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Warum Filme gucken? - Filmforen.de

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Warum Filme gucken?


22 Antworten in diesem Thema

#1 Howie Munson

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Geschrieben 03. August 2010, 08:54

abgespalten aus dem Kurzkommentar-Thread - Anm. des Admin

Beitrag anzeigenbekay sagte am 02. August 2010, 22:22:

Ich halte PUBLIC ENEMIES für die Zukunft des Films. Und er ist absolut atemberaubend.

Technisch, handwerklich ja, bestimmt! Aber Film lebt durch den emotionalen Bezug zu den Charakteren. Das hat Mann in seinen letzten Filmen sukzessive vernachlässigt.

#2 bekay

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Geschrieben 03. August 2010, 10:43

Beitrag anzeigenHowie Munson sagte am 03. August 2010, 08:54:

Aber Film lebt durch den emotionalen Bezug zu den Charakteren.
Das ist eine normative Behauptung, die vollkommen haltlos ist. Wovon Film lebt, ist nicht zu bestimmen. Ich habe nichts dagegen, dass dir das wichtig ist, aber ich habe die Distanz zu den Figuren sehr genossen, weil sie doch auch interessante Freiräume lässt. Die Beziehung zwischen Cotillard und Depp ist komischerweise die einzige, die mir in letzter Zeit im Gedächtnis geblieben ist.

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#3 Howie Munson

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Geschrieben 03. August 2010, 11:58

Ok, dann bin ich eben ein von Emotionen bestimmter Mensch. Kann ich gut mit leben. ;)

#4 bekay

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Geschrieben 03. August 2010, 12:35

Beitrag anzeigenHowie Munson sagte am 03. August 2010, 11:58:

Ok, dann bin ich eben ein von Emotionen bestimmter Mensch. Kann ich gut mit leben. ;)
Das ist typisch. :( Einfach mal mit 'ner Generalansage alles abwürgen - so wie als ob ich kein von Emotionen bestimmter Mensch wäre... (ergo, als ob ich kein Mensch wäre, denn dieser ist nun einmal von Emotionen bestimmt.) Ich finde eben nur diese Bestimmung, wovon ein Film sein Leben erhalten würde, zu einfach - am Ende wollen wir uns alle nur "unterhalten gefühlt haben". Das ist zwar alles schön und gut, aber das ginge auch einfacher und zum Nulltarif. :D

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#5 Howie Munson

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Geschrieben 03. August 2010, 13:20

Es ist aber doch so, dass die meisten - auch ich - von einem Film unterhalten werden wollen. Dafür werden Filme größtenteils ja auch gemacht - so werden sie konzipiert und inszeniert. Und das Unterhaltenwerden ist ja mit Emotionen - die ich dir bestimmt nicht absprechen wollte ;) - verknüpft.
Ich persönlich muss auch immer ne Beziehung zu den Figuren aufbauen können, um von einem Film mitgerissen werden zu können. Deshalb war ich so enttäuscht darüber, dass Mann seinen Charakteren - um nochmal auf PE zurückzukommen - so wenig Zeit einräumt, sie richtig kennenzulernen. In HEAT hat er es geschafft, dass selbst die kleinsten Nebenrollen noch groß gewirkt haben. In PE habe ich davon rein gar nichts mehr gespürt. Am schlimmsten aber fand ich, wie Bales Charakter verschenkt wurde - angesichts dessen Potenzials verstehe ich nicht, wie Mann die Figur so oberflächlich ließ.

#6 bekay

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Geschrieben 04. August 2010, 10:29

Beitrag anzeigenHowie Munson sagte am 03. August 2010, 13:20:

Es ist aber doch so, dass die meisten - auch ich - von einem Film unterhalten werden wollen. Dafür werden Filme größtenteils ja auch gemacht - so werden sie konzipiert und inszeniert. Und das Unterhaltenwerden ist ja mit Emotionen - die ich dir bestimmt nicht absprechen wollte ;) - verknüpft.
Ich bin kein Filmemacher, also bin ich auch nicht daran interessiert, wozu ein Film so konzipiert wurde. Das Filmemachen überlasse ich den Filmemachern - und das Filmegucken sollten die Filmegucker auch selbstständig absolvieren. Leider gibt es ja die aus dem 19. Jahrhundert verschleppte und heute noch herrschende Interpretationsnorm der Absichten. Wie würde sich die Qualität der Filmgespräche verbessern, wenn man endlich mal von ihr absehen könnte…

