"We're fucked."
Very Bad Things ~ USA 1998
Directed By: Peter Berg
Ein von seinen vier besten Kumpels (Christian Slater, Leland Orser, Jeremy Piven, Daniel Stern) organisierter, alkohol- und drogenseliger Junggesellenabschied in Vegas zu Ehren des bald heiratenden Kyle Fisher (Jon Favreau) endet in einer Katastrophe: Die angeforderte Nutte (Kobé Tai) kommt bei einem koitalen Unfall ums Leben und die anschließende Vertuschung der Sache erfordert ein zusätzliches Mordopfer in Form eines allzu neugierigen Security-Beamten (Russell B. McKenzie). Kurzerhand werden die beiden Toten zersägt und in der Wüste Nevadas verscharrt. Da die Freunde mit dem psychischen Druck der sich zwangsläufig anschließenden Geheimhaltung ihrer Bluttat nicht zurecht kommen, schließen sich bald weitere Unfälle und Todesfälle an...
Die Vokabel 'Geschmackssicherheit' ist dem Autorendebüt des zuvor als Darsteller tätigen Peter Berg außerordentlich fremd: Hier wird geholzt, was die Hütte hergibt und junge Männer, deren psychische Disposition ohnehin bereits schwer im Argen scheint, werden zu wahren Berserkern. Dabei bezieht sich der "Ungeheuerlichkeitsfaktor" allerdings weniger auf seine Visualisierung als vielmehr auf die pietätbefreite, laxe Moral des Dargebotenen. Dass "Very Bad Things" wohl letzten Endes unter jene Kategorie Film fält, die um diese Zeit gern und abschätzig als "Taranteenie" bezeichnet wurde, muss sich Berg dabei allerdings auf ewig gefallen lassen. Im Prä-"Pulp Fiction"-Zeitalter jedenfalls wäre sein Film, in dem Gewalt, Mord, Tod und ähnlich finstere existenzielle Entitäten zu witzigen Nebensächlichkeiten degradiert werden, zumindest in seinem Herstellungsland mit Verständnislosigkeit und Kopfschütteln rezipiert worden - nun jedoch vermochte man die satirische, groteske Qualität dieser Darstellungsform abzuschätzen und mancherorts gar zu würdigen.
Nun ist "Very Bad Things" aber auch ein Film mit einer eher geringen Halbwertszeit, da er sehr mit den affektgesteuerten Momenten kurzzeitiger Überraschung und reaktiven Staunens operiert, die entweder nur solitär oder mit großem Abstand hinreichend tragfähig sind. Immerhin - etwas besseres hat Berg, mittlerweile als zuverlässiger Auftragsegisseur hochbudgetierter Mainstreamware im Einsatz, bis dato auch nicht zustande gebracht.
7/10
Las Vegas Los Angeles Feundschaft Drogen Kokain Junggesellenabschied Schwarze Komödie Peter Berg Alkohol Groteske Satire
Very Bad Things ~ USA 1998
Directed By: Peter Berg
Ein von seinen vier besten Kumpels (Christian Slater, Leland Orser, Jeremy Piven, Daniel Stern) organisierter, alkohol- und drogenseliger Junggesellenabschied in Vegas zu Ehren des bald heiratenden Kyle Fisher (Jon Favreau) endet in einer Katastrophe: Die angeforderte Nutte (Kobé Tai) kommt bei einem koitalen Unfall ums Leben und die anschließende Vertuschung der Sache erfordert ein zusätzliches Mordopfer in Form eines allzu neugierigen Security-Beamten (Russell B. McKenzie). Kurzerhand werden die beiden Toten zersägt und in der Wüste Nevadas verscharrt. Da die Freunde mit dem psychischen Druck der sich zwangsläufig anschließenden Geheimhaltung ihrer Bluttat nicht zurecht kommen, schließen sich bald weitere Unfälle und Todesfälle an...
Die Vokabel 'Geschmackssicherheit' ist dem Autorendebüt des zuvor als Darsteller tätigen Peter Berg außerordentlich fremd: Hier wird geholzt, was die Hütte hergibt und junge Männer, deren psychische Disposition ohnehin bereits schwer im Argen scheint, werden zu wahren Berserkern. Dabei bezieht sich der "Ungeheuerlichkeitsfaktor" allerdings weniger auf seine Visualisierung als vielmehr auf die pietätbefreite, laxe Moral des Dargebotenen. Dass "Very Bad Things" wohl letzten Endes unter jene Kategorie Film fält, die um diese Zeit gern und abschätzig als "Taranteenie" bezeichnet wurde, muss sich Berg dabei allerdings auf ewig gefallen lassen. Im Prä-"Pulp Fiction"-Zeitalter jedenfalls wäre sein Film, in dem Gewalt, Mord, Tod und ähnlich finstere existenzielle Entitäten zu witzigen Nebensächlichkeiten degradiert werden, zumindest in seinem Herstellungsland mit Verständnislosigkeit und Kopfschütteln rezipiert worden - nun jedoch vermochte man die satirische, groteske Qualität dieser Darstellungsform abzuschätzen und mancherorts gar zu würdigen.
Nun ist "Very Bad Things" aber auch ein Film mit einer eher geringen Halbwertszeit, da er sehr mit den affektgesteuerten Momenten kurzzeitiger Überraschung und reaktiven Staunens operiert, die entweder nur solitär oder mit großem Abstand hinreichend tragfähig sind. Immerhin - etwas besseres hat Berg, mittlerweile als zuverlässiger Auftragsegisseur hochbudgetierter Mainstreamware im Einsatz, bis dato auch nicht zustande gebracht.
7/10
Las Vegas Los Angeles Feundschaft Drogen Kokain Junggesellenabschied Schwarze Komödie Peter Berg Alkohol Groteske Satire