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Les Chouettes ne sont pas vilaines du tout

Schau doch mal rein ins Eulennest - hier gibt's auch keine Beulenpest. Für cineastischen Extremismus - gegen Weicheier und Gemäßigte!

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MHT: The Hound of the Baskervilles


Magical History Tour - 1939

The Hound of the Baskervilles
[USA 1939 - Regie: Sidney Lanfield - DT: Der Hund von Baskerville]

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THE HOUND OF THE BASKERVILLES war der Startschuss für eine Reihe von Holmes-Verfilmungen, die mit Basil Ruthbone in der Rolle des Meisterdetektivs und mit Nigel Bruce in der Rolle dessen Partners Dr. Watson besetzt wurden. Vordergründig ist das Werk ein Krimi, bleibt aber ohne Anleihen aus dem Horrorfilm nicht aus, was bei der Handlung auch sehr richtig ist, dreht sich diese doch um eine Familiensaga, in der ein großer, blutrünstiger Hund für mehrere Morde an Erben der Baskerville-Familie verantwortlich gemacht wird. Lanfields Film hält sich nicht sklavisch an die Vorlage von Conan Doyle, womit nicht nur die kaum unvermeidbaren Kürzungen gemeint sind, sondern auch gewisse kleine Abänderungen, die in den meisten Fällen aber nur Unwichtigkeiten betreffen. Viele der B-Film-hafteren späteren Werke der vierzehnteiligen Reihe, die vornehmlich von Roy William Neill realisiert wurden, haben mir zwar besser gefallen, als diese etwas glatt geschliffene Fassung, doch Spaß gemacht hat es trotzdem, endlich einmal einen Abstecher per Filmbild nach Dartmoor zu machen, diesem düsteren Fleck, welcher Geheimnisse hortet und von verdächtigen Personen bevölkert wird, die das gesamte kombinatorische Können Sherlock Holmes' herausfordern. Kein unentbehrliches Stück zwar, gerade dann, wenn einem das Buch bereits bekannt ist, doch ebenso wenig schadet es, sich die 1939er Version anzuschauen.

B

A Hervorragend
B Gut
C Für Fans

Sherlock Holmes Magical History Tour


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Hausu


Hausu
[Japan 1977 - Regie: Nobuhiko Obayashi - DT: Hausu]

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Wenn man denkt, man habe schon jeder Extremform von Film beigewohnt, kommt ein Werk wie HAUSU und knallt dir unverblümt eine neue Grenzen missachtende Ausprägung vor die Latz, sodass du nicht mehr weißt, wie dir geschieht. HAUSU ist Geisterhaus-Horror auf LSD, um es beschönigend auszudrücken. Verrückter und tobender japanischer Fantasy-Klamauk, der so ziemlich alle Regeln missachtet und sich selbst nicht ernst nimmt. Im Film geht es um eine Gruppe von sieben adoleszenten Mädchen, die ihre Sommerferien in einem mysteriösen Haus verbringen, das der Tante der Hauptfigur gehört. Doch zu einem entspannten Genuss der freien Zeit und des Miteinanders kommt es in dem großen Haus nicht, denn nicht lange nach der Ankunft spielen sich verrückte Sachen ab, die außerhalb der normalen Erfahrungswelt liegen. Ein Mädchen nach dem anderen verschwindet und man merkt schnell, dass die Tante mit dem Verschwinden irgendetwas zu tun hat. Abgefahrener Stuff, der mit seinen kindischen Spezialeffekten entweder fasziniert oder schockiert. Vor diesem Film drehte Regisseur Nobuhiko Obayashi in erster Linie experimentellen Kram und fühlt sich anscheinend sauwohl, wenn er einfältige Zeichnungen ins Bild nimmt, einen fliegenden Mädchenkopf in den Hintern eines anderen Menschen beißen lässt oder einem Bechsteinklavier das Recht gibt, Hunger zu haben. Hier findet in der Tat eine Entfesselung statt, es werden Komfortzonen ausgespart und gezeigt, dass Albernheiten sehr gut unterhalten können, sich sogar Infantilität und Herausforderung nicht ausschließen müssen.

