

Unverfilmbare Bücher
#1
Geschrieben 11. März 2003, 11:19
Elementarteilchen von , ich glaube die reichhaltigen soziologischen wie auch philosophischen aspekte des buches lassen sich nicht adäquat auf der leinwand darstellen.
#2
Geschrieben 11. März 2003, 11:37
squire sagte am 11.03.2003, 11:19:
definiere "unverfilmbar"!
- unverfilmbar, weil technisch nicht möglich; d.h. man würde sich dann auch fast exakt an das geschriebene Wort halten...
- unverfilmbar, weil als Output zu lang...
- unverfilmbar, weil das Thema des Buches als nicht verfilmbar gilt?
IMHO ist kein Buch unverfilmbar...Ich habe die Aussage von "unverfilmbaren" Büchern auch *IIRC* schon lange nicht mehr gehört/gelesen. Von welchen Büchern wird das denn behauptet!
ThanXXX
#3
Geschrieben 11. März 2003, 11:38
Zwei Anmerkungen zunächst:
1. Warum sollte man auch alle Aspekte eines Buches "verfilmen" wollen? Das ist ja sowieso noch nie passiert und a priori unmöglich, schon allein, weil "jeder sein eigenes Buch liest" ... auch der Regisseur/Drehbuchautor. Daher wird jeder Rezipient des Filmes, der auch den literarischen Stoff kennt, notwenidig immer andere Aspekte berücksichtigt sehen wollen.
2. Wenn sich der künftige Regisseur auf andere Aspekte von "Elementarteilchen" konzentriert (vielleicht, weil er die wichtiger findet oder für einen Film adäquater), könnte durchaus eine Adaption möglich sein.
Die Frage ist ja eigentlich vielmehr: Welchen Anspruch können filmische Adaptionen von Literatur entwickeln, wenn es sowieso nicht möglich ist, die Literatur als solche auf den Film zu übertragen? Doch wohl eine filmische Interpretation des Gelesenen zu sein. Daher ist für mich eine gelungene "Verfilmung" wohl eine, die besondere Aspekte der Lektüre zur Rezeptionsgeschichte hinzufügen kann, oder?
Als mein Lieblingsbeispiel für eine gelungene Adaption nenne ich immer Stanley Kubricks The Shining.
maX
P. S. Ich verschiebe diesen Thread mal in den Schrift-Bereich von F.LM, weil er ja gar nicht offtopic ist

#4
Geschrieben 11. März 2003, 11:50
Wenn man sich beispielsweise ansieht, was Kubrick mit 2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM auf die Leinwand gezaubert hat, und das allein mit den spezifischen Mitteln des Films jenseits literarischen Erzählens, dann bin ich mir sehr sicher, dass es eigentlich nahezu kein Buch gibt, das nicht für die Leinwand adaptierbar wäre. Oder man sehe sich BLOW-UP von Michelangelo Antonioni an, der ebenfalls allein mit Mise en scène, Montage und Tonspur jenseits von Dialogen einen überaus spannenden wie tiefgründig komplexen Film darstellt.
Ich denke, die prinzipiellen Möglichkeiten der Kunstform Film werden gerne unterschätzt, vor allem deswegen, weil Film nach wie vor gerne als "literarische Erzählform mit bewegten Bildern" wahrgenommen wird, in der die Innenwelt von Protagonisten nur unzureichend kommunizierbar sei, da sich der Film nur aufs Äußere konzentrieren könne. Obengenannte Filme (man könnte noch STALKER nennne, oder ERASERHEAD, usw. usf. ) stehen aber prototypisch für eine andere Art des filmischen Erzählens - ein Erzählen in Bildern, das mindestens so reichhaltig und komplex werden kann, wie Bücher dies gern für sich beanspruchen.
Dies setzt natürlich eine gewisse Kompetenz des Regisseurs, oder der am Schaffungsprozess Beteiligten überhaupt, voraus, die sich nicht allein auf's handwerkliche Geschick allein beschränken darf, sondern vor allem eine hohe Sensibilität gegenüber dem Medium erfordert. Ist dies vorhanden, könnte wohl nahezu jede literarische Vorlage auch einen sehenswerten Film abgeben. Man schaue sich nur mal das Oeuvre Kubricks, nahezu ausschließlich Literaturadaptionen, an ...


