This is an adventure.
#2
Geschrieben 14. November 2008, 16:40
#4
Geschrieben 15. November 2008, 03:19
Und viel Spaß
#5
Geschrieben 29. November 2008, 14:10
Schöner Eintrag zu einem Film, dessen Wendung ich auch immer sehr bemerkenswert im Hinblick auf seine Ausgangssituation empfand. Noch weit durchdachter und auch eher auf unsere Lebensrealität abgestimmt hat Frankreichs Regie-Outsider Yves Boisset das Thema in seinem EIN BULLE SIEHT ROT aufgearbeitet, den ich Dir hiermit, falls noch nicht bekannt, empfehlen möchte.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#6
Geschrieben 29. November 2008, 14:43
#7
Geschrieben 29. November 2008, 18:53
Über VIGILANTE FORCE bin ich eher zufällig bei einer Ausstrahlung auf dem MGM-Sender von Premiere gestolpert. Ist schon eine Weile her und damals von mir prompt aufgezeichnet und auf DVD gebrannt worden. Dankenswerterweise wird dort ja auch stets im Zweikanalton gesendet, sodass ich nun glücklicher Besitzer einer recht anständigen Kopie des Streifens bin.
#8
Geschrieben 26. Dezember 2008, 14:38
Zitat
Die Szenen, die Bezug auf die vorangegangenen Filme nehmen, waren auf den ersten Blick ganz nett, schienen mir insgesamt aber eher als gezwungener Versuch Identifikationspotential vorzuspiegeln, sozusagen eine Art Versicherung gegen Vorwürfe, das Flair der alten Filme würde fehlen. Mir war das zu einfallslos und reißbrettartig konstruiert. Auf mich wirkte der Film gut gemeint und gewollt, aber nicht gekonnt. Die Zutaten sind doch in allen vorangegangenen Filmen ähnlicher Natur gewesen, es wird einem Gegenstand hinterher gejagt, es gibt einen Haufen Bösewichte mit einem Anführer und allgemein viele Abenteuer bis zum großen Finale. Trotzdem sind die drei vorangegangenen Filme alle mehr oder weniger stimmig – jeder auf seine Art. Das ging dem jüngsten Teil meiner Ansicht nach total ab.
Die Besetzung will ich nicht so arg kritisieren, Shia La Beouf ging mir jedenfalls fast so auf die Nerven, wie Short Round, aber das ist Geschmackssache. John Hurt kam mir deplatziert vor, Cate Blanchets Rolle ist leider sehr eindimensional und uninteressant. Karen Allen ist eine nette Idee, aber doch eher Requisit. Von der trinkfesten Jugendliebe mit Charakter ist im neuen Film nicht viel übrig geblieben.
Um dann noch mal zum Ausgangspunkt, den schwachen und zu massiv eingesetzten CGI zurück zu kommen: Das geht schon mit diesen dämlichen Erdhörnchen los. Was sollte das denn bitte? Die Ameisen sind auch lächerlich, allerdings könnte ich darüber hinwegsehen, wären da nicht noch Dutzende andere Beispiele. Irgendwann ist das Maß voll. Wo war die Abenteueratmosphäre. Die Dschungelszene hatte üble Studioqualität, La Beouf schwingt von Liane zu Liane, wie in einem 80er Jahre Jump and Run Amiga Spiel, die beiden Autos, die neben dem Abgrund fahren (und eines davon dann von Kate Allen in den Abgrund gefahren wird) usw. und so fort. Das alles ist so übertrieben und künstlich, dass es mich einfach langweilt. Wenn ich da an die Fahrt mit dem Panzer denke und Indy daneben auf dem Pferd reitet, dann ist das auf dem Papier vielleicht sogar weniger spektakulär, aber im Film so viel besser. Das soll nur ein Beispiel sein. Mir kommt es heute in vielen Filmen so vor, als würde die Story um bereits geplante Actionszenen gebaut. Ob das alles noch zusammenpasst, scheint wohl eher zweitrangig, wie es letztendlich aussieht auch. Wenn dann die Geschichte noch wirkt, als sei sie mit heißer Nadel gestrickt, dann reicht das bei mir nicht zu mehr als einer Enttäuschung. Ich stand dem Film wohl gesonnen gegenüber, aber ich will mir den Film nicht schön reden, denn das war er einfach nicht. Er hatte nichts, was ihn von anderen Actionfilmchen von der Stange abheben würde.
Ich habe nichts gegen CGI, aber es wird heutzutage oft übertrieben. Selbst wenn es gut aussieht, ab einem gewissen Level verliere ich das Interesse. Wenn ich alte Bond Filme mit einigen neuen vergleiche, dann blicke ich mit Wehmut auf die tollen Stunts vergangener Tage zurück. Ob auf Skiern oder im Auto, man sieht einfach, dass es echt ist. Sicher gab es damals einige schwere Unfälle mit Todesfolge unter den Stuntmännern, aber das ist ja nicht der Grund, warum heute jeder Handstand computergestützt gemacht wird.
