

Euer erstes Horrorfilm-Erlebnis
#31
Geschrieben 27. Februar 2004, 15:36
könnt, sondern welches der Film war, der euch zuerst im Gedächtnis haften geblieben ist. Wie alt wart ihr da? (Ihr könnt auch mehrere Erlebnisse berichten.)
- Mein erstes Horrorfilmerlebnis, an welches ich mich auch noch heute erinnere, ist das Schauen von "Tanz der Teufel".
Muss damals so ungefähr 13 gewesen sein. Hab ihn bei einem Schulfreund gesehen und am intensivsten gewirkt hat die legendäre Szene
(legendär für uns, weil wir vorher auch auf dem Schulhof schon davon gehört hatten)
in der das eine Mädchen vom Baum sozusagen vergewaltigt wird und sich das "Böse" auf die Menschen in der Gruppe überträgt.
2. Wie habt ihr dieses Erlebnis empfunden? Hat euch der Film traumatisiert? Hat er euch fasziniert?
- Tanz der Teufel hat mich auf jeden Fall gepackt damals und tut es, in veränderter Form auch heute noch. Damals, vor 15 Jahren, war mein filmischer Erfahrungshorizont natürlich noch ein ganz anderer. Aufgewachsen mit drei TV-Programmen und James Bond als Obergrenze an Gewaltdarstellung, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, als Ash plötzlich die Axt auspackt und zuschlägt. An meine genauen Emotionen beim Anschauen erinnere ich mich nicht mehr en detail, aber "Evil Dead" muss wohl sowas wie einen positiven Impuls gegeben haben, weil seitdem der Horrorfilm mein absolut bevorzugtes Genre ist.
Lange Zeit Skrupel hatte ich vor Kannibalenfilmen, die ich anfangs gar nicht anschauen wollte, bis dann irgendwie die Neugier siegte. Dort waren es dann die Tiesnuff-Szenen, die damals, wie heute nur schwer zu betrachten sind, gerade weil es sich halt nicht um Effekte handelt. Den, von mir heute sehr geschätzen, Trashaspekt, z.B. bei "Mangiati Vivi", "Zombi Holocaust" oder "Cannibal Ferox",
entdeckte ich dann erst nach weiteren Sichtungen.
Trotz inzwischen einiger Filmen mehr an Seherfahrung, stellt für mich noch immer die Konfrontation mit Effekten/Szenen, die mich irgendwie überraschen, verstören oder erstaunen, einen - nicht ausschließlichen! - Hauptreiz an (Horror)Filmen dar.
Da bin ich, auf diesem Gebiet, wohl sehr voyeuristisch veranlagt.
Viel mehr traumatisiert als jeder Effekt hat mich aber ein Erlebnis, was auch meine heute noch ausgeprägte Antipathie gegen alles was nach Zensur aussieht, erklärt.
Die Schnitte in dem Film "Demoni-Dämonen 2". Zusammen mit meinem Schulkollegen hatte ich ewig lange drauf gewartet und als wir ihn dann endlich aus dubiosen Quellen beschafft hatten (irgendwie schön die Vhs-Zeit!!) war die Enttäuschung bei den vielen offensichtlichen Schnitten enorm gross. Erinnere mich noch daran, dass wir nachher völlig niedergeschlagen waren, weil wir
bis dato gelaubt hatten, beschlagnahmte Filme seinen automatisch immer uncut. Welch Irrglaube!
3. Woran erinnert ihr euch speziell? Gab es da eine bestimmte Szene (oder mehrere), die euch nach dem Film im Gedächtnis geblieben sind? Interessant wäre für mich auch, ob ihr diese Szene(n) "falsch erinnert" habt, also, ob sie euch nach einem späteren
Gucken dann nicht so schlimm oder bemerkenswert vorkamen, wie ihr sie in Erinnerung hattet.
- Die eben angesprochene Szene mit der Baum-Vergewaltigung aus "Tanz der Teufel" hat auf mich
damals so extrem gewirkt, das ich allen Ernstes mit dem Gedanken gespielt habe, sie selbst herauszuschneiden für meine Kopie.
Ein Phänomen, welches scheinbar weit verbreitet ist, siehe: Tiersnuff-Diskussion bei Inside.
Hab diesen Akt der Zensur dann aber doch unterlassen. Heute hingegen wirkt diese Szene nicht mehr so auf mich.
In diesem einen Punkt scheint bei mir die "Abstumpfungs"-These zuzutreffen.
Aber nur in diesem Punkt, und nur auf fiktive Darstellungen bezogen.
Filme, wie beispielsweise "Maniac" oder "Cannibal Holocaust" haben auch heute, nach zig Mal anschauen, nichts von ihrer düster-realistischen Ausstrahlung
verloren.
#32
Geschrieben 26. Oktober 2005, 10:49
Es freut mich, dass ich vermutlich Dir ein düsteres Seh-Trauma erhellen kann und zwar bezüglich der von Dir beschriebenen Fußamputation, bei der Du gewiss nichts evoziert hast…

