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Quien Sabe? / Töte Amigo - Filmforen.de

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Quien Sabe? / Töte Amigo


26 Antworten in diesem Thema

#1 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:48


Die Filmforen-Mitguckzentrale präsentiert:

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Quien Sabe? / Töte Amigo

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Beginn der Vorstellung:
Montag , 08.05.2004 um 22:00 Uhr, nach Forenuhrzeit

Vorbesprechung und anschließende Diskussion
bitte in diesem Thread!


#2 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:50

mrqe

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#3 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:51

Freue mich schon, besonders auf den Befreiungstheologen Kinski! :D

#4 Kasimir

    Räudige Ratte

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:51

Viel Spaß :)

#5 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:54

Groucho Marx sagte am 08.05.2004, 21:51:

Freue mich schon, besonders auf den Befreiungstheologen Kinski! :D
Was sagt die Uhr? :love:

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#6 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:56

Immo sagte am 08.05.2004, 21:54:

Groucho Marx sagte am 08.05.2004, 21:51:

Freue mich schon, besonders auf den Befreiungstheologen Kinski! :D
Was sagt die Uhr? :love:
5 vor 10!

#7 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:58

So, Filmstart habe ich gedrückt, Film steht auf Pause. Kann jede Sekunde losgehen! :)

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#8 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:58

Immo sagte am 08.05.2004, 21:58:

So, Filmstart habe ich gedrückt, Film steht auf Pause. Kann jede Sekunde losgehen! :)
Jo bei mir auch. Wollen wir jetzt? Schnacken dann nach dem Film weiter...

#9 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 20:59

Groucho Marx sagte am 08.05.2004, 21:58:

Immo sagte am 08.05.2004, 21:58:

So, Filmstart habe ich gedrückt, Film steht auf Pause. Kann jede Sekunde losgehen! :)
Jo bei mir auch. Wollen wir jetzt? Schnacken dann nach dem Film weiter...
START! :love:

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#10 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 21:00

Läuft!

Bis Später!

Bearbeitet von Groucho Marx, 08. Mai 2004, 21:00.


#11 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 21:00

bis spätah! :)

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#12 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 22:58

Fertig. :)

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#13 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 22:59

Fabelhafter Italo-Western, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken neben Leone stellen. Da wird dann auch der Unterschied zu den - auch durchaus charmanten - B-Western besonders deutlich. :love:

"Amigo, kauf Dynamit!"

Ganz großes Kino!

#14 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:03

Hmmm, also ich hatte mittendrin mal wirkliche Aufmerksamkeitsschwierigkeiten. Da war zwar viel Action und entsprechend viel fürs Auge, aber irgendwas hat mich zu dem Zeitpunkt kalt gelassen. Für ein gleichwertiges "neben Leone" fehlte mir da etwas der Spannungsaufbau und die "Aufgeladenheit" des Geschehens. Zwar ist da der Gringo, dessen Motivation an sich zwar unklar ist, sich aber schnell erschließt. Deswegen fand ich ihn jetzt nicht schlecht, aber so richtig gut wurde er für mich erst wieder gegen Ende, als der Film sich zu seiner glasklaren politischen Message verdichtet.

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#15 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:06

Zitat

Da wird dann auch der Unterschied zu den - auch durchaus charmanten - B-Western besonders deutlich.

Hmmm, ich muss sagen, dass ich mich bei den anderen beiden Filmen von Koch mehr amüsiert habe. :unsure:

Mag daran liegen, dass die beiden keinen Hehl draus machen, zu welcher Kategorie sie gehören und daraus lustvoll Gewinn schlagen, wohingegen QUIEN SABE sich eindeutig zu den großen epischen Western zählen möchte, dieses Ziel aber für meine Begriffe nur teilweise erreicht.