@Unterhalten-werden: Natürlich will ich das auch. Aber das ist doch zu banal, um es überhaupt zu erwähnen. Ganz abgesehen davon, dass eine Kaprizierung auf solch eine eskapistische Sichtweise vollkommen andere, viel schönere Wirkpotentiale von Film unter den Tisch fallen lässt: irritiert, fasziniert, verstört, erschreckt, angeregt etc. zu werden. Und ein Film wie PUBLIC ENEMIES, der eine klassische Gangstergeschichte in Video-Look mit fast nur natürlichen Licht und emotional distanziert erzählt, irritiert schon unglaublich. Und das würde ich ihm immer und zu allerst hoch anrechnen und nicht ankreiden, nur weil ich mich nicht ganz so gut unterhalten gefühlt habe.

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#7 Bob

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Geschrieben 04. August 2010, 13:26

Wie hieß es noch mal so schön in Achilles to kame? Für was würde sich ein hungernder Mensch entscheiden: Brot oder die Mona Lisa? Ich denke mal, dass es bei dieser Diskussion immer daran scheitert, dass beide Seiten eigentlich das gleiche meinen, sich aber unterschiedlich am Begriff der 'Unterhaltung' aufhängen. Du wirst doch auch unterhalten, bekay, nur eben durch andere Faktoren. In die Oper zu gehen ist Unterhaltung, genauso wie auf ein Speed-Metal-Konzert zu gehen. Einen Kubrick unter Berücksichtigung von filmischen Einflüssen oder sich in einer besoffenen Runde einen C-Slasher ansehen.

#8 Howie Munson

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Geschrieben 04. August 2010, 13:54

bekay sagte am 04. August 2010, 10:29:

irritiert, fasziniert, verstört, erschreckt, angeregt
Bob hat das schön auf den Punkt gebracht. Denn die Begriffe, die du oben erwähnst fallen für mich in den Unterhaltenwerdensbereich.

Ich habe eher das Gefühl, dass gerade hier bei ff eben zwei Fraktionen bestehen: die Filmanalytiker (deren Anzahl immer geringer wird) und diejenigen, die Film vorrangig als Eskapismus wahrnehmen (deren Anzahl immer gerigner wird). Eine Diskussion über Film zwischen diesen Fraktionen scheitert (da bin ich bestimmt das Paradebeispiel) einfach an Fachkenntnis, Fachvokabular (ich verstehe z. B. viele Wörter nicht, die du benutzt :D und Muße.

#9 bekay

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Geschrieben 04. August 2010, 14:31

Beitrag anzeigenHowie Munson sagte am 04. August 2010, 13:54:

Bob hat das schön auf den Punkt gebracht. Denn die Begriffe, die du oben erwähnst fallen für mich in den Unterhaltenwerdensbereich.
Dann bitte ich um eine präzisere Verwendung von Sprache. Obwohl ich das auch nicht ganz glaube, denn PUBLIC ENEMIES sprichst du ja das Unterhaltungspotential ab, weil du keine emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen konntest. Und genau diese Distanzierungsstrategien habe ich als mächtiges Irritationspotential dargestellt, was wiederum mich zu unterhalten wusste.

Außerdem würde es mich freuen, wenn es unterlassen wird, von Fraktionen zu sprechen. Es zeigt den Unwillen zur Versöhnung, ganz ab davon, dass ich die Beobachtung auch für falsch halte. Jeder der regelmäßig etwas aufmerksamer Film schaut, wird zu einem Analytiker desselben. Vielleicht kennt er nicht die Begriffe, aber die Vorgänge in der Filmstruktur weiß er zu unterscheiden. Die Ressourcen, sich mit den Begriffen auseinanderzusetzen, sind ja zahlreich auf der Seite verteilt.