Grüße,
Thomas
#5
Geschrieben 11. März 2003, 12:26
Immo sagte am 11.03.2003, 11:50:
"Produzent Bernd Eichinger bemüht sich zurzeit um die Rechte (von 'Elementarteilchen'), und wenn alles gut geht, verfilmt ein deutsches Enfant Terrible das französische Enfant Terrible Houellebecq. Das wird, sagt Oskar Roehler, der ultimative Film nach einem Wahnsinns-Roman."
(Christiane Peitz im Tagesspiegel vom 04.11.2001)
"Bernd Eichinger hat mir die Verfilmung von Houellebecqs 'Elementarteilchen' angeboten."
(Oskar Roehler in der Welt vom 08.11.2001)
www.single-dasein.de/kohorten/oskar_roehler.htm
ThanXXX
#7
Geschrieben 11. März 2003, 14:06
Ich würde zuerst einmal den begriff verfilmung definieren...abfilmen kannst du beispielsweise tatsächlich jedes buch. Seien es nun die bücher mishimas, die man einfach als theaterstück umgesetzt abfilmte, oder wörtliche abfilmungen, wie beispielsweise the lord of the rings oder so mancher bibelfilm.
Mein lieblingsbeispiel für eine tatsächliche verfilmung ist nach wie vor greenaways umsetzung von the tempest in prospero's books, oder kubricks verwurschtung des zarathustra in 2001- wobei ich kubrick unterstellen würde, dass er häufig ein eigentlich unfilmisches mittel, nämlich die vermittelung der gedankenwelt durch monologe, verwendet hat- beispielsweise in form von alex' off-kommentaren in clockwork orange.
Faszinierend fand' ich die ursprüngliche idee der coens, dickeys to the white sea, ein buch, dass sich beinahe ausschliesslich auf die gedankenwelt seines protagonisten beschränkt, in form eines filmes umzusetzen, der keinerlei off-kommentare oder monologe enthält- leider ist das projekt gestorben und so werden wir vielleicht nie erfahren, ob soetwas funktioniert.
Der gedanke, beschäftigt mich mehr denn je, da ich gerade salingers catcher in the rye gelesen habe- dieser wäre zwar leicht abfilmbar -ein paar offkommentare dazu und fertig- aber nur sehr schwer verfilmbar. Die gedanken sind nicht abstrakt genug, um eraserhead oder 2001 like umgesetzt zu werden, allerdings machen sie doch den eigentlichen inhalt des buches aus. sofern holden keine dauer-monologe führen soll, steht man vor einem problem- vielleicht wäre er als erzähler auf einer 2ten ebene denkbar, der ähnlich wie deedee in the opposite of sex ins geschehen eingreifft, vielleicht sogar den film selbst kritisiert, schließlich ist bekannt, dass er dieses medium nicht sonderlich leiden kann

#8
Geschrieben 11. März 2003, 14:21
Zitat
offtopic: ich gratuliere Dir recht herzlich dazu, mein heiß und innig geliebtes Lieblingsbuch soeben zuende gelesen zu haben!

Ich würde mir eine Adaption dieses Buches ganz anders vorstellen - keine Monologe, kein Off, kein 2. Erzähler! Es müsste möglich sein, den Film allein über Bildsprache und inszenatorische Kniffe zu erzählen, von der inszenatorischen Strategie her vielleicht ähnlich wie die 80er Jahre Adaption von "1984". Minus den Off-Kommentar natürlich. Naja, vielleicht auch mit!




Das mit den Off-Kommentaren bei Kubrick, ja, da gebe ich Dir recht, das hatte ich nicht bedacht (das schmälert aber natürlich die Qualität seiner Filme als "Literaturadaptionen" nicht im geringsten!

