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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE LADYKILLERS (Joel Coen, Ethan Coen/USA 2004)



"There's no 'I' in 'team'."

The Ladykillers ~ USA 2004
Directed By: Joel Coen/Ethan Coen

Um die Gewinne eines auf dem Mississippi liegenden Casino-Boots zu rauben, heuert der belesene Professor G.H. Dorr (Tom Hanks) vier ihm intellektuell unterlegene Mistreiter (Marlon Wayans, J.K. Simmons, Tzi Ma, Ryan Hurst) an und mietet sich der örtlichen Nähe wegen - sein Plan sieht nämlich vor, mittels eines unterirdischen Tunnels in den Tresorraum vorzudringen - bei der resoluten, gottesfürchtigen Witwe Munson (Irma P. Hall) ein. Jener erzählt Door, dass er mit seinen Partnern als "Renaissance-Ensemble" in ihrem Keller musikalische Proben abzuhalten wünscht. Trotz einiger Pannen gelingt der Coup - vorerst, denn Witwe Munson bekommt durch die chaotische Durchführung des Ganzen Wind von der Sache, was dazu führt, dass die fünf Männer sich gegenseitig an die Gurgel gehen.

Wenn auch noch nicht der erhoffte, große neue Wurf, ist "The Ladykillers" nach "Intolerable Cruelty" doch so etwas wie zumindest der Versuch einer kleinen Reparation der Coens am Zuschauerstamm. Für das Mackendrick-Remake, die erste von bislang zwei Neuverfilmungen, nähern sich die Coens wieder ihrem etablierten Schusterleisten an, halten sich jedoch in Bezug auf ein potenzielles Publikum noch immer etwas konventioneller als es bei den nächsten, wieder deutlich beseelteren Werken der Fall sein wird. Ähnlich wie im ebenfalls in Mississippi angesiedelten "O Brother Where Art Thou" spielt fokloristische Musik eine elementarte Rolle; nunmehr geht es weg vom Bluegrass hin zum Gospel, wobei dieser sich vornehmlich in einer weiß getünchten Kirche auf einem idyllisch gelegenen Grashügel zuträgt, die sich vornehmlich von älteren, farbigen Mitswingern besucht findet. Ansonsten ist Professor Dorrs Ensemble eine solch wunderbare Schau, dass es schwerfällt, sich einen Liebling herauszupicken: Tom Hanks, tadellos bis aufs i-Tüpfelchen, ist in einer seiner allerbesten performances zu bewundern, Marlon Wayans als Karikatur des rotzigen Gangsta-Nigga von brachialer Komik, die freilich von dem stets mit halber Zigarette im Mund anzutreffenden Tzi Ma nochmal überboten wird. J.K. Simmons und Ryan Hurst komplettieren das wirre Quintett.
Roger Deakins und Carter Burwell leisten jeweils erneut Fabulöses, die schicksalsbestimmenden Gargoyles auf der Brücke, unter der das alles entsorgende Mülltransporterschiff jeweils zur paradiesisch ins Bild gesetzten Deponieinsel fährt, sind coen'sche Surrealitätsverweise in gewohnter Reinkultur. Zudem hat man hier einen der wenigen Fälle, in denen eine Neuverfilmung dem Original durchaus das Wasser reichen kann, was es ja nicht eben oft gibt. "True Grit" wäre da auch noch ein mir spontan in den Sinn kommendes Beispiel...

8/10

Coen Bros. Remake Südstaaten Gospel Mississippi Heist Schwarze Komödie



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Funxton

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