Un Chien Andalou
#1
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:17
#2
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:25
opagraui sagte am 05.05.2004, 22:17:
Hmmm, könnte den ja auf VHS reinwerfen, aber andererseits bin ich ja der Meinung, dass über den Film nur noch wenig zu reden ist, was nicht schon geschrieben und größtenteils auch schon gelesen wurde ... <_<
#3
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:28
#4
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:31
#5
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:39
Zitat
Ich sage mal: So könnte das nicht nur gesehen werden, so sollte es auch gesehen werden, weil das ja eigentlich auf ganz primärer Ebene stattfindet (wenn man sich nun nicht drauf versteigt, dass der schnitt ja ganz offensichtlich schon nicht mehr den Kopf der Frau, sondern den eines Tieres zeigt, womit auf reiner Bildebene "der Schnitt durch das Auge der Frau" nie stattgefunden hätte und allenfalls von einem nicht-sehen-wollenden Publikum in den Film heineingetragen wurde)
Eine "Bestrafung" könnte das natürlich auch sein, fragt sich aber nur für was. Und warum die Frau dann so stillsteht. Vielleicht handelt es sich auch um eine Initiation?
#6
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:43
warum die frau so stillsteht? naja, das weiß ich jetzt auch noch nicht so ganz zu beantworten
Bearbeitet von opagraui, 05. Mai 2004, 21:44.
#7
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:47
Zitat
ich glaube darin liegt das problem. der surrealismus will ja gerade nicht anhand von bildern und ihrem inhalt verstanden werden, im gegenteil soll diese verstehende beziehung zwischen bild, inhalt und zuschauer torpediert udn abgeschafft werden. (was jetzt nicht heißen soll, dass man sie nicht kulturgeschichtlich oder anders deuten darf, aber ich glaube, es ist tendenziell hinfällig, einen bewusst in die bilder hineingelegten sinn aus ihnen extrahieren zu wollen)
#8
Geschrieben 05. Mai 2004, 21:52
was mich an un chien andalou noch mehr fasziniert ist die unheimliche logik, die den bildern inhärent ist, zumindest ich empfinde so.
du sagst ja auch nicht, dass dawn of the dead antikonsumfilm nr. 1 ist, nur weil romero das meint. das ist meines erachtens nach der völlig falsche weg und ich glaube wir reden just aneinander vorbei
Bearbeitet von opagraui, 05. Mai 2004, 21:53.
#9
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:03
opagraui sagte am 05.05.2004, 22:43:
Bearbeitet von sb., 05. Mai 2004, 22:04.
#10
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:05
#11
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:09
#12
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:19
opagraui sagte am 05.05.2004, 21:52:
was mich an un chien andalou noch mehr fasziniert ist die unheimliche logik, die den bildern inhärent ist, zumindest ich empfinde so.
du sagst ja auch nicht, dass dawn of the dead antikonsumfilm nr. 1 ist, nur weil romero das meint. das ist meines erachtens nach der völlig falsche weg und ich glaube wir reden just aneinander vorbei
über das werk zusteht. in meinen ohren klingen die abenteuerlichen
spekulationen, die du weiter oben angerissen hast, schlicht und
ergreifend konstruiert und dem komplexen ästhetischen gerüst,
das der film anbietet, in keiner weise entsprechend.
interpretation, so wie du sie verstehst, bedeutet für mich, das
fruchtbare fundament einer arbeit trockenzulegen und ihm eine vermeintliche
essenz anzudichten, die du, und wahrscheinlich nur du darin vermutest.
bildlich gesprochen, du kannst eine pflanze pflücken,
trockenpressen und unter genauer kategorisierung in einem herbar
archivieren. du kannst sie allerdings auch stehen lassen, dich an ihrer
farbe, ihrer anmutenden gestalt und ihrem eindringlichen duft erfreuen,
sie weiter wachsen lassen, und ihre erscheinung als (flexibles!) ästhetisches
phänomen behalten...
meine meinung...
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
»Künstler« überwiegend.
#13
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:23
opagraui sagte am 05.05.2004, 23:05:
#14
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:27
Bearbeitet von opagraui, 05. Mai 2004, 22:29.
#15
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:44
mein anliegen ist es ganz sicher nicht, dir (m)eine sicht aufzuzwingen,
gott bewahre mich davor...
was mich generell an deiner herangehensweise stört, ist die tatsache,
daß sie sich nur ganz unwesentlich von einer textanalyse unterscheidet.
deine grundvermutung besteht darin, daß dir jemand eine geschichte
erzählen will (egal wie vehement du den autor auch leugnest).
aber was, wenn dem gar nicht so ist, wenn die bilder nur als bilder
funktionieren, und in einen von dir angenommenen erzählerischen
rahmen gar nicht passen wollen.
warum muß immer alles zusammengehen, wer behauptet denn,
daß kunst darin besteht, den rezipienten in ein willkürliches rätselraten
zu verstricken, an dessen ende er mit triumphierender miene behaupten
kann, das werk verstanden zu haben.
wann habe ich ein werk denn verstanden?
wenn ich es mit hermeneutischer urgewalt in meinen begrenzten horizont
eingebaut habe, es mit ein paar wahllosen spekulationen "auf den punkt
gebracht habe"?
fragen über fragen...
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
»Künstler« überwiegend.
#16
Geschrieben 05. Mai 2004, 22:51
Bearbeitet von opagraui, 05. Mai 2004, 22:54.
#17
Geschrieben 05. Mai 2004, 23:02
opagraui sagte am 05.05.2004, 22:51:
der ansatz ist ja durchaus legitim,
nur ist es eben nicht meiner.
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
»Künstler« überwiegend.
#18
Geschrieben 06. Mai 2004, 05:26
#19
Geschrieben 06. Mai 2004, 07:43
opagraui sagte am 06.05.2004, 05:26:
die assoziationen ergeben sich ja zunächst mal unfreiwillig,
ich knüpfe die bilder an bestimmte emotionen, situationen,
oder einfach sachverhalte. sobald input da ist "rattert die
maschine". da ergeben sich ganz zwangsläufig
interpretationsansätze.
was ich dann allerdings vermeide, ist , die
eindrücke zu schematisieren, sprich ihnen konkrete
(moralische/gesellschaftliche/soziale) funktionen zuzuweisen
(szene a steht stellvertretend für sachverhalt B ) oder sie
einem mutmaßlichen gesamtkonzept unterzuordnen
(tenor/grundaussage des films ist xxx).
für mich heißt ein werk spannend, wenn es ihm gelingt mich
zu überraschen, mich auf einer ästhetische oder emotionalen
ebene zu erreichen, mir das gefühl gibt, etwas großes gesehen
zu haben, ganz unabhängig zunächst mal vom intellektuellen
gehalt. gute filme lassen mich nicht mehr los, fesseln mich mit
ihrer bildsprache und brennen sich auf diesem weg in meine
erinnerung ein. indem sie neue blickwinkel eröffnen inspirieren
sie mich und eröffnen mir neuen spielraum für meine eigene
kreative arbeit...
so weit erst mal...
Bearbeitet von rocknrollriot, 06. Mai 2004, 07:44.
alle zur ältesten Festfreude des Menschen gehörend, alle insgleichen im anfänglichsten
»Künstler« überwiegend.
#20
Geschrieben 06. Mai 2004, 07:51
opagraui sagte am 06.05.2004, 06:26:
maX
#21
Geschrieben 06. Mai 2004, 19:15
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