Cheers,
IMMO
#9
Geschrieben 11. März 2003, 15:44
da meine ausführungen für offene fragen gesorgt haben möchte ich versuchen an einem beispiel meine frage zu verdeutlichen
hitchcock hat gesagt dass er es nicht für möglich halte schuld und sühne zu verfilmen da dieser stoff in der literatur sozusagen seine definitive form gefunden habe.
die frage umformuliert würde lauten: welches literarische werk ist derart ausgefeilt dass es bei adaption einen ganz großen teil seiner klasse verlieren würde?
die diskussion hat sich aber auch ohne weiteren beitrag meinerseits spannend entwickelt, wollte nur versuchen die an mich gerichteten fragen zu slösen.
p.s. elementarteilchen als film geplant, interessant, wird bestimmt ein super gau
#10
Geschrieben 11. März 2003, 16:01

ein buch, dass ich tatasächlich für (beinahe) unverfilmbar halte, ist 100 jahre einsamkeit, schon aus ökonomischen gründen...
#11
Geschrieben 11. März 2003, 16:06
Wenn man allerdings eine andere Position einnehmen und mal von der Warte des Films ausgehen, so heißt das, dass die Filme ja auf jeden Fall unabhängige Kunstwerke sind, ganz gleich, welche literarische "Vorlage" sie haben (und die haben ja fast alle Filme - siehe den Artikel über Drehbücher in der aktuellen F.LM!). Ich bin der Meinung, dass ein Diskurs, der versucht, Abhängigkeiten zwischen Literatur und Film zu untersuchen, notwendig scheitern muss, weil der Medienbruch auf jeden Fall für große Unterschiede sorgt. Will man die übergehen, so wird man sich - wenn man es genau machen will - mit unüberwindbaren Schwierigkeiten konfrontiert sehen. Da ist ja schon oft die Frage der Erzählperspektive nicht übertragbar usw.
maX
#12
Geschrieben 14. März 2003, 00:33
Immo sagte am 11.03.2003, 14:21:


was meinst du, soll ich die anderen beiden auch noch nachschieben? oder liest der fan, wie du einer bist, ausschließlich den catcher, dafür allerdings schon zum 25. mal?

#13
Geschrieben 14. März 2003, 06:48
#14
Geschrieben 14. März 2003, 13:20
Max.Renn sagte am 14.03.2003, 06:48:

dafür ist das taschengeld von 3 monaten drauf gegangen

#16
Geschrieben 14. März 2003, 13:35
Ippolit sagte am 13.03.2003, 23:33:
Immo sagte am 11.03.2003, 14:21:


was meinst du, soll ich die anderen beiden auch noch nachschieben? oder liest der fan, wie du einer bist, ausschließlich den catcher, dafür allerdings schon zum 25. mal?

So oft habe ich den Catcher übrigens noch gar nicht gelesen - ich bin eh nicht so der Typ, der ein Buch regelmäßig und häufig immer wieder liest. Irgendwie habe ich da das Gefühl, ich verpasse was, weil ich währenddessen neues lesen könnte. Vielleicht habe ich auch Angst davor, dass mir das Buch heute nicht mehr gefallen könnte (während mein jetzigen Erinnerungen mir ernsthaft Tränen über die Wangen laufen lassen, wenn in FAHRENHEIT 451 der Catcher in Flammen aufgeht

Das letzte Mal liegt nun auch schon wieder, hmmmm, mal überlegen, hossa, 3 Jahre zurück! Na, dann wird's mal wieder Zeit! Vielleicht nehme ich mir dann auch endlich mal den ollen Kerouac vor, der hier auch schon seit langem ungelesen im Regal steht!
Cheers,
IMMO
#17
Geschrieben 14. März 2003, 13:38
Da Du Dich mti sowas ja besser auskennst und wir gerade bei der ollen Rotzbremsen-Koryphäe sind: weißt Du, inwiefern meine Ausgabe vom Nietzsche durch seine dumme Schwester (war die doch, oder?) verwässert ist?
Auf dem Backcover (und auch auf der Website von 2001) steht folgendes:
Zitat
Hab ja echt keinen Bock da so eine verkappte Nazianbiederungs-Ausgabe erwischt zu haben!