Kurze frage: Konntest Du auf Deiner DVD auf der deutschen Tonspur in den letzten 10 Minuten auch gehäuft "Fehler" hören? Wie von einem schlechten MP3, so ein "Klongen" und "Knarzen"? Habe die betreffenden Minuten gerade noch mal angehört und an den gleichen Stellen hat's geknarzt, deswegen will ich es eigentlich ausschließen, dass das nur am Player liegt. :unsure:

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#16 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:15

Besonders schön war es, wie „die Revolution“ durch die jeweiligen Charaktere in all ihren Facetten ausgeleuchtet wurde:

El Santo als die idealistisch-verblendete Seite, von entsprechend starkem Sendungsbewusstsein beseelt. Hier wurde das Zeitkolorit auch recht deutlich: Befreiungstheologie, Marxismus, 3. Welt. Darüber hinaus hat mich El Santos eschatologische Naherwartung des Gottesgerichts sehr an Thomas Müntzer erinnert, der sich während der Bauernkriege zum apokalyptischen Racheengel stilisierte und auf irdische Bestrafung der Gottlosen drängte.

Die andere Seite wird mit El Chuncho dargestellt, für den die Revolution nur ein großes Spiel ist, bei dem er sich bereichern kann. Später wird er diese Haltung ja kritisch reflektieren bzw versucht er sie ungeschehen zu machen. Es lassen sich aber noch weitere Beispiele abseits der Hauptprotagonisten dafür finden...

Wie schätzt du den Charakter Ninos/Bill Tates eigentlich ein?

Bearbeitet von Groucho Marx, 08. Mai 2004, 23:16.


#17 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:21

*zisch* Erst mal was trinken. Revolution macht durstig! :)

#18 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:27

Ja, dass der Film - trotz seines eindeutigen politischen Statements vor der Kulisse des Vietnam-Kriegs zum Zeitpunkt seiner Entstehung - sich nicht allein in Revolutionsromantik verliert, ist definitiv eine Stärke, auch wenn dies durch das eindeutige Ende ja beinahe schon wieder zerstreut wurde (denn dass Chuncho zum Revolutionär im Sinne seines Bruders wird, ist ja anzunehmen, wie es auch evident ist, dass der Film dies gewissermaßen als dessen "Katharsis" verkauft).

Zitat

Wie schätzt du den Charakter Ninos/Bill Tates eigentlich ein?

Ich würde sagen, er steht hier für den Typus des "ewigen Gringos" (mal ganz bewusst ganz überspitzt ausgedrückt), der selbst noch während seines vermeintlichen Anschluss an die Revolution seine Kleidung behält und so als Gringo auch erkennbar bleibt. Er wird als der typische Snob-Kapitalist mit entsprechendem Chauvinismus dargestellt, der in andere Länder zieht, um sich zu bereichern. Allerdings nicht auf die lustvolle Art, wie das Chuncho vorhat ("Wein, Fressen und Weiber in San Miguel"), sondern ganz puritanisch allein wegen des Geldes an sich. Während Chunco in seiner Habgier übersieht, dass sein Handeln San Miguel schutzlos seinem Schicksal überlässt, ist für Nino der massenhafte Tod und das "fucking people over" nur eine Variable in einer mit kühlem Strich vollzogenen Kalkulation. Während Chuncho der katholische Völlerer ist (und somit eigentlich schon beinahe sympathisch), spricht aus Ninos Handeln nur die gefühlskalte Seele eines Buchhalters. Dies steht natürlich in einer bestimmten tradition der Sicht auf den "modernen Menschen", der, losgelöst von Tradition und Lust, davon ausgeht, dass alles einen finanziellen Gegenwert hat: So ist es für ihn selbstverständlich, Chuncho aufs kreuz zu legen, nicht aber, ihn komplett zu verarschen: Aus der vermeintlichen Fairness, den unfreiwilligen "Partner" auszubezahlen, spricht eine Ideologie, die in sich kaum mehr Niederträchtiges ausmachen kann, da sie davon ausgeht, dass alles mit Geld aufzuwiegen und zu relativieren ist. Gerade das macht ihn besonders ekelhaft.

Ich denke, mit dieser Person soll die Haltung der USA verkörpert werden: Puritanisch, verlogen, vor allem an finanziellem Zuwachs interessiert und Leute/Konfliktparteien gegeneinander mit Geld ausspielend. ich denke, das entspricht in etwa der europäischen Sicht auf die USA der damaligen Zeit (bzw. wohl auch der heutigen).

