Also: Was ist dran an Ebert? Was mache ich falsch? Oder habe ich etwa Recht? Oder ist der einfach nur behäbig geworden und war früher, als er noch hungrig war, ein absolutes Ass??
Roger Ebert
#1
Geschrieben 02. Oktober 2003, 00:56
Also: Was ist dran an Ebert? Was mache ich falsch? Oder habe ich etwa Recht? Oder ist der einfach nur behäbig geworden und war früher, als er noch hungrig war, ein absolutes Ass??
#2
Geschrieben 02. Oktober 2003, 01:05
Immo sagte am 02.10.2003, 01:56:
Sorry, konnte ich mir jetzt nicht verkneifen. Ich habe von dem noch nie einen Text gelesen. Kenne nur dieses dämliche "Two thumbs up".
(Klaus Theweleit)
"I was always killing myself, but it was always the bystander who died."
(Dennis Nilsen)
#4
Geschrieben 02. Oktober 2003, 03:31
#5
Geschrieben 02. Oktober 2003, 08:11
Immo sagte am 02.10.2003, 01:56:
Lost Highway
Blue Velvet
Titanic
A Beautiful Mind
Saving Private Ryan
Forrest Gump
(Exzerpt: "I've never met anyone like Forrest Gump in a movie before, and for that matter I've never seen a movie quite like "Forrest Gump." Any attempt to describe him will risk making the movie seem more conventional than it is, but let me try. It's a comedy, I guess. Or maybe a drama. Or a dream.")
Aber eigentlich reicht ja auch der kurze Ausschnitt aus seiner Sendung auf der deutschen Blue Velvet DVD, um ihn zu disqualifizieren.
#6
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:01
Ich sehe das so: Ebert hat neben seinem wirklich grossen filmgeschichtlichen Wissen etwas zu bieten, was den "besseren" Kritikern fehlt, nämlich einen populistischen Stil. Hervorragende Kritiker haben meist das "Problem" das sie in einem Fachkauderwelsch schreiben, als ob sie allein für sich und die 7 anderen Preifenraucher schreiben. Damit stellen sie nicht nur sich, sonderen auch ihren evtl. guten Gedanken ein Bein, weil diese nicht über die üblichen Konsumenten herauskomen. Für Einige mag das ja schön sein, sich als "Verstehender", oder besser gesagt "mehr Zeit-nehmender" in vermeidlicher exklusivität zu winden, aber ob das der Zweck der "guten" Kritik ist bezweifele ich mal. Ich persönlich finde es zwar selber schade dass die "breite Masse" sich anspruchsvolleren Texten verschliesst, aber es ist nunmal so und da finde ich sollte man lieber mit den gegebenen Mitteln arbeiten als sturr dagegen. Das mag der Eine oder Andere nicht so sehen, aber eins steht fest: Die Kombnation von Wissen, welches dann Anspruch vorgaukelt, und seinem Massentauglichen Stil haben ihm zum wohl meistgelesenen und seltsamer Weise auch relativ angesehen Amerikanischen Kritiker gemacht. Ich persönlich kann es ja auch auf eine Art nachvollziehen: Obwohl ich, behaupte ich jetzt mal, Dialogenglisch perfekt behersche (war ein Jahr in den USA) lese ich mich schneller und angenehmer durch einen Ebert Text als durch Andere. Deswegen lese ich ihn gerne, was aber auch daran liegen kann das ich seinen Geschmack oft nachfühlen kann (mit Abstrichen, z.B. die Lynch Bps. oben)
Im Grunde lässt sich sagen das du, Immo, mit deinem Urteil über seine Fähigkeiten recht hast, oder auch nicht, es kommt auf den Blickwinkel an.
bye
Dennis
#7
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:12
Bearbeitet von Oskar, 02. Oktober 2003, 14:13.
#8
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:17
Oskar sagte am 02.10.2003, 15:12:
bye
Dennis
Bearbeitet von Horrorcollector, 02. Oktober 2003, 14:19.