#18
Geschrieben 14. März 2003, 15:25
Immo sagte am 14.03.2003, 13:35:
So oft habe ich den Catcher übrigens noch gar nicht gelesen - ich bin eh nicht so der Typ, der ein Buch regelmäßig und häufig immer wieder liest. Irgendwie habe ich da das Gefühl, ich verpasse was, weil ich währenddessen neues lesen könnte. Vielleicht habe ich auch Angst davor, dass mir das Buch heute nicht mehr gefallen könnte (während mein jetzigen Erinnerungen mir ernsthaft Tränen über die Wangen laufen lassen, wenn in FAHRENHEIT 451 der Catcher in Flammen aufgeht

Das letzte Mal liegt nun auch schon wieder, hmmmm, mal überlegen, hossa, 3 Jahre zurück! Na, dann wird's mal wieder Zeit! Vielleicht nehme ich mir dann auch endlich mal den ollen Kerouac vor, der hier auch schon seit langem ungelesen im Regal steht!
Cheers,
IMMO
"Manchmal glaube ich, Wissen -jedenfalls Wissen um des Wissens willen - ist das Schlimmste. Bestimmt das, was am wenigsten verziehen wird. (...) Ich glaube, das alles hätte mich nicht so schrecklich mitgenommen, wenn wenigstens ab und zu - nur ab und zu - aus Höflichkeit oder meinetwegen Routine angedeutet würde, daß Wissen nur ein Weg zu Weisheit ist und daß es einfach nur verabscheuenswerte Zeitverschwendung ist, wenn es das nicht ist."
da bin ich froh, dass du den catcher nicht gar zu oft gelesen hast- man munkelt ja, dass manson und chapmans verstand opfer dieses grässlichen buches wurden

#19
Geschrieben 14. März 2003, 15:33
Immo sagte am 14.03.2003, 13:38:
Da Du Dich mti sowas ja besser auskennst und wir gerade bei der ollen Rotzbremsen-Koryphäe sind: weißt Du, inwiefern meine Ausgabe vom Nietzsche durch seine dumme Schwester (war die doch, oder?) verwässert ist?
Auf dem Backcover (und auch auf der Website von 2001) steht folgendes:
Zitat
Hab ja echt keinen Bock da so eine verkappte Nazianbiederungs-Ausgabe erwischt zu haben!

Fest steht, dass Frau Elisabeth Förster-Nietzsche das Werk ihres Bruders soweit verfälscht hat, dass es nur sehr schwer möglich war, echtes von falschem zu unterscheiden (z. B. hat es ein Buch "Der Wille zur Macht" von Nietzsche so nie gegeben ... Elisabeth hat die Vorstudien ihres verstorbenen Bruders einfach zu diesem Buch zusammengefasst und ergänzt).
Vermutet wird auch, dass Elisabeth das Werk Nietzsches wohl an die Nazis verscherbelt hat und durch "Umdichtung" einiges dazu beigetragen hat, dass diese daraus ihre "Haus-Philosophie" machen konnten.
Im einzelnen kenne ich mich damit nicht so aus. Allerding ist die kritische Studienausgabe von Colli & Montinar bei den Rechten als "linker Rotz" verpönt (so habe ich einen Professor, der auch für die JF schreibt bei uns an der Uni drüber reden hören), was schon fast ein Hauptgrund für diese Ausgabe ist

maX
#20
Geschrieben 14. März 2003, 15:53
Max.Renn sagte am 14.03.2003, 15:33:

das dürfte in gewissen kreisen wohl durchaus der definition von "linkem rotz" entsprechen.
naja, "das deutsche klima allein ist ausreichend, um starke und selbst heroisch angelegte eingeweide zu enthmutigen."

#21
Geschrieben 14. März 2003, 16:09
maX
#22
Geschrieben 12. April 2003, 18:51
Bis Terry Gilliam sein Meisterwerk auf eine Filmrolle gebannt hat.
Ich wünschte mir eine Verfilmung von Asimovs Foundation-Triologie oder besser noch vom ganzen Zyklus.
Das ist aber wohl aus finanziellen Gründen unverfilmbar, da der Stoff ja nicht die Blockbusterqualitäten von Star Wars besitzt.
Manche Filme sind für mich übrigens um Welten besser als die Buchvorlagen.
Wer Starship Troopers von Robert Heinlein oder "Do Androids Dream of Electric Sheep" von Philip K. Dick gelesen hat weiss was ich meine