Zitat

Wie hieß es noch mal so schön in Achilles to kame? Für was würde sich ein hungernder Mensch entscheiden: Brot oder die Mona Lisa? Ich denke mal, dass es bei dieser Diskussion immer daran scheitert, dass beide Seiten eigentlich das gleiche meinen, sich aber unterschiedlich am Begriff der 'Unterhaltung' aufhängen. Du wirst doch auch unterhalten, bekay, nur eben durch andere Faktoren. In die Oper zu gehen ist Unterhaltung, genauso wie auf ein Speed-Metal-Konzert zu gehen. Einen Kubrick unter Berücksichtigung von filmischen Einflüssen oder sich in einer besoffenen Runde einen C-Slasher ansehen.
Da bin ich mir nicht so sicher. Denn ich meine schon, dass das reguläre "unterhalten werden" eher darauf abzielt, durch das Sehen eines Films positive Gefühle zu erwecken. Für negative - mal ein paar ganz krasse Beispiele: Langeweile, Fremdscham, Verwirrung, Genervtheit - ist kein Platz in diesem Unterhaltungsparadigma.

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#10 Howie Munson

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Geschrieben 04. August 2010, 14:49

Beitrag anzeigenbekay sagte am 04. August 2010, 14:31:

Beitrag anzeigenHowie Munson sagte am 04. August 2010, 13:54:

Bob hat das schön auf den Punkt gebracht. Denn die Begriffe, die du oben erwähnst fallen für mich in den Unterhaltenwerdensbereich.
Dann bitte ich um eine präzisere Verwendung von Sprache. Obwohl ich das auch nicht ganz glaube, denn PUBLIC ENEMIES sprichst du ja das Unterhaltungspotential ab, weil du keine emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen konntest. Und genau diese Distanzierungsstrategien habe ich als mächtiges Irritationspotential dargestellt, was wiederum mich zu unterhalten wusste.

Außerdem würde es mich freuen, wenn es unterlassen wird, von Fraktionen zu sprechen. Es zeigt den Unwillen zur Versöhnung, ganz ab davon, dass ich die Beobachtung auch für falsch halte. Jeder der regelmäßig etwas aufmerksamer Film schaut, wird zu einem Analytiker desselben. Vielleicht kennt er nicht die Begriffe, aber die Vorgänge in der Filmstruktur weiß er zu unterscheiden. Die Ressourcen, sich mit den Begriffen auseinanderzusetzen, sind ja zahlreich auf der Seite verteilt.


Hui, nee, dass mit den Fraktionen war nicht so gemeint, als ob hier irgendjemand gegeneinander arbeiten würde o. ä. . Sorry, da hab ich dann den falschen Begriff gewählt.

#11 Bastro

    * peng *

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Geschrieben 04. August 2010, 21:00

Beitrag anzeigenHowie Munson sagte am 03. August 2010, 13:20:

Es ist aber doch so, dass die meisten - auch ich - von einem Film unterhalten werden wollen.

Da bin ich mir nicht so sicher. :D
Ich lese zu.B. auch keine Bücher, weil ich unterhalten werden will. Sondern weil ich glaube, dass sich dadurch (durch Kunst generell) irgendetwas vermittelt, was mein Leben lebenswerter macht (das muss auch nichts "Schönes" sein, das findet man auch in IRREVERSIBEL oder FLANDRES, vor allem aber auch in der Beschäftigung selbst). Und das zu finden, das macht Spaß.

Zitat

Dafür werden Filme größtenteils ja auch gemacht - so werden sie konzipiert und inszeniert.

Da möchte ich Dir ernsthaft widersprechen. Wenn überhaupt, dann werden sie deshalb gemacht, um Geld zu verdienen. Das verdient man am besten, wenn man gewisse Regeln beachtet und bestimmte Schemata bedient. Dann gibt es aber auch Leute, die diese Prozesse aufbrechen, da sie denken, Filme sollten mehr sein als Geldesel. An diesen Brüchen wird es wiederum interessant. Generell stört mich an so pauschalen Aussagen wie "Filme werden zur Unterhaltung gemacht", dass man ihnen ihr Potential abspricht, mehr zu sein als Erfüllungsgehilfen. Möglicherweise haben sich ja da bei einer Produktion sehr viele Leute sehr viel mehr Gedanken gemacht; mehr, als man als Schnarchnase gerade erkennen kann.

