"You'll learn about loss."
Cape Fear (Kap der Angst) ~ USA 1991
Directed By: Martin Scorsese
Der mit Frau Leigh (Jessica Lange) und Tochter Danielle (Juliette Lewis) im beschaulichen Städtchen New Essex, Georgia lebende Anwalt Sam Bowden (Nick Nolte) findet sich auf buchstäblich schmerzhafte Weise mit den Sünden seiner Vergangenheit konfrontiert, als sein früherer Mandant Max Cady (Robert De Niro) nach vierzehnjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Bowden hatte seinerzeit wesentliche, die Glaubwürdigkeit von Cadys Opfer schmälernde Indizien unterschlagen, die den wegen Vergewaltigung Angeklagten hätten retten können. Cady weiß um Bowdens eigenmächtige Praxis und schwört grausame Rache an ihm und seiner Familie. Anfängliche, die Funktionalität der Familie unterminierende psychologische Attacken werden mehr und mehr zu blutiger Gewalt.
Als großer Kinofan und Cineast schätzt Scorsese J. Lee Thompsons großartigen "Cape Fear" und hatte daher auch weniger ein Remake als eine Reminiszenz im Sinn. Unter Verwendung der Originalpartituren von Bernard Herrmanns Musik und dem Einsatz alteingesessener versierter Profis wie etwa dem dp Freddie Francis, mit dem zusammen Scorsese das anamorphotische Breitbildformat (welches ihn bei der Arbeit am Spielfilm seither nicht mehr losgelassen hat) für sich entdeckt und eine absolut unvergessliche Bildsprache mitsamt einiger göttlicher Einstellungen kreiert, oder den drei Hauptdarstellern des Urfilms in Gastauftritten, geht diese Absicht wunderbar auf. Zwar differerieren manche der inhaltlichen Ansätze durchaus grundlegend - Bowdens Rolle etwa wird in der Neuverfilmung nachhaltig herabgewürdigt und entheroisiert, während Cady, der in der Gestalt Robert Mitchums noch süffisant und kühlen Kopfes zu Werke ging, hier eher zu einer Art höllischem Rachedämon stilisiert wird. Der Film traut sich sogar ein gehöriges Maß Brisanz zu, die besonders in jenen Szenen, in denen sich Cady heimlich die fünfzehnjährige, pubertierende Danielle gefügig macht, zur Geltung kommt. Leider werden diese Ansätze zugunsten des überaus konventionellen Finales allesamt wiederaufgegeben. Etwas mehr Konsequenz wäre hier das Tüpfelchen auf dem I gewesen.
9/10
Freddie Francis Suedstaaten Remake Martin Scorsese
Cape Fear (Kap der Angst) ~ USA 1991
Directed By: Martin Scorsese
Der mit Frau Leigh (Jessica Lange) und Tochter Danielle (Juliette Lewis) im beschaulichen Städtchen New Essex, Georgia lebende Anwalt Sam Bowden (Nick Nolte) findet sich auf buchstäblich schmerzhafte Weise mit den Sünden seiner Vergangenheit konfrontiert, als sein früherer Mandant Max Cady (Robert De Niro) nach vierzehnjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Bowden hatte seinerzeit wesentliche, die Glaubwürdigkeit von Cadys Opfer schmälernde Indizien unterschlagen, die den wegen Vergewaltigung Angeklagten hätten retten können. Cady weiß um Bowdens eigenmächtige Praxis und schwört grausame Rache an ihm und seiner Familie. Anfängliche, die Funktionalität der Familie unterminierende psychologische Attacken werden mehr und mehr zu blutiger Gewalt.
Als großer Kinofan und Cineast schätzt Scorsese J. Lee Thompsons großartigen "Cape Fear" und hatte daher auch weniger ein Remake als eine Reminiszenz im Sinn. Unter Verwendung der Originalpartituren von Bernard Herrmanns Musik und dem Einsatz alteingesessener versierter Profis wie etwa dem dp Freddie Francis, mit dem zusammen Scorsese das anamorphotische Breitbildformat (welches ihn bei der Arbeit am Spielfilm seither nicht mehr losgelassen hat) für sich entdeckt und eine absolut unvergessliche Bildsprache mitsamt einiger göttlicher Einstellungen kreiert, oder den drei Hauptdarstellern des Urfilms in Gastauftritten, geht diese Absicht wunderbar auf. Zwar differerieren manche der inhaltlichen Ansätze durchaus grundlegend - Bowdens Rolle etwa wird in der Neuverfilmung nachhaltig herabgewürdigt und entheroisiert, während Cady, der in der Gestalt Robert Mitchums noch süffisant und kühlen Kopfes zu Werke ging, hier eher zu einer Art höllischem Rachedämon stilisiert wird. Der Film traut sich sogar ein gehöriges Maß Brisanz zu, die besonders in jenen Szenen, in denen sich Cady heimlich die fünfzehnjährige, pubertierende Danielle gefügig macht, zur Geltung kommt. Leider werden diese Ansätze zugunsten des überaus konventionellen Finales allesamt wiederaufgegeben. Etwas mehr Konsequenz wäre hier das Tüpfelchen auf dem I gewesen.
9/10
Freddie Francis Suedstaaten Remake Martin Scorsese