"That could keep a guy on his toes, huh?"
Shattered (Tod im Spiegel) ~ USA 1991
Directed By: Wolfgang Petersen
Nach einem schweren Autounfall in den Bergen leidet der Industrielle Dan Marrick (Tom Berenger) nicht nur an einem völlig entstellten Gesicht, sondern zudem an Gedächtnisverlust. Er kann sich nicht mehr an seine eigene Identität erinnern und muss erst nach und nach wieder lernen, im Leben zurecht zu kommen. Dabei unterstützt ihn seine liebevolle Frau Judith (Greta Scacchi). Nachdem Dans Gesicht von der plastischen Chirurgie komplett wiederhergestellt werden konnte und er gerade dabei ist, sich wieder in seinen früheren Alltag einzugliedern, stößt er auf den Detektiv Gus Klein (Bob Hoskins), den Dan offenbar vor dem Unfall mit dem Auftrag betraut hatte, Judith eine Affäre mit einem gewissen Jack Stanton (Scott Getlin) nachzuweisen. Es ist also doch nicht alles so eitel Sonnenschein wie es scheint, zumal Stanton mitnichten verschwunden ist, sondern sich bald wieder in das Leben der Merricks einmischt...
Eher trivialer Kriminalfilm, der sich wohl primär als Hommage an Hitchcock und die schwarze Serie versteht, insgesamt jedoch allzu oberflächlich und nachlässig bleibt, als dass er wirklich begeistern könnte. Am besten funktioniert "Shattered" immer noch als bares Erzählkino, denn die mit einem schönen twist versehene Story, der man beim ersten Mal noch mit einiger Atemlosigkeit folgt, ist recht spannend konstruiert und wird auch entsprechend wiedergegeben. Ist die Auflösung jedoch einmal bekannt, bleibt nicht allzu viel übrig, was das wiederholte Ansehen des Films reizvoll macht. Da wären immerhin ein paar gekonnte Einstellungen von dem wortwörtlich nebulösen Schiffswrack oder vom nächtlichen San Francisco nebst seiner Brücke. Petersens zweite reine Hollywood-Produktion nach "Enemy Mine" demonstriert jedoch vor allem eines: die überdeutlichen Bemühungen des Regisseurs, sich von seiner deutschen (Film-)Vergangenheit zu emanzipieren. Dabei soll ergo alles möglichst amerikanisch wirken und aussehen; der interkontinental-distanzierte Blick bleibt jedoch stets allgegenwärtig - ein Umstand, den erst Petersens nächster Film, "In The Line Of Fire", endgültig ausräumen konnte. Manches läuft auch über die unsympathische Darstellerriege quer. Mit Ausnahme von Bob Hoskins, der nach "Who Framed Roger Rabbit" gleich nochmal den bewährten, im Trüben fischenden Schnüffler mit Herz zu geben hatte, und dies erwartungsgemäß erfolgreich, hat man es durch die Bank mit Akteuren und Aktricen zu tun, die sich ihre Meriten nicht umsonst allesamt in Bösewichtsrollen verdient haben. Ich habe Tom Berenger im Grunde nie etwas anderes abgenommen als den ewigen Sergeant Barnes.
6/10
Wolfgang Petersen Amnesie San Francisco film noir neo noir
Shattered (Tod im Spiegel) ~ USA 1991
Directed By: Wolfgang Petersen
Nach einem schweren Autounfall in den Bergen leidet der Industrielle Dan Marrick (Tom Berenger) nicht nur an einem völlig entstellten Gesicht, sondern zudem an Gedächtnisverlust. Er kann sich nicht mehr an seine eigene Identität erinnern und muss erst nach und nach wieder lernen, im Leben zurecht zu kommen. Dabei unterstützt ihn seine liebevolle Frau Judith (Greta Scacchi). Nachdem Dans Gesicht von der plastischen Chirurgie komplett wiederhergestellt werden konnte und er gerade dabei ist, sich wieder in seinen früheren Alltag einzugliedern, stößt er auf den Detektiv Gus Klein (Bob Hoskins), den Dan offenbar vor dem Unfall mit dem Auftrag betraut hatte, Judith eine Affäre mit einem gewissen Jack Stanton (Scott Getlin) nachzuweisen. Es ist also doch nicht alles so eitel Sonnenschein wie es scheint, zumal Stanton mitnichten verschwunden ist, sondern sich bald wieder in das Leben der Merricks einmischt...
Eher trivialer Kriminalfilm, der sich wohl primär als Hommage an Hitchcock und die schwarze Serie versteht, insgesamt jedoch allzu oberflächlich und nachlässig bleibt, als dass er wirklich begeistern könnte. Am besten funktioniert "Shattered" immer noch als bares Erzählkino, denn die mit einem schönen twist versehene Story, der man beim ersten Mal noch mit einiger Atemlosigkeit folgt, ist recht spannend konstruiert und wird auch entsprechend wiedergegeben. Ist die Auflösung jedoch einmal bekannt, bleibt nicht allzu viel übrig, was das wiederholte Ansehen des Films reizvoll macht. Da wären immerhin ein paar gekonnte Einstellungen von dem wortwörtlich nebulösen Schiffswrack oder vom nächtlichen San Francisco nebst seiner Brücke. Petersens zweite reine Hollywood-Produktion nach "Enemy Mine" demonstriert jedoch vor allem eines: die überdeutlichen Bemühungen des Regisseurs, sich von seiner deutschen (Film-)Vergangenheit zu emanzipieren. Dabei soll ergo alles möglichst amerikanisch wirken und aussehen; der interkontinental-distanzierte Blick bleibt jedoch stets allgegenwärtig - ein Umstand, den erst Petersens nächster Film, "In The Line Of Fire", endgültig ausräumen konnte. Manches läuft auch über die unsympathische Darstellerriege quer. Mit Ausnahme von Bob Hoskins, der nach "Who Framed Roger Rabbit" gleich nochmal den bewährten, im Trüben fischenden Schnüffler mit Herz zu geben hatte, und dies erwartungsgemäß erfolgreich, hat man es durch die Bank mit Akteuren und Aktricen zu tun, die sich ihre Meriten nicht umsonst allesamt in Bösewichtsrollen verdient haben. Ich habe Tom Berenger im Grunde nie etwas anderes abgenommen als den ewigen Sergeant Barnes.
6/10
Wolfgang Petersen Amnesie San Francisco film noir neo noir