Ich habe die Folge damals auch gesehen, und war bereits durch die Kinoerlebnisse von Woodoo & Co. entsprechend konditioniert. Daher kann ich mich auch noch recht genau daran zu erinnern (bzw. meine, dies zu können):
Es handelt sich um die öffentlich-rechtliche TV-Produktion namens „Wallenstein“ (eine kurze Serie).
Hierin kommt es zu einer von Dir beschriebenen Amputation des Fußes wegen Wundbrand.
Der „Arzt“ schneidet dem leidenden Patienten kreisrund den Unterschenkel ein. Letzterer ist dabei umringt von sich sorgenden Beobachtern. Dann wird das Messer gegen eine Säge ausgetauscht und der Unterschenkel unter Gebrüll bis zur Hälfte zersägt (relativ detailliert). Dann verliert der Leidende sein Bewusstsein und die Umstehenden murmeln irgend etwas von einer „dankbaren“ oder „göttlichen Ohnmacht“. Danach geht der „Arzt“ mit dem Zerteilen jener defekten Extremität entspannter zur Sache und es folgt ein Szenenwechsel.
Das sollte eigentlich Dein Seherlebnis gewesen sein.
Abgesehen davon war zu dieser Zeit war das ÖR-Fernsehen mit seinen Eigenproduktionen ohnehin recht „ruppig“. Man denke hierbei anstelle der besonderen "Schwarzwaldklinikfolge" an „Der eiserne Weg“, der damals mit detailliert abgebildeten Schießereien in Zeitlupe aufwartete (1984).
Wollte man anfangs dem rauen Video-Gewerbe Paroli bieten und hat dann lieber die Kontakte zu Politikergrößen wie Geissler genutzt?

Immerhin waren die ÖR immer eifrig zur Stelle, um den Stammzuschauer vor den Gefahren einer Filmbetrachtung "abseits des Äthers" eindringlich zu warnen.
Gruß al
Bearbeitet von al, 26. Oktober 2005, 10:52.
#33
Geschrieben 03. November 2005, 09:33
1.
So ziemlich den ersten Horrorfilm den ich gesehen hab war : the fog, in der Übersetzung "Nebel des Grauens", ich glaub es ging um Zombies aber das meiste hab ich vergessen/verdrängt. Ich war glaub ich 12.
2. Traumatisiert? hmmm muss ich meinen Psychologen fragen. Angst? Jaaa sehr sogar. Fasziniert? Ja, wieso hät ich ihn mir sonst wohl angeschaut.
Ob es allerdings "gut" für mich war ist eine andere Frage. Bis heute mag ich keine Splatterfilme, Szenen in denen man brutale Gewalt oder Vergewaltigung zeigt einfach um zu schockieren oder um irgendeine Pseudoästethik zu erzeugen.
"the saw", "kill bill" sind mir zutiefst zuwider.
"sin city" widerum fand ich gut weil der Film es irgendwie verstanden hat, das ganze satirisch zu überzeichnen (zumindest musste ich lachen).
Gruselfilme mag ich aber mehr, ein paar Filme von Steven King oder "the ring" und auch "the sixth sense".
Sie bringen mich zum Schaudern, mit einer wohltemperierten Erwartungshaltung geh ich ins Kino, so wie sich andere vielleicht vor der Achterbahn anstellen und wähne mich in vermeintlicher intellektueller Sicherheit, um mich dann doch verführen zu lassen.
Ich (Mann) vergleiche das mit einer sexuell erregten Frau die zu ihrem vermeintlichen Liebhaber (Gruselfim) trotzig lächelnd sagt: ich will (fürchte mich) nicht, obwohl beide wissen spätestens in ein paar Minuten ist es soweit..Gänsehaut
Dieses Abstoßen und gleichzeitige Herziehen reizt mich sehr, es ist ein differnziertes, bewusstes Verhältniss zum Gruselfilm das mir wesentlich lieber ist als dass was ich als 12jähriger gefühlt hab.
3. Besondere Szene, hmm das war nicht aus "the fog" aber auch irgendwas bekanntes, da war der Kopf eins Mannes in einer Toiletenschüssel oder Badewanne, weiß nicht mehr so genau. Jedenfalls wars eklig.
Aber was mich wirklich mitgenommen stammt nicht aus einem Horrorfilm sondern aus ner Tierdoku über den Walfang, meterlange Harpunen die sich in den sanften Riesen bohrten um ihn an Bord zu hiefen. Ich musste ganz bitterlich weinen und an diesem Abend nahm ich mir vor die Welt zu retten! Kein Scheiß, leider hats nicht ganz geklappt