#9
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:24
Ich bin ganz ehrlich, für mich liest sich ein Großteil seiner Besprechungen einfach nur wie schnelle Filmtipps, reine Serviceleistung. Das hat zwar für einen Teil des Kinopublikums seine Berechtigung und soll von mir auch nich diskreditiert werden. Nur verstehe ich dann nicht, wie ein solcher Schreiber einen derartigen Ruf - eben auch gerade unter, nennen wir's verkürzend so, Cineasten - entwickeln kann? Wie gesagt: Reine Filmempfehlungen bieten im Web und in anderen Zeitungen Hunderte anderer Schreiber auch, warum ist's dann immer wieder Ebert, dessen Name fällt?
Und nein, meine Fragen sind nicht rethorischer Natur, dass ich also darin eigentlich eine ganz handfeste Kritik gegenüber Eberts Texte vermitteln möchte. Es ist wirklich nur Unverständnis mit der Bitte um Aufklärung!
#10
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:29
Oskar sagte am 02.10.2003, 09:11:
Immo sagte am 02.10.2003, 01:56:
Lost Highway
Blue Velvet
Titanic
A Beautiful Mind
Saving Private Ryan
Forrest Gump
(Exzerpt: "I've never met anyone like Forrest Gump in a movie before, and for that matter I've never seen a movie quite like "Forrest Gump." Any attempt to describe him will risk making the movie seem more conventional than it is, but let me try. It's a comedy, I guess. Or maybe a drama. Or a dream.")
Aber eigentlich reicht ja auch der kurze Ausschnitt aus seiner Sendung auf der deutschen Blue Velvet DVD, um ihn zu disqualifizieren.
Sehr bezeichnend aber finde ich die Sätze zu Forrest Gump, die Du zitierst hast. In etwa das meinte ich.
Cheers,
IMMO
#11
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:31
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 15:17:
Oskar sagte am 02.10.2003, 15:12:
bye
Dennis
Bitte, ich habe nicht in Manifesten gesprochen! Ich habe ein Phänomen aus meiner Perspektive beschrieben und um Aufklärung, bzw. Dialog gebeten (Deswegen auch die Fragezeichen am Ende so einiger Sätze!). Weder habe ich Ebert Relevanz abgesprochen, ncoh meine Sichtweise ins Absolute überhöht.
Danke,
Immo
#12
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:37
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 15:17:
bye
Dennis
Es wäre jetzt wichtig, sich in unserer Diskussion wirklich auf Eberts (Argumentations-)Stil zu konzentrieren, denn dass sich Immo (und ich übrigens auch!
#13
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:39
Immo sagte am 02.10.2003, 15:24:
bye
Dennis
#14
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:45
Oskar sagte am 02.10.2003, 15:37:
Es wäre jetzt wichtig, sich in unserer Diskussion wirklich auf Eberts (Argumentations-)Stil zu konzentrieren, denn dass sich Immo (und ich übrigens auch!
bye
Dennis
#15
Geschrieben 02. Oktober 2003, 14:47
Immo sagte am 02.10.2003, 15:31:
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 15:17:
Oskar sagte am 02.10.2003, 15:12:
bye
Dennis
Bitte, ich habe nicht in Manifesten gesprochen! Ich habe ein Phänomen aus meiner Perspektive beschrieben und um Aufklärung, bzw. Dialog gebeten (Deswegen auch die Fragezeichen am Ende so einiger Sätze!). Weder habe ich Ebert Relevanz abgesprochen, ncoh meine Sichtweise ins Absolute überhöht.