Bisher habe ich kaum Kritiken zu Indy 4 gelesen, kenne also die vorherrschende Meinung da nicht. Auch habe ich meine DVD nicht zur Hand, so dass ich jetzt aus dem Stegreif versucht habe, ein paar Gedanken, die ich nach der Sichtung hatte, die schon eine ganze Weile zurückliegt, in Erinnerung zu rufen. Daher ist das alles recht unstrukturiert und ungeordnet.
#9
Geschrieben 26. Dezember 2008, 17:11
Wenn Du die vorigen Teile als stimmiger wahrgenommen hast und das noch an weiteren Punkten als eben dem CGI-Einsatz festmachst, dann kann ich da nicht viel einwenden. Ich konnte das bei RAIDERS nicht erkennen, habe ihn vielleicht als etwas weniger over the top wahrgenommen in der Zelebration seiner Actionsequenzen und somit mit etwas niedrigerem Unsinnsfaktor. Das freilich empfinde ich bei dieser Art Kino nicht unbedingt als einen Vorteil. Aber, wie ich geschrieben habe: Die Trennlinie zwischen unterhaltsamem Unfug und bloßen Unfug ist ja eine ganz subjektive, und sie ist auch nicht der Ort, wo ich mich anhand dieses Gegenstandes zu Kritik bemüßigt fühle.
#10
Geschrieben 26. Dezember 2008, 17:37
Dann haben wir eine kaum bewachte Halle, in der nur Wertgegenstände herumliegen? Hat nicht jeder die Halle damals so interpretiert, dass da nur wertloser Kram gelagert wird und die Bundeslade darum sicher ist?
Der Shia nimmt sein Motorrad mit in den Flieger, nur damit es danach irgendwo abgestellt wird... wurde da eine Actionszene weggeschnitten oder war es dem Spielberg dann doch zu doof, dass es überall hin mitgeschleppt werden musste?
Ich glaube, meine Gedanken habe ich in meinem FTB etwas besser sortieren können.
"My positive role model is to win the fight and to come out the hero." (Fred Williamson)
#11
Geschrieben 26. Dezember 2008, 22:01
Kingsley Zissou sagte am 26.12.2008, 17:11:
Ich habe mir gerade Moschers Filmtagebucheintrag durchgelesen und bis auf die Anmerkung zu Shia La Beouf kann ich mich seinen Eindrücken anschließen. Einige davon hatte ich ja weiter oben auch so ähnlich beschrieben. Ich mag die drei Indys noch immer.
Moscher sagte am 26.12.2008, 17:37:
#12
Geschrieben 13. Januar 2009, 10:56
Und es stimmt wohl, dass man mit dem dritten Craig-Teil die Rückkehr zu ein paar alten Traditionen feiern wird. Interessantes Konzept eigentlich, den "alten", ""geliebten"" Bond sich über mehrere Teil entwickeln zu lassen. Gewagt sowieso. Ich bin ja eher gespannt, wie man traditionellere Elemente (vielleicht sogar Q und/oder seine Trickkiste) in das kaltschnäuzige, zynische und ultratrockene Konzept einbauen will.
#13
Geschrieben 13. Januar 2009, 11:16
Gefallen hat mir hier auch insbesondere die extrem beschleunigte Frequenz der Ortswechsel - anderenorts ja nicht selten als "sinnlos" abgetan, aber das waren sie ja im Grunde schon immer, wenn man so will. Also hier vor allem Marker der "klassischen" Bond-Struktur sowie deren Zuspitzung in Richtung Überwindung. Wirklich nicht unreflektiert, das alles. Imposant anzuschauen sowieso!
Bearbeitet von Kingsley Zissou, 13. Januar 2009, 11:17.
#14
Geschrieben 13. Januar 2009, 11:24
Kingsley Zissou sagte am 13.01.2009, 11:16:
Ja, mir kam es fast wie eine Persiflage vor - jedenfalls wurde klar, wie sehr austauschbare Staffage diese Orte sind. Und das deutet wirklich in Richtung Aufbrechen und Überwindung.
EDIT: Es ist sozusagen so, dass der Ortswechsel nicht mehr einen eigentlichen Wechsel oder wirklichkeitsnahe Städte abbilden würde, sondern nur noch als Index für Geschwindigkeit und Dynamik zu verstehen ist. Das ist eben sehr ehrlich.
#15
Geschrieben 13. Januar 2009, 11:47
bekay sagte am 13.01.2009, 11:24:
Und eben so hat es in der Bond-Reihe ja im Grunde von jeher funktioniert - das ist eben das, was ich im FTB-Eintrag mit "Ferienpostkartendramaturgie" meine. Das nun so auszustellen, hat natürlich parodistische Züge - ist aber vor allem eben auch ein Herausarbeiten zugrunde liegender, ansonsten mehr oder weniger gut verdeckter Züge der Reihe. Also eigentlich eine Art Komprimierung: Bond, stripped down to the bones.
