08. August 2003, 21:00

OPERA (Italien 1987) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Dario Argento


Hm, also dieser Giallo ist dem guten Dario ein bisschen verunglückt. Sein manischer Wille nach exorbitanten Kamerafahrten und Kameraeinstellungen sorgt streckenweise für gähnende Langeweile in dieser Geschichte. Das er fast nur mit der Steadycam arbeitet gibt dem Film zwar Eleganz, aber lässt kaum den Adrenalinspiegel hochgehen. Das Fehlen von fast jeglicher dramatischer Hintergrundmusik ist auch nicht gerade zuträglich. Kommt zu den Morden benutzt Argento wieder Hardrock-Musik. Die ist hier aber nicht sehr gut gewählt im Gegensatz zu PHENOMENA.
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Von den scheunentorgrossen Drehbuchlöchern will ich hier gar nicht berichten...oder doch...der Regisseur hat ja die blendende Idee die Raben bei der Aufführung freizulassen. Denn diese sollen den Mörder aufspüren. Aber bereits in der ersten Hälfte müssten die doch schon durchdrehen, weil der Mörder noch einmal in ihrem Raum ist. :blink: :unsure:
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#69 Tornhill

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Geschrieben 09. August 2003, 17:42

THE PLEDGE (USA 2001) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Sean Penn


Es wird leider allzu deutlich, dass das Heinz-Rühmann-Vehikel ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG ein verlogenes Stück Wirtschaftwunder-Kino ist. Die Lichtgestalt Rühmann benutzt ein Kind als Köder um einen Kindermörder zu fassen. Das macht er mit seinem ihm eigenen Lächeln, dass Normalgestrickte ihm so sehr auf den Leim gehen, dass ich Erbrechen muss.
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Die Schuld, die sich Jack Nicholson in dieser Verfilmung des Dürrenmatt-Stoffes auferlegt ist ungleich schwerer. Gerade pensioniert schwört er einer Mutter eines ermordeten Mädchens den Mörder zu fassen. Er schwört es bei seinem Seelenheil. Das ist die zentrale Szene des Films. Von ihr hängen seinen weiteren Taten ab. Manisch sucht er Hinweise zusammen und präsentiert sie seinen ehemaligen Kollegen, die sichtlich genervt reagieren da für sie der Fall längst abgeschlossen ist.
Er lässt nicht locker. Er kauft schließlich eine Tankstelle, da der Mörder schon zweimal zuvor zugeschlagen hat. Er lernt eine junge Frau und ihre Tochter kennen, die bald darauf bei ihm einziehen. Und endlich glaubt er das die Falle, die er dem Mörder gestellt hat zuschnappen wird. Die Kosten fordern allerdings sein Seelenheil.
Er sehr dichterer, düsterer unbehaglicherer Film als die beliebte deutsche Verfilmung, aber doch viel ehrlicher und näher an einer bitteren Wahrheit. Nicholson spielt einen ängstlichen Mann. Angst davor auf das Abstellgleis des Alters verlegt zu werden. Wenn er schon nicht mehr die Namen von Personen zusammenkriegt, Kettenrauchend und Alkohol trinkend dasitzt werden diese Befürchtungen umso realer.
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#70 Tornhill

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Geschrieben 10. August 2003, 08:41

THE EXORCIST (USA 1973) - DVD (Warner Bros.)
Regie: William Friedkin


Ich erinnere mich noch mit Schaudern daran, wie ich den Film vor mehr als 10 Jahren aufgenommen habe. Ich sah ihn damals in Sat 1 und fand ihn einfach nur langweilig, weil in den ersten 35 Minuten nicht passierte. :eek:

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Das hat sich zum Glück vollkommen geändert. Es hat mich gestern sehr überrascht wie sehr ich von dem Film mitgerissen wurde. Und das obwohl ich ihn jetzt schon einige Male gesehen habe. Ich fand es sehr erheiternd, wie ich teilweise zusammengezuckt bin, wenn sich durch die Kraft des Teufels die Schublade öffnet oder das Schaben auf dem Dachboden unerwartet einsetzt.
Immer wieder verstörend ist die Leistung der kleinen Linda Blair als Besessene. Wenn sie Max von Sydow und Jason Miller beim Exorzismus verhöhnt und vor allem Pater Karras angreift, der schon durch den Tod seiner Mutter und seiner Selbstzweifel geschwächt ist, dann ist man davon überzeugt, dass sich der Teufel in dem Mädchen manifestiert hat.

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Ellen Burstyn (die grandiose Darstellerin der Mutter in REQUIEM FOR A DREAM) spielt die besorgte Mutter der kleinen Regan. Sie muss nicht minder schlimme Sachen durchmachen. Ihr Glaube an die Ärtze wird erschüttert, die nicht in der Lage sind eine Diagnose festzumachen, woran ihre Tochter leidet.
Lee J. Cobb wird durch die Rolle des Inspektor Kindermann zum guten Kern der Geschichte. Nur hat er mit all den schrecklichen Ergebnissen der Zivilisation umzugehen. Er muss während der Geschichte zwei Tote, deren Ableben er nicht verstehen kann oder will.

Einen irgendwie gearteten Zeitbezug auf das Leben der 70er oder einer anderen Epoche kann ich bei diesem Film nicht ausmachen. Ist aber bei Horrorfilmen anscheinend auch selten der Fall. Er wirkt trotz der Kleidung und der Frisuren doch zeitlos. Wohl ein Indiz dafür warum er so überaus erfolgreich war und zum Klassiker wurde.
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