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#19 Groucho Marx

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:40

Zitat

Ja, dass der Film - trotz seines eindeutigen politischen Statements vor der Kulisse des Vietnam-Kriegs zum Zeitpunkt seiner Entstehung - sich nicht allein in Revolutionsromantik verliert, ist definitiv eine Stärke, auch wenn dies durch das eindeutige Ende ja beinahe schon wieder zerstreut wurde (denn dass Chuncho zum Revolutionär im Sinne seines Bruders wird, ist ja anzunehmen, wie auch die Tatsache, dass der Film dies gewissermaßen als dessen "Katharsis" verkauft).
Ja, aber ich weiss nicht, ob das ganz so leicht ist. Auf die Frage Tates warum Chuncho ihn denn jetzt erschießt, weiss dieser ja keine Antwort. Die Dinge entwickeln eine Art von Eigendynamik. Anscheinend brechen sich da ganz sublime, in den Biographien der jeweiligen Beteiligten angelegte, Strukturen Bahn, die sich einer bewussten Kontrolle durch die Protagonisten völlig entziehen.

Zitat

Ich denke, mit dieser Person soll die Haltung der USA verkörpert werden: Puritanisch, verlogen, vor allem an finanziellem Zuwachs interessiert und Leute/Konfliktparteien gegeneinander mit Geld ausspielend. ich denke, das entspricht in etwa der europäischen Sicht auf die USA der damaligen Zeit (bzw. wohl auch der heutigen).
Sehe ich ähnlich, wobei die völlig binäre Gegenüberstellung von "katholischer Völlerei" und "Puritanismus" eher in Richtung Folklore geht. Natürlich weisst Du das auch, aber dieses Klischee wird in der Tat im Film kommuniziert und macht in dem Fall auch einen gewissen Sinn.

Trotzdem hat mir Tates Art irgendwie Respekt abgenötigt, diese pervertierte protestantische Arbeitsethik. Das hat Lou Castel wirklich sehr gut gespielt. Seine monotone deutsche Synchronstimme hat das noch unterstrichen. Auch diese "Geschlechtslosigkeit" finde ich erwähnenswert. An Frauen war er ja nicht im geringsten interessiert...

Bearbeitet von Groucho Marx, 08. Mai 2004, 23:44.


#20 Immo

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Geschrieben 08. Mai 2004, 23:57

Zitat

Ja, aber ich weiss nicht, ob das ganz so leicht ist. Auf die Frage Tates warum Chuncho ihn denn jetzt erschießt, weiss dieser ja keine Antwort. Die Dinge entwickeln eine Art von Eigendynamik. Anscheinend brechen sich da ganz sublime, in den Biographien der jeweiligen Beteiligten angelegte, Strukturen Bahn, die sich einer bewussten Kontrolle durch die Protagonisten völlig entziehen.

Findest Du? Ich würde sagen: Chuncho ist kein Mann der großen Worte - er kann ja auch nicht schreiben und lesen, ihm fehlt also gewissermaßen der Zugang zur Poesie und somit auch zur Dramatik oder zum Pathos. Dieses "wer weiß" ist dann vielleicht doppelt codiert: Zum einen entwickelt sich aus diesem Analphabetismus eine Art "urwüchsige Poesie" - denn das "wer weiß" ist ja durchaus auch im pathetischen und poetischen Sinne effektiv, obwohl die Person zu beiden Systemen eigentlich kaum Zugang hatte. Dass er intuitiv das richtige sagt, lässt uU erkennen, dass auch sein Handeln das intuitiv richtige ist - wie auch die Revolution eine Sache der Intuition scheint, die keine Kapital-Lektüre mehr vorauszusetzen scheint. Andererseits versetzt Chunco durch das (titelgebende) "wer weiß" den Gringo in den gleichen Zustand, in dem sich die Leute befinden, die Nino verarscht und verraten hat: Sein "warum" bleibt unbeantwortet, er kann - auch und vor allem aus seiner puritanischen "Geld-ideologie" heraus - in seinem Sterben keinen Sinn sehen und bekommt zudem die Antwort verweigert: So fühlt es sich an, wenn man Raubfutter ist und sich von einer Übermacht willkürlich hingeschlachtet sieht.