#34
Geschrieben 03. November 2005, 10:36
Franklin D. Roosevelt sagte am 03.11.2005, 09:33:
"the saw", "kill bill" sind mir zutiefst zuwider.
#35
Geschrieben 03. November 2005, 19:22
#36
Geschrieben 03. November 2005, 20:09
zu 1.:
Aus meiner Anfangszeit der Filmsucht am lebhaftesten in Erinnerung geblieben ist mir Dawn Of The Dead on the big screen, damals 1979. Heute kaum noch vorstellbar daß man im jugendlichen Alter von 14 bei so einem Streifen überhaupt Einlaß erhält. Der Heimweg hinterher durch die Nacht war auch schön gruselig...

zu 2.:
War eigentlich eine Mischung aus Faszination und Abstoßung. Letztendlich hat die Faszination überwogen, weshalb ich dem Genre treu geblieben bin.
zu 3.:
Naja an was erinnert man sich nach dem erstenmal Dawn? Logischerweise an Tom Savini der den Zombie mit dem Säbel einen Kopf kürzer macht.
Diese Szene (wie auch andere die vor allem Effekthascherei sind) hat für mich über die Jahre einiges von ihrer Wirkung eingebüßt. Mit der Zeit ändert sich halt die Art und Weise wie man Filme anschaut und beurteilt...wobei ich Dawn immer noch für einen Genre-Meilenstein halte.
Ha, grad fällt mir noch was aus meiner Kindheit ein an das ich mich nur ganz dunkel erinnern kann...es gab da diese TV-Serie Daktari (die mit dem Affen Judy und dem Löwen Clarence



Programming today is a race between software engineers stirring to build bigger and better idiot-proof programs, and the universe trying to produce bigger and better idiots. So far, the universe is winning.
#37
Geschrieben 03. November 2005, 20:20
Später folgte dann Die Nacht der reitenden Leichen (damals als RTL noch diesen herrlichen Horrorfilmnächte mit diesem Elvira-Klon im Programm hatte). Habe mich prompt nochmal zu Tode gefürchtet. Beim zweiten Sehen musste ich feststellen, dass dies wohl vor allem an Anton Garcia Abrils unheimlichen Chören liegen musste).
#38
Geschrieben 03. November 2005, 20:28
Den stärksten Eindruck hat die Brille des Mörders bei mir hinterlassen. In meiner Erinnerung trug er eine Goldrahmen-Brille und die Gläser wurden mehrmals so gespiegelt, dass man seine Augen nicht mehr sehen konnte. Brillenträger taten mir als Kind immer leid. In diesem Mann, der Mörder und Arzt zugleich war und darüber hinaus auch noch eine Brille trug die ihn böse machte, kamen viele Dinge zusammen, die sich nicht mit meinen Erfahrungen deckten. Meine Eltern waren leidenschaftliche Goldrahmenbrillerträger.
Bearbeitet von Nemo, 03. November 2005, 20:42.
#39
Geschrieben 20. November 2005, 06:38

http://www.filmforen...?showtopic=1154
Wie, Sie sind anderer Meinung...??!
http://www.filmforen...?showtopic=1155




