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LE TATOUÉ (Denys de La Patellière/F, I 1968)



Zitat entfällt.

Le Tatoué (Balduin, das Nachtgespenst) ~ F/I 1968
Directed By: Denys de La Patellière

Der gerissene Pariser Kunsthändler und -kenner Félicien Mézeray (Louis de Funès) ist dabei, ein lukratives Geschäft mit zwei Amerikanern (Joe Warfield, Donald J. von Kurtz) abzuschließen, als er bei einem seiner Mündel etwas Unglaubliches entdeckt: Der in Ehren ergraute Fremdenlegionär a.D. Legrain (Jean Gabin) hat auf seinem Rücken eine Originaltätowierung des Künstlers Modigliani. Um seinen Handel etwas ukrativer zu gestalten, bietet er den Yankees auch diese zum Verkauf, allerdings ohne das Einverständnis Legrains. Dieser will erst überredet werden, seine buchstäbliche Haut zu Markte zu tragen und verlangt dafür eine vollständige Restaurierung seines "Landhäuschens" im schönen Périgord. Dieses erweist sich jedoch als marode Burg und Legrain als Graf Enguerand, der auf eine mittelalterliche Adelslinie zurückblickt. Sämtliche Versuche Mézerays und der Amerikaner, den Grafen zu übervorteilen, scheitern an der Ausgebufftheit des Alten.

Jean Gabin als Stichwortgeber für de Funès zu besetzen, erweist sich als ein ebenso funktionaler wie brillanter Einfall: Mit dem etwas knarzigen alten Herrn, einer großen Ikone des französischen Films immerhin, stößt der wiederum in Höchstform befindliche de Funès endlich einmal auf sprichwörtlichen Granit. Sonst im Regelfalle stets eine Nasenlänge im Voraus und Meister der umständlichen Planung zur Durchsetzung seiner nicht immer ganz uneigenützigen Ziele, muss de Funès als Mäzen und Kunstdealer Mézeray hier am Ende klein beigeben - zumindest, was seinen über Umstände gewonnenen, neuen besten Freund, den Grafen Enguerand anbelangt, der den geschäftigen Stressmenschen wie beiläufig zu einem Liebhaber lebenswerter Dinge macht. Mézeray beginnt, gutes Essen, guten Wein und vor allem die knarzigen Eigenheiten des betagten Patrioten zu schätzen - um sich im Gegenzug von seinen Alltagsbelastungen, zu denen "zwanghaftes Telefonieren", Ränkeschmiedereien und vor allem seine entsetzliche Ehefrau (Lynne Chardonnet) zählen, loszusagen. Eine geräumige (Wieder-)Entdeckung der Lebenslust.
Dass das Ganze nicht ohne de Funès übliche Albernheiten und Missgeschicke vonstatten geht, ist Ehrensache. So sind insbesondere die Szenen, in denen er die Amerikaner zum Einkauf seiner Bilder nötigt, von allerbester Typenkomik. Außerdem darf der Gute hier lustvoll mit einer Maschinenpistole herumballern - ein ebenso ungewöhnliches wie vergnügliches Bild.

8/10

Freundschaft Kunst Paris Denys de La Patellière Périgord Frankreich



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Funxton

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