Zitat

Wie hieß es noch mal so schön in Achilles to kame? Für was würde sich ein hungernder Mensch entscheiden: Brot oder die Mona Lisa?
Da wählst Du jetzt ein ungerechtes Beispiel aus :)) - ganz so, als wäre das die brechtsche Quintessenz des Films, was ja überhaupt nicht der Fall ist - der Film spielt ja gerade ganz verschiedene Umgangsformen mit Kunst durch. In Srebrenica wurde übrigens mitten im Bosnienkrieg trotz Hunger und Leid (Laien-)Theater gespielt. Warum wohl?

Zitat

In die Oper zu gehen ist Unterhaltung, genauso wie auf ein Speed-Metal-Konzert zu gehen. Einen Kubrick unter Berücksichtigung von filmischen Einflüssen oder sich in einer besoffenen Runde einen C-Slasher ansehen.
Genau. Und bekay hat auch nirgends irgendeine Art von Film (-Genre) herabgewertet. Man kann auch Kubrick prima betrunken gucken und beim Speedmetalkonzert das Picking beim Gitarresolo "analysieren" (welcher Gitarrist täte das nicht (übrigens auch betrunken, also beides zugleich)).
Wohl wahr aber Dein Ruf nach einer Definition von "Unterhaltung". Das Wort wird wohl allzuoft dazu mißbraucht, seinen Anti-Intellektualismus provokativ zur Schau zu stellen. Mir selbst geht es mit seiner passiven Konnotation gegen den Strich. Aber natürlich lasse ich mich auch gerne von einem Film wegballern. 300 habe ich nach einem langen Arbeitstag auf diese Weise sehr genossen. Das war aber auf jeden Fall sehr mißbräuchlich von mir. ;)

Bearbeitet von Bastro, 04. August 2010, 21:05.


#12 scarlett_fan123

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Geschrieben 07. August 2010, 22:11

Der Admin bemängelte vorhin ich würde zu absolut formulieren. Deshalb schon mal im Vorfeld "meiner Meinung nach" und "meines Erachtens" und so, damit ich den Fluss meines folgenden Beitrags nicht durch solche Ausdrücke holprig gestalten muss.

Der Sinn von Film ist doch keine Philosophie und lässt sich in unter 150 Worten beschreiben.

Filme müssen unterhalten. Dazu müssen sie den Zuschauer emotional erreichen. Nein, damit meine ich nicht zwangsläufig dass man eine Beziehung zu den Figuren aufbauen können muss - auch Bilder und Klänge die keine Menschen beinhalten lösen Gefühle aus (beklemmende Aufnahmen einer schäbigen Gasse bei Nacht, poetische Bilder der wilden Natur, etc. yaddayadda bliblablubb) - Atmosphäre löst Gefühle aus - Musik löst Gefühle aus.

Filme müssen beim Betrachter Gefühle auslösen. Egal ob positive (Belustigung, Freude, Entzückung, Staunen) oder "negative" (Beklemmung, Angst, Wut, Schock, Bestürzung, Traurigkeit). Wenn ein Film das schafft, dann unterhält er, und dann ist er gut.

Reine Informationsvermittlung gibt es nicht. Wenn ein Film dem Zuschauer etwas vermitteln will und ihn zum Nachdenken über etwas bringen will, dann muss er *erst recht* unterhalten, also Gefühle auslösen. Anderenfalls hat doch kein Schwein die Lust sich mit dem Film intellektuell auseinander zu setzen und zu überlegen ob er vielleicht etwas Relevantes zu vermitteln hatte.
Man setzt sich intellektuell nur dann (gerne) mit einem Film auseinander der einen unterhalten - also emotional in welcher Form auch immer angesprochen hat. Weil man sich nur mit Filmen länger beschäftigt die Emotionen in einem ausgelöst haben.
HÄLFTE DER DEUTSCHEN ZEICHENSETZUNGSREGELN ABSCHAFFEN!