#16
Geschrieben 23. Februar 2009, 15:55
#18
Geschrieben 27. Februar 2009, 18:26
Am Rande,
"Hatte ZODIAC aber zumindest für jenen sicher nicht unbeträchtlichen Teil des Publikums ein paar neue Gedanken zu bieten, der noch niemals eine Grundlagenvorlesung in Kommunikationswissenschaften gehört hat, [...]."
- es sind solche Sätze, die Lust auf Filme machen.
#19
Geschrieben 27. Februar 2009, 19:18
Kasimir sagte am 27.02.2009, 18:26:
"Hatte ZODIAC aber zumindest für jenen sicher nicht unbeträchtlichen Teil des Publikums ein paar neue Gedanken zu bieten, der noch niemals eine Grundlagenvorlesung in Kommunikationswissenschaften gehört hat, [...]."
- es sind solche Sätze, die Lust auf Filme machen.
Ich glaube aber eben gerade solchen Menschen macht es keine Lust, die "noch niemals eine Grundlagenvorlesung in Kommunikationswissenschaften gehört" haben. Insofern ist das total paradox. Deswegen auch gut.
#20
Geschrieben 04. März 2009, 15:46
Sehr interessanter Beitrag zu "Wanted", ist doch wirklich immer wieder schön zu sehen wie vielseitig Filme gesehen und interpretiert werden können. Ehrlich gesagt hab ich bei "Wanted" überhaupt nicht viel nachgedacht, vielleicht stelle ich an solche Filme einfach zu niedrige Erwartungen und erwarte gar nicht irgendwas intelligentes darin zu finden .
Wie gesagt, sehr interessanter Beitrag!
Bearbeitet von Sabotage, 04. März 2009, 15:46.
#21
Geschrieben 04. März 2009, 17:57
WANTED war für mich letztes Jahr eine extrem große Überraschung - weil ich zumindest an diesem Ort auch nicht damit gerechnet hatte, auf etwas so Intelligentes zu stoßen. Umso größer die Freude, und die Vorfreude auf die Zweitsichtung. Die hat mich dann nicht nur bestätigt, ich bin sogar noch auf einige zuerst so nicht wahrgenommene Details gestoßen, die mich in meiner Lesart bestätigt haben.
#22
Geschrieben 20. März 2009, 01:24
#23
Geschrieben 23. März 2009, 12:20
Aber, wie gesagt, ich kann Deine Abneigung dem Film gegenüber bestens verstehen. Und, ehrlich gesagt: Ich will ihn auch nicht noch einmal sehen.
#24
Geschrieben 24. März 2009, 01:33
#26
Geschrieben 18. April 2009, 14:19
Kingsley Zissou sagte am 18.04.2009, 13:25:
Niemals verlassen wir den Kopf des Lynch-Helden, dessen Geschichte, die Lynch von THE GRANDMOTHER bis zu diesem Punkt verfolgte, hier in eine fatalistische, extrem beschleunigte Wiederholungsschleife überführt wird - die schließlich in THE STRAIGHT STORY nicht aufgelöst, aber zu Ende erzählt wird, indem die radikale Entschleunigung und die rückwärtsgerichtete Bewegung ins Spiel gebracht wird.
Kingsley Zissou sagte am 18.04.2009, 13:25:
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#27
Geschrieben 20. April 2009, 13:00
Der Außenseiter sagte am 18.04.2009, 15:19:
Sehr schön! Interessant auch, dass wohl so ziemlich jeder, der auch nur entfernt etwas mit Film Zusammenzubringendes studiert, schon mal eine Seminararbeit über LOST HIGHWAY geschrieben hat!
#28
Geschrieben 22. April 2009, 18:49
Kingsley Zissou sagte am 20.04.2009, 14:00:
Der Außenseiter sagte am 18.04.2009, 15:19:
Sehr schön! Interessant auch, dass wohl so ziemlich jeder, der auch nur entfernt etwas mit Film Zusammenzubringendes studiert, schon mal eine Seminararbeit über LOST HIGHWAY geschrieben hat!
#29
Geschrieben 07. Mai 2009, 23:49
Eine Steigerung seines Schießereigipfels gegen Ende des zweiten Drittels erreicht Carpenter noch dadurch, dass er die Montage derart gestaltet hat, dass die Figuren innerhalb des Revieres in den Raum zu feuern scheinen und damit - abgesehen vom Feuern in ihre eigene Enklave, die sie damit noch mehr zu einem Ort der Ausweglosigkeit machen - gegeneinander. Der Film ist Perfektion bei der Arbeit.
"Der Unterschied zwischen dem Kino damals und heute ist, dass man heute die Kackwurst zeigt."
#30
Geschrieben 08. Mai 2009, 15:33
Bearbeitet von emme, 08. Mai 2009, 15:34.
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