Zitat

Sehe ich ähnlich, wobei die völlig binäre Gegenüberstellung von "katholischer Völlerei" und "Puritanismus" eher in Richtung Folklore geht. Natürlich weisst Du das auch, aber dieses Klischee wird in der Tat im Film kommuniziert und macht in dem Fall auch einen gewissen Sinn.

Natürlich - ganz klar. Ich finde, vor allem diese Dichotomie, die der Film aufbaut, unterstreicht den parabelhaften Charakter der Erzählung. Es geht hier weniger um "Menschen", sondern um Typen und ideologische Entwürfe - mit dem Ziel, über die bloße Geschichte hinaus Verweisendes zu vermitteln. (andererseits könnte diese Vorgehensweise natürlich auch für eine relativ undifferenzierte Sicht der Dinge stehen - das will ich mal auf die Entstehungszeit und dessen historischen Hintergrund schieben)

Zitat

Trotzdem hat mir Tates Art irgendwie Respekt abgenötigt, diese pervertierte protestantische Arbeitsethik. Das hat Lou Castel wirklich sehr gut gespielt. Seine monotone deutsche Synchronstimme hat das noch unterstrichen. Auch diese "Geschlechtslosigkeit" finde ich erwähnenswert. An Frauen war er ja nicht im geringsten interessiert...

Ich empfand das alles die ganze Zeit als sehr nervig, vor allem auch deshalb hatte ich mittendrin wirklich ein paar Probleme, mir den Film anzusehen: Diese extrem lustlose Performance und noch dazu diese Synchrostimme... :uah: Später erschließt sich natürlich, dass das Teil eines bewussten KOnzepts ist, klar. Doch bis dahin war's ein langer, staubiger Weg für mich.

Wobei Synchro: Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass die sich durch eine ziemliche "Qualitäts-Dynamik" auszeichnete. Auch die "rassige Mexikanerin" hatte ja eine ähnlich trockene Stimme verpasst bekommen wie Nino. Deswegen war mir der Gedanke, dass es sich bei dieser Synchrostimme um eine bewusste Wahl handeln könnte, auch erst spät gekommen. Auch Chuncho war zum Teil (wenn er nicht grad lauthals rumbrüllte, sondern wenn er "normal" und "gesittet" sprach) teuflisch schlecht synchronisier, auch was die Lippenbewegungen betrifft.

Und: Kannst Du mir das den seltsamen Tonfehlern gegen Ende desFilm noch bestätigen? :unsure:

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#21 Groucho Marx

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Geschrieben 09. Mai 2004, 00:13

Zitat

Andererseits versetzt Chunco durch das (titelgebende) "wer weiß" den Gringo in den gleichen Zustand, in dem sich die Leute befinden, die Nino verarscht und verraten hat: Sein "warum" bleibt unbeantwortet, er kann - auch und vor allem aus seiner puritanischen "Geld-ideologie" heraus - in seinem Sterben keinen Sinn sehen und bekommt zudem die Antwort verweigert: So fühlt es sich an, wenn man Raubfutter ist und sich von einer Übermacht willkürlich hingeschlachtet sieht.
Ja, das ist in der Tat eine schlüssige Lesart, obwohl der Gringo doch eigentlich wissen müsste "Warum?". Andererseits hat sich Tate wahrscheinlich zu sehr auf die Kraft des Korrumpierens verlassen und ist dann natürlich entsprechend perplex als dieses Mittel nicht mehr wirkt. Chuncho sagt ja glaube ich auch im Film, dass viele seiner Männer die Antwort auf die Frage "Warum?" im Augenblick ihres Todes nie erhalten haben. Muss ich mir noch mal anschauen: Überhaupt ist der Film ziemlich detailreich und voller Andeutungen und Zweideutigkeiten...