"Realität ist eine Illusion, die durch Alkoholmangel hervorgerufen wird!" - ein Unbekannter
"Wenn Du zwei weiße Eltern hast, wirst Du nie ein Halbfarbiger!" - Dieter Bohlen
"Als Johannes Paul der II. gestorben worden war..." Andreas Englisch In einer Talkshow
#40
Geschrieben 22. November 2005, 16:01

He's quick with the gun,
But he loves his son,
Killed his wife cause she weighted a ton,
It's Psycho Dad.
#41
Geschrieben 23. November 2005, 00:40
Das meiste an Horror ist sicherlich den Öffentlich/Rechtlichen-Fernsehanstalten zu verdanken, die mich, wenn ich das halbwegs ohne Gedächtnislücke wiedergeben kann, recht ordentlich versorgt haben. Da kommen mir Filme wie DER WEISSE HAI, AMERICAN WEREWOLF, ALIEN, TANZ DER VAMPIRE.
Mit den video nasties hatte ich in unserer Kleinstadt, in welcher ich damals lebte, keinen Kontakt. TANZ DER TEUFEL, den ich mit achtzehn oder neunzehn sah, fand ich eher doof. Heute finde ich ihn ganz amüsant und vom technischen Aufwand sehr sehenswert, aber selten furchteinflössend.
Den meisten Schrecken in den 80ern zog ich aus diversen Hörspielreihen. Ganz besonders aus MASTERS OF THE UNIVERSE von Europa (

Richtigen Dünnschiss bekam ich aber von der heftigen Horror-Hörspielreihe von Europa. Eigentlich eher Derivate von Horror- u. SF-Filmen (Alien) gab es eine Folge mit einem weiblichen Vampir. Die Stimme der weiblichen Gräfin Dracula am Ende hat mir damals den Rest gegeben.
In den letzten fünfzehn Jahren haben sich Angstzustände eher im Bereich des psychologischen Horrors aufgebaut. SHINING ist aufgrund seines Settings und des wummernden Soundtracks ein Top-Kandidat bei mir. POLTERGEIST (der widerliche Spielzeugclown, danke für die ratternde Musik an der betreffenden Stelle Mr. Goldsmith), DIE FLIEGE (Cronenberg), MISERY (Brechen der Fußknochen mit Vorschlaghammer, uarghh!).
Am heftigsten reagiere ich auf Fressszenen und auf sexuell konnotierten Horror. Hängt wohl mit dem WEISSEN HAI und dem Todeskampf von Quint am Ende zusammen. Im Freibad habe ich mit meinen Händen immer die Haifischflosse imitiert und das Williams’sche Motiv gesummt.
Die letzten heftigen Reaktionen die von filmischer Seite auf mich hernieder gingen war Polanskis DER MIETER und Takashi Miikes GOZU.
Vieles an Erfahrungen deckt sich mit dem was ich bereits in dem Thread gelesen habe, aber leider sind die meisten Eindrücke, die ich damals hatte, im Laufe der Zeit vergessen worden oder ganz tief im Unterbewusstsein vergraben. Ich finde es aber höchst lohnenswert mit stetig zunehmender Seherfahrung viel mehr in Filmen zu entdecken, als es mir im Teenageralter möglich war. Siehe Bavas DÄMON UND DIE JUNGFRAU.
Wieso ich zum Bleistift Ridley Scotts ALIEN damals so toll fand, weiß ich erst heute genauer.

"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)
#42
Geschrieben 23. November 2005, 07:55
Tornhill sagte am 23.11.2005, 00:40:


Zitat

Die Gruselserie von Europa hat mir auch ordentlich zugesetzt ... vor allem "Das Duell mit dem Vampir" - dort die Szene, als Tom und Irene die junge Frau verfolgen, die in ein Loch in der Wand kriecht, dann verschwindet und in dem Sarg, der dort verborgen liegt, eine alte verweste Frau liegt.