#13 bekay

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Geschrieben 08. August 2010, 00:19

Filme müssen rein gar nichts. :fabse:

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#14 scarlett_fan123

    Ich habe immer Recht

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Geschrieben 08. August 2010, 00:34

Das ist falsch. Mindestens ein Gefühl - mit Ausnahme von Langeweile und Apathie - müssen sie beim Zuschauer auslösen. Sonst sind sie nutzlos.
HÄLFTE DER DEUTSCHEN ZEICHENSETZUNGSREGELN ABSCHAFFEN!

#15 Kingsley Zissou

    boykottiert Wendecover.

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Geschrieben 09. August 2010, 08:38

Man könnte allerdings auch durchaus der Ansicht sein, dass Schönheit in der Kunst überhaupt nur dann zustande kommt, wenn diese "nutzlos" ist.
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#16 Bob

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Geschrieben 09. August 2010, 14:23

Beitrag anzeigenbekay sagte am 08. August 2010, 00:19:

Filme müssen rein gar nichts. :fabse:
Deine Betrachtungen finde ich ja stets sehr interessant. Allerdings komme ich nicht immer damit klar. ;) Ich frage generell nicht aus Rechthaberei nach, sondern um mir deine Einstellung mehr erschließen zu können. Das mal so ganz vom Thema unabhängig.

Zu deiner Aussage: Wo setzt du denn das 'nicht-müssen' an, also bei welchem Prozess (ich nehme an, du meinst ausschließlich seine Wirkung?!). Wie passen da zB Propaganda-Filme ins Bild? Oder was ist mit Komödien?
Also klar, niemand muss irgendwas. Kein Film, kein Mensch, kein Nix. Dieses 'muss' als Vokabel von Erreichen einer bestimmten Wirkung genommen (ein wirkungsvoller Propaganda-Film 'muss' manipulieren können; eine Komödie 'muss' den Zuschauer zum Lachen bringen (mir ist klar, dass das alleine nicht das Motiv einer Komödie ist und sich noch weniger darauf reduzieren lässt, wenn man allerdings diesen Aspekt immer mehr reduziert, kann man den betreffenden Film auch nicht mehr als Komödie bezeichnen). Wobei das jetzt auch recht schwammig ist und ich persönlich nicht gerne auf Genre-Raster zurückgreife. Hoffe, du hältst dich bei deiner Antwort nicht mit Definitionen auf, sondern interpretierst mich einfach mal großzügig.

#17 bekay

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Geschrieben 09. August 2010, 15:22

Eigentlich habe ich ja gar keine Zeit, über meine lakonisch hingeworfenen Oneliner genauer nachzudenken. So muss ich mich gleich im Voraus entschuldigen für meine schnell zusammengeschusterte Antwort: Natürlich müssen Filme immer irgendetwas! :D Sobald man über den Film hinausblickt, ihn mit seinen Produktions- und Rezeptionsbedingungen kurzschließt, ist er in einem Netz von Normen und Ansprüchen verstrickt. Für den Produzent muss der Film Geld abwerfen, für den Diktator Ideologie verbreiten, für den Komödie-Erwartenden lustig sein, für den Filmhandwerker professionell gedreht sein usw. usf. Ich gebe immer wieder nur zu bedenken, dass dies von Außen an den Film herangetragende Ansprüche sind und mitunter die Sicht auf ihn versperren, anstatt sie freizugeben. Da ich davon ausgehe, dass sich in einem Filmforum Menschen mit Medien- und Filmkompetenz herumtreiben, fordere ich eine solche eigentlich auch nur ein. Denn Kompetenz bedeutet für mich in diesem Fall die Möglichkeit kritischer Distanznahme und das Bewusstwerden solcher Sichtweisen auf den Film. Ich will keine von ihnen verabschieden - aber sie zu reflektieren muss möglich sein und ist nötig. Das Mantra "Filme müssen rein gar nichts" kann dabei sehr hilfreich sein. Denn angebliche Schwächen des Films werden dann nicht mehr im Film gesucht, sondern in der Diskrepanz zwischen Film und an ihn gestellte Erwartung. Und genau in dieser Diskrepanz wird die je spezifische Perspektive auf Film offenbar.