Zitat

Wobei Synchro: Ich hatte ohnehin das Gefühl, dass die sich durch eine ziemliche "Qualitäts-Dynamik" auszeichnete. Auch die "rassige Mexikanerin" hatte ja eine ähnlich trockene Stimme verpasst bekommen wie Nino. Deswegen war mir der Gedanke, dass es sich bei dieser Synchrostimme um eine bewusste Wahl handeln könnte, auch erst spät gekommen. Auch Chuncho war zum Teil (wenn er nicht grad lauthals rumbrüllte, sondern wenn er "normal" und "gesittet" sprach) teuflisch schlecht synchronisier, auch was die Lippenbewegungen betrifft.
Die Synchronisation ist, gelinde gesagt, in weiten Teilen unter aller Kanone. Besonders Chuncho kam manchmal regelrecht "gay" rüber. Zu den Tonfehlern kann ich jetzt nichts näheres sagen. Ich meine mal was gehört zu haben, würde da aber nicht meine Hand für ins Feuer legen. Muss ich nochmal nachschauen.

Noch von wegen "episch" und "aufgeladen": Ich habe neulich aus aktuellem Anlass noch einmal den von mir sehr geschätzen "Zwei glorreiche Halunken" gesehen und da machen sich im Mittelteil ebenfalls einige unangenehme Längen bemerkbar. Ob das am Zeitabstand liegt? Heute haben die meisten Filme ja ein deutlich flotteres Tempo drauf, auch vom Schnitt her...

Wie fandest Du eigentlich Kinski bzw dessen Charakter El Santo?

Bearbeitet von Groucho Marx, 09. Mai 2004, 00:20.


#22 Immo

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Geschrieben 09. Mai 2004, 00:32

Zitat

Ja, das ist in der Tat eine schlüssige Lesart, obwohl der Gringo doch eigentlich wissen müsste "Warum?". Andererseits hat sich Tate wahrscheinlich zu sehr auf die Kraft des Korrumpierens verlassen und ist dann natürlich entsprechend perplex als dieses Mittel nicht mehr wirkt. Chuncho sagt ja glaube ich auch im Film, dass viele seiner Männer die Antwort auf die Frage "Warum?" im Augenblick ihres Todes nie erhalten haben. Muss ich mir noch mal anschauen: Überhaupt ist der Film ziemlich detailreich und voller Andeutungen und Zweideutigkeiten...

Ich denke, das erschließt sich aus seiner kapitalistisch-chauvinistischen "Buchhalter-Seele": Diese kennt weder Ideale noch Tradition, es zählt der Geldwert. Kein Verhältnis, das nicht mit Geld zu regeln sei. Ich glaube wirklich, dass Nino sich nicht als "Bösewicht" sieht, da er der festen Überzeugung ist, dass Chuncho ihm eigentlich dankbar ist, weil er ihn a) reich und B) zum "zivilisierten Menschen" gemacht hat. Diese Logik ist für ihn "self-evident", deswegen ist Chunchos Verhalten (wie überhaupt die bloße option eines solchen) jenseits seines Fassungsvermögens, auch wenn ihm der Pistolenlauf bereits vor den Leib gehalten wird - zumal er Chuncho wohl ohnehin als "Geistesgenossen" betrachtet hat.

Zitat

Die Synchronisation ist, gelinde gesagt, in weiten Teilen unter aller Kanone. Besonders Chuncho kam manchmal regelrecht "gay" rüber. Zu den Tonfehlern kann ich jetzt nichts näheres sagen. Ich meine mal was gehört zu haben, würde da aber nicht meine Hand für ins Feuer legen. Muss ich nochmal nachschauen...

Okay. :D

Für das mit den Tonfehlern wäre ich Dir sehr dankbar, weil ich da gerne eine Gegenprobe hätte, bevor ich das in einer Besprechung erwähne. Und ich habe hier auch gerade keine Möglichkeit zu einer solchen.