Danke,
Immo
bye
Dennis
#16
Geschrieben 02. Oktober 2003, 15:21
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 15:45:
bye
Dennis
Wenn man sich z.B. seine berühmte Blue Velvet-Kritik durchliest, in der er zugibt, Lynch für einen talentierten Regisseur zu halten, sich allerdings derartig vehement an der "Garten-Szene" stört, dass dabei jedem aufgeklärten Freigeist (
#17
Geschrieben 02. Oktober 2003, 15:33
Oskar sagte am 02.10.2003, 16:21:
Wenn man sich z.B. seine berühmte Blue Velvet-Kritik durchliest, in der er zugibt, Lynch für einen talentierten Regisseur zu halten, sich allerdings derartig vehement an der "Garten-Szene" stört, dass dabei jedem aufgeklärten Freigeist (
Was du von dem einem Stern den BV bekommen hast hälts, ist in den Disskusion warum er solch ein ansehen hat total egal, das dieses Ansehen wie gesagt vor allem darauf begründet WAS er mit seinen Kritiken beim Konsumpöbel erreicht hat.
bye
Dennis
#18
Geschrieben 02. Oktober 2003, 15:52
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 16:33:
Oskar sagte am 02.10.2003, 16:21:
Wenn man sich z.B. seine berühmte Blue Velvet-Kritik durchliest, in der er zugibt, Lynch für einen talentierten Regisseur zu halten, sich allerdings derartig vehement an der "Garten-Szene" stört, dass dabei jedem aufgeklärten Freigeist (
Was du von dem einem Stern den BV bekommen hast hälts, ist in den Disskusion warum er solch ein ansehen hat total egal, das dieses Ansehen wie gesagt vor allem darauf begründet WAS er mit seinen Kritiken beim Konsumpöbel erreicht hat.
bye
Dennis
#19
Geschrieben 02. Oktober 2003, 16:16
Oskar sagte am 02.10.2003, 16:52:
bye
Dennis
#20
Geschrieben 02. Oktober 2003, 16:18
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 17:16:
Oskar sagte am 02.10.2003, 16:52:
bye
Dennis
#21
Geschrieben 02. Oktober 2003, 16:23
Oskar sagte am 02.10.2003, 17:18:
Horrorcollector sagte am 02.10.2003, 17:16:
Oskar sagte am 02.10.2003, 16:52:
bye
Dennis
bye
Dennis
#22
Geschrieben 03. Oktober 2003, 12:17
Ich glaube, es gibt (mindestens!) zwei Roger Eberts. Nennen wir sie RE 1 und RE 2
RE 1 ist der Filmkolumnist der Chicago Sun Times (und hat gleichzeitig ne Show im Fernsehen). Er schreibt am Fließband Texte zu nahezu allen Neuerscheinungen. Bei weitem nicht alle seiner Texte/Kritiken sind Glanzleistungen - aber das ist auch schwer möglich bei dem Output. (Aber ist alles Gold, was Seeßlen schreibt?)
RE 2 ist Filmliebhaber und -kenner. Wenn er mal Zeit hat (d. h. wenn RE 1 Pause macht
Man muß halt schauen, daß man die Spuren von RE 2 in dem findet, was RE 1 so an Output rausschleudert.
#23
Geschrieben 03. Oktober 2003, 14:49
#24
Geschrieben 06. Oktober 2003, 18:47
Bearbeitet von Wildheart, 06. Oktober 2003, 18:49.
#25
Geschrieben 06. Oktober 2003, 22:45
Zitat
Was auch im wesentlichen Sinn und Zweck eines Forums darstellt, das im Untertitel die Beschreibung "Diskussionen über Filmkritik & -kritikerInnen" trägt.
Aber es geht ja auch, zumindest war das durch meinen Diskussionsanstoß so intendiert, gar nicht darum, jetzt en detail nachzuweisen, dass Ebert etwa weniger gelungene Kritiken schreibt oder keinen Stil habe. Das war überhaupt nicht mein Anliegen. Wie ich bereits in meinem allerersten Posting schrieb: "Da können die meisten Hobbykritiker im Web mehr, meines Erachtens." Eben. Es gibt viele Eberts! Weltweit! Warum dann aber ausgerechnet Roger Ebert der "Ebert unter den Eberts" wurde, ist mir eben schleierhaft, weswegen ich es durchaus für möglich halte, vielleicht auch einfach nur etwas verpasst zu haben.