Dass es schwer möglich ist, einen Film ohne dieses normative Netz von Ansprüchen und Erwartungen zu schauen, ist klar. Der Mensch kann sich von sowas nicht befreien, aber er kann daran arbeiten. Du, Bob, der ja fast eine romantische Abstinenz von Filminformationen vor der eigentlichen Sichtung zelebriert, solltest mich hier vielleicht auch verstehen können.

Um somit auf die Frage "Warum Filme gucken?" zurückzukommen: Natürlich, um etwas über den Menschen zu lernen. Nicht nur, weil er im Film irgendwie dargestellt wird, sondern auch, weil wir kreativ verschiedene Sichtweisen und Erwartungen an den Film durchspielen können - dies geht aber nur, wenn Filme eben rein gar nichts müssen…

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#18 Bob

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Geschrieben 09. August 2010, 16:58

Ich verstehe dich (jetzt!) nicht nur, sondern sehe das ganz genauso. Wie auch eigentlich generell deine Ansichten. Nur sind sie mir dann doch ab und an zu sehr auf 'Gegenpol' forciert, was ich zwar inmitten der ganzen Film-Foren-Kultur (der Bindestrich bewusst, also nicht dieses hier speziell) als Segen empfinde, andererseits aber auch feststelle, dass ich in Gedanken an ganz andere Vorstellungen, meine eigene 'extreme' Meinung relativieren muss. Hat manchmal für mich was wie Feuer mit Feuer bekämpfen. Aber jo, keine Ahnung, vielleicht wirkt das nur auf mich so, bin da manchmal etwas zu sensibel.

Zitat

Du, Bob, der ja fast eine romantische Abstinenz von Filminformationen vor der eigentlichen Sichtung zelebriert
So schön hat es noch keiner ausgedrückt. :love:

Zitat

Um somit auf die Frage "Warum Filme gucken?" zurückzukommen: Natürlich, um etwas über den Menschen zu lernen. Nicht nur, weil er im Film irgendwie dargestellt wird, sondern auch, weil wir kreativ verschiedene Sichtweisen und Erwartungen an den Film durchspielen können - dies geht aber nur, wenn Filme eben rein gar nichts müssen…
Yeah! :cheers: Allerdings funktioniert auch eben dieses mit den Gedanken am Entstehungsprozess und der Suche nach Motivation. Vorausgesetzt man akzeptiert die Beschäftigung mit einem Werk eines bestimmten Menschen als 'über ihn und damit über den Menschen allgemein lernen'. Ich denke die Frage nach dem 'Warum macht der Film gerade das?' kann schon sehr spannend sein, wenn man die Antwort in dem Wesenszug/Charakter dahinter sucht, anstatt sie logisch und im Film gebunden formuliert zu fordern. Letzteres findest du ja auch unsinnig, wenn ich dich jetzt so über die letzte Zeit richtig verstanden habe.

#19 bekay

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Geschrieben 09. August 2010, 17:25

Beitrag anzeigenBob sagte am 09. August 2010, 16:58:

