Ippolit sagte am 07.09.2003, 20:20:
Max.Renn sagte am 07.09.2003, 19:10:
Warum sollte denn die eine Perspektive wichtiger/interessanter/... sein als die andere? Nur weil deine Freundin schwache Nerven und nen nervösen Magen hat? Wenn das Thema der Erörterung nunmal heißt "Telefonieren im unheimlichen Film" als Belegarbeit zu einem Seminar "Telefon & Kino" ... kann man ja wohl schlecht dem Dozenten erzählen: "Ich will aber lieber über's Kotzem im Angesicht der Kamera schreiben" ... Das ist eben Wissenschaft mein lieber und kein Schneidersitz-Sit-In mit Rotwein und glasigen Augen
Und: den psychologischen Diskurs kannst du gern bei Freud nachlesen: Das Unheimliche (1919) ... müsste ja jetzt eigentlich nach der Nietzsche-Lektüre folgen

...weil dein text der lesart eines dozenten gerecht wird und einer, welcher die emotionalen einbindung des zuschauers ins filmgeschehen berücksichtigt, jener der restlichen menschheit?
und du weist so gut wie ich, dass es mir nicht darum geht "wie mache ich meine hausaufgaben richtig" sondern "welche form des umgangs mit film(en) ist sinnvoll".
Aber wo um Himmels Willen habe ich denn behauptet, dass "mein Text" zur Erbauung der cineastischen Restbevölkerung geschrieben wurde. Das ist eine "universitäre Hausarbeit". Da geht doch wirklich aus jedem semantischen Teil dieser Textsorten-Bezeichnung hervor, wofür der geschrieben wurde! Du unterstelltst halt die ganze Zeit, dass eine wissenschaftlich-exakte Auseinandersetzung mit dem Film jede andere Verunmöglichen muss. Das stimmt aber nicht. Nicht mal umgekehrt: Auch eine emotionale Betrachtung Lost Highway schließt nicht aus, dass man irgendwann auch mal was intersubjektiv prüfbares darüber aussagen könnte.
Das zweite weiß ich, dass es dir darum geht. Das ist ja das Fatale: Du glaubst wirklich es gäbe Formen des Umgangs mit Film, die die "sinnvollen" sind. Das ist ja noch verbohrter als das, was du mir unterstellst. Die sinnvolle Form ist diejenige, wo man für sich selbst den Sinn drin findet. Du findest den Sinn in meinen Analysen genauso wenig, wie ich ihn in deinen Finde. Deswegen käme ich aber noch lange nicht auf die Idee, dir als Person zu unterstellen, dass dein Umgang mit Filmen der falsche ist ... einzig deine Methoden greife ich an (wenn auch - wie ich zugeben muss - ein wenig von oben herab, denn für jemanden, der das nicht studiert hat, sind die schon sehr akademisch ... so, das haste jetzt davon: Jetzt habe ich dir den Schuh angezogen

)
maX