Zitat

Noch von wegen "episch" und "aufgeladen": Ich habe neulich aus aktuellem Anlass noch einmal den von mir sehr geschätzen "Zwei glorreiche Halunken" gesehen und da machen sich im Mittelteil ebenfalls einige unangenehme Längen bemerkbar. Ob das am Zeitabstand liegt? Heute haben die meisten Filme ja ein deutlich flotteres Tempo drauf, auch vom Schnitt her...

Der ist schon sehr "getragen", das stimmt schon. Dennoch hatte ich bei dem immer das Gefühl, dass das entwickelte Geflecht zwischen den beiden Personen für mehr Spannung und Aufmerksamkeit sorgt, als dies in QUIEN SABE der Fall ist, der dahingehend eher etwas einfach gestrickt ist (und sich ja auch über weite Strecken vor allem auf Actionszenen konzentriert, zumindest in der ersten Hälfte).

Zitat

Wie fandest Du eigentlich Kinski bzw dessen Charakter El Santo?

Den empfand ich ein bißchen zu sehr als "Pop-Gimmick" - ein Priester mit Kanone, das ist natürlich eine Schau. Vor allem die Szene mit den Handgranaten ist dahingehend natürlich sehr effektiv, auch die Szene, in der er die Soldaten einsperrt und sie somit zu einem langen Hungertod verdammt, allerdings beschränkt sich das alles eher so auf eine "Sidekick-Rolle", die dem ganzen noch etwas Würze verleiht. Dafür wiederum blieb er mir aber zu wenig Teil des Ganzen, auch wenn ich Deine Deutung von El Santo als fanatisch-pervertiertem Revolutionär sehr gut finde (und innerhalb des Konzepts des Films auch sehr passend, wenn wir uns darauf einigen, dass er vor allem an "Archetypen politischer Folklore" interessiert ist).

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#23 Groucho Marx

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Geschrieben 09. Mai 2004, 00:38

Zitat

Für das mit den Tonfehlern wäre ich Dir sehr dankbar, weil ich da gerne eine Gegenprobe hätte, bevor ich das in einer Besprechung erwähne. Und ich habe hier auch gerade keine Möglichkeit zu einer solchen.
Kannst Du mir mal eine besonders auffällige Stelle nennen? Dann kann ich morgen noch nachsehen...

Zum Rest: Zustimmung! :) Und Kinski sieht mit der langen Mähne und seinen ganzen Acessoires tatsächlich ziemlich klasse aus... B)

So oder so, den Film werde ich mir auf jeden Fall noch einmal ansehen müssen. "Und Santana tötet..." hatte aber auch seine Reize, besonders die Synchro. ("Vergewohltätigt") :P :lol:

Bearbeitet von Groucho Marx, 09. Mai 2004, 00:39.


#24 Immo

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Geschrieben 09. Mai 2004, 00:46

Zitat

Kannst Du mir mal eine besonders auffällige Stelle nennen? Dann kann ich morgen noch nachsehen...

Vor allem so ca. die letzten 10 Minuten ist da regelmäßig ein Art "Klongen" im Hintergrund zu hören, wie Artefakte in einem schlecht gerippten MP3. Klingt beinahe auch ein wenig so, als hätte sich der Laser verlesen (klingt so "ruckhaft"), deswegen dachte ich zunächstbloß an ein Hardware-Problem: Mein Player ist eher Billigklasse und ab und an bleibt er mal beim Bild kurz hängen, aber das ist meist nicht "wiederholbar" in dem Sinne, dass er immer an der gleichen Stelle hängen würde, weswegen ich einen Hardware-Fehler eigentlich ausschließen möchte und eine zweite Stimme einholen möchte. :)

Und ja, Kinski war schon ein Knaller (auch wenn er mir ein wenig "verschenkt" vorkam: Sein Minenspiel wird, glaube ich, nur einmal wirklich gut von der Kamera eingefangen, ansonsten beschränkt sich seine Präsenz eher auf generell fanatisierte Verhaltensweisen, die aus sich heraus schon effektiv sind, abe rnicht unbedingt eines Kinski bedürfen.