Zitat

Um somit auf die Frage "Warum Filme gucken?" zurückzukommen: Natürlich, um etwas über den Menschen zu lernen. Nicht nur, weil er im Film irgendwie dargestellt wird, sondern auch, weil wir kreativ verschiedene Sichtweisen und Erwartungen an den Film durchspielen können - dies geht aber nur, wenn Filme eben rein gar nichts müssen…
Yeah! :cheers: Allerdings funktioniert auch eben dieses mit den Gedanken am Entstehungsprozess und der Suche nach Motivation. Vorausgesetzt man akzeptiert die Beschäftigung mit einem Werk eines bestimmten Menschen als 'über ihn und damit über den Menschen allgemein lernen'. Ich denke die Frage nach dem 'Warum macht der Film gerade das?' kann schon sehr spannend sein, wenn man die Antwort in dem Wesenszug/Charakter dahinter sucht, anstatt sie logisch und im Film gebunden formuliert zu fordern. Letzteres findest du ja auch unsinnig, wenn ich dich jetzt so über die letzte Zeit richtig verstanden habe.
Ich würde hier teils widersprechen. "Gedanken am Entstehungsprozess und Suche nach Motivation" ist ebenfalls eine Perspektive auf Film, die ein ganz gewisses Müssen impliziert: Film muss irgendwo und irgendwie die Absicht und das Meinen des Machers erkennbar machen. Dieser Sichtweise kann man gerne frönen - aber eben mit der von mir bereits erwähnten kritischen Distanz. Ich persönlich halte von der Perspektive nicht viel, weil jegliche vermeintlichen Zusammenhänge zwischen Merkmalen des Films und Entscheidungen und Absichten des Machers reinen Indizien-Charakter haben. Und auch immer behalten werden. Und was ich nicht wissen kann, damit will ich mich auch nicht beschäftigen. Deswegen geht mir ja auch Gott so am Arsch vorbei. Und deswegen stänkere ich auch gern gegen allzu intentionalistische Interpretationen, weil ich sie eher für gesprächshemmend halte. Es ist eher eine Glaubensfrage, ob dies oder das so intendiert und geplant war.

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#20 Bob

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Geschrieben 09. August 2010, 17:44

Beitrag anzeigenbekay sagte am 09. August 2010, 17:25:

"Gedanken am Entstehungsprozess und Suche nach Motivation" ist ebenfalls eine Perspektive auf Film, die ein ganz gewisses Müssen impliziert: Film muss irgendwo und irgendwie die Absicht und das Meinen des Machers erkennbar machen.
Nein, ich vermute du verbindest meine Betrachtung mit einer gewissen Enge und so etwas wie Kausalität. Ich finde an Menschen ihren individuellen Charakter interessant und vor allem wie er sich äußert. Das können manchmal auch nur ganz unauffällige Gestiken sein, die ich spannend finde. Gewisse Züge prägen dann schon einen Film. Und je mehr Charakter ein Film besitzt, umso eindringlicher, spannender, witziger, besser finde ich das. Ein Film muss nichts 'aussagen' oder eine Absicht verfolgen, aber alleine seine Existenz, nein, dass er von einem Menschen geschaffen wurde, lässt per se Observierungen einer Charakterwelt zu.

#21 bekay

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Geschrieben 09. August 2010, 18:01

Ja, dagegen ist nichts zu sagen. Ich frage mich jetzt nur, wovon du redest - nur von den Figuren? :haeh:

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#22 Bob

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Geschrieben 09. August 2010, 18:22

Ähm nee, also bei 'Charakteren' hatte ich schon die Macher eines Werkes im Sinn. Die Figuren eines Filmes (meintest du doch jetzt?!) sind ja schon wiederum Äußerungen.

#23 bekay

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Geschrieben 09. August 2010, 18:46

Ja, mit Figuren meine ich immer diese Typen im Film (oder wissenschaftlichz ausgedrückt: in der diegetischen Welt des Films). :D Andere sprechen hier manchmal von Charakteren, deswegen fragte ich nach.

Also mir ist deine Sichtweise fast zu "persönlich" und ich frage mich, wie du eine solche Aussage - "Ich finde an Menschen ihren individuellen Charakter interessant und vor allem wie er sich äußert. Das können manchmal auch nur ganz unauffällige Gestiken sein, die ich spannend finde." - auf Filmregisseur/-macher übertragen willst. Selbst das würde ich kritisch betrachten, also Merkmale des Films mit charakterliche Eigenheiten des Machers zu parallelisieren. Für mich besteht da wenig Unterschied zur Absicht: Das ist für mich mehr Orakeln in unbekannten Psychen als etwas anderes. Aber dein Ansatz hört sich schon vorsichtiger an und das gefällt mir. Ich will ja z.B. auch gar nicht anzweifeln, dass gewisse wiederkehrende Eigenheiten von mehreren Filmen desselben Regisseurs (ergo: ein Stil) irgendwie mit diesem zusammenhängen. Aber wie diese Stiftung eines Stils genau vonstatten geht, ist schwer zu rekonstruieren.

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