B

A Hervorragend
B Gut
C Für Fans

Japan Klamauk


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Black Christmas


Black Christmas
[Kanada 1974 - Regie: Bob Clark - DT: Black Christmas]

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Weihnachten ist eigentlich als das Fest der Liebe bekannt, doch Bob Clark verwandelt dieses Ereignis für einige Studentinnen in ein Fest des Grauens: Am Abend vor Weihnachten verschwindet eine junge Studentin aus einem Wohnheim, dessen Bewohnerinnen von einem seltsamen Telefonanrufer belästigt werden. Die Polizei schaltet sich jedoch spät ein, da sie zuerst von harmlosen Aktivitäten ausgeht und den Fall nicht richtig ernst nimmt. In der Zwischenzeit hat sich der Täter auf dem Dachboden des Wohnheims eingelebt und treibt dort sein Unwesen. Eigentlich lautet der offizielle deutsche Titel JESSY - DIE TREPPE IN DEN TOD, doch der ist so offensichtlich blödsinnig, dass ich ihn einfach nicht annehmen möchte. BLACK CHRISTMAS - wie toll manche Titel den Inhalt des Films auf den Punkt bringen können - wird seinem Kultstatus voll und ganz gerecht. Wer die Slasher- und Horrorfilmgeschichte verstehen möchte, kommt um dieses Werk einfach nicht herum, versammelt es doch etliche Bestandteile, die später auch die Pforte zum Mainstream nahmen, nur um 1996 im kongenialen SCREAM auf den Kopf gestellt zu werden. BLACK CHRISTMAS versteht sich als Spannungskino, welches sich viel Zeit lässt und und durch eine dichte Stimmung punktet, die immer wieder von eingeschobenen Witzpassagen durchschnitten wird, um die Handschellen der strengen Dramatik aufzubrechen. Der in Kanada gedrehte Streifen zeigt sich überdies verspielt, wagt Plot-Kniffe, die nicht unbedingt selbstverständlich sind und experimentiert obendrein mit POV-Shots, die vom italienischen Thriller der 70er inspiriert zu sein scheinen.

B

A Hervorragend
B Gut
C Für Fans


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Schoolgirls in Chains


Schoolgirls in Chains
[USA 1973 - Regie: Don Jones - DT: Schoolgirls in Chains]

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Eine junge Dame wird von einem Kerl in seinem Wagen mitgenommen, da ihr Fahrzeug streikt. Erst als sie losgefahren sind, fragt die Frau, wohin es denn überhaupt gehe. Da fällt einem als Zuseher natürlich wenig zu ein, doch was Ehrlichkeit betrifft, gibt dieser Film schon von der Startphase eine gute Figur ab, denn er macht keinen Hehl aus seiner einfältigen Handlung, was ihn um einiges charmanter macht, als Produkte, die so viele Pluspunkte wie nur möglich durch seriös wirkenden, Mängel kaschierenden Fummel eintüten möchten. SCHOOLGIRLS IN CHAINS ist ohne Frage ein schnell runtergekurbelter Schmierenthriller, der auf einige stereotype Horrortöne zurückgreift und dem es um keine genuine Beleuchtung eines neuen Terrains geht. Trotzdem ist der Film ein nicht so sehr auf Sensationen angelegtes und auf Eindimensionalität gebrachtes Stück Billigkost, dass es sich komplett den Regeln des Marktes unterwerfen und seine Seele verkaufen würde. Mit partiell fast-experimentellem Kurs, was Kamera und Ton angeht, verarbeitet man die Geschichte um zwei Brüder, die Frauen in den Keller sperren und von einer dominanten Mutter überwacht werden, in verschiedenen Genres und hält sich nicht wirklich treu an Zusagen, die man vielleicht mit manch einer Andeutung unbewusst getätigt hat. Stattdessen ist der Film in manchen Situation stärker zum Horrorfilm hingezogen, in anderen wiederum enthält er markante Elemente des Psychothrillers. Nach der ersten Hälfte driftet der Plot sogar in Richtung Drama ab, doch vor allem die omnipräsente Sleazyness hält ihn davon ab, in die Bereiche konsens-seriöser Unterhaltung davonzuziehen.

B

A Hervorragend
B Gut
C Für Fans

Exploitation




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La Chouette
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