Deswegen ja auch überhaupt meine - nicht skeptische, sondern ganz ehrlich gemeinte - Frage, warum Ebert einen solchen Ruf weltweit genießt. Du schreibst ja selbst: "Wer hat ihn dazu [zur Koryphäe] gemacht?" Ich weiß es nämlich auch nicht und ich kenne die Ursachen nicht. Mich verwundert es eben, da es eben, siehe oben, viele Eberts gibt. Einige sogar weit besser, bei gleicher allgemeiner Verständlichkeit (um mal dieses, meines Erachtens, eher deplatzierte "populistisch" aus der Diskussion zu bannen).
Die Postings hier in der Diskussion haben zumindest etwas für Erkenntnis gesorgt und ich kann das mittlerweile schon eher etwas nachvollziehen, was den Ebert zum Ebert macht. Für mich selbst hingegen bleibt es dabei, dass mir seine Texte nicht allzu viel bringen, ich sie sogar meistens eher langweilig finde. Das ist keine Wertung, lediglich eine Feststellung.
Cheers,
Thomas
#26
Geschrieben 06. Oktober 2003, 23:21
#27
Geschrieben 07. Oktober 2003, 11:23
Zitat
Um dieser Frage nachzugehen, bräuchte man wohl eine Biographie, um des Meisters Leben nachzuforschen, aber nach so einer Biographie müsst man erst mal selbst forschen (ich bin nicht fündig geworden).
Ich möchte einfach mal den Verdacht äußern, dass ihn diverse Meinungsmacher zu dem gemacht haben, was er (leider) für viele Leute ist. Vielleicht weiß jemand von Euch, ob die Chicago Sun Times innerhalb der amerikanischen Zeitungslandschaft eine womöglich übermächtige Machtposition innehat? Dann könnte man weitere Spekulationen anstellen.
PS. Ich habe soeben erfahren, dass Roger Ebert Pulitzer-Preisträger ist.
#28
Geschrieben 07. Oktober 2003, 11:31
Oskar sagte am 07.10.2003, 12:23:
Viel von seiner Popularität hat sicher mit der TV-Sendung zu tun - und der Populismus (Daumenurteil) gleich mit. Und dann hat er doch auch einen Film-guide verfasst. Vielleicht ist es diese Allgegenwärtigkeit (eben auch, das er so viel schreibt) ...
#29
Geschrieben 07. Oktober 2003, 11:33
#30
Geschrieben 08. Dezember 2003, 13:42
ich denke mal, er, oder seine beliebtheit, ist als populärkulturelles phänomen begreifbar. er bedient den amerikanischen massengeschmack, indem er ihn (meistens: paradebeispiel: forrest gump) intellektuell (oder das, was der laie dafür hält) untermauert und sanktioniert. das freut natürlich die massen, die sich dafür bei ihm mit auszeichnungen bedanken. alles innovative, schräge, diskursive im kino (paradebeispiel seinerzeit: blue velvet) wird von ihm genauso missbilligt, wie vom konsumorientierten kinobesucher, nur eben aus der warte des "kenners", und das erleichtert die irritierten massen. mit anderen worten. ebert unterstützt im wesentlichen hollywood/mainstream und er macht es durch seinen großen einfluss interessanten filmen schwer, sich durchzusetzen. davon abgesehen tun das auch viele deutsche etablierte kritiker. manchmal habe ich den eindruck, dass nur die kritiker ein chance haben sich zu etablieren, die mindestens 50% des schrotts, der in die kinos gepusht wird, nicht verreißen. mit noch anderen worten. es gibt definitiv zu wenig verrisse in der (deutschen) filmrezension.
die wirklich freien kritiker finden sich wahrscheinlich eher im internet. sobald sie geld verdienen und nicht seeßlen heißen, werden ihre kritiken oft merkwürdig nebelig....
einen schönen tag allerseits...
(ich hoffe, ich habe dieses posting nun auch an die richtige stelle gebracht, etwas verwirrend alles hier
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