#43
Geschrieben 27. November 2005, 06:40
H.G.Francis =>


Kann ich auch heute noch fröstelndst empfehlen!


Bearbeitet von FakeShemp, 27. November 2005, 06:47.
http://www.filmforen...?showtopic=1154
Wie, Sie sind anderer Meinung...??!
http://www.filmforen...?showtopic=1155




"Realität ist eine Illusion, die durch Alkoholmangel hervorgerufen wird!" - ein Unbekannter
"Wenn Du zwei weiße Eltern hast, wirst Du nie ein Halbfarbiger!" - Dieter Bohlen
"Als Johannes Paul der II. gestorben worden war..." Andreas Englisch In einer Talkshow
#44
Geschrieben 27. November 2005, 18:56
maX sagte am 17.02.2004, 14:15:
Der erste Horrorfilm, den ich zu Gesicht bekam, war "Der Weiße Hai 1". Zugleich hat mich der Film sehr schockiert und stellt damit das erste Schockerlebnis durch einen Film in meinem Leben dar. Zu dem Zeitpunkt war ich ungefähr im Alter von 4 oder 5 Jahren. Wie ich an den Film gekommen bin, weiß ich zurückblickend selber nicht genau, aber ich vermute meine Schwester hatte den irgendwo abgegriffen. Ich hatte erst versucht den kompletten Film anzusehen, allerdings hielt ich den kompletten Film nicht durch. Anschließend träumte ich nächtelang, daß mir ein Bein abgebissen wird und ich versuche den Hai mit einem Gegenstand totzuschlagen. Seitdem habe ich mich mir den Weißen Hai nie wieder angesehen. Ich schaue mir alle möglichen Filme an, aber an den Weißen Hai habe ich mich bis dato nicht herangetraut.
Bevor ich zu meinem zweiten Horrorerlebnis komme, muß ich dazu sagen, daß ich mir solche Filme fast immer allein angesehen habe. Eigentlich merkwürdig, weil ich so schlechte Erinnerungen am Weißen Hai hatte/habe. Das hat mir den Kick gebracht und da die Grenze immer weiter gezogen wurde habe ich mir nachher an Splatterfilme etc. besorgt. Das begann alles mit gut 13 Jahren. Vorher habe ich mich eher auf Actionfilme konzentriert (speziell Rambo oder Scarface) Da kommen wir zum originalen Texas Chainsaw Massacre. Vom Gore her ein aus heutiger Sicht harmloser Film, doch durch seine Aufmachung als Terrorfilm sehr hart für mich. Ich hatte bis dahin nur wenige Horrorfilme gesehen und daher verstärkte sich die Wirkung des Films. Leatherface war für mich eine sehr angsteinflößende Gestalt, seine Jagd auf die Jugendliche waren sehr nervenaufreibend und der Schluß hat mir endgültig ein flaues Gefühl im Magen gegeben. Ja, im Prinzip war der Schluß einer schlimmsten Szenen, weil offen bleibt, ob Leatherface sie doch noch schnappt.
Jetzt kommt es Schlag auf Schlag. Abgehärtet durch Texas Chainsaw Massacre machte mir der Freitag der 13. 1 weniger aus. Auch der dritte Teil konnte mich nicht mehr schocken. Höchstens noch der 4. Teil der Reihe. Also begab ich mich wieder auf Suche nach einem weiteren "Horrorklassiker". Ich suchte im Prinzip, nach Inhalten, die ich absolut schrecklich fand. Gewalt an Frauen fand ich dagegen nicht so schlimm, wie andere es hier in diesem Forum erwähnt haben. Last House on the Left hat mich ziemlich kalt gelassen. Die Gewaltakte waren zwar recht detailliert, aber ich habe nie die Extreme erfahren. Ich fand den Schluß auch eher enttäuschend. Schließlich hielt ich den Klassiker unter den Kannibalenfilmen in den Händen: Cannibal Holocaust. Ich war mittlerweile 15 und ich suchte verzweifelt nach neuen Schockern. Nachdem ich von Cannibal Ferox ziemlich ernüchternd