Zitat

Und Santana tötet..." hatte aber auch seine Reize, besonders die Synchro. ("Vergewohltätigt") 

Ich habe mich bei dem Film hauptsächlich über die Synchro beömmelt. Das war ein Heidenspaß. :muhaha:

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#25 Groucho Marx

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Geschrieben 09. Mai 2004, 00:53

Zitat

Vor allem so ca. die letzten 10 Minuten ist da regelmäßig ein Art "Klongen" im Hintergrund zu hören, wie Artefakte in einem schlecht gerippten MP3.  Klingt beinahe auch ein wenig so, als hätte sich der Laser verlesen (klingt so "ruckhaft"), deswegen dachte ich zunächstbloß an ein Hardware-Problem: Mein Player ist eher Billigklasse und ab und an bleibt er mal beim Bild kurz hängen, aber das ist meist nicht "wiederholbar" in dem Sinne, dass er immer an der gleichen Stelle hängen würde, weswegen ich einen Hardware-Fehler eigentlich ausschließen möchte, um eine zweite Stimme einzuholen. :)
Ich werde nachschauen, schick Dir dann eine PM! :)

Zitat

Und ja, Kinski war schon ein Knaller (auch wenn er mir ein wenig "verschenkt" vorkam: Sein Minenspiel wird, glaube ich, nur einmal wirklich gut von der Kamera eingefangen, ansonsten beschränkt sich seine Präsenz eher auf generell fanatisierte Verhaltensweisen, die aus sich heraus schon effektiv sind, abe rnicht unbedingt eines Kinski bedürfen.
Obwohl das Phänomen aus Kinskis Filmographie ja bekannt ist. Und wieder hat er einer Nebenrolle den gebührenden Glanz verliehen! :love:

Zitat

Ich habe mich bei dem Film hauptsächlich über die Synchro beömmelt. Das war ein Heidenspaß. :muhaha:
Jo, wenn der Rainer Brandt richtig vom Leder zieht - dagegen ist kein Kraut gewachsen. :nocomment:

So, ich fall hier gleich vom Stengel. Ich geh jetzt mal pennen! Hat aber Spass gemacht, schöne Nachbesprechung. Bald können wir hier italienische Polizei-Reisser besprechen! :love:

#26 Immo

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Geschrieben 09. Mai 2004, 01:04

Zitat

So, ich fall hier gleich vom Stengel. Ich geh jetzt mal pennen! Hat aber Spass gemacht, schöne Nachbesprechung. Bald können wir hier italienische Polizei-Reisser besprechen

Jo, dito. Hat sehr viel Spaß gemacht, nachher noch drüber zu schnacken (und ist ja auch mein vorgezogenes Modell für so'ne Session :love:). (und ich habe auch gerade das Gefühl, dass das eher spontane Modell der Mitguckzentrale der langwierigen Bürokratie des CineClubs überlegen ist, aber das bedarf sicher einer klärenden Diskussion :) )

Das nächste Mal vielleicht 'ne Stunde früher und etwas zahlreicher. Und auf die Polizeireißer freu' ick mir auch schon. :love:

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#27 Groucho Marx

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Geschrieben 09. Mai 2004, 09:50

Immo sagte am 09.05.2004, 02:04:

...(und ich habe auch gerade das Gefühl, dass das eher spontane Modell der Mitguckzentrale der langwierigen Bürokratie des CineClubs überlegen ist, aber das bedarf sicher einer klärenden Diskussion :) )
Tja, ich weiss nicht so recht. Bei zwei oder drei Teilnehmern kann man sich sicherlich schnell und kurzfristig verabreden. Bei größerer Teilnehmerzahl wird die Terminabstimmung dann schon wieder etwas schwieriger. Aber klar, sich ohne grossen Aufwand mal ganz spontan zu verabreden, das hat schon was. :love:

Zitat

Das nächste Mal vielleicht 'ne Stunde früher und etwas zahlreicher.
Ja, ein früherer Zeitpunkt hätte mir auch besser gefallen. 21 Uhr finde ich eigentlich ideal! Sonst wird es bei der Nachbesprechung auch so spät.





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