American Defense and Crelm Tooth Paste:
#23
Geschrieben 12. April 2003, 19:17
maX
#24
Geschrieben 12. April 2003, 20:45
Max.Renn sagte am 12.04.2003, 20:17:
maX
Aber ich habe Blade Runner schon über 15 mal gesehen würde ich schätzen.
Einer meiner absoluten Favoriten.
Dann habe ich ca. vor 4-5 Jahren auch das Buch von Dick gelesen, und war schwer enttäuscht.
Ich bin zwar von Scott seit Black Hawk Down auch entsetzt (dass er so einen Schmarrn dreht, und das meine ich nicht filmtechnisch gesehen), aber bei Blade Runner überstrahlt der Film doch bei weitem die Romanvorlage finde ich.
Bearbeitet von Raoul, 12. April 2003, 20:47.
American Defense and Crelm Tooth Paste:
#25
Geschrieben 12. April 2003, 22:48
#26
Geschrieben 13. April 2003, 05:28
Immo sagte am 12.04.2003, 23:48:
m.E. hat der Drehbuchautor bei Blade Runner doch vieles zum positiven Verändert.
Es gibt viele Sci-Fi bzw. futuristische Filme aus den 70ern und 80ern, die mittlerweile vollkommen antiquiert bzw. lächerlich wirken, aber Blade Runner gehört nicht dazu.
Der Film ist auch 2003 noch aktuell und modern.
Selbst Rachel hat ja keine von diesen grotesken 80er Jahre Frisuren wie damals üblich, sondern eine viel ärgere, die durchaus 2019 wieder modern sein könnte;)
Offtopic:
Hat die Zahl oder das Jahr 2019 irgend eine besondere Bedeutung?
Neben Bladerunner beziehen sich ja auch andere FIlme, darauf.
Ad Hoc fallen mir zwei Italo-Endzeitfilme ein:
"The New Barbarians (Metropolis 2000)" und "Fireflash - Der Tag nach dem Ende (2019: After the Fall of New York)"-
Beide Filme spielen 2019.
#27
Geschrieben 13. April 2003, 15:26
Zitat
Nun ist aber "Do Androids Dream..." tatsächlich keines seiner Meisterwerke; schon nicht uninteressant, aber im Vergleich zu "Ubik" oder gar "Valis" (aber das ist ohnehin jenseits alles Vergleichbaren) mehr oder weniger nur ein Abklatsch.
Zum Sprachlichen: oft sind die deutschen Übersetzungen schlicht und einfach grauenhaft. Das ist zwar im Original nicht "spektakulär" und auch nicht besonders "elegant", aber sehr viel präziser, ohne die Ungelenkheiten und Schnitzer jedenfalls, die einem den Genuss in den deutschen Ausgaben (vor Uwe Anton sei besonders gewarnt) oft genug verderben.
#28
Geschrieben 13. April 2003, 15:45
Zitat
Hallo, Ekkehard!
Nein, ich hab das auch gar nicht als "Schwäche" auslegen wollen, deswegen ja auch die Anführungszeichen bei "Problem" - ich mag Dick eigentlich sehr gerne.

Ich denke, wir meinen in etwa das gleiche: wie ich bereits sagte, Dicks Texte sind vor allem Skizzen und grobe Umrisse, die man zuende denken muss. Dem einen gefällt's (mir), dem anderen weniger (Raoul). Bestes beispiel ist zB seine "Minority Report"-Geschichte, deren Implikationen ja noch nichtmal wirklich ausformuliert werden, die man sich aber ganz vortrefflich weiter spinnen kann. Vieles bleibt dem Leser überlassen, Dick erschlägt einen nicht mit einer genauen Austheoretisierung seiner Gedankengebäude und das schätze ich an ihm. Genau das, was Du treffenderweise "gegenseitige Anreicherung" nennst.
Zitat
Habe ihn bislang nur übersetzt gelesen...


#29
Geschrieben 13. April 2003, 15:50
Gibt da bei Wohlthat gerade so eine komplette Ausgabe....

Cheers,
IMMO
#30
Geschrieben 13. April 2003, 16:36
Ich bin vor allem von Dicks Kurzprosa überzeugt. Für mich das beste, was es in der SF an Short Stories gibt und gerade hier habe ich den o. g. filmischen Stil sehr bewundert. Vor allem die "visuellen Pointen", wie etwa bei der Erzählung "die zweite Variante" oder "Foster, du bist tot!" sind schon sehr pro-adaptiv

maX
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