zurückgelassen wurde, verpasste mir Cannibal Holocaust einen heftigen Schlag in die Magengrube. Die Tierötungen waren ausgewelzt und sehr pervers. Ich war kein besonderer Tierfreund, aber wie dort Tiere abgeschlachtet wurden und was das Kamerateam da für eine Story alles tut, hat mich sehr erschüttert. Besonders schlimm: Die Szene im Dorf und das Ausweiden der Schildkröte. Auch Dawn of the Dead mit seiner durch und durch pessimistischen Ausrichtung hat mich sehr verstört. Aber vor allem der Einzug der Rocker hat mich bestürzt gemacht. Die Gewalt hat den Eindruck natürlich auch noch verstärkt.
Zitat
Bei Dawn of the Dead und Texas Chainsaw Massacre war es Faszination. Ich war zwar geschockt, aber sie haben mich trotzdem nicht aus ihrem Bann gelassen. Nach diesen Filmen wollte ich immer mehr, immer eine Stufe weiter. Bei dem Weißen Hai überwog aber ganz eindeutig die Furcht.
Zitat
Der Weiße Hai hat mich traumatisiert. Aber auf eine ganz verrückte Weise muß er mich auch fasziniert haben, denn sonst hätte ich nicht später angefangen Horrorfilme anzusehen.
Zitat
Den Weißen Hai habe ich mir nie wieder angesehen, deshalb kann ich das nicht wirklich beurteilen.
Bei Texas Chainsaw Massacre ist der große Terror weg. Der Film hat mit der Zeit viel seiner Spannung eingebüßt.
Cannibal Holocaust finde ich immer noch recht ekelerregend, wobei mich die Tiertötungen nur beim ersten Ansehen so richtig geschockt haben. Inzwischen ist für mich die Story wesentlich "kranker" als alles andere.
Dawn of the Dead finde ich von den Gewaltszenen zwar weit über dem Durchschnitt, aber vertretbar. In dieser Beziehung bin ich wohl etwas abgestumpft. Was mich aber immer noch fesselt ist die apokalyptische Atmosphäre, die Hoffnungslosigkeit und die Story.
Zitat
Die Filme haben mich ganz entscheidend beeinflußt. Noch heute fühle ich mich eher dem Horrorgenre zugehörig, als Komödien. Vielleicht liegt daran, daß ich in meiner Natur eher ein Einzelgänger bin. Übrigens, der genannte New York Ripper war auch ziemlich hart für mich. Besonders der erste Mord an der Frau mit dem Fahrrad hat mich doch erschaudern lassen. Die Frau hat versucht aus dem Wagen zu entkommen und wurde dann bestialisch abgeschlachtet.
Gruß
PS: Früher hatte ich auch durchaus Angst vor den Max & Moritz - Geschichten!
Bearbeitet von Schabicks, 27. November 2005, 18:57.
#45
Geschrieben 06. Dezember 2005, 02:20
Am meisten beeindruckt von einem regulären Horrorfilm war ich von Hitchcocks Psycho, den mich meine Großeltern leichtfertigerweise im Alter von 13 haben sehen lassen. Die Duschszene war derart beängstigend, daß ich mich wochenlang nicht richtig unter die Dusche getraut habe (dämlicher Duschvorhang!). War bestimmt angesichts beginnender pubertärer Veränderungen ein äußerst geruchsintensives Erlebnis auch für meine Umgebung.
Am meisten vermisse ich aber Die brennenden Augen von Schloß Bartimore, den ich des nächtens nur einmal in der ZDF-Reihe *Der phantastische Film* sah - allein. Den wohligen Schauer im Anschluß an die Szene, wenn der Finger des Toten abbricht, werde ich wohl nie vergessen. Habe erst letztens gelesen, daß es ein Film der Hammerstudios ist. Zu schade, daß dieser Film nicht in der Hammeredition von Anolis gelandet ist; vor allem, da es weltweit noch keine DVD des Filmes gibt.
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